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Navee GT3 MAX E-Scooter im Test

Getestet von Sven Schubert am
Vorteile
  • gute Reichweite mit 46 km
  • Blinker im Lenker integriert
  • Wegfahrsperre mit Alarm
  • Rekuperation
  • sehr gutes Licht mit Bremslicht
  • volle mögliche Geschwindigkeit mit 22 km/h
  • Gepäckhaken an der Lenkstange
  • mit 23,5 kg nicht zu schwer
Nachteile
  • relativ schwache Bremsleistung
  • langsames Ladegerät (10 Stunden Ladezeit)
  • kein Schnäppchen mit knapp 500€
  • schlechter Wendekreis
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Wir haben den neuen Navee GT3 MAX E-Scooter parallel zum ebenfalls neuen Navee ST3 PRO (Test folgt) getestet. Die Marke Navee hat mittlerweile deutlich an Bekanntheit gewonnen und dürfte mittlerweile den meisten ein Begriff sein. Der Navee GT3 MAX ist mit ca. 600€ der preiswertere der beiden neuen E-Scooter der chinesischen Herstellers (knapp 200€ Preisunterschied). Er hat eine respektable Spitzenleistung von 1.000 Watt, die üblichen 10-Zoll-Luftreifen, einen gut dimensionierten Akku mit knapp 600 Wh Leistung und eine echte Reichweite von 46 Kilometer. Außerdem ist er mit Blinkern ausgestattet. Im folgenden Test erfahrt Ihr alles Wichtige zum Navee GT3 MAX.

NaveeGT3Max TotaleSven

Dem Navee GT3 MAX liegt eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) für den Betrieb im deutschen Straßenverkehr bei. Er muss nur noch versichert werden, dann kann es losgehen. Die Versicherung könnt ihr beispielsweise auf Check24 suchen und direkt online abschließen. Neben der notwendigen Haftpflichtversicherung solltet ihr euch überlegen, ob ihr auch gleich eine Teilkaskoversicherung mit abschließen wollt. Diese beinhaltet beispielsweise auch die Gefahr des Diebstahls. Die Versicherung wird immer für das laufende Versicherungsjahr abgeschlossen, das stets im Februar endet. Ihr müsst also immer Ende Februar eine neue Versicherung abschließen und dann die aktuelle Versicherungsplakette aufkleben.

Lieferung und Aufbau

NaveeGT3Max Paket

Der Navee GT3 MAX wird als normales Paket geliefert und ist sehr gut verpackt. Es gibt nicht wirklich viel zu schrauben und die meiste Zeit wird für das Auspacken des aufwendig verpackten E-Scooters benötigt. Ein kleiner Seitenschneider ist sehr hilfreich, um die zahlreichen Kabelbinder durchzuschneiden. Mit einem Messer kann man hier schnell etwas beschädigen.

NaveeGT3Max PaketOffen

Es muss nur noch der Lenkkopf mit den vier beiliegenden Schrauben befestigt werden. Die Schrauben sind mit einer blauen Paste präpariert, um ein Lösen durch Vibrationen während der Fahrt vorzubeugen. Zudem liegt ein praktischer T-Griff-Inbusschlüssel bei.

NaveeGT3Max Schraubenset

Zum Lieferumfang des Navee GT3 MAX gehört:

  • der vormontierte E-Scooter mit allen Teilen (lediglich der Lenkkopf muss noch festgeschraubt werden)
  • Ladegerät mit deutschem Stecker
  • Inbusschrauben und Inbusschlüssel für die Lenkkopfbefestigung
  • Bedienungsanleitung (auch in Deutsch)
  • ABE Bescheinigung
  • einfaches Kabelschloss mit Zahlenkombination

Technische Daten des Navee GT3 MAX

  • Trommelbremse vorn (keine echte, physische Bremse hinten)
  • elektronische Motorbremse
  • 400 W Heckmotor (1.000 W Spitzenleistung)
  • 48 V / 12,75 Ah / 596,7 Wh Akku (Ladezeit ca. 10h)
  • 120 kg Tragfähigkeit
  • 23,5 kg Eigengewicht (gemessen)
  • Reifen 10 x 2,5 Zoll
  • Geschwindigkeit 22 km/h (gemessen)
  • Bodenfreiheit 11 cm (gemessen)
  • Reichweite 46 km (gemessen auf Fahrstufe S mit 22 km/h)

Navee GT3 MAX im Videovergleichstest mit dem ST3 PRO

Das Video wurde mit einem Oppo Find X7 (zum Test) und der Ton mit einem Funkmikro von DJI aufgenommen, die Kameraschwenks hat der DJI Osmo Mobile 7 Gimbal übernommen. Die Fahrszenen sind mit einer Insta X3 Kamera aufgenommen worden.

Praxistest und Fahrverhalten

Mit einer Körpergröße von 175 cm und Schuhgröße 45 stehe ich gut auf dem Trittbrett des Navee GT3 MAX. Das Trittbrett hat eine Bodenfreiheit von 11 cm, allerdings stehen die Schraubenköpfe unten heraus. Dadurch werden sie abgeschliffen, wenn man über eine Bordsteinkante fährt. Die Federung macht in Verbindung mit den luftgefüllten Reifen einen guten Job und kleinere Unebenheiten werden gut weggepuffert. Im Gegensatz zu Vollgummireifen ist hier allerdings ein gewisses Pannenpotenzial vorhanden. Unser Smartzone-Team-Mitglied Joscha hat damit schon leidvolle Erfahrungen sammeln müssen. Zumindest haben die Reifen des Navee GT3 MAX eine zusätzliche Gummischicht als Pannenschutz. Zum Starten des Antriebs muss man den E-Scooter erst einmal mit eigener Energie auf 6 km/h beschleunigen, erst dann reagiert er auf den Gasgriff. Navee wirbt für ein besseres Fahrverhalten mit einem elektronischen Traktionssystem, das sich über die App aktivieren lässt. In der Praxis konnte ich davon allerdings nicht viel merken. Allenfalls war ein geringfügig schwächeres Durchdrehen des Hinterrades beim Anfahren auf Schotter festzustellen, der Unterschied war allerdings nicht wirklich deutlich.

Federung und Antrieb des Navee GT3 MAX

Die Stoßdämpfer vorne und hinten machen im Zusammenspiel mit den schlauchlosen, luftgefüllten Reifen einen guten Eindruck. Bei Schlaglöchern und auf Kopfsteinpflaster stoßen sie jedoch an ihre Grenzen. Hier merkt man dann doch den deutlichen Komfortgewinn durch die Schwingenfederung des Navee ST3 PRO (Test folgt).

Der Navee GT3 MAX verfügt über drei verschiedene Fahrstufen. Im Fußgängermodus fährt er mit 6 km/h, auf Stufe D mit 15 km/h, und auf Stufe S mit 22 km/h. Der Mehrwert des 6 km/h schnellen Fußgängermodus hat sich mir nicht so ganz erschlossen: Die Geschwindigkeit ist so langsam, dass man schon Angst haben muss umzukippen aber zum Schieben ist es schon fast zu schnell. Fahrspaß kommt dann auf Stufe S bei 22 km/h auch auf – im Praxistest waren es auch tatsächlich echte 22 km/h. Navee nutzt damit die erlaubte maximale Toleranz von 10% auch voll aus. Bei der Talfahrt bremst der E-Scooter ab, sodass eine Geschwindigkeit von 22 km/h nicht überschritten wird. Dabei kommt, wie auch beim Bremsen, die Rekuperation zum Tragen, d.h. der Motor bremst den E-Scooter und erzeugt dabei ein wenig Strom. Dadurch wird der Akku wieder ein wenig geladen. An Steigungen schlägt sich der Navee GT3 MAX recht wacker und bewältigt moderate Steigungen mit voller Geschwindigkeit. Erst bei sehr steilen Abschnitten gibt er sich geschlagen und es geht dann mit ca. 18 km/h den Berg hoch. Hier hat sich der Navee ST3 PRO dann mit seiner Spitzenleistung von 1.350 W deutlich besser gehalten.

Handling

Den gummierten Griffhülsen fehlt leider die Handballenauflage, ansonsten liegen sie auch angenehm in der Hand. Links befinden sich der Bremshebel für die mechanische Trommelbremse vorne, eine kleine Klingel und der Hebel zum Festhaken der Lenkstange im zusammengeklappten Zustand. Die Klammer funktioniert grundsätzlich gut, aber nur wenn Zuglast vorhanden ist. Man muss beim Anheben gut aufpassen, dass sie in dem Moment nicht gerade herausrutscht. Der Lenkeinschlag ist nicht sehr groß, sodass ein großer Wendekreis entsteht. Beim Fahren macht sich das nicht so sehr bemerkbar, wenn man den E-Scooter aber mal in einem engen Kreis schieben möchte, ist dies lästig. Der Navee ST3 PRO hat einen deutlich kleineren Wendekreis.

Bedienung und Beleuchtung

Die Bedienung erfolgt über zwei Schalter am linken Lenkerende für den im Lenkergriff integrierten Blinker. Die Fahrstufe und das Licht werden über den Ein-/Ausschalter auf der rechten Seite geregelt. Aufgrund des kräftigen Druckpunktes ist das während der Fahrt gar nicht so einfach. Bei starker, direkter Sonneneinstrahlung ist das Display fast unmöglich abzulesen. Bei eingeschaltetem Licht wird das Display etwas abgedimmt und ist gut ablesbar. Der Ladezustand ist über die Balken gut ablesbar. Zum Ende hin färbt sich der letzte Balken rot und beginnt schließlich zu blinken. Den genauen Ladestand und eine Schätzung der Restreichweite kann man in der App sehen.

Die Neigung und somit die Reichweite des Lichts lassen sich mit einem einfachen Griff am unter dem Scheinwerfer angebrachten Reflektor gut einstellen. Beide Lichter sind in der Dunkelheit gut zu erkennen. Besonders gut gefallen haben dabei der Blinker und das Bremslicht. Gerade der Blinker bietet einen deutlichen Sicherheitsgewinn. Für alle, die noch nie auf einem E-Scooter gefahren sind, ist es fast unmöglich, mit einem Arm die Richtung anzuzeigen. Den rechten Arm kann man nicht vom Lenker nehmen, da man ja mit Gasgeben beschäftigt ist. Es würde zwar links gehen, aber wenn man eine Hand vom Lenker nimmt, entwickelt die Lenkstange ein deutliches Eigenleben. Das heißt, sie wird instabil und schlenkert herum. Derzeit wird über eine Blinkerpflicht für E-Scooter diskutiert, die in Kürze Realität werden könnte.

Die Beleuchtung ist in der Nacht sehr gut zu erkennen und man hat mit dem Frontscheinwerfer auch selbst eine gute Sicht. Links ist die Beleuchtung vorn und hinten eingeschaltet, in der Mitte leuchtet das Bremslicht und rechts sind Bremslicht und Blinker eingeschaltet. Der Blinker ist für den Gegenverkehr sehr gut zu sehen. Leider verdeckt man die Blinker für den nachfolgenden Verkehr etwas. Wenn man nachts viel unterwegs ist, wäre ein Blinker im Helm noch gut.

Die Abmessungen des Navee GT3 MAX sind selbst im zusammengeklappten Zustand nicht ganz klein und sollten beim Verstauen in einem Kleinwagen nicht unterschätzt werden. In meinen Honda Jazz hat er gerade noch diagonal hineingepasst, ohne dass ich die Rückbank umlegen musste.


NaveeGT3Max imAuto

Reichweite und Laden

Der Akku mit 596,7 Wh hat mich auf Stufe S bei 22 km/h, wenigen Steigungen und ohne Gegenwind bei ca. 20 °C warmem Wetter 46 km weit gebracht. Der Hersteller gibt zwar 75 km an, diese werden aber nur auf Stufe D mit 15 km/h erreicht. Die Batterieanzeige zeigt einen gleichmäßigen Ladezustand an und schwankt nicht. Die angezeigte Restreichweite hängt stark von der gefahrenen Strecke ab, ist aber einigermaßen zuverlässig. Mit 10 h ist die Ladezeit ziemlich lang, sodass man den Navee GT3 MAX meist über Nacht laden muss. Als Ladeanzeige gibt es am einfachen Ladegerät nur eine rot/grüne Lampe. Den eigentlichen Ladezustand kann man nicht sehen.

NaveeGT3Max Laden

Navee App

Die App für den Navee GT3 MAX ist mit allen nur erdenklichen Funktionen gefüllt. Hervorzuheben ist hier die Update-Politik von Navee – im Testzeitraum habe ich zwei Updates erhalten, was für eine gute Softwarepflege spricht.

Der Navee GT3 MAX lässt sich wirklich gut auf die eigenen Bedürfnisse einstellen. Wem z.B. das Bremsverhalten beim Gas wegnehmen (also die Rekuperation/Rückspeisung in den Akku) zu stark ist, kann dies hier auch schwächer einstellen. Auch das Piepen bei eingeschaltetem Blinker mag schnell nerven und lässt sich abstellen. Die elektronische Verriegelung per App ist auch sehr praktisch.

Die automatische Entriegelung per Bluetooth ist ebenfalls praktisch: Man muss sich dem E-Scooter nur nähern, um ihn automatisch zu entriegeln. Obwohl dies in der Praxis wahrscheinlich nicht vorkommt, gab es bei mir Probleme mit der Verriegelung, wenn ich versucht habe, beide E-Scooter nacheinander über ein Handy zu verriegeln oder zu entriegeln, auf dem beide Navee-Scooter angemeldet waren. Dann wurden beide E-Scooter wahllos ver- oder entriegelt.

E-Scooter und Polizei

Da E-Scooter in Deutschland immer beliebter werden, hat uns natürlich interessiert, womit sie im Straßenverkehr am häufigsten auffallen. Daher habe ich einen Polizeihauptkommissar von unserer lokalen Polizeidienststelle interviewt und war über das Ergebnis doch sehr erstaunt. Am häufigsten wird ohne oder mit abgelaufenem Versicherungskennzeichen gefahren, was dann auch zur Beschlagnahmung des E-Scooters führt. Allein in meinem kleinen Landkreis kommt dies mehrfach täglich vor. Da die Farbe der Versicherungskennzeichen jedes Jahr wechselt, kann die Polizei abgelaufene Kennzeichen sehr schnell erkennen. Letztes Jahr waren sie blau und im aktuellen Versicherungsjahr sind sie grün. Auf Platz zwei befindet sich das Fahren unter Alkoholeinfluss auf dem E-Scooter, vornehmlich abends und in Großstädten. Auch hierbei wird die Polizei mehrfach täglich fündig. Erstaunlich ist dabei, dass den meisten erwachsenen Fahrern nicht bewusst ist, dass sie in diesem Fall ihren Autoführerschein verlieren. Das bedeutet Bußgeld, Führerscheinentzug und eventuell eine MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung). Ein teurer, unangenehmer Spaß. Deutlich seltener kommt das Fahren mit einem zu schnellen, getunten E-Scooter vor. Die Verkehrspolizei ist hierfür mit einem mobilen Rollenprüfstand ausgerüstet und kann damit schnell die maximale Geschwindigkeit eines E-Scooters testen.

Testergebnis

Getestet von
Sven Schubert

Der Navee GT3 MAX leistet sich im Test keine Schwächen und überzeugt mit guten Fahrleistungen, Blinker für mehr Fahrsicherheit, elektronischer Wegfahrsperre und einer guten Federung.

Zu den Kritikpunkten gehören die fehlende mechanische Bremse hinten, welche die Bremswirkung gerade bei 22 km/h doch etwas müde wirken lässt. Dann sei auch noch das schwache Ladegerät mit der sehr langen Ladezeit von 10 Stunden erwähnt.

Eine zwar knappe 200€ teurere Alternative wäre der Navee ST3 PRO (Test folgt), der durch die zusätzliche mechanische Scheibenbremse hinten sehr zügig bremst. Außerdem kann er noch mit deutlich mehr Motorpower und einer spürbar besseren Federung punkten, und auch der Wendekreis ist merkbar besser. Ob das den Aufpreis zu den hier aufgerufenen 500€ wirklich wert ist, müsst ihr selbst entscheiden. 

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