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Die neue HiBattery 1920 AC setzt dabei auf einen kompakten Aufbau, ein integriertes Display und neue Designelemente. Wie gewohnt haben wir für euch das neue Speichersystem von Hoymiles ausführlich getestet und zeigen euch hier alle Stärken und Schwächen der HiBattery 1920 AC.
Mit dem Hoymiles MS-A2 (zum Test) hat der Spezialist für Wechselrichter und Speicherlösungen im letzten Jahr sein erstes Speichersystem für Balkonkraftwerke vorgestellt. Auch heute noch zählt der MS-A2 zu den besten und zuverlässigsten AC-Speichern in diesem Segment.
Mit der neuen Hoymiles HiBattery 1920 AC geht der Hersteller in die nächste Runde und präsentiert ein völlig neues Designkonzept.
Lieferumfang
Geliefert wird die Hoymiles HiBattery 1920 AC sicher verpackt in einem weißen Karton, der folgendes Zubehör enthält:
- Hoymiles HiBattery 1920 AC
- Anschlusskabel (160cm)
- Anschlusskabel Wechselrichter (35cm)
- Kurzanleitung für das Wechselrichterkabel
- Bedienungsanleitung
Mit einer Länge von 160cm ist das Anschlusskabel an die heimische Steckdose sehr kurz ausgelegt. Der übrige Lieferumfang beschränkt sich auf das Wesentliche, enthält aber alles, was für den Betrieb benötigt wird.
Technische Daten
Wer sich bereits mit dem Vorgängermodell beschäftigt hat, wird feststellen, dass die technischen Daten in Bezug auf die Ausgangs- und Eingangsleistung denen des MS-A2 entsprechen. Es handelt sich bei der HiBattery um einen reinen AC-Speicher. Das bedeutet, dass die Solarmodule nicht direkt an das Speichersystem angeschlossen werden. Der Speicher kann entweder mit einem externen Wechselrichter verbunden oder durch PV-Überschuss direkt geladen werden. Die Hoymiles HiBattery 1920 AC bietet eine Einspeiseleistung von 800W, welche im “Eigenverbrauchsmodus” oder Off-Grid Betrieb auf bis zu 1.000W gesteigert werden kann. Die Eingangsleistung liegt bei 1.800W, wobei sich diese in 1.000W Ladeleistung und 800W Einspeiseleistung aufteilt. Das bedeutet, dass bei 1.800W Wechselrichterleistung 1.000W zur Ladung verwendet und 800W in euer heimisches Stromnetz eingespeist werden.
Die Abmessungen von 460 x 240 x 203 Millimeter und das Gewicht von nur 24 Kilogramm sind im Vergleich zum Vorgänger deutlich geschrumpft. Während sich die Höhe mehr als halbiert hat, wurde das Gewicht um 8 Kilogramm gesenkt. An dieser Stelle darf allerdings auch nicht verschwiegen werden, dass sich die Kapazität mit 1920Wh um rund 14% reduziert hat. Die IP66-Zertifizierung übertrifft die Konkurrenz in Bezug auf den Wasserschutz deutlich und erlaubt den Betrieb selbst bei widrigsten Wetterbedingungen. Trotz dieser Tatsache ist es wie bei allen Speichersystemen ratsam, einen überdachten und vor allem sonnengeschützten Standort zu wählen. Erstmals kommt in der HiBattery AC auch ein Feuerlöschsystem zum Einsatz, das im Fehlerfall ein thermisches Durchgehen der Akkuzellen verhindern soll. Sollte eine höhere Kapazität benötigt werden, lassen sich zwei Hoymiles HiBattery AC in Reihe schalten. Somit wird die Gesamtkapazität auf bis zu 3.840Wh und die Ausgabeleistung im Eigenverbrauchsmodus auf 2.000W erhöht. Im Vollausbau wären sogar zwei HiBattery AC pro Phase möglich. Somit wären eine Speicherkapazität von 11,52kWh und eine Gesamtleistung von 6.000W realisierbar.
Zukünftig (geplant ab Ende 2025) soll die HiBattery 1920 AC auch mit dem Vorgänger MS-A2 kompatibel sein, sodass sich hier ebenfalls bis zu zwei Einheiten pro Phase kombinieren lassen.
Design und Verarbeitung der Hoymiles HiBattery 1920 AC
Optisch erfindet sich die Hoymiles HiBattery 1920 AC komplett neu. Das Gehäuse ist für einen Energiespeicher extrem kompakt aufgebaut und besteht fast vollständig aus grauem Aluminium. Lediglich die Seitenteile sind mit Kunststoffabdeckungen versehen. Die Rückseite wird fast vollständig von einem massiven Kühlkörper bedeckt.
Auf der Front verbaut der Hersteller ein Touch-Display, welches neben dem ON/OFF-Taster Informationen über die Betriebstemperatur, den Akkustand, die Ein- und Ausgangsleistung und die Betriebszustände bereitstellt. Weiterhin lassen sich das WLAN und die Off-Grid-Steckdose über das Display aktivieren/deaktivieren. Der darüberliegende LED-Streifen signalisiert wahlweise den Ladezustand oder kann ein dauerhaftes Leuchten oder verschiedene Farbspiele ausgeben. Sowohl die Farbe als auch die Farbmuster lassen sich in der App und mithilfe des Touch-Displays individuell konfigurieren.
Dank der seitlichen Tragegriffe lässt sich die HiBattery vergleichsweise leicht transportieren. Auf der rechten Seite befindet sich im oberen Bereich die Anschlussbuchse für das Verbindungskabel zum heimischen Stromnetz. An die darunterliegende Off-Grid-Buchse wird das beiliegende Adapterkabel für den Anschluss eines Wechselrichters oder externen Verbrauchers angeschlossen. Im unteren Bereich verbaut Hoymiles ein Überdruckventil, welches im unwahrscheinlichen Fehlerfall für den nötigen Druckausgleich sorgt.
Die Verarbeitung der Hoymiles HiBattery 1920 AC ist insgesamt erstklassig. Das Gehäuse wirkt äußerst robust, hochwertig, und alle Steckverbindungen und das Touch-Display hinterlassen einen ausgezeichneten Eindruck. Lediglich, die Kunststoffapplikationen an den Seiten trüben die hochwertige Gesamtoptik etwas.
Inbetriebnahme und Steuerung mit der Hoymiles App
Die eigentliche Installation der HiBattery ist in weniger als fünf Minuten erledigt. Da es sich um einen reinen AC-Speicher handelt, muss dieser lediglich mittels des beiliegenden Anschlusskabels mit der Steckdose verbunden werden.
Im Anschluss wird das beiliegende Adapterkabel mit dem Speichersystem verbunden und euer bisheriger Wechselrichter eures Balkonkraftwerkes in die rote Schuko-Steckdose der HiBattery eingesteckt. Somit ist das System bereit für den Einsatz als Speicher für euer Balkonkraftwerk.
Für vollwertige PV-Anlagen ist es ebenso möglich, den Speicher ausschließlich mittels PV-Überschuss aufzuladen. In Verbindung mit einem Smart-Meter erkennt die HiBattery selbstständig, sobald mehr Solarenergie zur Verfügung steht, als gerade im Haus gebraucht wird. Dieser Betrieb ist für große Dach-PV Anlagen interessant, da in diesem Fall der Wechselrichter nicht an das Speichersystem angeschlossen werden muss. Die HiBattery kann in diesem Szenario überall dort, wo eine Schuko-Steckdose verfügbar ist (Keller oder Hauswirtschaftsraum) aufgestellt werden und wird dank Smart-Meter-Kommunikation intelligent geladen.
Konfiguration und Steuerung mit der S-Miles Home App
Für die weitere Einrichtung und Steuerung wird die S-Miles Home App von Hoymiles benötigt. Diese ist für Android und iOS verfügbar. Nach der Installation muss wie üblich ein Nutzerkonto erstellt werden. Dafür benötigt ihr lediglich eine Mailadresse und ein Passwort.
Der Startbildschirm visualisiert die komplette Energieerzeugung und den Stromverbrauch in eurem Haushalt. Ihr erhaltet Informationen über den aktuellen Ladestand, Eingangs- und Ausgangsleistung, Stromverbrauch im Haus (bei Smart-Meter Nutzung), Tagesertrag, Ladung des Akkusystems und den Batteriestand. In der Tagesauswertung könnt ihr genau nachvollziehen, wie viel Strom verbraucht wurde und welchen Beitrag die HiBattery davon kompensieren konnte. Die Statistiken erfassen zudem, aus welcher Energiequelle (angeschlossenes Balkonkraftwerk oder PV-Überschuss) die HiBattery ihre Ladung bezogen hat. Selbstverständlich stehen auch historische Daten von Tag/Monat/Jahr zur Verfügung.
Hoymiles bietet für den Betrieb zwei grundlegende Modi an. Im Eigenverbrauchsmodus erfasst die Hoymiles HiBattery 1920 AC euren Verbrauch und regelt das Einspeiseverhalten mithilfe eines Smart-Meters (Shelly Pro 3EM oder Everhome Ecotracker) komplett selbstständig. Ein immer wiederkehrender Tagesplan kann unter den allgemeinen Einstellungen erstellt werden, der eine minutengenaue Steuerung der Lade- und Entladezeiten mit individuell anpassbarer Leistung ermöglicht. Die erweiterten Einstellungen erlauben die Konfiguration von kompletten Wochenplänen, die gesonderte Einstellungen für jeden Wochentag erlauben. Der KI-Modus kombiniert den Eigenverbrauchsmodus mit der Nutzung von dynamischen Stromtarifen. Dabei werden tagesaktuelle Strompreise (Großhandelspreise von ENTSO-E) in Verbindung mit Wetter und Verbrauchsprognosen analysiert und ein passendes Lade-/Entladeprofil für euer Speichersystem erstellt. Dieser Modus ist wie der Eigenverbrauchsmodus nur mit einem Smart-Meter sinnvoll nutzbar. Andernfalls kann das System euren Tagesverbrauch nicht analysieren und kennt auch euer Verbrauchsverhalten nicht.
In den Einstellungen kann die maximale Ausgangsleistung im Bereich von 0-1000W (2000W bei Verwendung von mehreren HiBatterys) festgelegt werden. Die 1000W Ausgangsleistung sind nur in Verbindung mit einem Smart-Meter nutzbar. Hier wird sichergestellt, dass im Haushalt bis zu 1000W kompensiert, aber niemals mehr als 800W in euer Hausnetz eingespeist werden. Im Backup-Modus kann das System für die Off-Grid Nutzung vorbereitet werden. Hier kann entweder die manuelle Ladung aktiviert oder eine bestimmte SoC Reserve für einen bestimmten Zeitraum festgelegt werden. Die Ladeleistung über das heimische Stromnetz/PV-Überschuss lässt sich ebenfalls im Bereich von 100-1000W konfigurieren. Selbstverständlich bietet die App auch die Möglichkeit, Firmwareupdates durchzuführen, allgemeine Informationen einzusehen, die Temperatur des Akkusystems auszuwerten und das Farbprofil für den LED-Streifen individuell anzupassen.
Der Funktionsumfang der App ist mittlerweile auf ein sehr hohes Niveau angewachsen. Es gibt im Betrieb keine Funktion, die wir vermisst haben. Dennoch sollte man etwa Zeit einplanen, um alle Funktionen und Auswertungen verstehen zu können.
Hoymiles HiBattery 1920 AC im Testbetrieb
Die Hoymiles HiBattery 1920 AC ist mit allen handelsüblichen Wechselrichtern, die über eine Schuko-Steckdose angeschlossen werden, kompatibel. Egal ob Envertech, Hoymiles, AP-Systems oder Deye, alle Wechselrichter funktionierten für den Ladebetrieb völlig anstandslos. Ihr müsst lediglich beachten, dass die Wechselrichterleistung die Eingangsleistung (1.800W) der HiBattery nicht überschreitet. Für den Testbetrieb haben wir den Hoymiles HMS-2000-4T (zum Test) und den Deye Sun-M80G4 (zum Test) ausgewählt.
Testbetrieb mit handelsüblichen 800W Wechselrichtern
Die meisten Besitzer eines Balkonkraftwerkes verwenden einen Wechselrichter mit einer maximalen Ausgangsleistung von 800W. Wird dieser an die Schuko-Steckdose der HiBattery angeschlossen, lädt der Speicher mit einer maximalen Leistung von 800W auf. Erreicht die HiBattery ihr oberes Ladelimit, wird überschüssige Energie, die der Speicher nicht mehr aufnehmen kann, direkt in euer Stromnetz eingespeist. Selbst wenn der Akku vollständig gefüllt ist, werden die 800W direkt eingespeist und der Wechselrichter wird nicht abgeschaltet.
In der Praxis mit dem Hoymiles HMS-2000-4T
Wie der Name es bereits vermuten lässt, liegt die maximale Leistung dieses Wechselrichters bei 2.000W und damit 200W über der Eingangsleistung der HiBattery 1920 AC. Trotz dieser Tatsache kann der Wechselrichter in Verbindung mit der HiBattery legal in Verbindung mit einem Balkonkraftwerk verwendet werden. Hier zählt nicht die Ausgangsleistung des externen Wechselrichters, sondern die des Speichersystems. Da die HiBattery auf 800W Einspeiseleistung begrenzt ist, können selbst größere Wechselrichter legal an der HiBattery werden.
Im Testaufbau wird der Speicher mit einer Leistung von 1.000W geladen, während die überschüssigen 800W in das heimische Stromnetz eingespeist werden. Bei Überschreiten der 1.800W (maximale Eingangsleistung) schaltet die Hibattery die Schuko-Steckdose und somit den externen Wechselrichter ab. Somit wird verhindert, dass mehr als 800W in das Hausnetz eingespeist werden. Die Einspeisung der HiBattery bleibt selbstverständlich weiterhin aktiv und versorgt euer Haus mit Energie. Liegt die Leistung des externen Wechselrichters bei vollständig geladenem Akku unter 800W, wird die überschüssige Energie in das Hausnetz eingespeist und der Wechselrichter bleibt aktiv. Überschreitet diese 800W, wird ebenfalls abgeschaltet. Sobald der Akkustand wieder unter einen Wert von 97% fällt, wird der Wechselrichter erneut aktiviert, der Akku geladen und bis zu 800W in das Hausnetz eingespeist.
An diesem Aufbau wird deutlich, dass leistungsstärkere Wechselrichter zwar grundsätzlich funktionieren, aber bei Überschreiten der maximalen Eingangsleistung oder bei vollständig geladenem Akku zum Abschalten des selbigen führen können. Dieses Verhalten kennen wir so bereits exakt vom Hoymiles MS-A2. Die neue HiFlow-Wechselrichterserie von Hoymiles soll hier zukünftig Abhilfe schaffen. Diese Wechselrichter sind in der Lage, direkt mit der HiBattery zu kommunizieren und bei Überschreiten der Eingangsleistung selbstständig die Solarleistung zu drosseln.
Testbetrieb ohne angeschlossenen Wechselrichter
Die Abschaltung von leistungsstarken Wechselrichtern kann durch eine einfache Änderung im Aufbau komplett umgangen werden. Dabei wird der externe Wechselrichter nicht an der HiBattery angeschlossen, sondern an einer beliebigen Steckdose im Haushalt. Die Hoymiles HiBattery 1920 AC kann ebenfalls irgendwo im Haushalt aufgestellt und angeschlossen werden. Die Ladung der HiBattery erfolgt in diesem Szenario mittels Smart-Meter. Wird ein Energieüberschuss in eurem Haushalt durch den Smart-Meter gemeldet, schaltet die HiBattery 1920 selbstständig in den Ladebetrieb und lädt die Akkuzellen mit bis zu 1.000W auf. Sobald der Smart-Meter eine hohe Leistungsanforderung im Haus erkennt, schaltet der Speicher wieder automatisch auf Einspeisebetrieb um und kompensiert den Hausverbrauch.
Dieser Aufbau ist allerdings nicht für Balkonkraftwerke zulässig, da hier zwei Wechselrichter mit mehr als 800W Gesamtleistung (externer Wechselrichter + 800W Wechselrichter der HiBattery) an einer Messstelle (Stromzähler) betrieben werden. Dennoch ist dieser Betrieb für Besitzer von regulär angemeldeten Solaranlagen sehr interessant. So wird es ermöglicht, kostengünstig für jede bestehende Solaranlage eine HiBattery, als Speicherlösung nachzurüsten.
Kapazität und Temperaturverhalten
Um die tatsächlich nutzbare Kapazität zu ermitteln, haben wir die Hoymiles HiBattery 1920 AC über das Hausnetz aufgeladen und mit konstant 200W und im zweiten Durchgang dynamisch mit Smart-Meter entladen. Im Durchschnitt konnten aus der HiBattery 1582Wh Energie entnommen werden. Hierbei verbleibt eine Sicherheitsreserve von 10% im Akku. Ausgehend von der Herstellerangabe von 1920Wh liegt die nutzbare Kapazität bei 82%. Unter Berücksichtigung der Sicherheitsreserve sind sogar 92% der Designkapazität nutzbar. Für eine vollständige Ladung werden 1880Wh aus dem heimischen Stromnetz benötigt.
Somit stehen 1582Wh nutzbare Energie einem Energiebedarf von 1880Wh entgegen. Die kombinierten Lade- und Entladeverluste belaufen sich somit auf 15%. Trotz der Tatsache, dass es sich hierbei um einen Wert im Spitzenfeld handelt, konnte der Vorgänger Hoymiles MS-A2 mit nochmals besseren Werten überzeugen (11% Lade-/Entladeverluste).
Der Vollständigkeit halber haben wir die Messung der Effizienz auch einmal mit einer niedrigen Leistung getestet. Generell arbeiten die verbauten Wechselrichter in allen Speichersystemen (nicht nur Hoymiles) an niedrigen Leistungen weniger effizient, weshalb die nutzbare Nettokapazität geringer ausfällt. Mit einer Einspeiseleistung von kontinuierlich 100 W konnten insgesamt 1.462 Wh entnommen werden. Somit fallen die Entladeverluste bei geringer Last nochmals rund 10–11 % höher aus.
Temperaturverhalten
Um eine möglichst hohe Temperaturentwicklung zu generieren, wurde der Speicher komplett entladen und im Anschluss mit 1.000W im manuellen Modus aufgeladen. Kurz vor Erreichen der oberen Ladegrenze wurden die Aufnahmen mittels Wärmebildkamera angefertigt. Die Raumtemperatur betrug zum Testzeitpunkt rund 16°C.
Mit einer Oberflächentemperatur von 40°C auf der Vorderseite und einer maximalen Temperatur am Kühlkörper von rund 50°C überzeugt die HiBattery mit einem vorbildlichen Temperaturverhalten. Auch wenn hier im Sommer bis zu 20°C mehr zu erwarten sind, sollten sich selbst unter Vollast keine Probleme einstellen.
Der Stand-By-Verbrauch der HiBattery liegt bei rund 3,5W (Netzbezug) und somit in einem moderaten Bereich für ein Speichersystem dieser Leistungsklasse.
Hoymiles HiBattery 1920 AC im Realbetrieb
Für unseren Test haben wir die HiBattery zeitweise mit einem externen Hoymiles HMS-800-2T Wechselrichter (2 x 450W Trina Solarmodule), aber auch mit PV-Überschuss aus einer zweiten Solaranlage geladen. Weiterhin wurde die HiBattery mit einem Smart-Meter (Shelly Pro 3EM) und zeitweise mit dem Everhome Ecotracker (zum Test) gekoppelt.
Unter realen Bedingungen überzeugt die HiBattery mit einem erfreulich unauffälligen Verhalten. Nach der Konfiguration des Smart-Meters übernimmt der Speicher vollautomatisch die Einspeisung in euer Hausnetz und kompensiert Lasten von bis zu 1000W. Das System arbeitet ebenso wie sein Vorgänger seit mehreren Wochen völlig fehlerfrei. Die Geschwindigkeit und Präzision der Nulleinspeisung lassen mit dem Shelly Pro 3EM keine Wünsche offen. Wird im Haus ein Verbrauch erfasst, regelt die HiBattery in ein bis zwei Sekunden die Ausgangsleistung hoch und trifft dabei annähernd den Nullpunkt. Der Stromzähler zeigt im Verlauf Werte von 3-10W und geht nur extrem selten in den negativen Bereich. Die Regelung mit dem Ecotracker funktioniert ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, auch wenn das System hier 1-2 Sekunden langsamer auf Laständerungen reagiert. Somit kann bei entsprechender Solarleistung der Hausverbrauch nahezu (8-20Wh) eliminiert werden.
Off-Grid Betrieb
Die Eingangssteckdose der HiBattery kann bei Stromausfall oder für den Off-Grid-Betrieb auch als Notstromsteckdose genutzt werden.
Um diese zu aktivieren, muss bei gezogenem Netzstecker oder Stromausfall das Steckdosensymbol auf dem Touchscreen für 2 Sekunden gedrückt werden. Laut Hersteller wird zukünftig eine unterbrechungsfreie Stromversorgung implementiert. Somit wird die Off-Grid-Steckdose bei Netztrennung automatisch aktiviert und versorgt angeschlossene Geräte automatisch weiter. Die Notstromsteckdose stellt eine Dauerleistung von bis zu 1000W zur Verfügung. Diese Leistung konnten wir im Test mit wärmeerzeugenden Geräten (Wasserkocher, Föhn) problemlos erreichen. Geräte mit hohem Anlaufstrom bereiten dem Ausgang allerdings Probleme. Sowohl ein Kompressor (750W) als auch einer unserer drei Testkühlschränke verweigerten den Dienst. Bei Überlast wird die Steckdose automatisch abgeschaltet. Ihr solltet also vorab testen, ob sich eure wichtigsten Geräte tatsächlich weiter versorgen lassen.
Eine Ladung des Speichers im Off-Grid-Betrieb durch einen angeschlossenen Wechselrichter ist ebenfalls möglich. Allerdings solltet ihr beachten, dass der Speicher mit aktivierter Off-Grid-Steckdose rund 30W zusätzlich an Energie benötigt, die durch den angeschlossenen Wechselrichter erst mal kompensiert werden muss. Dementsprechend sollte die Off-Grid-Steckdose aufgrund des hohen Stand-By-Verbrauchs nur aktiviert werden, wenn sie auch gebraucht wird. Unter Verwendung einer Mehrfachsteckdose ist es sogar möglich, den Speicher im Off-Grid Betrieb gleichzeitig über einen Mikrowechselrichter zu laden und zeitgleich bis zu 1.000W aus dem Speicher zu entnehmen.
HiBattery im Winterbetrieb
Hoymiles verbaut in der HiBattery eine Heizfolie mit einer variablen Leistungsaufnahme von 0-150W. Für einen Test der Heizleistung haben wir den Speicher auf -20°C heruntergekühlt und anschließend mit einem angeschlossenen Wechselrichter geladen.
Sobald eine Solarleistung von einigen Watt zur Verfügung steht, beginnt die Heizung zu arbeiten. Die Leistungsaufnahme der Heizung wurde uns in der App nicht angezeigt, sondern lediglich durch ein Heizsymbol signalisiert. Mittels Strom- und Energiekostenmessgerät konnten wir feststellen, dass die maximale Leistungsaufnahme bei rund 150W liegt. Dabei kann die Heizung entweder über die Leistung des externen Wechselrichters als auch bei manueller Ladung über das heimische Stromnetz versorgt werden.
Mit einer Heizleistung von 150W dauert es bei -20°C rund 55 Minuten, bis eine Temperatur von 9°C erreicht wird. Ab diesem Wert startet die Ladung des Akkus mit 200W. Während beim MS-A2 die Ladeleistung mit steigender Temperatur sukzessive erhöht wurde, konnten wir dieses Verhalten bei der HiBattery nicht feststellen. Die Ladung wurde bis zum Erreichen von 18°C konstant mit 200W durchgeführt. Ab Erreichen dieser Temperaturschwelle schaltete die Heizung ab und die volle Ladeleistung von 1.000W steht zur Verfügung.
Testergebnis
Hoymiles präsentiert mit der HiBattery 1920 AC einen würdigen Nachfolger für das bisherige Spitzenmodell MS-A2. Während die Abmessungen und das Gewicht deutlich reduziert wurden, überzeugt die Hoymiles HiBattery 1920 AC durch einen besseren Feuchtigkeitsschutz, ein Feuerlöschsystem, eine moderne Optik und einen Touchscreen, der alle wichtigen Informationen bereitstellt. Die Veränderungen auf der technischen Seite fallen hingegen deutlich geringer aus. Die Leistungswerte, die exzellente Nulleinspeisung und die Zuverlässigkeit hat die HiBattery vom Vorgänger MS-A2 geerbt. Leider wurden auch einige Schwachstellen übernommen. So bewältigt die Off-Grid-Steckdose keine hohen Anlaufströme und die Kapazität ist mit 1920Wh für große Balkonkraftwerke recht knapp bemessen. Diese lässt sich zwar mit einer zweiten Einheit auf 3840Wh erweitern, aber dennoch bietet die Konkurrenz deutlich flexiblere Lösungen, die sich modular erweitern lassen. Mit 599€ liegt die HiBattery 1920 auf dem Preisniveau des Hoymiles MS-A2, was die Auswahl doppelt schwer macht. Dennoch gehört die HiBattery aufgrund des unkomplizierten und zuverlässigen Betriebs zu den besten Speichersystemen, die wir bisher testen durften.
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