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Oppo Find X9 Pro Test

Getestet von Erik Schmid am Bewertung: 91%
Vorteile
  • überragende Akkulaufzeit
  • tolles Display
  • vielseitiges Kamerasystem
  • starke Zoomkamera
  • sehr hohe Systemleistung (Dimensity 9500).
  • IP68/69-Zertifizierung
  • schneller Ultraschall-Fingerabdrucksensor.
  • optional: cooles Kamera-Zubehör
Nachteile
  • hohe UVP in Europa
  • kein Netzteil im Lieferumfang
  • Thermal Throttling unter Dauerlast
  • 2-fach Zoom qualitativ nicht auf Top-Niveau
  • Frontkamera-Video-Probleme (Bugs?)
Springe zu:
CPUMediaTek Dimensity 9500 - 1 x 4,2 GHz + 3 x 3,5 GHz + 4 x 2,7 GHz
RAM16 GB RAM
Speicher512 GB
GPUMali G1-Ultra
Display 2772 x 1272, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemColorOS - Android 16
Akkukapazität7500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 50MP (dual) + 50MP (triple)
Frontkamera50 MP
USB-AnschlussUSB-C 3.0 (5GBit/s)
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 75, 77, 78
NFCJa
SIMnano, eSIM
Gewicht224 g
Maße161,2 x 76,4 x 8,2 mm
Antutu (v10)2938300
Benachrichtigungs-LEDNein
Updatezeitraum5 + 6 Jahre
Hersteller
Getestet am11.12.2025

Das Oppo Find X9 Pro markiert eine Rückkehr zu alter Stärke und stellt zugleich einen mutigen Schritt in Richtung neuer Design-Philosophien dar. Nachdem sich das Unternehmen auf dem europäischen Markt neu aufgestellt hat, greift Oppo nun mit einem Flagship an, das auf dem Papier fast zu gut klingt, um wahr zu sein. Ein 7.500mAh-Akku war bis vor ein paar Jahren klobigen Outdoor-Handys vorbehalten. Das Oppo Find X9 Pro positioniert sich als direkter Konkurrent zu den aktuellen High-End-Modellen und will vor allem mit zwei Attributen punkten: einem für diese Geräteklasse gigantischen Akku und einem radikal überarbeiteten Kamerasystem von Hasselblad. Beim Prozessor setzt Oppo hingegen auf einen MediaTek Dimensity 9500, statt des geläufigen Qualcomm-Chips, der in allen anderen 1000€+ Flagships zum Einsatz kommt.

Oppo Find X9 Pro Test Produktfoto Head 1

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.299€ für die hierzulande erhältliche Speicherversion (16GB RAM / 512GB Speicher) positioniert sich Oppo selbstbewusst oder, böse gesprochen, realitätsfern im absoluten Premium-Segment. Ob das Gesamtpaket diesen Preis rechtfertigt, klärt unser ausführlicher Praxistest. Erfahrungsgemäß wird es in Vertragskombinationen etwas günstiger erhältlich sein. Auch könnt ihr mit der Import-Version Geld sparen.

Oppo Find X8 Pro Beitragsbild Weiss
Oppo Find X8 Pro
Oppo Find X9 Pro Test Farben 2
Oppo Find X9 Pro
OnePlus 15 Test Review
OnePlus 15
Größe 162,3 x 76,7 x 8,4mm 161,2 x 76,4 x 8,2mm 161,4 x 76,7 x 8,2mm
Gewicht 215g 224g 215g
CPU MediaTek Dimensity 9400 - 1 x 3,626GHz + 3 x 3,3Ghz + 4 x 2,0GHz MediaTek Dimensity 9500 - 1 x 4,2 GHz + 3 x 3,5 GHz + 4 x 2,7 GHz Snapdragon 8 Elite Gen 5 - 2 x 4,6GHz + 6 x 3,6 GHz
RAM 12 GB RAM, 16 GB RAM 16 GB RAM 12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher erweiterbar Nein Nein Nein
Display 2780 x 1264, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) 2772 x 1272, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) 2772 x 1272, 6,8 Zoll 165Hz (AMOLED)
Betriebssystem Android 15, ColorOS Android 16, ColorOS Android 16, OxygenOS
Akku 5910 mAh (80 Watt)
kabelloses Laden
7500 mAh (80 Watt)
kabelloses Laden
7300 mAh (120 Watt)
kabelloses Laden
Kameras 50 MP + 50MP (dual) + 50MP (triple) 50 MP + 50MP (dual) + 50MP (triple) 50 MP + 50MP (dual) + 50MP (triple)
Frontkamera 32 MP 50 MP 32 MP
Anschlüsse USB-C 3.0 (5GBit/s), Dual-SIM USB-C 3.0 (5GBit/s), USB-C 3.0 (5GBit/s), Dual-SIM
Entsperrung Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID
Empfang 5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 3, 4, 5, 7, 8, 18, 20, 26, 28, 34, 38, 39, 40, 41
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n75, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 66, 38, 39, 40, 41
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 32, 34, 38, 39, 40, 41
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Im Test haben wir das Oppo Find X9 Pro als China-Version vorliegen. Diese ist technisch nahezu identisch zur EU-Version: Ja, auch hierzulande bekommen wir den riesigen 7.500mAh-Akku. Die EU-Version ist für hiesige Nutzer die „sicherere“ Wahl, da sie eSIM-Support bietet und ihr das Android-System „out of the box“ normal nutzen könnt. Die China-Version punktet hingegen mit einer Speichervariante mit 1TB, einer schicken roten Farbvariante und dem direkt beiliegenden Ladegerät (mit Adapter nutzbar). Auf die etwaigen Probleme der China Version in der Nutzung, gehen wir im Abschnitt “System” etwas näher ein.

Design & Verarbeitung

Beim Find X9 Pro vollzieht Oppo einen deutlichen visuellen Wandel. Die geschwungenen Linien des Vorgängermodells weichen einer strikten, flachen Ästhetik. Mit seinem flachen Rahmen und seiner flachen Rückseite erinnert das Smartphone unweigerlich an das iPhone 16, behält durch das markante Kameramodul aber seine Eigenständigkeit. Die Abmessungen des Geräts betragen 161,2 x 76,4 x 8,2 Millimeter, das Gewicht liegt bei 224 Gramm. Ein Highlight ist die IP68/IP69-Zertifizierung. Das Gerät widersteht nicht nur dauerhaftem Untertauchen (bis zu 1,5 Meter für bis zu 30 Minuten), sondern ist auch gegen Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung geschützt.

Rechts am Rahmen befinden sich der Powerbutton und die Lautstärkewippe. Unten sitzen der Stereo-Lautsprecher, der USB-C 3-Anschluss und der SIM-Slot. Oppo integriert zudem zwei neue physische Steuerelemente:

  • Quick Button/Kamerasteuerung: Eine drucksensitive Fläche auf der rechten Seite, die als Auslöser und Zoom-Slider der Kamera fungiert (ähnlich Apples Camera Control). Ein Doppelklick ruft die Kamera auf. Beim Auslösen ist nicht viel Druck nötig, sodass keine Verwacklungen entstehen. Der ordentliche Vibrationsmotor bestätigt das Auslösen auf immersive Weise.
  • Snap Key: Ein dedizierter Button auf der linken Seite, dessen Funktion frei belegbar ist (z. B. Stummschaltung oder Taschenlampe). Ab Werk wird über den Button ein Screenshot für „Breeno Memory“ (global: „Mind Space“) erstellt bzw. die Sammlung per Doppelklick aufgerufen. Breeno Memory funktioniert genauso wie Nothings Essential Space. Es ist ein nützliches Tool zum Sammeln von allem Möglichen – eine Art digitales Tagebuch mit KI-Unterstützung.

Das Oppo Find X9 Pro ist hierzulande in den Farben Grau und Weiß verfügbar. Das schicke Rot bleibt exklusiv China vorbehalten.

Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Der Aluminiumrahmen fasst Vorder- und Rückseite aus Glas (vorn: Corning Gorilla Glass Victus 2) nahtlos ein. Die Haptik ist exzellent und die matte Rückseite erweist sich als erfreulich resistent gegen Fingerabdrücke. Das kantige Design ist allerdings nicht besonders handlich. Trotz des großen Akkus wiegt das Smartphone nur 224 Gramm und ist damit sogar leichter als ein iPhone 17 Pro Max (233 Gramm).

Lieferumfang des Oppo Find X9 Pro & optionales Kamera-Zubehör

Der Lieferumfang ist, wie mittlerweile im Premium-Segment üblich, spartanisch. In der flachen Box befinden sich lediglich das Smartphone, ein USB-A-auf-USB-C-Kabel und ein USB-Adapter. Ein Netzteil ist nicht enthalten – angesichts der proprietären Ladetechnologie ist dies ein Kritikpunkt. Wer direkt im Oppo-Shop bestellt (z. B. in den Niederlanden, die nach Deutschland liefern), erhält das Ladegerät dazu. Wir haben die China-Version, bei der das Netzteil beiliegt, und können euch deshalb zeigen, wie schnell das Oppo Find X9 Pro auflädt.

Oppo Find X9 Pro Test Telekonverter

Besondere Erwähnung verdient das optional erhältliche Hasselblad Professional Imaging Kit. Oppo bietet ein spezielles Kamera-Kit an, das eine hochwertige Aramidfaser-Hülle mit magnetischer Halterung (MagSafe-kompatibel) umfasst. Der Clou ist jedoch der Telekonverter-Aufsatz. Diese externe Linse wird per Bajonettverschluss über dem Teleobjektiv montiert und verlängert die optische Brennweite auf ca. 230mm (ca. 10-facher Zoom). Perfekt für jeden, der mit überdimensioniertem Strohhalm am Smartphone Profi-Fotograf spielen möchte 😂. Neben Tierfotografie ist 10X-Zoom auch was für “Spanner”, wobei das für letztgenannte auch schon etwas zu auffällig ist.

Display des Oppo Find X9 Pro

Oppo verbaut ein 6,78 Zoll großes LTPO-AMOLED-Panel mit einer Auflösung von 2772 x 1272 Pixel, was einer Pixeldichte von 450ppi entspricht. Die Ränder um das Display sind mit 2,2mm rundherum schön schmal und vollkommen symmetrisch, was für eine tolle Ästhetik sorgt.

Die Bildwiederholrate variiert dank LTPO-Technologie dynamisch zwischen 1 und 120Hz. Ruht das Bild, wird die Rate schnell auf 1Hz gedrosselt. In den Messungen erreicht das Panel im manuellen Modus solide 1.400 Lux, während es im Automatikmodus unter hellem Umgebungslicht auf knapp 2.030 Lux hochregelt. Bei der Wiedergabe von HDR-Inhalten (Dolby Vision, HDR10+ und HDR Vivid werden unterstützt) sind punktuell noch höhere Spitzenhelligkeiten möglich. Das Display ist im Freien und auch in der direkten Sonne einwandfrei ablesbar.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux
smartzone logo
2.030 Lux
1.970 Lux
1.780 Lux
1.780 Lux
1.680 Lux
0
300
600
900
1.200
1.500
1.800
2.100
2.400
2.700
3.000

Für empfindliche Augen bietet das Panel ein hochfrequentes PWM-Dimming mit 2.160Hz, das Flimmern effektiv eliminiert. Die Farbdarstellung deckt den DCI-P3-Farbraum vollständig ab und überzeugt durch Brillanz und Blickwinkelstabilität.

Als Einstellmöglichkeiten stehen drei Farbprofile, die freie Einstellung der Farbtemperatur und die „Naturtonanzeige“ bereit. Letztere passt die Farben anhand des Umgebungslichts an. Die Auflösung kann auch auf 2354 x 1080 Pixel reduziert werden. Ansonsten gibt es einen „Bildschärfer“ und einen „Video-Farbbooster“. Oppo hat außerdem ein vollwertiges Always-on-Display an Bord. Auch unser chinesisches Oppo Find X9 Pro ist nach Widevine L1 zertifiziert und somit für das Full-HD-Streaming von DRM-Streamingdiensten geeignet. Netflix erlaubt zudem HDR10+ und Dolby Vision.

Leistung

Im Inneren kommt nicht der weitverbreitete Snapdragon Prozessor zum Einsatz, sondern der ebenso starke MediaTek Dimensity 9500, ein im 3-nm-Verfahren gefertigter Chip mit einem „C1-Ultra“-Prime-Core mit bis zu 4,21GHz. Für Games ist eine Mali-G1-Ultra-Grafikeinheit an Bord. MediaTek setzt erneut auf ein „All-Performance-Core“-Design und verzichtet vollständig auf klassische Effizienzkerne. Nicht benötigte Kerne können einfach in den Energiesparmodus wechseln. In der globalen Version wird der Prozessor von 16GB LPDDR5X-RAM und 512GB UFS-4.1-Speicher begleitet. Dieser erreicht gute Geschwindigkeiten von ca. 4.000MB/s.

Antutu (v11)
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3.945.888
3.663.500
3.536.583
0
400.000
800.000
1.200.000
1.600.000
2.000.000
2.400.000
2.800.000
3.200.000
3.600.000
4.000.000
Antutu (v10)
smartzone logo
2.938.300
2.765.452
2.758.902
2.657.881
2.428.113
0
300.000
600.000
900.000
1.200.000
1.500.000
1.800.000
2.100.000
2.400.000
2.700.000
3.000.000
Geekbench Single (v6)
0
400
800
1.200
1.600
2.000
2.400
2.800
3.200
3.600
4.000
Geekbench Multi (v6)
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
18.000
20.000
3D Mark (Wildlife Extreme)
0
800
1.600
2.400
3.200
4.000
4.800
5.600
6.400
7.200
8.000

Die Leistung ist brachial und der Prozessor stemmt mühelos selbst anspruchsvollste Anwendungen. In den Benchmarks liegt MediaTek im Grunde auf Augenhöhe mit Qualcomm. Die höhere Grafikleistung fällt jedoch auf. Im 3DMark-Benchmark und vor allem unter Solar Bay Extreme (Indikator für die Raytracing-Fähigkeit) übertrifft der Dimensity 9500 die Konkurrenz mit Snapdragon 8 Elite Gen 5 und lässt auch das Samsung Galaxy S25 Ultra mit übertaktetem Snapdragon 8 Elite hinter sich.

Ist das Oppo Find X9 Pro also die erste Wahl für Gamer? Es gibt jedoch eine Kehrseite: Thermal Throtteling, wie bei allen aktuellen Flaggschiff-Smartphones. Unter dauerhafter Volllast (z. B. im Stresstest) drosselt das System die Leistung nach etwa 25 Minuten auf rund 50% der Maximalleistung, um eine Überhitzung zu vermeiden. Dabei erwärmt sich die Rückseite spürbar auf bis zu 45 Grad Celsius. In aktuellen 3D-Games kommt es derzeit nicht zum Ruckeln, auch nicht nach einer Stunde Gaming. Für Gamer ist allerdings relevant, dass viele Spiele softwareseitig auf 60Hz limitiert zu sein scheinen, obwohl das Display theoretisch 120Hz unterstützt.

System – ColorOS 16

Das Find X9 Pro wird mit Android 16 und der hauseigenen Benutzeroberfläche ColorOS 16 ausgeliefert. Oppo verspricht fünf Jahre Android-Updates und sechs Jahre Sicherheits-Patches. Das ist hervorragend und wird nur mit den 7 Jahren von Samsung und Google überboten.

ColorOS 16 ist in einigen Punkten von iOS inspiriert, beispielsweise beim Design der Schnelleinstellungen und den „Dynamic Island“-ähnlichen Einblendungen um die Frontkamera. Trotzdem bleibt es Android, sodass sich versierte Nutzer schnell zurechtfinden. ColorOS läuft extrem flüssig und bietet sinnvolle Erweiterungen für das Ökosystem wie „O+ Connect” zur nahtlosen Verbindung mit MacBooks und iPhones. KI-Funktionen sind tief integriert: von Google Gemini und Circle-to-Search (bei der globalen Version) bis hin zu Oppos „AI Studio“ und einem „AI Mind Space“ bzw. „Breeno Memory“, das Screenshots kontextualisiert speichert.


Wer Geld sparen möchte, kann durchaus über den Import der chinesischen Version nachdenken. Ich hatte das Smartphone drei Wochen lang im Praxiseinsatz und kam problemlos damit zurecht. So habt ihr das System und auch alle Apps auf Deutsch. Auf Annehmlichkeiten wie Google Wallet oder Android Auto müsst ihr nicht verzichten. Es gibt jedoch einige Einschränkungen: Die speziellen Apps für China (Weibo oder Baidu) müssen deinstalliert werden und die meisten KI-Funktionen sind auf die chinesische Sprache ausgelegt. Aber ohne Frage habt ihr mit der Global Version des Oppo Find X9 Pro das bessere Nutzererlebnis.

In dieser Tabelle seht ihr, welche Features auf der China-Version funktionieren und welche nicht:

  • deutsche Systemsprache
  • OTA-Updates
  • einfache Google Play Store Installation
  • keine Probleme mit Banking-Apps & Google Wallet
  • Android-Auto

  • kein Google Standortverlauf
  • keine WearOS Smartwatches
  • keine Symbole für westliche Apps auf Always-On Display
  • kein Google Quick Share

Wie ihr das chinesische ColorOS einfach für die Nutzung in Deutschland einrichtet, haben wir in einer separaten Anleitung für euch aufbereitet: Anleitung: Oppo & OnePlus China ColorOS einrichten.

Kamera des Oppo Find X9 Pro

In Zusammenarbeit mit Hasselblad wurde das Kamerasystem komplett neu konzipiert. Anstelle von zwei Tele-Linsen mit 3x- und 6x-Zoom setzt Oppo nun auf eine „All-in-One“-Lösung für den Zoom. Die umgerechnete Brennweite liegt bei 70mm, also 3-facher Zoom. Über den Digitalzoom sind aber auch 6-fach-Zoomaufnahmen möglich.

  • Hauptkamera: 50MP (Sony LYT-828) 1/1,28″ Sensorgröße, f/1.5 Blende, OIS, Autofokus
  • Telekamera: 200MP (Samsung), 1/1.56″ Sensorgröße, f/2.1 Blende, 3-fach optischer Zoom, Periskop, Makro-Funktion (9cm Naheinstellgrenze), OIS, Autofokus
  • Ultraweitwinkel: 50MP (Samsung ISOCELL JN5), 1/2.76″, f/2.0, 120 Grad Sichtfeld
  • Frontkamera: 50MP (Samsung ISOCELL JN5), f/2.0, Autofokus

Auch die Hauptkamera ist neu, wobei ein größerer Sensor zum Einsatz kommt. Das Kamerasetup wird vom „Spectral Sensor“ unterstützt, der bisher dem Find X8 Ultra vorbehalten war. Er berechnet die Farbtemperatur der einzelnen Bildbereiche. Ein Laser-Autofokus sorgt für präzise Scharfstellung. Die Frontkamera wurde ausgetauscht (32 vs. 50MP) und verfügt nun auch über einen Autofokus. Nur die Ultraweitwinkelkamera bleibt unverändert.

Als Spielerei gibt es außerdem den sensitiven Kamerabutton: ganz nett zum Knipsen und Zoomen, aber über das Display bedient ihr präziser. Die Software bietet einen großen Umfang an Aufnahmemodi und Einstellungsmöglichkeiten. Dazu kommen einige Hasselblad-Funktionen. Diese sind nun offenbar Oppo vorbehalten, während OnePlus nicht mehr „Premium“ sein darf.


Beginnen wir mit einem Vergleich der Brennweiten und Farben aller Kamerasensoren: Das Oppo Find X9 Pro erlaubt sich hier keine großen Abweichungen und deckt einen weiten Zoombereich ab.

Tageslicht

Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Hauptkamera exzellente Ergebnisse. Der Dynamikumfang ist hervorragend und bewahrt sowohl in den Schatten als auch in hellen Lichtern Zeichnung. Die Farbwiedergabe ist ansprechend – lebendig, aber nicht übertrieben künstlich – und der automatische Weißabgleich arbeitet zuverlässig. Rauschen ist quasi nicht existent.

Auch der digitale 2-fach-Zoom (Crop vom Hauptsensor) liefert im Tageslicht scharfe Bilder. Bei genauer Betrachtung feiner Texturen (wie Asphalt oder Steinwänden) ist gelegentlich ein leichtes „Verschmieren“ durch die Software erkennbar.

Nachtaufnahmen

Sobald das Licht schwindet, zeigt die Hauptkamera ihre Klasse. Die Belichtung ist punktgenau, Lichter werden gut kontrolliert und nicht überstrahlt. Die Farben bleiben kräftig, wobei der Weißabgleich in Szenen mit warmem Kunstlicht (z. B. Straßenlaternen) gelegentlich etwas zu stark ins Gelbliche tendieren kann. Die Detailtreue ist sehr hoch und wirkt natürlich.

Eine deutliche Schwäche leistet sich das System jedoch beim 2-fach-Zoom bei Nacht: Hier brechen die Ergebnisse qualitativ ein. Die Bilder wirken oft weich und fleckig und sind nicht so scharf wie die Aufnahmen mit 1-fach-Zoom. Da könnt ihr auch direkt zur Zoomkamera wechseln.

Ultraweitwinkel

Die 50MP-Ultraweitwinkelkamera liefert eine solide Performance. Positiv hervorzuheben ist, dass Farben und Dynamikumfang gut auf die Hauptkamera abgestimmt sind. Dadurch entstehen beim Linsenwechsel (was auch bei Videos wichtig ist) keine großen farblichen Abweichungen. Die Detailauflösung ist gut, wenngleich der „High-Res“-Modus (50MP) in der Praxis kaum einen sichtbaren Mehrwert gegenüber den standardmäßigen 12,5MP-Bildern bietet.

Bei Nacht ist die Bildqualität in Ordnung, aber auch nicht besser als der übliche Flaggschiff-Standard. Die Detailwiedergabe ist gut, der Dynamikumfang ebenfalls und die Farben sind im Allgemeinen stimmig.

Zoomkamera

Der eigentliche Star des Ensembles ist der neue 200MP-Sensor. Bei nativer 3-fach-Vergrößerung (70mm) sind die Aufnahmen exzellent: Sie sind scharf, zeigen eine feine Texturwiedergabe und sind absolut rauschfrei.

Spannend wird es beim 6-fach-Zoom (In-Sensor-Crop/Digitalzoom). Die Ergebnisse sind überraschend gut und bieten eine sehr hohe Schärfe, sodass der Verlust eines dedizierten 6-fach-Objektivs im Alltag vergessen ist. Hier zahlt sich die hohe Auflösung von 200MP aus. Ihr könnt sogar noch weiter digital hineinzoomen – vorausgesetzt, ihr könnt die Hand irgendwo auflegen, um das Bild zu stabilisieren: Selbst Fotos mit einer 12- oder gar 20-fachen Vergrößerung sind noch brauchbar.

Ein weiteres Highlight ist die Makrofähigkeit: Dank der Naheinstellgrenze von nur 9cm gelingen mit dem Teleobjektiv beeindruckende Nahaufnahmen mit einem wunderschönen, natürlichen Bokeh. Selbst für „Mikroskop“-Fotos lässt sich der 6-fach-Zoom ordentlich nutzen. Damit lassen sich ganz feine Strukturen aufnehmen.

Auch bei Nacht ist die 200MP-Zoomkamera bei dreifacher Vergrößerung ein Highlight. Die Bilder sind scharf, das Rauschen ist kaum vorhanden, sie zeigen einen großen Dynamikumfang und bilden sehr viele Details ab. Der Weißabgleich sitzt nicht in allen Szenerien perfekt und die Sättigung ist recht hoch. Sonst gibt es hier nicht viel zu meckern.

Nachtfotos mit 6-fach-Zoom sind nicht mehr ganz High-End. Ein iPhone 17 Pro mit 5-fach-Zoom (ohne digitale Vergrößerung) liefert hier mehr Qualität. Dennoch sind die Nachtfotos bei Bedarf gut brauchbar. Allerdings zeigen die Fotos etwas Unschärfe und Treppeneffekte in Strukturen.

Porträt

Die Porträtfotografie profitiert enorm von der Farbkalibrierung von Hasselblad. Hauttöne werden lebensecht und schmeichelhaft wiedergegeben. Die Motiverkennung und die Trennung vom Hintergrund funktionieren sowohl bei einfacher als auch bei dreifacher Vergrößerung präzise. Der Bokeh-Effekt sieht natürlich aus und wirkt nicht wie ein billiger Software-Filter. Die 70mm-Brennweite der Telekamera eignet sich dabei hervorragend für klassische Porträts ohne Verzerrungen.

Selfie

Ein lang ersehntes Upgrade: Die Frontkamera löst nun ebenfalls mit 50MP auf und verfügt endlich über einen Autofokus. Das Ergebnis sind knackig scharfe Selfies mit vielen Details. Damit sitzt der Fokus wirklich in jeder Situation. Die Hauttöne sind in der Regel angenehm, in Innenräumen kann der Weißabgleich jedoch manchmal etwas kühl wirken.

Video

Oppo positioniert das Find X9 Pro auch als starke Videokamera. Aufnahmen sind bis zu 4K bei 120fps möglich – sowohl mit der Haupt- als auch mit der Telekamera. Bei 4K/60fps darf live im Video zwischen allen Kamerasensoren, auch der Frontkamera, gewechselt werden.

Die Bildqualität der Hauptkamera ist bei Videos großartig, mit weitem Dynamikumfang. Die Stabilisierung (eine Kombination aus OIS und EIS) arbeitet auf Referenzniveau: Selbst beim Gehen werden Wackler fast vollständig eliminiert und statische Aufnahmen wirken, als wären sie mit Gimbal gefilmt worden. Zu beachten ist jedoch, dass der 2-fach-Zoom qualitativ abfällt (Weichzeichnung), während der 3-fach-Zoom der Telekamera wieder exzellente, scharfe Ergebnisse liefert. Die Ultraweitwinkelkamera ist auch hier die schwächste im Quartett.

Zwei nervige Probleme betreffen noch die Frontkamera: Der Autofokus sorgt zwar für ein scharfes Gesicht, aber arbeitet auch hypersensibel, sodass der Hintergrund “pumpt”. Dazu stimmt der Weißabgleich nicht mehr, wenn ihr von der rückseitigen zur Frontkamera wechselt. Dies könnte an sich noch per Update behoben werden.

Zwischenfazit zur Kamera

Der Umstieg von zwei Teleobjektiven auf eine einzige hochauflösende Periskopkamera hat sich für Oppo ausgezahlt. Die Zoom-Qualität bei 3-fach und 6-fach ist beeindruckend, und die Makrofähigkeiten stellen einen echten Mehrwert dar. Zusammen mit einer starken Hauptkamera und (fast: bis auf die zwei Bugs) exzellenten Videofunktionen schnürt Oppo hier ein fast perfektes Paket. Einziger Wermutstropfen ist die schwache Performance des digitalen 2-fach-Zooms bei Nacht – hier klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dann muss eben die Zoomkamera genutzt werden. Die Ultraweitwinkelkamera ist dagegen nichts Besonderes und bei Nacht wahrlich nicht berauschend. Das Oppo Find X9 Pro darf man in den Kreis der High-End-Liga aufnehmen. Spannend wird, was uns später beim noch teureren Oppo Find X9 Ultra erwartet.

Konnektivität und Kommunikation

Das Oppo Find X9 Pro kommt mit sämtlichen modernen Konnektivitätsstandards. Auch die chinesische Version könnt ihr hierzulande bedenkenlos nutzen, was im Praxiszeitraum problemlos klappte:

EU-Version – Zwei SIM-Karten + eSIM-Unterstützung:

  • LTE FDD: Band 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/66/71
  • LTE TDD: Band 38/39/40/41/42/48
  • 5G NR: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n25/n26/n28/n38 / n40/n41/n48/n66/n71/n75/n76/n77/n78/n79

China-Version – Zwei SIM-Karten ohne eSIM:

  • 4G LTE FDD: Bands 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/25/26/28/66
  • 4G LTE TDD: Bands 34/38/39/40/41/42/43/48
  • 5G NR: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n18/n20/n25/n26/n28/n34/n38 / n39/n40/n41/n48/n66/n77/n78/n79

Beide Versionen unterstützen das für Deutschland essenzielle LTE-Band 20 sowie die wichtigen 5G-Bänder n1, n3, n28 und n78.

Oppo Find X9 Pro Test Produktfoto SIM

Zum Telefonieren werden, wenn verfügbar, VoLTE und VoWiFi genutzt. Die Sprachqualität ist exzellent und die Mikrofone leisten ganze Arbeit. Der Ohrlautsprecher wird bei Bedarf schön laut.

Die Stereo-Lautsprecher klingen ausgewogen und klar, erreichen jedoch nicht ganz die Maximallautstärke der Konkurrenz. Der Klang hat klare Höhen, differenzierte Mitten und sogar einen gut hörbaren Hauch von Bass.

WiFi 7 ist an Bord und erreicht einen exzellenten Datendurchsatz. Die Reichweite ist für ein Flaggschiffgerät durchschnittlich. Andere Geräte werden per Bluetooth 6.0 gekoppelt. Für Kopfhörer werden die Audiocodecs LDAC, aptX HD und LHDC 5.0 unterstützt. NFC kann zum mobilen Bezahlen, auch mit Google Wallet, genutzt werden. Zu den verbauten Sensoren zählen: Näherungs-, Licht-, Farbtemperatur-, Beschleunigungs- und Hallsensor, Gyroskop, E-Kompass und Infrarot-Sender (Barometer fehlt).

Zur Standortbestimmung nutzt das Oppo Find X9 Pro Dual-Band und die Satellitensysteme GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS und NavIC. Der Standort wird innerhalb weniger Sekunden auf 1m genau bestimmt. Mit Android Auto ließ es sich problemlos während der Fahrt navigieren.

Der unter dem Display sitzende Ultraschall-Fingerabdrucksensor entsperrt das Smartphone rasend schnell und zuverlässig. Ein Antippen genügt – das ist im Vergleich zum optischen Sensor immer wieder beeindruckend. Natürlich kann auch die Gesichtsentsperrung mit der Frontkamera eingerichtet werden.

Akkulaufzeit des Oppo Find X9 Pro

Hier setzt Oppo neue Maßstäbe. Dank der Silizium-Kohlenstoff-Technologie (Si/C) passen gewaltige 7.500mAh in das schlanke Gehäuse. Die Laufzeiten sind schlichtweg phänomenal! Ich würde sogar behaupten, dass ihr den Akku auch bei zwei Tagen intensiver Nutzung nicht leert. Da könnt ihr auch ruhigen Gewissens die maximale Ladekapazität auf bis zu 80% (in 5%-Schritten) herunterregeln. Oppo gibt die Mindestanzahl der Ladezyklen mit 1.300 an, was etwa sieben Jahren entspricht.

Einen Schwachpunkt haben das Oppo Find X9 Pro bzw. das Modem des Dimensity-Chips jedoch: Telefonieren über das Mobilfunknetz unterwegs benötigt mehr Akku als bei Qualcomm-Flagships. Der Akkubenchmark wird leider nur mit 60Hz ausgeführt:

Akkulaufzeit (60Hz) Einheit: Stunden
0
5
10
15
20
25
30
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten
0
10
20
30
40
50
60
70
80

Geladen wird kabelgebunden mit bis zu 80 Watt (SuperVOOC). So ist der Akku in 70 Minuten wieder vollständig geladen. Wer nur ein Netzteil mit Power Delivery hat, versorgt das Find X9 Pro mit bis zu 55 Watt. In diesem Fall dauert der komplette Ladevorgang 85 Minuten.

Beim Nachladen zwischendurch spielt es quasi keine Rolle, ob ihr SuperVOOC oder Power Delivery nutzt: In 30 Minuten werden 50% nachgeladen – und damit hält das Flaggschiff garantiert den ganzen Tag durch. Kabelloses Laden wird mit bis zu 50 Watt (AirVOOC) unterstützt. Reverse Wireless Charging ist mit bis zu 10 Watt möglich.

Testergebnis

Getestet von
Erik Schmid

Das Oppo Find X9 Pro ist ein technisches Meisterwerk und derzeit eines der besten Smartphones auf dem Markt. Es überzeugt durch eine hervorragende Akkulaufzeit und ein erstklassiges Kamerasystem, insbesondere durch die Zoomkamera. Das Display ist exzellent, die Rechenleistung üppig und die Verarbeitung luxuriös.

Kritik gibt es nur im Detail: Das Throttling unter Last ist für Benchmark-Enthusiasten unschön und der Update-Support könnte ein Jahr länger sein. Und wie bei quasi jedem Flagship: 1.300€ UVP sind hoch. Wenn ihr jedoch ein High-End-Smartphone sucht, das nicht jeden Abend an die Steckdose muss und bei Fotografie oben mitspielt, solltet ihr das Oppo Find X9 Pro auf den Wunschzettel setzen.


Ähnlich ausgestattet ist das Vivo X300 Pro, dessen Global Version jedoch nur einen 5.440mAh großen Akku besitzt. Ebenso viel Akku- und Rechenpower, aber eine schwächere Kamera, gibt es beim günstigeren OnePlus 15 (zum Test). Wenn ihr HyperOS bevorzugt, könnt ihr auf die Global Version des Xiaomi 17 Pro Max (zum Test) warten beziehungsweise hoffen. Und dann steht noch das Honor Magic 8 Pro bald schon bereit.


Gesamtwertung
91%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
90 %
Kamera
90 %
Konnektivität
90 %
Akku
95 %

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