KI-Speicher-Preisschock – Smartphones 2026: Weniger RAM zu höheren Preisen?
Wer in den letzten Wochen versucht hat, seinen PC aufzurüsten, bemerkte es schmerzhaft: Die Preise für Arbeitsspeicher explodierten. Kostete ein 32GB-Kit DDR5-RAM im September noch 96€, zahlt ihr im Dezember 2025 inzwischen über 300€. Das wirkt sich wahrscheinlich 2026 auch preislich auf den Smartphonemarkt aus!
Aktuell herrscht eine handfeste Speicherkrise, die uns auch im Jahr 2026 massiv begleiten wird. Verantwortlich ist der unstillbare Hunger nach künstlicher Intelligenz. Diese Preisexplosion beschränkt sich nicht auf den PC, sondern hat ebenso Auswirkungen auf die Smartphone-Branche.
Smartphones 2026: Das Downgrade kommt
Wir haben uns in den letzten Jahren an immer üppigere Speicherausstattungen gewöhnt. 16GB Arbeitsspeicher im Flaggschiff gelten als „Premium“. Doch damit könnte 2026 Schluss sein. Informationen aus der Lieferkette zeigen, dass die kommenden Premium-Smartphones der großen Hersteller wohl einen Schritt zurück machen.
Statt 16GB RAM pendeln sich viele Flaggschiffe wohl auf 12GB Arbeitsspeicher ein. Der Grund ist simpel: Die Preise für DRAM-Module stiegen derart stark an, dass den Herstellern kaum Spielraum bleibt, ohne die Gerätepreise noch weiter in die Höhe zu treiben.
Auch bei günstigeren Modellen droht ein Rückschritt. Einsteiger-Smartphones könnten wieder vermehrt mit nur 4GB RAM auf den Markt kommen, während die Mittelklasse, die zuletzt oft 12GB bot, wieder auf 8GB oder 6GB zurückgestuft wird.
Das Android-Dilemma: Google sagt Nein
Interessant wird diese Entwicklung im Hinblick auf Googles Software-Anforderungen. Während die Hardware aus Kostengründen „schrumpft“, steigen die Anforderungen des Betriebssystems.
Für das kommende Android 16 (und bereits Android 15) zieht Google die Daumenschrauben an – was Auswirkungen auf neue und sogar alte Geräte hat:
- RAM-Hürde (neue Geräte): Wenn ihr den vollen Umfang der „Google Mobile Services“ (GMS) nutzen wollt, benötigt ihr zwingend mindestens 6GB RAM (effektiv vorausgesetzt ab Android 16 für die volle Erfahrung). Geräte mit 4GB RAM müssten theoretisch auf die abgespeckte Android Go Edition ausweichen.
- Speicher-Limit (Updates): Auch bestehende Hardware ist betroffen. Smartphones mit weniger als 32GB internem Speicher sind für ein Update auf Android 15 nicht mehr zertifizierungsfähig, selbst wenn sie bereits im Umlauf sind.
Das stellt Hersteller vor ein Problem: Wollen die ein günstiges Smartphone mit „vollem“ Android anbieten, müssen sie teuren Speicher (6GB+) verbauen. Sparen sie am RAM (4GB), leidet die User-Experience durch die Go-Edition. Die beliebte „untere Mittelklasse“ (Handys für ca. 150 bis 200€) wird somit im Jahr 2026 womöglich deutlich unwirtschaftlicher, wobei sie durch die jahrelange Update-Garantie eigentlich gar nicht mehr so billig hätten sein dürfen. Wir empfehlen allerdings, in unserer Low-Budget-Bestenliste kein Smartphone mit 4GB RAM zu kaufen. Das lohnt sich nicht mehr, da die Einschränkungen bei der Performance zu groß sind.
Der PC-Markt: Extreme Preisanstiege & Crucial steigt aus
Noch härter trifft es derzeit PC-Schrauber. Ein Blick auf die Preisvergleiche zeigt Kurven, die nur eine Richtung kennen: steil nach oben. Kostete ein 32GB-Kit DDR5-Arbeitsspeicher für euren Desktop-PC im September nur 96€, liegen wir im Dezember 2025 bei über 300€. Auch SSDs sind betroffen und im Schnitt knapp 40% teurer.
Der Schock für Selbstbauer: Der beliebte Speicherhersteller Crucial zieht offenbar die Reißleine. Berichten zufolge zieht sich die Marke bis Februar 2026 komplett aus dem Geschäft mit Consumer-RAM und SSDs zurück. Das bedeutet für euch: weniger Auswahl, weniger Konkurrenz und vermutlich noch höhere Preise.
Der Schuldige: KI-Rechenzentren, wie z. B. OpenAI und das „Stargate“
Warum geschieht das alles? Es liegt nicht an einer künstlichen Verknappung durch die Hersteller, sondern an einer realen Verschiebung der Ressourcen. Die großen Speicherproduzenten (Samsung, SK Hynix, Micron) konzentrieren sich fast vollständig auf HBM (High Bandwidth Memory) für Datenzentren.
Allein OpenAI (die Macher von ChatGPT) soll für sein gigantisches „Stargate“-Projekt bis zu 40% der weltweiten DRAM-Kapazität aufkaufen. Wenn 900.000 Wafer pro Monat in KI-Server fließen, bleibt für unsere Gaming-PCs und Smartphones kaum noch etwas übrig. Experten wie SK Hynix gehen davon aus, dass diese Hochpreisphase bis ins Jahr 2027 oder sogar 2028 anhält. Die Frage ist allerdings, wie viel Speicher Xiaomi, Samsung und Co. noch auf Lager haben, um auch 2026 noch ohne Preisanstiege auszukommen.
Unsere Einschätzung
Die Situation frustriert, doch wir müssen realistisch bleiben. Dass Smartphones im Jahr 2026 vielleicht „nur“ noch 12GB statt 16GB RAM im High-End-Bereich besitzen, ist in der Praxis verkraftbar. Seien wir ehrlich: 12GB reichen für Android derzeit völlig aus. Problematisch wird es eher in der Einsteigerklasse. Durch Updategarantien und immer höhere Erwartungen der Kundschaft, die eigentlich dem High-End-Bereich zuzuordnen sind, steht sie ohnehin unter Druck.
Wichtig für eure Kaufentscheidung: Der massive Preisanstieg bei den Komponenten kam bei den fertigen Endgeräten (Laptops, Smartphones) noch nicht vollständig an. Hersteller verfügen oft über langfristige Lieferverträge und Lagerbestände. Wir rechnen damit, dass der Preisschock bei der Hardware erst Mitte 2026 auf die Ladenpreise durchschlägt.
Wer ohnehin mit dem Gedanken spielt, sich ein neues Smartphone oder einen Laptop zuzulegen, kann zu den 2025 Modellen greifen. Die aktuellen Modelle sind noch zu den „alten“ Konditionen kalkuliert. 2026 dürfte Hardware spürbar teurer werden.
Für PC-Selbstbauer gilt aktuell nur ein Rat: Aussitzen. Wer nicht zwingend aufrüsten muss, sollte warten oder gebraucht kaufen. Über 300€ für 32GB Arbeitsspeicher sind schlichtweg Wucher.
Realistische Einschätzung: Was kostet uns das wirklich?
- Einkaufspreis (Hersteller): Durch die Preisexplosion kostet ein 12GB-RAM-Modul im Einkauf geschätzt 50 bis 70€ mehr als noch vor einem Jahr.
- Der Multiplikator-Effekt: Kosten werden nie 1:1 weitergegeben. Auf den Materialpreis kommen Steuern, Entwicklung, Logistik und die Marge.
- Die Konsequenz für den Kunden: Würden Hersteller weiterhin 16GB verbauen, müsste das Smartphone im Laden rechnerisch 150 bis 200€ teurer sein.
- Warum bekommen wir also 2026 weniger RAM? Da kaum ein Kunde diesen massiven Aufpreis akzeptieren würde, ist das Downgrade (z. B. zurück auf 12GB oder 8GB) der einzige Weg für die Hersteller, die Preise halbwegs stabil zu halten.
Vermutlich sehen wir es schon im 1. Quartal, wenn Xiaomi die bereits in China erhältlichen Flagships nach Deutschland bringt. Werden das Xiaomi 17 Pro (zum Test) / 17 Pro Max (zum Test) oder Xiaomi 17 (zum Test) mal eben 50€ teurer als die vorherige Generation? Mit weniger Arbeitsspeicher? Wir halten euch auf dem Laufenden, sobald sich die Lage entspannt.
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Die großen Player machen 1 Jahresverträge und haben auch ein volles Lager. Zudem ist das ja bereits heute Wucher, was für Preise abverlangt werden. 4GB RAM mehr und 256GB Speicher werden oft mit 100€ Aufschlag berechnet, im Einkauf für die ganz kleinen Hersteller sind das selten 20$. Selbst Leute wie ich, welche mehrere Geräte besitzen und jedes Jahr neu kaufen, könnte das problemlos in die Länge ziehen. Das würde ich auch tun, wenn der Preiss teigt. Der Rest findet Refurb und Gebrauchtware günstig.
Servus Anko, danke für deine Einschätzung. Bei Corona hat man ja gesehen, wie “gut” selbst große Player trotz voller Lager durch solche Phasen kommen 😅. Ich würde das deshalb nicht verallgemeinern: Gerade in der Mittelklasse und darunter ist RAM aktuell extrem günstig. Die Aufpreise, die Apple oder Samsung für RAM nehmen, stehen in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten – da bekommt man teils schon ein komplettes Budget-Smartphone fürs Upgrade. Unterm Strich würde ich global betrachtet (und besonders in der Mittelklasse) schon erwarten, dass spürbar höhere Preise die Verkäufe bremsen – viele strecken dann ihre Geräte länger oder weichen auf… Weiterlesen »