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Narwal drängt vehement auf den europäischen Markt, will hier Fuß fassen und sich neben bereits etablierten Marken wie Dreame, Roborock oder Ecovacs einrichten. Erst kürzlich hat Joscha den Narwal Freo X Ultra mit Service-Station (zum Test) ausführlich unter die Lupe genommen. Bei dem hier getesteten Plus-Gerät handelt es sich um ein abgespecktes Modell, das zwar auch eine Wischfunktion bietet, aber weder über rotierende Moppaufsätze noch über eine üppige Station zum Reinigen und Befeuchten der Mopps und zum Verdichten des Schmutzes im Behälter verfügt. Ob diese Ersparnis beim Narwal Freo X Plus gegenüber dem Premiummodell einen Vorteil darstellt oder nicht, wird im Folgenden genauer untersucht.
Lieferumfang und Installation
Der Lieferumfang des Narwal Freo X Plus gestaltet sich wie folgt:
- Saugroboter
- 1x Staubbehälter (im Gerät untergebracht)
- 1x Frischwassertank (im Gerät untergebracht)
- 1x Walzenbürste
- 1x Wischaufsatz
- 2x Seitenbürste
- 1x Netzkabel
- 1x Feuchtraum-Pad (zum Unterlegen an der Ladestation)
- 1x Dockingstation
- 2x Einweg-Staubsaugerbeutel
- 2x Staubsaugerbeutelwächter
- 1x Wischmopp (waschbar)
- 2x Wischmopp (Einweg)
- 1x Bedienungsanleitung
- 1x Sicherheitshinweise
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Sieht man einmal von den beiden rotierenden Wischaufsätzen des Freo X Ultra ab, ist der Freo X Plus rein äußerlich ein identisches Modell. Der verwendete Kunststoff ist wiederum sehr hochwertig und es gibt keine hart geformten Kanten am Gerät. Alle Übergänge sind stark abgerundet, ähnlich wie bei den Edge-Displays von Smartphones. Der Saugroboter hat ein reduziertes Design (“Clean”) und zeichnet sich durch eine glatte und vor allem sehr glänzende Oberfläche aus. Ich persönlich bevorzuge bei Haushaltsgeräten zwar eher ein kantiges Design mit matter Oberfläche, aber Narwal hebt sich dadurch etwas von der Konkurrenz ab und kann einen hohen Wiedererkennungswert für sich verbuchen. Irgendwie erwecken die Geräte von Narwal dadurch aber auch den Eindruck, nur ein Spielzeug zu sein. Der Freo X Plus ist 350 Millimeter breit, 355 Millimeter lang und 107 Millimeter hoch.
Im Vergleich zum Modell Ultra hat der Freo Plus eine um 400 Pascal geringere maximale Saugleistung von 7.800 Pa. Das reicht aber immer noch aus, um in diesem Bereich ganz oben mitzuspielen. Um es mit den Worten von Donald Gennaro, dem Anwalt aus Jurassic Park, zu sagen: “Ist es schwer? Dann leg es zurück, dann war es teuer”. Mit einem Gewicht von 4,25 Kilogramm bringt der Robo in der Tat einiges auf die Waage und erweckt sofort den Eindruck eines teuren Gadgets. Genau wie die Nachtsichtbrille aus dem Dino-Epos von 1993.
Vom Aufbau her haben wir es mit einem klassischen Saugroboter zu tun. Auf der Oberseite befindet sich der obligatorische Radarturm mit Ortungssensor und ein zweigeteilter Bedienknopf für die Rückkehr zur Ladestation und natürlich für das direkte Starten und Stoppen einer Reinigungsaufgabe. Wird der “Home”-Knopf für 2 Sekunden gedrückt, wird die Kindersicherung aktiviert, um ungewollte Aktivitäten des Nachwuchses zu verhindern. An der Vorderseite des Roboters befindet sich ein Stoßfänger, der eventuelle Stöße abfedert. Hier befinden sich auch die Sensoren für die strukturierte Beleuchtung. Bei der strukturierten Beleuchtung werden bestimmte Lichtmuster verwendet, um die geometrische Form und Tiefe von Objekten zu bestimmen.
Um an das Innere des Saugroboters zu gelangen, wird in der Regel eine Klappe am Gerät geöffnet. Der Narwal geht seinen eigenen Weg und man muss die gesamte obere Abdeckung (haftet magnetisch) entfernen und zur Seite legen. Jetzt hat man direkten Zugriff auf den Staubbehälter (inklusive Filter) und den Wassertank. Stolze 800 Milliliter Fassungsvermögen für den Staubbehälter sind schon eine Hausnummer. Der Wischwasserbehälter fasst 280 Milliliter. Unterhalb der beiden Bedientasten ist nun auch der Reset-Knopf erreichbar.
An der Unterseite des Saugers befindet sich neben dem Hauptbürstenaggregat links und rechts je eine Seitenbürste, um Partikel und dergleichen beim Überfahren zuverlässig in die Gerätemitte zum Saugkanal zu kehren. Erwähnenswert ist die TÜV-geprüfte, konisch geformte “Anti-Tangle-Bürste“, die das Verheddern und Verwickeln von langen Haaren verhindert. Auch die kleinen Seitenbürsten mit nur zwei statt der üblichen drei Ärmchen sehen etwas ungewöhnlich aus, aber auch dahintersteckt Kalkül: Lange Haare werden so effektiver in den Saugkanal befördert, anstatt sich in den Seitenbürsten zu verfangen. Einfach genial!
Ferner hat Narwal natürlich weitere Sensoren zur Erkennung von Teppichen und Treppen/Stufen eingebaut. Statt rotierender Wischmopps hat der Freo X Plus leider nur einen Standard Wischaufsatz. Aus dem Tank des Roboters wird frisches Wasser auf den Mopp geleitet. Das so entstandene feuchte Tuch wischt dann den Boden. In der Regel ist diese Wischmethode nicht sehr effizient, da der Schmutz nur hin- und hergeschoben wird, aber der Praxistest wird hier Aufschluss geben.
Wie beim Ultra-Modell lässt Narwal dem Benutzer die Wahl, ob er den herkömmlichen Staubbehälter oder Einweg-Staubbeutel verwenden möchte. Die Einweg-Staubbeutel werden direkt in den Staubbehälter eingelegt. Im Lieferumfang sind 2 Stück enthalten. Das mag für manche ein interessantes Feature sein, für mich erschließt sich der Sinn des Ganzen nicht so recht. Zumal man dann gezwungen ist, das Verbrauchsmaterial beim Hersteller oder in irgendeinem China-Shop nachzubestellen. Für 6 Einweg-Staubsaugerbeutel werden so gut 20,00€ fällig. Zum Wischen stellt Narwal einen waschbaren Wischmopp und zwei zum Wegwerfen zur Verfügung. Die Ladestation verfügt über ein Kabelmanagement mit Kabelausgang links oder rechts und ist auf der Unterseite großzügig gegen Verrutschen gummiert. Mit kleinen Plexiglas-Elementen hebt sie sich auch optisch etwas von den langweiligen Kunststoff-Ladestationen der Konkurrenz ab.
Narwal App
Zur Steuerung des Roboters wird die hauseigene Narwal-App benötigt, die sowohl für iOS als natürlich auch für Android verfügbar ist und für die ein normales Benutzerkonto angelegt werden muss. Sofern der Saugroboter eingeschaltet und die Ladestation an den Strom angeschlossen ist, muss natürlich noch das Smartphone oder Tablet mit dem Saugroboter gekoppelt werden. Dazu ist sowohl der Zugang zum Standort als auch Bluetooth und der Zugang zum eigenen WLAN (nur 2,4 GHz!) notwendig. Der Vorgang ist verständlich erklärt und funktioniert auf Anhieb ohne Probleme. Vom Umfang her bietet die App fast den gleichen Funktionsumfang wie das Freo X Ultra. Die App ist komplett auf Deutsch verfügbar, wobei die Übersetzung in einigen Fällen zu wünschen übrig lässt. Manchmal sind auch einige Wörter falsch geschrieben. Dies sind jedoch nur Kleinigkeiten, die der Benutzerfreundlichkeit keinen Abbruch tun. Die App wirkt sehr aufgeräumt und bietet dem Nutzer das übliche Repertoire mit einigen zusätzlichen Funktionen.
So können verschiedene Reinigungsmodi eingestellt, Reinigungen geplant, Routinen angepasst oder Zubehör verwaltet werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, nur bestimmte Räume oder sogar Bereiche reinigen zu lassen. Interessant ist, dass der Anwender nicht nur wählen kann, ob nur gesaugt, nur gewischt oder beides parallel durchgeführt wird, sondern auch, dass erst nach dem Saugen gewischt werden kann. Dadurch verlängert sich die Reinigungszeit logischerweise um etwa das Doppelte.
Bevor man jedoch ins Eingemachte gehen kann, muss der Robo zunächst die Wohnung kennenlernen. Bei der Kartierung fährt der Sauger die komplette Wohnung im Schnelldurchgang ab, ohne dabei eine Reinigung durchzuführen. In weniger als 6 Minuten war meine 94m² große Wohnung erkundet. Nach der Rückkehr zur Ladestation wird die Karte gespeichert und ein Algorithmus teilt die Räume entsprechend ein bzw. auf. Leider hat das beim ersten Versuch nicht so gut funktioniert. So hat die App meine Wohnung mit insgesamt 7 verschiedenen Räumen auf 3 reduziert. Natürlich kann man im Nachhinein alle Räume wieder zusammenfügen oder trennen, allerdings verbietet die App das mehrfache Aufteilen eines Raumes. So war ich gezwungen, die gerade gespeicherte Karte zu löschen und die Kartierung erneut durchzuführen. Beim zweiten Versuch wurden die Räume korrekt erkannt und der Algorithmus hat seine Arbeit zur vollen Zufriedenheit erledigt. Die App unterstützt mehrere Maps parallel, sofern man über mehrere Etagen verfügt.
Gut umgesetzt hat Narwal auch, dass die Position des Roboters nicht mit einer Latenz in der App angezeigt wird, sondern verzögerungsfrei in Echtzeit sichtbar ist. Die erstellte Karte kann auf Wunsch auch als 3D-Animation dargestellt werden. Sieht nett aus, ist aber eher ein Gimmick. Toll umgesetzt ist hingegen, dass man sich nicht nur den Reinigungsbereich des Saugroboters anzeigen lassen kann, sondern als Beta-Funktion den gesamten Grundriss der Wohnung. Als ebenso innovativ empfinde ich die Möglichkeit auszuwählen, ob der Saugroboter in der Einstellung “Standard” normale Bahnen oder in der Einstellung “Sorgfältig” engere Bahnen fahren soll. Sobald eine Reinigung abgeschlossen ist oder ein Problem während des Vorgangs auftritt, erhält man direkt eine Push-Benachrichtigung.
Wer sich richtig mit in der App auslassen will, kann sogar Mobiliar in seine Karte(n) hinzufügen. Hierfür sind eine Vielzahl an Möbel auswählbar. Wer dann genauso akribisch ist wie ich, dem bietet dann die App an, direkt und ohne extra eine Reinigungsregion erstellen zu müssen, mit einem Klick im Bereich des Tisches zum Beispiel zu saugen. Es sind manchmal die kleinen Dinge, die unerwartet sinnvoll sind.
Zu guter Letzt hat Narwal dem Saugroboter noch die namensgebende “Freo-Modus” Funktion spendiert. Hierbei erstellt der Saugroboter unabhängige Reinigungsparameter von den einzelnen Räumen unabhängig voneinander. Hierzu werde ich noch etwas genauer eingehen.
Reinigungsfunktionen & Features
Für einen besseren Überblick und für diejenigen unter euch, die es kurz und knackig mögen, haben wir euch alle Features des Freo X Plus samt Funktionen in der App, inklusive aller Reinigungsmodi zusammengefasst:
Option | Funktion |
Reinigungsmodi | saugen, wischen, saugen und wischen, wischen nach saugen |
Geräte-Infos | Zeitzone; Einheiten (m², ft², Ping); Gerät teilen; Roboter lokalisieren, neustarten; Netzwerk zurücksetzen, Kopplung aufheben, Datenschutzeinstellungen (Geräteprotokolle teilen) |
Firmware-Update | Einsehen der FW-Version und Aktivierung für automatische Aktualisierung |
Kanten- und Eckenreinigung | deaktiviert, aktiviert (immer, intelligent) |
treppenloser Modus | Falls Teppiche nicht korrekt erkannt werden |
Nicht-Stören-Modus | Stimmen / Anzeigen und bestimmte Funktionen mit höherem Geräuschpegel werden deaktiviert |
Hochebenen Modus | in hochgelegener Umgebung (ab 2.000m) wird Lüfterleistung erhöht |
Kindersicherung | All Tasten des Roboters sind gesperrt (auch direkt am Gerät aktivierbar) |
Haustiere | Roboter passt Wartungszyklus für Staubbehälter- und Beutel intelligent an |
Feuchtigkeitsdichte Unterlage | Mopp wird angehoben, wenn während des Wischvorgangs über das Pad gefahren wird |
autom. Staubbehälter/Beutel-Bakterienkontrolle | Behälter wird mit Einspeisung von Luft getrocknet (hörbar) |
Verbrauchmaterialien | Kontrolle und Countdown-Timer für alle Verbrauchsgüter |
Sprache und Stimme | Anpassen der Sprache und Lautstärke |
Hilfezentrum | Tutorials und FAQ zur Bedienung der Roboters und der App |
Drittsteuerung | Alexa |
Saugzyklus | wie oft ein Bereich gereinigt werden soll (1 oder 2 mal) |
Saugkraft | Leise, in Ordnung, stark, stärkste Saugkraft |
Sorgfältigkeitsgrad | Standard (Roboter folgt Standardrouten mit Zeiteffizienz; Sorgfältig (Roboter folgt enge Routen mit mehr Effizienz und längerer Dauer) |
Freo-Modus | Roboter passt KI-gesteuert Reinigungsstrategien an Umgebung, Benutzergewohnheiten und Bodenbelage automatisiert an |
3D-Karte | die Umgebung wird in 3D angezeigt |
Karte | Es können bis zu 4 Karten gespeichert werden (mehrere Etagen) |
Kartentyp | Karte wird in normaler oder in farbiger Ansicht gezeigt |
Kartenanzeige | Option, ob Zimmername, Möbel, Teppiche angezeigt werden sollen |
Grundriss (Beta) | Anzeige des Grundrisses der Wohnung |
Auftrag | Terminplanung zur Reinigung |
Reise | Reinigungsprotokoll (als Diagramm oder detaillierte Textaufzeichnung) |
Praxistest mit dem Narwal Freo X Plus
Obwohl Narwal den Freo X Plus bei der Saugleistung etwas zurückschraubt und “nur” noch 7.800 Pascal erreicht, bietet er dennoch mehr als genug Power, um im Haushalt ausreichend sauber zu machen. Neben der bereits erwähnten Möglichkeit, den Saugroboter auch in engeren Bahnen fahren zu lassen, setzt Narwal noch einen darauf und implementiert eine selbst ernannte “Matrix-Muster-Reinigung“. Dabei saugt oder wischt das Gerät zunächst horizontal, um anschließend den gleichen Bereich noch einmal vertikal zu reinigen. Das habe ich so noch bei keinem anderen Saugroboter gesehen. Zu beachten ist natürlich, dass engere Bereiche, die dann auch noch zweimal überfahren werden, die Dauer des Reinigungsvorgangs erheblich in die Länge ziehen. Etwas eigenwillig finde ich, dass bei der Reinigung im Regionalmodus, wenn z.B. nur ein bestimmter Bereich in der Wohnung gereinigt werden soll, automatisch immer “Saugen und Wischen” eingestellt ist. Es ist mir schon zigmal passiert, dass ich nur saugen wollte, die Option entsprechend gewählt und den Bereich eingegrenzt habe und plötzlich wurde auch gewischt. Wichtig ist, dass man zuerst den zu reinigenden Bereich auswählt und erst danach die Art der Reinigung.
Trockenreinigung (Hartboden)
Das Reinigen von Hartböden stellt für den Freo X Plus keine besonders große Hürde dar. Dass auf den Fotos, bzw. im Video noch deutlich erkennbare Restpartikel (Haferflocken und Blumenerde) sichtbar sind, liegt einfach an der vorhandenen großen Menge. Bei einer hohen Anzahl an Schmutzpartikeln ist es also ratsam im Freo-Modus zu reinigen, was das Fahren im Zickzack aktiviert.
Trockenreinigung (Teppichboden)
Auf Teppichböden liefert der Freo X Plus solide Ergebnisse ab. Gut 80-85% der vorhandenen Partikel (Haferflocken und weißer Quinoa) wurden im Test-Video aufgesaugt. Das sind gute Ergebnisse, wenn auch andere Hersteller hier mehr auf dem Kasten haben. Es empfiehlt sich hier im Freo Modus zu reinigen, denn sonst wird die Saugleistung auf Teppichböden nicht erhöht und muss manuell in der App angepasst werden.
Als etwas seltsam empfinde ich es, dass der eindeutig in der App registrierte Teppiche nicht immer in der Turbo-Saugstufe gesaugt wurde. Der Turbo-Modus, also das Reinigen bei maximaler Saugleistung, funktioniert nur auf Teppichböden, bzw. im Freo Modus und ist im Standard nicht aktivierbar. Des Öfteren kam es auch vor, dass die Saugstufe lediglich von “in Ordnung” auf “stark” erhöht wurde. Für mich ist es eigentlich obligatorisch, einen Teppich immer mit maximaler Leistung zu reinigen. Diese Entscheidung überlässt Narwal aber nicht dem Nutzer, sondern der KI.
Feuchtreinigung (Moppen)
Auch, wenn der Narwal Freo X Plus über eine Wischfunktion verfügt, ist diese mit dem Ultra-Modell, das über rotierende Mopps verfügt, nicht zu vergleichen. Es bleibt dabei, dass die günstigen Saugroboter mit Wischfunktion nur dank Marketing als eierlegende Wollmilchsau angepriesen werden, denn auch bei diesem Modell wird lediglich ein befeuchtetes Tuch über den Boden gezogen. Effektive Fleckenentfernung ist somit nicht wirklich möglich. Und dennoch hat mich der Freo X Plus in dieser Disziplin durchaus überrascht!
Zum einen wird der Mopp mit 6 Newton Abwärtsdruck auf den Boden gedrückt, was ihn von 0815-Saugrobotern mit Wischfunktion schon einmal unterscheidet. Zum anderen kann die Wasserabgabe auf das Wischpad in 3 Stufen variiert werden. Auf den Fotos ist die starke Befeuchtung deutlich zu erkennen. Gewischt wurde hier mit maximaler Wasserabgabe und zuvor befeuchteten Mopp. Der Roboter kann das nasse Mopp-Pad 8mm anheben, um zu verhindern, dass Teppiche mit benässt werden. Laut Narwal reicht einmaliges Auftanken mit Wasser, um ca. 150m² Fläche zu wischen. Obwohl das Mopp-Pad 8 Millimeter aus- bzw. eingefahren werden kann, kommt es stellenweise vor, dass das Gerät an Teppichkanten kurzweilig etwas festhängt. Wer ohnehin nicht vorhat zu wischen, der entfernt den Aufsatz für das Wischen einfach dauerhaft.
In meinem Test kam befeuchtete Erde zum Einsatz. Mit Ausnahme von kleineren Partikeln wurde der Bereich überraschend gründlich und streifenfrei gewischt. Da der Freo X Plus über keine Ladestation samt Reinigung des Wischmopps verfügt, ist es ratsam nach dem Wischvorgang das Tuch direkt nass auszuspülen und anschließend zu trocken. Der Schmutz verbleibt nämlich sonst im Tuch.
Des Weiteren erweist sich der Freo Modus erneut als ein gewisser “Game-Changer”. Ist die Option ausgewählt und das Reinigen von Rändern auf “immer” eingestellt, wischt der Saugroboter mit einer präzisen Kantenreinigung (EdgeSwing). Der Bereich von Abschlussleisten und/oder Ecken wird dabei mit einer speziellen Rüttelbewegung gewischt. Dabei dreht der Freo X Plus sein “Hinterteil” Hin und Her, was einem rotierenden Mopp in gewisser Hinsicht zumindest etwa ähnelt.
Hinderniserkennung
Narwal wirbt mit einer soliden Hinderniserkennung für Objekte ab einer Höhe von 1 Zentimeter. Dies funktioniert in der Praxis auch so wie versprochen. Im realen Leben kommt es aber nun einmal öfter vor, dass Legosteine und Co. irgendwo verstreut herumliegen. Hier entpuppt sich der Freo X Plus als nicht sonderlich zimperlich. Im Zeitraffervideo wurden sowohl der Legohaufen und das USB-Kabel gekonnt ignoriert und erst das Verstopfen der Legosteine, bzw. das Verheddern des Kabels in der Hauptbürste führte zum Stoppen der Reinigung. Hier gibt es definitiv noch Luft nach oben.
Zusammenfassung
Es war zu erwarten, dass der Freo X Plus nicht an das Reinigungserlebnis des Ultra-Modells herankommt. Logisch! Dennoch stelle ich dem Gerät ein gutes Säuberungszeugnis aus: Leistung satt und eine gute Reinigung in allen Lebenslagen, sowohl beim Saugen als auch beim Wischen. In dieser Preisklasse gibt es kaum bessere Modelle. Federn, bzw. Staub lässt der Saugroboter lediglich bei der Erkennung von Hindernissen und bei der Tatsache, dass gewisse Funktionen, wie Teppicherkennung, Matrix-Muster-Reinigung und EdgeSwing ausschließlich im Freo Modus aktiv sind.
Reinigung, Pflege und Ersatzteile
Der Narwal Freo X Plus verlangt einem lediglich rudimentäre Reinigungsaufgaben ab. So muss nach ca. 7 Wochen, je nachdem wie oft man staubsaugt, der Schmutzbehälter entleert, bzw. der Einwegbeutel, sofern diese Methode verwendet wird, entnommen und weggeworfen werden. Absolut überzeugt bin ich von der verhedderungsfreien Hauptbürste. Innerhalb des Testzeitraums musste ich nicht einziges Mal die Bürste entnehmen, um die langen Haare meiner Frau mühselig aus der Bürste zu schneiden. Selbiges trifft auch auf die 2 Seitenbürsten zu. Auch hier hat sich kein Haar um die kleinen Bürsten gewickelt. Seht euch bitte die Bilder an. Alle Haare sind dort, wo sie sein sollen! Im Inneren des Staubbehälters.
Deutlich erkennbar ist zudem, wie gut die vorhandene Schmutzkompression funktioniert. Beim Starten und beim Beenden eines Reinigungsvorgangs wird jedes Mal deutlich hörbar Luft in den Sauger gespeist. Der im Behälter vorhandene Schmutz wird dadurch in die Ecke geschoben, was einer gewissen Komprimierung ähnelt. Simpel, aber durchaus effektiv. Hat der Freo X Plus eine Wischaufgabe erledigt, ist ein Trocknungsmodus vorhanden, der in der App aktiviert werden kann. Sofern ausgewählt, wird über einen längeren Zeitraum Luft in den Schmutzbehälter befördert, die den Trocknungsprozess beschleunigen und der Bakterienentwicklung entgegenwirken soll. Ansonsten muss man des Öfteren den Staubwedel in die Hand nehmen. Staub steht dem Freo X Plus nicht sonderlich gut und aufgrund der schillernden Oberfläche ist dieser deutlich schneller leichter zu sichten als bei Vergleichsmodellen.
Ersatzteile und Einwegstaubsaugerbeutel können direkt auf der Herstellerseite (Link) nachbestellt werden. Zurzeit sind allerdings nur Komponenten für den Narwal Freo und den Narwal Freo X Ultra verfügbar. Zeitnah sollten auch Teile für das Plus-Modell erhältlich sein.
Akkuleistung, Ladedauer & Lautstärke des Narwal Freo X Plus
Der im Narwal Freo X Plus verbaute Akku besitzt eine Kapazität von 5.000 mAh. Der Hersteller wirbt mit einer Gesamtlaufzeit von bis zu 4,2 Stunden. In meinem Praxistest verbraucht das Saugen einer 80m² großen Fläche 60% des Akkus. Die Dauer des Reinigungsvorgangs lag dabei bei 1 Stunde und 54 Minuten. Somit können Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 130m² ohne Ladepause mit einer maximalen Laufzeit von ca. 4 Stunden gereinigt werden. Das sind einwandfreie Werte. Sofern der Freo X Plus komplett leer ist, beträgt die Ladedauer etwa zwischen 4 und 5 Stunden.
Was direkt bei der Erstnutzung positiv auffällt, ist die relativ geringe Lautstärke des Saugroboters. Natürlich ist der Lärmpegel immer in Relation zur aktuell gewählten Saugstufe zu sehen, aber für Hartböden mit alltäglichen Schmutzpartikeln ist die Saugstärke “in Ordnung” oder “stark” schon absolut ausreichend. Hier liegt die gemessene Lärmbelästigung bei vertretbaren 60-65 Dezibel. Nur bei Teppichböden ist das Abrufen der maximalen 7.800 Pascal Saugleistung empfehlenswert. Hier habe ich dann schon ca. 75 Dezibel gemessen.
Saugstärke | Dezibel |
Leise | 54 |
In Ordnung | 61 |
Stark | 65 |
Super stark | 71 |
Turbo | 75 |
Testergebnis
Wenn sich sich der Narwal Freo X Ultra (zum Test) als einer der Spitzenreiter unter den Saug-/Wischrobotern erwiesen hat, so darf man nicht vergessen, dass dafür auch eine Menge Holz verlangt wird. Mit dem Freo X Plus erweitert Narwal sein stetig wachsendes Sortiment an Staubsaugerroboter und bietet eine deutlich günstigere Alternative an.
Es sind erneut die kleinen Details, die ihn von der Konkurrenz unterscheiden. Der Saugroboter funktioniert nicht nur im Alltag durchweg zuverlässig, er verfügt zudem auch über genügend Power. Des Weiteren kann er mit innovativen Features, wie der Matrix-Muster-Reinigung oder dem EdgeSwing überzeugen. Erfreulich ist auch, dass sowohl die Antihaarbürste, als auch die Staubkompression in diesem Modell vorhanden sind. Luft nach oben gibt es nur bei der Erkennung von Hindernissen, bei der eher durchschnittlichen Teppichreinigung und bei der Tatsache, dass gewisse Funktionen nur dem Freo Modus, als der KI vorbehalten sind.
Da immer mehr Hersteller auf Saugroboter mit klobiger Absaugstation setzen, ist es umso erfreulicher, dass Narwal auch noch kleinere Modelle anbietet. Wer ähnliche Modelle sucht, sollte sich den Dreame L10 Prime (zum Test) oder den Roborock S8 (zum Test) anschauen, wobei Dreames Saugroboter der vermeintlich stärkste Konkurrent ist. Der Narwal Freo X Plus ist aktuell im Angebot und findet bereits für 329€ einen neuen Besitzer. Wir können euch diesen Saugroboter beim aktuellen Preis jedenfalls bedenkenlos empfehlen.
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