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Meizu M10 Testbericht

Getestet von Mathias am Bewertung: 73%
Vorteile
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Akkulaufzeit
  • gute Leistung
  • Benachrichtigungs-LED
Nachteile
  • schlechte Kamera / Kamera-Software
  • sehr spartanisches System
  • geringe Displayhelligkeit
Springe zu:
CPUHelio P25 - 4 x 2,6GHz + 4 x 1,6Ghz
RAM3 GB RAM
Speicher32 GB
GPUMali-T880 - 1000MHz
Display 1600 x 720, 6,5 Zoll 60Hz (IPS)
BetriebssystemFlyme OS - Android 9
Akkukapazität4000 mAh
Speicher erweiterbar Hybrid

Hybrid
Hauptkamera13 MP + 2MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera8 MP
USB-AnschlussMicro-USB
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck
4G1, 2, 3, 5, 7, 8, 20
NFCNein
SIMDual - nano
Gewicht184 g
Maße165 x 76 x 8,4 mm mm
Antutu110971
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am15.11.2019

Meizu ist einer der “Alten Hasen” unter den China Herstellern. Obwohl es Meizu nie zu so großem Erfolg wie Xiaomi oder Huawei gebracht hat, konnten in der nahen Vergangenheit interessante Mittelklasse-Modelle wie das Meizu Note 9 oder auch günstige High-End Geräte wie das Meizu 16T präsentiert werden. Das uns nun zum Test vorliegende Meizu M10 wird für etwa 120€ verkauft und bietet einen Helio P25, 3GB RAM, eine Triple Kamera und 4000mAh. Ob das Smartphone damit überzeugen kann, erfahrt Ihr im Testbericht.

Design und Verarbeitung

Wie von Meizu gewohnt, ist die Verarbeitung tip top. Zwar besteht das Gehäuse komplett aus Kunststoff, trotzdem überzeugt das M10 durch ein edles Erscheinungsbild. Leider ist die Hochglanz-Rückseite nicht nur anfällig für Fingerabdrücke, sondern auch für Kratzer. Harte und spitze Gegenstände wie Schlüssel sollte man also von der Rückseite fernhalten, im normalen Gebrauch entstanden im Testzeitraum allerdings keine Kratzer.

Mit 165 x 76 x 8,4 mm ist das Smartphone beim ersten in die Hand nehmen ungewöhnlich lang. Ansonsten sind die Maße aber im normalen Bereich für diese Displaygröße und auch das Gewicht liegt mit 184g im Rahmen.

Die Rückseite ziert neben dem Logo die Triple-Kamera + LED-Blitz und der Fingerabdrucksensor. Auf der Vorderseite sieht man hauptsächlich das Display, das links und rechts von kaum sichtbaren Rändern eingehüllt wird. Auch Oben und Unten hat Meizu die Breite der Ränder gering gehalten. So ist auch unter dem Display kein verschwendeter Platz übrig. Über dem Display sind wie üblich die Hörmuschel und Sensoren integriert. Innerhalb der Waterdrop-Notch sitzt die Frontkamera. Zu meiner Überraschung hat Meizu es geschafft, zusätzlich auch eine weiße Benachrichtigungs-LED unterzubringen, eine Seltenheit bei aktuellen Phones.

Auf der linken Seite des Meizu M10 befindet sich nur der SIM-Schacht, der entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM und eine Micro-SD gleichzeitig aufnehmen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich der Power-Button als auch die Lautstärkewippe. Die Tasten besitzen einen festen, aber angenehmen Druckpunkt und sitzen ohne Spiel im Gehäuse. Die Oberseite des Smartphones ist komplett clean, wohingegen sich Lautsprecher, Mirco-USB und Kopfhöreranschluss auf der Unterseite befinden. Die Qualität des Lautsprechers ist auf dem gleichen Level wie der Rest der Verarbeitung. Keine klirrenden Höhen, dynamische Mitten und keinerlei Übersteuern bei voller Lautstärke. Tiefen sind aber wie immer Mangelware, wobei hier das M10 wenigstens ein bisschen was liefert.

Insgesamt ist die Verarbeitung des Meizu M10 gelungen und das Smartphone fühlt sich hochwertig an. Dass ein Kopfhöreranschluss als auch eine Benachrichtungs-LED verbaut wurden, ist ein deutlicher Pluspunkt. Warum allerdings auf einen Micro-USB Anschluss gesetzt wurde, ist für mich unverständlich, da der USB-C Standard inzwischen überall angekommen ist.

Lieferumfang des Meizu M10

Meizu M10 LieferumfangOut of the box gibt es:

  • Micro-USB Kabel
  • Netzstecker
  • SIM-Pin
  • Kurzanleitung

Display

Meizu M10 Display 2

Das Display des Meizu M10 misst 6,5“ und hat eine HD-Auflösung von 1600 x 720 Pixel. Man bekommt ein für den Alltag ausreichend scharfes Bild. Schaut man allerdings genau hin, erscheinen gerade runde Formen nicht ganz weich und etwas pixelig. Die Farben des Displays sind dafür lebhaft und der Blickwinkel stabil, wenngleich auch Weißtöne etwas grauer wirken, wenn man schief auf das Display schaut. Nicht überzeugen hingegen konnte die maximale Helligkeit, die mit 470 Lux niedrig ausfällt. Auch die automatische Helligkeitsregelung ist nicht zu empfehlen, da das Display in den dunkleren Einstellungen fast nie lesbar ist. Bei Sonne regelt die Automatik die Helligkeit nicht hoch genug, um überhaupt etwas zu erkennen, sehr schade. Aber auch bei maximaler Helligkeit ist das Ablesen des Displays bei Sonne kaum machbar.

Das Panel des Meizu verarbeitet 5 Berührungspunkte gleichzeitig und reagiert schnell auf jegliche Eingabe. Zusätzlich ist die Haptik des 2.5D Glases sehr gelungen. Wie von selbst gleiten die Finger darüber, für mich als Swype-Nutzer eine absolute Wucht. Beim Displayglas nennt Meizu keine Marken-Namen wie etwa “Corning Gorilla”. Im Testzeitraum entstanden allerdings keine Kratzer auf dem Display, sodass durchaus ein Schutz gegen Kratzer vorhanden ist.

Insgesamt kann das Display des Meizu M10 nicht so ganz überzeugen. Das Display ist nicht das schärfste und die Helligkeit nicht überzeugend. Hier wäre noch Luft nach Oben gewesen.

Leistung

Im Meizu M10 werkelt ein Helio P25, dessen 8 Kerne sich in zwei Cluster unterteilen. Das Energiesparcluster taktet mit maximal 1,7 Ghz, wohingegen das Leistungscluster maximal 2,4 Ghz erreicht. Unterstützt wird der Prozessor von einer Mali-T880 MP2 GPU.

Das Meizu M10 gibt es in zwei Versionen, die sich nur in der Größe des RAMs unterscheiden und die entweder 2GB oder 3GB beträgt. Wir würden eher die 3GB RAM Version empfehlen, da 2GB mittlerweile den Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Der RAM ist mit 5,5 GB/s durchschnittlich schnell.

Der interne Speicher des Meizu M10 misst 32 GB und kann mit einer Micro-SD Karte erweitert werden, allerdings muss dabei auf die Dual-SIM Funktion verzichtet werden. Die Lesegeschwindigkeit des Speichers beträgt 254 MB/s, die Schreibgeschwindigkeit liegt bei 134 MB/s. Das sind gute Werte für ein günstiges Gerät.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Der Helio P25 hat genug Kraft, um alltägliche Aufgaben gut zu meistern und auch für Spiele mit mittleren Ansprüchen genügt die Leistung des Smartphones aus. Bei vielen gleichzeitig geöffneten Apps wird das Smartphone nicht merklich langsamer, was die Bedienung und das Switchen zwischen Apps angeht. Jede neugeöffnete App nimmt aber an Ladezeit deutlich zu. Insgesamt gibt es im Segment Leistung aber keinen Anlass zur Kritik. Im Alltag ist man mit dem Handy flott unterwegs

System

Auf dem Meizu läuft das hauseigene Betriebssystem Flyme OS, welches aktuell auf Android 9 basiert. Flyme OS lässt dem User die Wahl, ob der App-Drawer aktiviert werden soll oder alle Apps direkt auf dem Startbildschirm landen. Bedient wird das System über die typischen On-Screen Buttons, bei denen weder der Zurück-Button die Position wechseln kann, noch sonst können hier Einstellungen vorgenommen werden. Die Navigationsleiste verschwindet bei Vollscreen-Apps aber vollständig, in der normalen Navigation lässt sie sich nicht einklappen. Hier hätte ich mir eine alternative Navigationsmethode oder mehr Individualität gewünscht.

Da ich Flyme OS auch von anderen Meizu Geräten kenne, war ich überrascht, wie abgespeckt das System auf dem M10 ist. Es existieren keine Sonderfunktionen und somit keine Multitouch-Gesten, keine Off-Screen-Gesten, keine Flip to Mute oder Ähnliches. Wenn man diese Funktionen im Alltag gewohnt ist, so ist das M10 eine harte Umstellung und manchmal sogar eine Enttäuschung. Man bekommt also im Prinzip ein absolutes Standard-Android mit keinerlei Sonderfunktion, obwohl ein komplett eigenes System von Meizu im Einsatz ist. Insgesamt ist das System zwar flott und auch virenfrei, sonst konnte ich dem Flyme auf dem Meizu M10 aber nichts abgewinnen. Natürlich verfügt das Meizu M10 auch nur über Widevine Level 3, sodass Netflix und Amazon Prime Video nicht in voller Auflösung geschaut werden können.

Kamera

Bei der Hauptkamera des Meizu M10 handelt es sich um ein Hauptsensor mit 13 MP und zwei Sensoren mit jeweils 2 MP. Die beiden 2 MP Sensoren werden für den Portrait-Modus verwendet. Hierbei handelt es sich auch um echte Sensoren, allerdings ist es fraglich, warum für die Bokeh-Funktion gleich zwei Sensoren zum Einsatz kommen. Dass dies auch mit einer Dual-Kamera machbar wäre, dürfte jedem klar sein. Wollte Meizu etwa auf Biegen und Brechen eine Triple-Kamera verbauen? Die Abtrennung des Hintergrunds gelingt jedenfalls sehr gut, die Automatik des Portrait-Modus versucht den Vordergrund aber so stark nachzuschärfen, dass die Bilder leider wieder Mist sind. Generell ist die Qualität der Kamera sehr unstetig, sodass die Bilder mal scharf oder weniger scharf werden. Auch war die Geschwindigkeit der Bildaufnahme unbefriedigend, sodass zusätzlich die Gefahr besteht, Bilder zu verwackeln. In der Kamera-App stehen neben HDR auch der automatische Verschönerungsmodus von Meizu zur Verfügung. Der Verschönerungsmodus versucht, etwas mehr aus dem Bild herauszuholen, erhöht aber hauptsächlich den Kontrast. Generell sind manche Bilder nicht sehr detailreich, weil die Kamera die Belichtung zu gering einstellt. Andere Bilder zeigen im Vergleich dazu viele Details. Im HDR-Modus sehen die Bilder deutlich besser aus und fangen auch mehr Details ein, allerdings kommt es dabei auch zu Fehlberechnungen der Pixel (Brunnenbild).

Die Frontkamera löst mit 8 MP auf und die Bilder werden okay, wenn auch leicht überbelichtet. Der Frontportrait-Modus funktionierte dafür erstaunlich gut.

Insgesamt kann die Kamera des Meizu M10 leider nicht überzeugen. Die extrem unterschiedlichen Ergebnisse der Bilder frustrieren ebenso wie die lange Auslösezeit der Bilder. Auch der Mangel an Details und die Fehlberechnungen im Bild sind einfach ein mangelhaftes Ergebnis. Die Software tut ihr Übriges, um die Bilder zusätzlich zu verschlechtern. Generell glaube ich, dass das Hauptproblem auch in der Software liegt, vielleicht kann Meizu hier noch nachbessern.

Konnektivität

Meizu M10 Sim Netz EmpfangDas Meizu M10 unterstützt in der Global Version alle für den deutschen Raum wichtigen 4G, 3G und 2G Frequenzen. So ist auch LTE Band 20 mit an Bord. Der Empfang war immer gut und es kam nie zu ungewollten Verbindungsabbrüchen. Auch die Telefonqualität konnte überzeugen. Meine Gespräche wurden beidseitig immer gut übertragen. Im Smartphone finden zwei Micro-SIM Karten Platz. Wer den Speicher allerdings erweitern möchte, muss auf die Dual-SIM Funktion verzichten.

Das Meizu verfügt über WLAN a/b/g/n und Dualband (2,4Ghz und 5Ghz). Desweiteren wird meizu m10 gpsauch Bluetooth 4.2 unterstützt, das keinerlei Probleme verursacht. Sowohl die Nutzung mit meiner Bluetoothbox und meiner Freisprecheinrichtung funktionierte tadellos.

Ebenfalls verfügt das Meizu M10 über einige Sensoren. So gibt es neben dem Nährungs-, Beschleunigungs- und Helligkeitssensor auch einen E-Kompass. Somit ist auch eine problemlose Navigation zu Fuß garantiert. Auch das GPS verrichtet einen guten Job. Die Verbindung zu den Satelliten ist schnell hergestellt und die Navigation stets genau. Ebenfalls überzeugend: der Fingerabdrucksensor, der zuverlässig in 10 von 10 Versuchen das Smartphone entsperrt.

Akku

meizu m10 pcmarkDas Meizu M10 verfügt über einen 4000 mAh, die ihm im Benchmark 11 h 37 einbringen. Gemessen wurde der Akku im Durchschnitt übrigens mit 3700 mAh, womit die Abweichung noch im Rahmen liegt. Im Alltag hielt der Akku locker zwei Tage durch, wenn man nicht ständig durch Zocken den Akku leer saugt. Geladen wird der Akku allerdings nur mit 5V bei 1,5A und damit gibt es kein wirkliches Quick Charging. Es müssen also um die 2 Stunden in Kauf genommen werden, um das Handy komplett zu laden.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Testergebnis

Getestet von
Mathias

Das Meizu M10 verfolgt gute Ansätze für ein Mitteklassegerät im unteren Preisbereich. Leider scheitert das Gerät an Kleinigkeiten, die bei anderen Herstellern normal sind, wie diverse Sonderfunktionen, eine funktionierende autmatische Helligkeitsregelung, USB-C, usw. Zusätzlich ist die Triple-Kamera, die durchaus hervorsticht, schlichtweg nicht auf der Höhe der Konkurrenz und kann einfach nicht überzeugen. Eine deutlich bessere Alternative stellen hier beispielsweise das Xiaomi Mi A3 oder das Realme 3 Pro dar. Sollte Meizu die Kamera in den Griff bekommen, wäre das M10 eine gute Alternative zu den eben genannten Geräten. Alternativ könnte man den Preis auch auf etwa 90€ senken. Mit dem aktuellen Stand von 150€ kann ich das Meizu M10 allerdings nicht empfehlen.


Gesamtwertung
73%
Design und Verarbeitung
100 %
Display
70 %
Leistung und System
60 %
Kamera
50 %
Konnektivität
80 %
Akku
80 %

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Kommentare

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Aufklärer
Gast
Aufklärer (@guest_55959)
4 Jahre her

Schon witzig, dass eine BenachrichtigungsLED mittlerweile als Pluspunkt bei einem Handy gezählt wird.
So ändern sich die Zeiten.
So eine 5 Cent Diode sollte eigentlich nach 10 Jahren Smartphones zur Standardausrüstung gehören und nur, wenn sie fehlt, sollte das als dicker Minuspunkt erscheinen.

Ralf
Gast
Ralf (@guest_55994)
4 Jahre her
Antwort an  Aufklärer

Selbst bei einigen teuren Flaggschiffen wird sich die Benachrichtigungs LED zur Zeit eingespart und dafür ein Always On Display mit Benachrichtigungs Anzeige angeboten. Ich denke dabei geht es gar nicht nur ums Geld, sondern darum dass die Displays immer mehr Platz einnehmen und es dadurch nicht mehr so einfach ist eine LED günstig zu platzieren. Zugegeben bei diesem Meizu M 10 sind die Display Ränder noch relativ riesig daher war die Unterbringung eine LED wohl kein Problem. Ich bin jedenfalls ebenfalls ein Fan einer LED, aber leider ist das heute nicht mehr selbstverständlich eine zu bekommen ??‍♂️

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