Kameravergleich: Poco F8 Ultra vs. Poco F8 Pro

Ihr sucht viel Leistung zu einem niedrigen Preis oder gar einen „Flagship-Killer“, aber die Kamera soll auch performen? Dann freut euch auf unsere Praxistests zum Poco F8 Pro und Poco F8 Ultra. Zuvor klären wir jedoch folgende Frage:

Welches der beiden Oberklasse-Smartphones bietet die bessere Kamera? Und wenn ja, ist der Abstand groß? Bei einem Preisunterschied von fast 200€ ist das eine berechtigte Frage.

Kamera-Spezifikationen

Mehr Leistung, ein größeres Display, mehr Akkukapazität und kabelloses Laden. Für 200€ bekommt ihr auch abseits der Kamera beim Poco F8 Ultra mehr geboten. Hier folgen die Kamera-Spezifikationen im Vergleich:

Poco F8 Ultra:

• Hauptkamera: 50MP (Light Fusion 950), f/1.67, 1/1.31 Zoll, Autofokus, OIS
• Ultraweitwinkel-Kamera: 50MP, f/2.4, 1/2.88 Zoll, 18mm
• Zoom-Kamera: 50MP, f/3.0, 115mm, Autofokus, OIS, 5-fach Zoom
• Selfie-Kamera: 32MP, f/2.2, 21mm

Schon seit dem Launch beschäftigt uns ein Thema: Existiert der Fokus-Bug beim neuen Poco F8 Pro oder F8 Ultra? Unser Video (hier bei YouTube) hat es bestätigt: Das F8 Pro leidet unter dem Fokus-Pumpen, während das Ultra-Modell diesen Fehler nicht aufweist.

Zudem bietet das Poco F8 Ultra die besseren Kamerasensoren. Die beiden teilen sich keinen einzigen Sensor!

Poco F8 Pro:

• Hauptkamera: 50MP (Light Fusion 800), f/1.88, 1/1.55 Zoll, Autofokus, OIS
• Ultraweitwinkel-Kamera: 8MP, f/2.2
• Zoom-Kamera: 50MP, f/2.2, 60mm, Autofokus, OIS, 2,5-fach Zoom
• Selfie-Kamera: 20MP

Im Kameravergleich findet ihr stets die Bilder des Poco F8 Ultra auf der linken Seite und das Poco F8 Pro rechts.

Hauptkamera

Bei Tageslicht liefert das Poco F8 Ultra bereits einen Qualitätssprung ab und überzeugt mit einer sehr natürlichen und realistischen Farbwiedergabe. Im direkten Vergleich wirkt das Poco F8 Pro deutlich bunter und wärmer abgestimmt: hier driften die Farben ins Unnatürliche ab. Auch bei der Darstellung von Details liegt das Ultra vorn, da es feine Strukturen präziser abgrenzt. Das Pro-Modell neigt hingegen zum Überstrahlen heller Bildbereiche.

1:0: Bei den normalen Tageslicht-Fotos hat das F8 Ultra die Nase vorn, vor allem wegen der deutlich natürlicheren und weniger verspielten Farbabstimmung.

Nachtaufnahmen

Das Poco F8 Ultra liefert das sichtbar bessere Nachtfoto ab, da es dunkle Bereiche besser aufhellt und gleichzeitig helle Lichtquellen sauber kontrolliert. Im Gegensatz zum Pro-Modell, das hier zu Überstrahlungen neigt, bleiben beim Ultra Schriften und Details klar erkennbar. Auch bei der Schärfe punktet das Ultra mit knackigen Texturen bei den Pflastersteinen, während das Pro insgesamt etwas weicher wirkt. Zudem sorgt der neutrale Weißabgleich des Ultra für natürliche Farben, wohingegen das Pro-Modell einen deutlichen Gelbstich zeigt.

2:0: Das Poco F8 Ultra hat einen größeren Sensor, der auch bei Nacht einen klaren qualitativen Mehrwert bietet.

Ultraweitwinkel

Das Poco F8 Ultra hat als höherpreisiges Modell das Upgrade auf den 50MP-Kamerasensor bekommen, wohingegen sich das günstigere F8 Pro mit 8MP zufrieden geben muss. Dieser technische Unterschied ist auf den Bildern sofort sichtbar. Während das Ultra-Modell knackscharfe Aufnahmen mit vielen Details liefert, wirken die Fotos des Pro-Modells oft verwaschen und detailarm, was ihr gut an den Blättern und Ästen im Park seht. Besonders bei Nacht bricht die Leistung des kleinen 8MP-Sensors ein: Die Bilder werden dunkel und rauschig, während das Ultra hier noch erstaunlich viel Licht und Schärfe herausholt.

3:0: Ein klarer Punkt für das Ultra – der 8MP-Sensor des Pro ist nicht mehr zeitgemäß und hat gegen die 50MP des Ultra keine Chance.

Zoomkamera

Das Poco F8 Ultra besitzt mit einem 5-fachen optischen Zoom eine deutlich höhere Zoom-Stufe als das Pro-Modell mit 2,5-fachem Zoom. Das ist nicht zwingend ein Vorteil, da die 2,5-fache Zoomstufe besser für Personenaufnahmen geeignet ist. Dafür könnt ihr mit dem Poco F8 Ultra weiter entfernte Objekte besser fotografieren. Die Qualität der beiden Zoom-Kameras ist anständig. Dennoch zeigt sich ein etwas homogeneres Bild beim Poco F8 Ultra. Der Kontrast ist etwas höher und bei Nacht werden mehr Details eingefangen.

4:0: Unabhängig von der höheren Zoom-Stufe hat das Poco F8 Ultra auch eine etwas bessere Qualität.

Porträts

Bei den Porträts zeigt sich der vielleicht drastischste Unterschied zwischen den beiden Geräten. Während das Poco F8 Ultra den Hautton des Motivs absolut natürlich und gesund trifft, neigt das Poco F8 Pro zu einem extremen Rotstich im Gesicht. Der Proband wirkt auf den Bildern des Pro-Modells fast so, als hätte er einen starken Sonnenbrand oder wäre zu stark durchblutet.

5:0: Ein vernichtendes Urteil für das Pro-Modell – wer gerne Menschen fotografiert, muss zwingend zum Ultra greifen, da der Rotstich des Pro die Bilder fast unbrauchbar macht.

Selfies

Bei den Selfies setzt sich der Qualitätsunterschied fort, was bei den unterschiedlichen technischen Daten (32MP beim Ultra vs. 20MP beim Pro) auch zu erwarten war. Das Poco F8 Ultra liefert schärfere Selfies, auf denen jede einzelne Bartstoppel und Hautporen klar definiert sind. Die Farben wirken natürlich und gesund. Das Poco F8 Pro zeichnet das Gesicht hingegen deutlich weicher, wodurch feine Details verloren gehen. Zudem kämpft es auch hier – ähnlich wie im Porträt-Modus – mit einem sichtbaren Rotstich, der die Hauttöne unnatürlich wirken lässt (ja, Joscha ist sehr weiß! :D).

6:0: Ein Durchmarsch für das Poco F8 Ultra. Egal ob bei Tag, Nacht, Zoom oder Selfies – der Aufpreis lohnt sich für jeden, der Wert auf gute Fotos legt.

Videos

Der Punkt für die Videos geht schnell an das Poco F8 Ultra, da es keinen Fokus-Bug aufweist. Das „Pumpen“ des Autofokus beim Poco F8 Pro resultiert in einem unruhigen Bild, was bei der Betrachtung auf dem großen Bildschirm negativ auffällt.

7:0 – Wer häufig filmt und die Videos auch zur Weiterbearbeitung nutzt, greift direkt zum Poco F8 Ultra.

Fazit

Das Ergebnis ist eindeutig: Das Poco F8 Ultra gewinnt diesen Vergleich mit einem glatten Durchmarsch. Xiaomi hat hier nicht nur beim Namen übertrieben – die bessere Hardware und die feinere Software-Abstimmung sind in jeder Disziplin sichtbar. Besonders bei Porträts, im Zoom-Bereich und bei Nacht rechtfertigt das Ultra den Aufpreis vollkommen.

Doch das Poco F8 Pro solltet ihr deshalb nicht abschreiben. Das vernichtende „7:0“ im direkten Vergleich klingt härter, als es die Realität widerspiegelt. Für einen Zielpreis von 300€ bis 350€ bietet das Pro immer noch eine Hauptkamera, die 80% der Mittelklasse-Konkurrenz hinter sich lässt. Es leidet in diesem Artikel lediglich unter der Exzellenz des großen Bruders. Wer auf den Zoom verzichten kann und selten Videos dreht, bekommt mit dem Pro immer noch ein sehr starkes Gesamtpaket.

Wer jedoch keine Kompromisse eingehen will und das Smartphone als primäre Kamera für den Urlaub, Kinderfotos oder Content Creation nutzt, für den ist der Aufpreis zum Ultra die absolut richtige Investition.