CPU | Snapdragon 855+ - 1 x 2,96GHz + 3 x 2,42GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB |
GPU | Adreno 640 - 700MHz |
Display | 6,5 Zoll 90Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OxygenOS |
Akkukapazität | 3800 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 48 MP + 16MP (dual) + 12MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 29, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 190 g |
Maße | 160,9 x 74,4 x 8,1 mm |
Antutu | 512534 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | OnePlus |
Getestet am | 20.11.2019 |
Inhaltsverzeichnis
Vor einem halben Jahr war das OnePlus 7 Pro an der Reihe und konnte mit einigen HighEnd-Features die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, während das normale OnePlus 7 deutlich zurückfiel. Nun folgt das OnePlus 7T mit dem großen Update. Wir hatten das Smartphone gut 2 Wochen im Praxisgebrauch und sagen euch im Test, wie sich das OnePlus 7T geschlagen hat.
Zwei „neue“ Features sind nun auch hier an Bord – die wir so ja schon vom OnePlus 7 Pro kennen: das Display mit flüssiger 90 Hertz Bildwiederholungsrate und die Triple Cam samt Weitwinkel- und Telefotosensor. Sonst steckt in dem OnePlus 7T “normale” Flagship-Ausstattung: befeuert wird es vom Snapdragon 855 Plus, der Akku misst 3800mAh und Oxygen OS war eines der ersten Systeme, die das Android 10 Update erhalten haben.
OnePlus 7T: | OnePlus 7: | |
Display: | 6,55 Zoll, FullHD+, 90 Hz, 20:9, 2400 x 1080 Pixel | 6,41 Zoll, FullHD+, 60 Hz, 19,5:9, 2340 x 1080 Pixel |
Maße: | 160,9 x 74,4 x 8,1 mm, 190g | 157,7 x 74,8 x 8,2 mm, 182g |
Farbvarianten: | Grau (Frosted Silver), Blau (Glacier Blue) | Grau (Mirror Gray) |
Prozessor: | Snapdragon 855 Plus | Snapdragon 855 |
Hauptkamera: | Sony IMX586, 48MP, f/1.6
Tele: 12MP, f/2.2, 2x Zoom Weitwinkel: 16MP, f/2.2, 117° |
Sony IMX586, 48MP, f/1.7
Bokeh: 5MP, f/2.4 |
Frontkamera: | Sony IMX471, 16 MP, f/2.0 | Sony IMX471, 16MP, f/2.0 |
Akku: | 3800mAh, Warp Charge 30T – 30 Watt | 3700mAh, 20 Watt |
Speicher & Preise: | 8 GB / 128GB – 559€ | 6/128GB – 559€
8/256GB – 609€ |
Bei der Preisentwicklung, die sich bei OnePlus zumindest beim Kauf in Deutschland eingebürgert hat, muss man die Smartphones einfach aus mehreren Perspektiven betrachten. OnePlus Smartphones als inzwischen überteuert abzustempeln, ist zu eindimensional. Warum?
Deutlich mehr Flagship als Flagship-Killer:
So sind immer mehr Features hinzugekommen, die Kamera ist nun auf einem Flagship Level mit den anderen HighEnd-Smartphones und das Unternehmen hat seinen Ruf als etablierte Marke aufgebaut und verleiht den Handys zum Marktstart gewisse Alleinstellungsmerkmale, wie etwa ein 90Hz Display.
Preis: China vs. Europa UVP
Und zum anderen wäre da noch der Chinapreis, zu dem man die OnePlus Smartphones importieren kann. Die Preisgestaltung vom Hersteller ist für China und auch die USA viel niedriger als für Europa. Zum Beispiel wurden für das OnePlus 7 hierzulande 609€ mit 8/256GB aufgerufen, in China hingegen wurden gerade mal 460€ zu Beginn und inzwischen lediglich 350€ fällig. Hier kommt dann doch noch der gute Flagship Killer Charme auf.
Gleiches Spiel für das neue OnePlus 7T: in Deutschland werden bei OnePlus selbst und Amazon 600€ fällig mit 8/128GB Speicher – in China bekommt man es im Angebot für 444€ mit 8/256GB, die UVP liegt bei 3199 Yuan ca. 413€. Einschränkungen muss man keine hinnehmen, da alle nötigen LTE Frequenzen unterstützt werden und die globale Oxygen ROM auf dem Gerät installiert wird, ohne dass dafür der Bootloader entsperrt werden muss.
Aber kommen wir nun zum Test des OnePlus 7T selbst.
Design & Verarbeitung
Design, Anmutung, Materialauswahl und Verarbeitung sind bei OnePlus Smartphones schon lange auf einem Level mit der Smartphone-Elite. Das Glas geht vorne und hinten perfekt abgerundet in den Rahmen über. Ungenauigkeiten sucht man vergebens und es fühlt sich absolut edel in der Hand an. Größte Änderung beim Design ist dieses mal die Kameraeinheit auf der Rückseite. Der große Kreis hätte nicht sein müssen, die Kameraensoren plus Doppel-LED hätte man auch anders anordnen können, aber andere Hersteller haben es vorgemacht und es soll an ein Kameraobjektiv erinnern. Die Kameraeinheit steht fast 2mm aus dem Gehäuse, mit den Cases schließt sie aber bündig ab. Liegt das 7T auf dem Tisch, dann wackelt es beim Schreiben auf dem Keyboard nicht, im oberen Drittel hingegen schon.
Beim Rest hat sich nicht viel getan: farblich auffälligere Rückseiten sind im Trend, das „Glas-Sandwich“ hat schon länger die Metallrückseite abgelöst und die Frontkamera ist in einer schmalen Waterdropnotch untergebracht. Das OnePlus 7T bekommt man in den Varianten Frosted Silver, mit einem Farbverlauf von Dunkelgrau zu Silber, sowie Glacier Blue mit unten Hellblau und oben etwas dunklerem Blau. In Echt wirkt das Blau deutlich dezenter und ist je nach Licht glänzend Blau bis fast Gräulich. Dabei handelt es sich um leicht mattes Glas, das resistent gegenüber Fingerabdrücken ist, sich schöner anfühlt und besser aussieht, dafür aber auch ziemlich rutschig ist im Vergleich zu spiegelndem Glas. Zum Einsatz kommt vorne und hinten 3D Corning Gorilla Glas 5. Wir wollen keine Haarspalterei betreiben, aber es hätte schon Gorilla Glas 6 sein können.
Das OnePlus 7T misst 160,94 x 74,44 x 8,13mm mit einem 6,65 Zoll großem Display auf der Front und 190g auf der Waage. Durch das Display im 20:9 Verhältnis ist das Gerät zwar länger geworden, dafür aber auch ein kleines Stückchen schmäler, was dem Handling zu Gute kommt. Ein Stückchen größer werden sie trotzdem jedes Jahr: OnePlus 7: 157,7 x 74,8 x 8,2mm / OnePlus 6T: 157,5 x 74,8 x 8,2mm / OnePlus 6: 155,7 x 75,4 x 7,75mm.
Am Metallrahmen befindet sich beim OnePlus 7T unten der Dual-SIM-Slot, USB-C Anschluss und Lautsprecher, oben liegt nur das zweite geräuschunterdrückende Mikrofon. Links am Rahmen sitzt die Lautstärkewippe und gegenüber der Powerbutton sowie Schieberegler für die drei Profile laut, vibrieren und stumm. Die Kosten für offizielle IP Zertifizierung spart sich der Hersteller und überlässt den Wassertest der Community: testen wollten wir es nicht selber, aber laut einigen Nutzermeinungen ist es wasserdicht. Den Tauchgang sollte man sich dennoch für ein Missgeschick aufheben.
Lieferumfang des OnePlus 7T
Der Lieferumfang fällt normal aus, wobei mir ein entscheidendes Detail fehlt. Auf dem Smartphone selbst ist bereits eine Displayschutzfolie vorinstalliert. Zum Schutz liegt die obligatorische durchsichtige Silikonschutzfolie bei, die zwar das OnePlus 7T gegen äußere Einflüsse absichert, aber etwas klobig und weniger schick ist. Zum Laden liegt das Warp Charge 30T Netzteil mit 30 Watt und typisch rotem USB-C Kabel bei.
Bei der Version aus China ist das entsprechende Netzteil dabei, das man entweder mit Adapter nutzt oder das EU Warp Charge 30T Netzteil nachkauft. Mit anderen Ladegeräten geht es leider nicht so schnell.
Die entsprechend coole Aufmachung ist auch inklusive. Nur da wir ja keinen 3,5mm Klinkenanschluss mehr bei OnePlus Smartphones haben, fehlt mir der entsprechende Adapter im Karton. Klar, Bluetooth ist weitaus praktischer und moderner und sowie gibt es ja auch entsprechende Kopfhörer mit USB-C Stecker – aber der offizielle OnePlus Type-C to 3.5mm Adapter kostet nochmal 8€.
Hüllen & Cases
Da unser OnePlus 7T direkt vom Hersteller kommt, lagen für den Test auch noch gleich die entsprechenden Cases bei. Und die originalen Hüllen von OnePlus gefallen mit persönlich ziemlich gut. Die meisten nutzen ihr Smartphone ja schließlich mit Hülle, die man dann auch immer in der Hand hat – statt des edlen Smartphones.
Mein Favorit ist Carbon: Dieses gibt es einmal als dickes Bumper Case, was auch die Buttons schützt, dafür aber dicker aufträgt. Uns liegt das schmalere OnePlus 7T Protective Case Karbon bei. Dies bringt gerade mal 13g auf die Waage und misst 162 x 76 x 10,6 mm. Nach einem Jahr Nutzung mit dem OnePlus 6 ist die Hülle etwas „speckiger“ geworden, aber Kampfspuren sieht man kaum.
Dazu kommt noch das OnePlus 7T Protective Case Sandstone, das 19g wiegt und 163 x 77 x 11 mm misst. An Griffigkeit ist das Sandstone Case kaum zu überbieten, da es, wie der Name schon sagt, eine Oberfläche wie ein feines Schmirgelpapier hat.
Zu guter Letzt das OnePlus 7T Silicone Bumper Case Red mit 28g und 165 x 79 x 11.2 mm.
Display
Das zweite Highlight im Vergleich zum Vorgänger ist das Display, denn dieses bietet nun auch eine Bildwiederholungsfrequenz von 90 Hertz, wie es das OnePlus 7 Pro vorgemacht hat. Der Sprung von 60 auf 90 Hz ist bei den Testgeräten immer wieder eine „Offenbarung“: bei gleicher Hardwareleistung wirkt alles auf einmal viel flüssiger. Auch hier haben die OnePlus Pro Geräte zumindest auf dem Datenblatt ein Stückchen die Nase vorn durch das Full Screen Display und die 2K Displayauflösung mit 516 PPI. Die 90 Hertz bringen jedoch einen viel höheren Mehrwert als die 2K-Auflösung, denn einzelne Pixel erkennt man auch bei Full HD schon nicht mehr.
Zum Einsatz kommt ein 6,65 Zoll großes AMOLED Panel im 20:9 Format, das mit 2400 x 1080 Pixel auflöst. Das reicht für eine Bildpunktdichte von 402ppi. Unterbrochen wird das Display durch eine dezente Waterdrop-Notch, die 6mm ins Display hineinragt und ganz oben 9mm breit ist. Die Displayränder sind oben links und rechts keine 2mm breit sowie unten 4mm. Die maximale „Peak“ Helligkeit ist mit sehr guten 1000cd/m² angegeben, was auch HDR10+ Inhalte ermöglicht.
So gehört das Display des OnePlus 7T zu dem besten, was der Markt gerade zu bieten hat. Zwar ohne Luxus wie curved edges und erhöhte Auflösung, dafür aber einem erstklassigen Panel. Gerade die 90Hz wären für mich das Kaufargument. Auch der Touchscreen verarbeitet Eingaben sehr schnell und akkurat. Dank den 90Hz entsteht auch der Eindruck, dass das Display schneller reagiert.
Wem die Farbwiedergabe nicht gefällt, kann sie in den Stufen “Lebendig”, “Natürlich” und “Erweitert” – warm kalt Regler & Wahl zwischen breites AMOLED-Farbspektrum, sRGB und Display P3 – kalibrieren. Dazu lässt es sich zwischen 90 und 60 Hz umschalten, um den Energieverbrauch zu senken. Dazu kommt noch ein anpassbarer und terminierbarer Nachtmodus, ein Lesemodus, der sich für Apps festlegen lässt, Optionen für die Statusleiste sowie das Inaktivitätsdisplay.
Das Always-On-Display heißt in dem Fall Inaktivitätsdisplay und bleibt weiterhin nicht dauerhaft an. Durch kurzes Tippen auf das Display oder Anheben des Smartphones aktiviert es sich und zeigt Uhrzeit, Datum, Ladestand, Benachrichtigungen und bei Bedarf noch den aktuellen Musiktitel an. In der Praxis habe ich das Inaktivitätsdisplay, wie auch schon beim OnePlus 7 Pro, gerne genutzt und kam auch gut zurecht. Das dauerhafte Anzeigen ist aber weiterhin nicht möglich.
Leistung & System
Befeuert wird das OnePlus 7T vom Snapdragon 855 Plus. Dieser kommt mit seinem Prime Core auf 2,96 GHz, drei Kerne mit 2,42 GHz und ein Energiesparcluster mit 1,8 GHz. Als GPU kommt die Adreno 640 zum Einsatz. In den synthetischen Benchmarks übertrifft der 855 Plus den normalen Snapdragon 855 um ca. 10%.
Antutu (v9)Im aktuellsten AnTuTu Benchmark kommt das OnePlus 7T dadurch auch auf 455.000 Punkte. Die Performance reicht soweit für alles, was mit meinem Smartphone anstellen könnte. Durch das 90Hz fühlt es sich dabei super flüssig an, eine tolle Kombination. Die Kühlung der Hardware funktioniert soweit gut und eine Stunde Gaming am Stück ist auch möglich. Das Handy erwärmt sich dabei auf gute 42° an der Oberseite.
Die Frage nach der Speicherversion erübrigt sich für Käufer der globalen Version, denn das 7T kommt lediglich in der Speichervariante mit 8GB Arbeitsspeicher und 128GB Speicherplatz. In China bekommt man allerdings zusätzlich noch mit 8/256GB – nicht zu vernachlässigen, da eine Speichererweiterung via MicroSD-Karte nicht möglich ist.
Zum Einsatz kommt rasend schneller UFS 3.0 Speicher, der Datenraten von 1420 MB/s read und 220 MB/s write erreicht. Die Schreibgeschwindigkeit ist hier leider nicht auf UFS 3.0 Niveau. Wäre super wenn jemand mal kommentieren könnte, ob es bei eurem Gerät auch so ist. In der Praxis merkt man das allerdings nicht. Zum PC schickt das 7T Daten über den USB 3.1 Port. Der Arbeitsspeicher kommt auf 27,6 GB/s.
Oxygen OS mit Android 10
Oxygen OS hat nun als erstes der individuellen Systemen auf Android Basis die neuste Version Android 10 erhalten. Zum Zeitpunkt des Tests lag der Sicherheitspatch bei September 2019 und wie man es bei OnePlus gewohnt ist, darf man mit Oxygen OS auch direkt loslegen.
Das gilt im Übrigen auch für die China Version. In China werden die OnePlus Smartphones mit Hydrogen statt Oxygen OS ausgeliefert. Das muss nicht weiter stören, denn OnePlus gestaltet das Installieren einer neuen ROM sehr einfach. Die China Shops, die wir verlinken, installieren auf dem chinesischen OnePlus einfach Oxygen OS und man hat quasi ein Global OnePlus für viel weniger Geld.
Ansonsten gehört Oxygen OS zu den Systemen, die der originalen Android Oberfläche sehr ähnlich sehen, aber weitaus mehr Features und Einstellungsmöglichkeiten ins Spiel bringen. Außerdem ist das System herrlich auf die Hardware abgestimmt und es läuft butterweich.
Updates kommen schnell und der Supportzeitraum ist auch gut. So verspricht OnePlus die Smartphones 3 Jahre mit den neusten Versionen zu versorgen. So kommt im zweiten Quartal 2020 noch Android 10 für das OnePlus 5, das im Juni 2017 auf den Markt kam. Der Vorgänger, das OnePlus 3, bekommt nun nach Android 9 kein Android 10 mehr, aber der Support ist durch die ROM-Community noch immer gewährleistet und es stehen mehrere Projekte parat.
Kamera
Auch die Kamera hat ein großes Update bekommen und kann nun mit den Zusatzfunktionen des OnePlus 7 Pro aufwarten in Form von neuen Sensoren. Die Triple Kamera mit einem Telefoto- und Ultraweitwinkelsensor zieht nun auch in das günstigere OnePlus Modell ein:
- Hauptkamera: Sony IMX586, 48 Megapixel – 12MP durch Pixel Binning, f/1.6, OIS + EIS, zweifacher LED Blitz, Autofokus über PDAF (Phase Detections Auto Focus) und CAF (Contrast Auto Focus)
- Ultraweitwinkel: 16MP, 117° Aufnahmebereich, f/2.2
- Teleobjektiv: 12MP, 2x optischer Zoom, f/2.2
Dabei ist es allerdings leicht abgeschwächt und ein gewisser künstlicher “Respektabstand” wird eingehalten zum OnePlus 7T Pro, z.B. durch den geringeren Zoom. Neben den unten genannten Modi sind noch ein Zeitraffer und Zeitlupe (960fps 720p) für Videos dabei, ein Pro Modus und Panorama-Aufnahmen.
Hauptkamera:
Mit 48MP löst der Sony IMX586 auf und wirft Aufnahmen mit 12MP aus – das Pixel Binning fügt dabei 4 Pixel zu einem zusammen. Die Aufnahmen überzeugen, wie bei den meisten Smartphones mit Sony IMX586, mit einer sehr hohen Schärfe und Detailgrad. Auch ist die Lichtausbeute durch Pixel Binning und die große f/1.6 Blende sehr gut, was auch bei schlechtem Wetter und weniger Licht hilft.
Die Farben und der Kontrast sind bei OnePlus generell etwas höher. Die Farbwiedergabe kann aber überzeugen und die Aufnahmen sind auch sehr ansehnlich mit dem erhöhten dynamischen Kontrast. Dadurch ist bei mir allerdings der HDR Modus auch die meiste Zeit ausgeblieben, da er lediglich den Kontrast hochschraubt und das Bild verschlimmbessert.
Beim Ranzoomen zeigt sich in Strukturen eine recht aggressive Nachbearbeitung, die zwar Linien schön nachzeichnen, aber Gröberem den Kontrast nimmt – hier sprechen wir aber von extremer Vergrößerung. Auch zeigt sich in allen vier Ecken etwas Rauschen und beim Ranzoomen auch Pixelmatsch.
Makromodus: Auch ein Makromodus lässt sich nun manuell in der App auswählen und der Telefotosensor erlaubt einen Abstand bis zu 2,5cm zum Objekt.
48MP: Normale Aufnahmen werden mit 12MP geknippst, aber auch 48MP sind möglich. Hier verzichtet man auf das Pixel Binning, erhält dafür aber mehr Details beim Reinzoomen. Empfehlenswert ist das aber nur bei schönem Wetter, da die Bildqualität im 48MP Modus sonst schnell abfällt.
Nachtaufnahmen:
Die Nachtaufnahmen gelingen beim OnePlus 7T gut, können aber klar nicht an die eines Huawei P30 Pro heranreichen. Mit Pixel Binning durch den Sony IMX586 48MP Sensor hat man hier an sich schon gute Karten und holt bei künstlicher Beleuchtung einiges raus.
Dazu steht noch ein Nachtmodus bereit, der mehrere Bilder mit längerer Belichtungszeit zusammenrechnet. Dieser lässt sich sowohl mit dem Haupt- als auch Weitwinkelsensor nutzen. Allerdings ist letzterer generell nicht besonders lichtstark und bei wenig Licht sollte man den Sony IMX586 stets vorziehen. In der Praxis empfiehlt es sich außerdem, erst in den Nachtmodus zu wechseln, wenn wenig Licht in der Nähe ist. So werden Details in der beleuchteten Innenstadt zwar deutlicher, da der Kontrast hoch geschraubt wird, Strukturen aber auch grobkörniger und Farben unnatürlicher. Am Testfoto der Würzburger Residenz zeigt sich aber, dass der Nachtmodus durchaus lohnenswert ist, da einfach mehr Licht und Details eingefangen werden. Der OIS unterstützt außerdem beim Aufnehmen und wirkt einer unruhigen Hand entgegen.
Bokehs:
Bokehs lassen sich sowohl mit dem Telephoto- und Ultraweitwinkelsensor produzieren, die den automatischen Abstand festlegen: mit dem Telephotosensor ist man direkt 1,5m näher am Bokeh-Objekt als mit dem Ultraweitwinkelsensor. Mit Hilfe des Telephotosensors werden die Bokehs ingesamt besser, heller und rauschen weniger. Mit dem Ultraweitwinkelsensor macht sich ein dunkleres und weniger farbenfrohes Bild bemerkbar.
Ultraweitwinkel:
Über ein Symbol mit drei Tannen schaltet man in den Ultraweitwinkelmodus und kann mit 117° mehr vom Geschehen aufnehmen. Der Sensor ist an sich immer schlechter als die Hauptkamera: weniger Details, mehr Rauschen und geringerer Kontrast. Auch macht sich ein deutlich unscharfer Rahmen, vor allem in den Ecken um das Bild bemerkbar. Aber die Aufnahmen sind bei Tageslicht durchaus ansehnlich und der Ultraweitwinkelsensor erfüllt situationsabhängig seinen Zweck, z.B. wenn man sonst nicht das komplette Motiv vor die Linse bekommt. Die Nachtaufnahmen fallen hingegen deutlich zurück, aber ein Nachtmodus steht auf für die Ultraweitwinkelkamera zur Verfügung.
Telephoto:
Angegeben ist das OnePlus 7T Pro mit 8 und das 7T mit 12MP Telephotesensor, allerdings steckt darunter stets ein 13MP Sensor, der eben nur stärker cropped und dadurch insgesamt 3-fachen oder 2-fachen Zoom erreicht.
Klar kommen die Zoomaufnahmen nicht an die Qualität der Hauptkamera heran, aber mir gefällt besonders, dass das Motiv im Fokus trotzdem eine hohe Detaildichte aufweisen kann. Die Farben sind ein bisschen trister, aber nicht realitätsfern. Insgesamt können die Aufnahmen situationsbedingt überzeugen.
Selfies:
Die Frontkamera löst zwar hoch auf, arbeitet aber leider mit einem festen Fokus. Das bedeutet, man muss den richtigen Abstand finden, sonst gehen Details im Gesicht verloren. Trifft man den Abstand, können die Selfies mit vielen Details überzeugen und auch die realistischen Farben sind stimmig. Aber die Redmi Note Smartphones zeigen, dass bei den Selfies definitiv noch mehr drinnen ist.
Auch Bokeh Selfies sind mit der Software möglich und die Abtrennung zwischen Gesicht und Hintergrund klappt super.
Videos:
Videos lassen sich beim OnePlus 7T sowohl mit der Hauptkamera als auch Ultraweitwinkelkamera aufnehmen. Mit letzterem dann aber nur bis 4K 30fps. Das OnePlus 7T stabilisiert dabei mit dem OIS und EIS, allerdings nur bis 4K 30fps – 4K 60fps und 1080p 60fps nicht. Umschalten zwischen Haupt- und Ultraweitwinkelkamera kann man während der Aufnahme nicht. Während der Videoaufnahmen lässt es sich auch ranzoomen, dabei handelt es sich aber um einen digitalen Zoom und die Telephotocam darf nicht mitspielen. Dieses Feature bleibt also weiterhin Samsung und Huawei vorbehalten.
Videos weisen die selben Stärken der Fotos auf: viele Details, starke Farben / Kontrast. Die Ultraweitwinkelkamera zeigt bei Videos hingegen etwas Rauschen. Gerade die Stabilisierung gelingt OnePlus sehr gut und auch auf dem TV sind kaum Ruckler auszumachen.
Neu ist der Super-Stable-Mode, der ein Gimble vollständig ersetzt. Hier werden alle Sensoren genutzt, um ein extrem stabilisiertes Video zu zaubern. Zu Beginn gab es hier noch Probleme beim Rendern, aber die sind inzwischen vom Tisch. Mit 1080p Auflösung und einem sichtbaren Rauschen ist der Modus nicht gerade bildgewaltig und besser nur bei Tageslicht zu nutzen.
Fazit – Triple Kamera im OnePlus 7T:
Das OnePlus 7 Pro hatte auch noch den Vorteil, dass es im Sommer auf den Markt kam: viel schöneres Wetter und dadurch bessere Bilder. Ansonsten habe ich schon das Gefühl, dass die Kamera auf dem Niveau des 7 Pro ist und damit für den Preis gut. Das Samsung Note 10+ und Huawei Mate 30 Pro haben wir allerdings auch gerade im Test und um dort mitzuspielen, muss OnePlus noch etwas arbeiten.
Konnektivität
In den SIM-Schlitten unten lassen sich zwei Nano SIM Karten einsetzen (Dual-SIM). Außerdem ist es egal, ob Ihr zur China oder Europa Version greift, die volle LTE Konnektivität ist für Deutschland stets gegeben.
Global Version:
- FDD-LTE: B1,2,3,4,5,7,8,12,13,17,18,19,20,25,26,28,29,32,66
- TDD-LTE: B34,38,39,40,41
China Version:
- FDD-LTE: B1,2,3,4,5,7,8,12,13,17,18,19,20,26,28,29
- TDD-LTE: B34,38,39,40,41
Drei LTE Bänder fehlen, diese sind aber für uns, und auch weltweit, eher unrelevant: Band 25 – USA / Band 66 – USA, B4 Kanada / Band 32 – EU, in Deutschland nicht relevant.
Telefonieren lässt es sich ebenfalls mit dem OnePlus 7T! Durch den Einsatz von Stereo Speaker ist nun auch der obere Ohrlautsprecher angenehm laut und es werden Störgeräusche durch das zweite Mikrofon herausgefiltert. An Bord ist sowohl VoLTE als auch VoWiFi und beides lässt sich tadellos nutzen.
An anderen mobilen Verbindungsstandards gibt es noch Dual Band WiFi mit ac-Standard sowie Bluetooth 5.0 mit aptX HD. Für die mobile Bezahlrevolution ist NFC verbaut. Navigiert wird über A-GPS, Dual Band GPS und Galileo (L1 + L5), GLONASS sowie BeiDou.
Ein kleines Feature des OnePlus 7 Pro zieht nun auch in die günstigere Serie ein: der verbesserte Vibrationsmotor (Linearmotor), der nun ein präziseres haptisches Feedback liefert.
Die Stereo-Speaker im OnePlus 7T sind ebenfalls auf einem guten Niveau. Sie liegen oben in der Hörmuschel und am unteren Rahmen im Lautsprechergrill, Letzterer ist aber auch ein Ticken lauter. Der Stereo Klang kommt trotzdem sehr gut und die Soundqualität kann sich hören lassen. Zum Videoschauen reicht schon ein Drittel an Lautstärke aus und auch im oberen Bereich bleiben sie verzerrungsfrei z.B. für Musik. Generell überzeugt das OnePlus 7T mit dem Stereo-Speaker Setup und liefert durchaus guten und sauberen Klang. An ein fettes Gaming Smartphone, wie das Nubia Red Magic 3S, reicht dieser nicht heran, da dort auch etwas mehr Bass vorhanden ist und beide Speaker gleichlaut sind. Sonst kann sich das OnePlus 7T aber mit anderen Flagships durchaus messen.
Ein 3,5mm Klinkenanschluss wurde ja schon seit längerem wegrationalisiert – und der entsprechende Adapter liegt nicht bei -, so greift man entweder auf Bluetooth oder USB-C Kopfhörer zurück und darf so auch Präferenzen für die Kopfhörer festlegen. Für die Stereo Lautsprecher lassen sich Sound-Verbesserungen von „Dolby Atmos“ zuschalten.
Zur biometrischen Entsperrung stehen der In-Display-Fingerprintreader und Face Unlock über die Frontkamera bereit. Auch wenn OnePlus mit dem schnellsten Fingerabdrucksensor unter dem Display wirbt, an die Geschwindigkeit des OnePlus 6, das ihn noch auf der Rückseite hat, kommt auch dieser nicht heran. Im Alltag lässt er sich trotzdem gut nutzen. Der In-Display Sensor ist allerdings nicht immer aktiv, wie bei den meisten anderen Herstellern. Um ihn zu aktivieren, nimmt man das OnePlus 7T entweder in die Hand – durch die Bewegung aktiviert er sich – oder man tippt auf das Display. Also tippen und dann Drücken und Halten, die Animation (es gibt mehrere zur Auswahl) erscheint kurz und man ist in unter 0,5 Sekunden auf dem Homescreen. Solange man den Finger beim Entsperrvorgang auch ruhig hält, liegt die Genauigkeit bei 100% – kurzes Verrücken kann aber schon mal zum Fehler führen.
Die zweite Methode ist Face Unlock: weniger sicher, aber ein Stückchen schneller. Ich nutze es zusätzlich zum Fingerabdrucksensor, was die Zuverlässigkeit nochmal verbessert. So lange noch ein bisschen Licht vorhanden ist, z.B. durch eine Straßenlaterne in der Nacht oder der Schein des Fernsehers, wird das Gesicht zuverlässig erkannt. Um den Entsprerrvorgang via Gesichtserkennung zu starten, muss allerdings der Powerbutton betätigt werden (oder man richtet double tap to wake ein).
Akkulaufzeit
Jedes Jahr ein bisschen mehr Akku: das OnePlus 7T ist mit einem 3800mAh großem Akku bestückt, um auch das stromhungrigere 90 Hz Display den Tag über zu versorgen. In meinen zwei Wochen Praxistest mit dem Flagship landete ich durchweg bei 7,5 bis 9 Stunden Display-on-Time über zwei Tage hinweg (in der Nacht mit Flugmodus). Im PC Mark Battery Benchmark kommt das 1+7T auf 12 Stunden und 47 Minuten. Für die meisten Nutzer reicht das sicher vollkommen aus, aber klar sind da auch noch Flagships auf dem Markt – Mi 9T Pro – die den Wert in den Schatten stellen.
Akkulaufzeit Einheit: StdDas alles passierte bei mir mit 90Hz, aber da wäre ja noch die Möglichkeit den Akkuverbrauch zu reduzieren und auf 60 Hz runter zu regeln. Hier landet man beim Webbrowsing in der Stunde bei knapp 3% Ersparnis.
Geladen wird das OnePlus 7T über OnePlus Schnellladetechnologie Warp Charge 30T mit 30 Watt / 5V – 6A – im OnePlus 7 waren es noch 20 Watt. So ist der Akku von 0 auf 100% in genau 55 Minuten wieder vollgeladen – sehr gut, aber kein Top Wert! Zwischendrin nachladen geht zum Glück schneller: von 30 auf 60% geht es in gerade mal 10 Minuten und 0 auf 80% brauchen 30 Minuten. Über Power Delivery gelangen in 15 Minuten 20% in den Akku – nicht besonders schnell. Auf den Wireless Charging Zug ist OnePlus allerdings noch immer nicht aufgesprungen.
Testergebnis
Nachdem das OnePlus 7 Pro im Frühjahr schon ran durfte, kommt nun das 90 Hertz Display und die Triple Cam in das OnePlus 7T. Die Ausstattung drum herum ist „typisch“ und einem Flagship würdig. Es gibt nun noch weniger Punkte, wo man wirklich auf etwas verzichten muss und auch die Kamera spielt weit oben mit. Das OnePlus 7T bietet also endlich mal wieder ein Paket an neuen Features, die das günstigere Modell richtig interessant machen.
Dem gegenüber steht dann natürlich der wieder mal höhere Preis. In Deutschland kostet das OnePlus 7T immerhin fast 600€ und das ist für einen ehemaligen Flagship-Killer einfach eine Schande. Insbesondere wenn man betrachtet, dass das Smartphone für Europa künstlich überteuert wurde, weil hier die Fangemeinde am größten ist.
Abgesehen davon muss man sich natürlich fragen, ob ein Realme X2 Pro, ein Xiaomi Mi9 oder Mi9T Pro für den deutlich geringeren Preis nicht ebenfalls genug bieten. Scheut man allerdings den Import aus China nicht, ist das OnePlus 7T unter 450€ eine klare Kaufempfehlung wert. Ein Smartphone mit 90Hz Display, Snapdragon 855 Plus und UFS 3.0 Speicher bekommt man bei der Konkurrenz jedenfalls zum aktuellen Zeitpunkt nicht so günstig.
Aber der interessanteste Vergleich folgt noch mit Realme X2 Pro – jetzt darf das OnePlus 7T erstmal im Kameravergleich mit dem Huawei Mate 30 Pro, Xiaomi Mi Note 10 und Samsung Note 10+ ran.
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Bis morgen, den 31.Dez 23.59 Uhr gibt es das 8/128GB OnePlus 7T für 350$.
Mit Versand und Zoll kommt man dann auf ca 360€.
Hallo,
ich liebäugele mit dem Kauf eines OP 7T refurbished für 400 €. Da ich bei refurbished Modellen auch schon über ein Samsung S20 in der US Version (also mit SG865) für gut 400 € gestolpert bin, wollte ich mal eure Meinung dazu hören. Ist das S20 dem 7T in allen Belangen überlegen? Prozessor liegt auf der Hand, wie sieht es beim Kameravergleich aus?
LG
Grad für 473,- im Angebot bei Gearbest. Die 256 GB Version. Internationale Rom.
Wie kann es sein das das OP 7T hier bei Amazon günstiger ist als in China?
Auch in den USA schein OnePlus einen Rabatt auf 499$ zu geben?!
Wenn ich es bei den hier verlinkten Shops anschaue, kostet das OP7T bei Amazon aktuell ca. 519 Euro (8 GB / 128 GB) und bei Gearbest ca. 473 Euro (8 GB / 256 GB).
Wird das Gerät wirklich zollfrei geliefert? Auf Gearbest gibt es eine Info, dass der Käufer den Zoll trägt ….