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Der Hersteller Anker ist bekannt für Ladegeräte mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis. Nun möchte der Hersteller mit der Tochtermarke Eufy den Smart-Home Markt erobern. Der Eufy Robovac ist ein Staubsaugroboter der neuen Reihe. Die Kundenbewertungen auf Amazon.de sprechen stark für den kleinen Helfer, aber seitdem die chinesische Fake-Rezensionsmafia das Amazon Kundenbewertungssystem gekapert hat, kann man sich auf diese Erfahrungswerte nicht mehr uneingeschränkt verlassen. Wir haben den Eufy RoboVac 11 daher einem ausführlichen Test unterzogen, um herauszufinden, ob der Saugroboter wirklich hält, was er verspricht.
Lieferumfang
Der Eufy Robovac 11 wird mit umfangreichen Zubehör geliefert, was zunächst einmal für das Produkt spricht. Mit in der Verpackung befinden sich:
- Ladestation mit Netzteil
- 2600mAh Akku
- Fernbedienung
- 2 HEPA-Filter
- 4 Seitenbürsten
- Hauptbürste
- Reinigungspinsel
- Bedienungsanleitung in Deutsch
Verarbeitung und Design
Der Eufy RoboVac 11 ist mit 32cm Durchmesser und 7,8mm ein sehr kompaktes Gerät und kann daher auch unter niedrige Möbel fahren. Nachdem man die Packung geöffnet hat, muss man die Bürsten am Saugroboter anbringen und die Ladestation installieren. Der Staubsaugroboter ist ordentlich verarbeitet und macht mit seiner glänzenden Kunststoff-Oberfläche auch optisch etwas daher. Auf der Mitte der Oberseite befindet sich ein Power-Button, der gut verarbeitet und fest im Gehäuse sitzt. Der Roboter hat insgesamt ein Gewicht von 3kg und kann somit auch gut transportiert werden, falls ihm unterwegs mal der Strom ausgeht.
Fernbedienung
Der Eufy Robovac 11 verfügt im Gegensatz zu den meisten Staubsaugrobotern nicht über eine App-Anbindung. Dafür wird allerdings eine moderne Fernbedienung mit LCD Display in den Lieferumfang gepackt. Während High-Tech Junkies wahrscheinlich eine App vorgezogen hätten, glaube ich, dass insbesondere ältere Personen die Fernbedienung vorziehen.
An Funktionen bietet die Fernbedienung in etwa das gleiche, was man sonst auch von einer App geliefert bekommt. Es lässt sich ein Timer einstellen, mit dem der Roboter zu einer bestimmten Zeit automatisch losgeschickt werden kann. Zudem können die verschiedenen Reinigungsmodi angewählt werden und die Saugstärke mit dem Max-Button erhöht werden.
Als Sensoren bietet der Eufy RoboVac 11 Infrarotsensoren zur Erkennung von Hindernissen. Zur Unterstützung dieser Funktion gibt es noch einen Dämpfer, der registriert, wenn der Roboter gegen harte Gegenstände fährt und den Aufschlag abfedert. Im Zusammenspiel sorgt diese Ausstattung dafür, dass der Roboter nicht allzu heftig gegen Möbel knallt und diese beschädigt. Dies funktioniert im Praxistest gut. Ansonsten verfügt der Eufy RoboVac 11 allerdings nicht über eine intelligente Raumerfassung, wie diese beim gleichteueren Xiaomi Mi Vaccuum vorhanden ist. Stattdessen navigiert der Roboter nach verschiedenen Presets blind durch den Raum.
Bedienung und Reinigung
Der Roboter kann einfach über den Button auf der Oberseite oder über die Fernbedienung gestartet werden. Nutzt man den Button auf dem Roboter, startet dieser im Auto-Modus. Laut Hersteller führt diese Funktion dazu, dass der Roboter anhand der Raumgröße den passenden Reinigungsmodus auswählt und diesen ausführt. Der Praxistest bewahrheitet allerdings unsere Vermutung, dass es sich hierbei eher um einen Marketing-Bluff handelt, denn der Roboter hat gar keine Ausstattung, um die Umgebung zu analysieren. Er beginnt also einfach durch den Raum zu fahren und wechselt dabei durch die verschiedenen Reinigungs-Programme. In der Praxis sieht das so aus, dass der Roboter zunächst kreuz und quer fährt und nach etwa 10 bis 15 Minuten in den Rand-Modus wechselt, um die Wände gründlich zu reinigen.
Auch wenn diese Strategie wesentlich ineffizienter ist als bei einem intelligenten Roboter wie dem Xiaomi Vacuum, führt sie letztendlich auch zum Ziel. Nach einer gewissen Zeit hat der Roboter nach dem Chaos-Prinzip alle Ecken und Kanten des Zimmers gereinigt. Für Allergiker dürfte es zudem interessant sein, dass der Roboter einen HEPA-Filter integriert hat. Zudem liegt in der Packung ein weiterer Filter zum Wechseln bei.
Es lassen sich zwei verschiedene Saugstärken einstellen. Im Max-Modus ist die Saugkraft deutlich erhöht und die Reinigung gelingt daher besser, während der Standard-Modus eher für das Instandhalten eines ohnehin schon recht sauberen Raumes gedacht ist. Wer den Roboter nur 1 oder 2 Mal in der Woche losschickt, ist daher mit dem Max-Modus besser beraten. Die Akkulaufzeit beträgt bei voller Power etwa 80 Minuten, während der Roboter im Standard-Modus etwa 2 Stunden durch die Wohnung fährt.
In die gleiche Kategorie wie die angeblich vorhandene intelligente Raumerfassung fällt der Modus zur Reinigung eines einzelnen Zimmers. Anstatt dass sich die Reinigung tatsächlich auf einen einzelnen Raum beschränkt, wird einfach nur die Dauer auf etwa eine halbe Stunde verkürzt. Lässt man die Tür offenstehen, fährt der Saugroboter dennoch aus dem Raum heraus. Unter Umständen kann die 1-Zimmer-Reinigung dennoch von Vorteil sein, wenn man einen kleinen Raum gesondert reinigen möchte. Immerhin wird nämlich der Akku geschont und der Roboter fährt nicht bis zur Erschöpfung der Energie weiter. Man muss lediglich daran denken, die Tür hinter dem Roboter zu verschließen.
Nach der Reinigung fährt der Roboter von selbst wieder zur Ladestation. Dies funktioniert, indem er in den Wand-Modus zurückwechselt und so lange herumfährt, bis er in die Nähe der Station gelangt. An diese dockt der Roboter dann von selbst an und beginnt den Ladevorgang. Dies funktioniert allerdings nur im Auto-Modus. Im Einzel-Raum Modus bleibt der Roboter aus unerklärlichen Gründen einfach nach einer halben Stunde stehen und man muss in von selbst zur Station zurücktragen. Ist der Roboter einmal an die Station angedockt, kann das Staubfach des Saugers herausgenommen und entleert werden. Dies geht einfach und intuitiv vonstatten, indem man das Fach einfach über dem Mülleimer ausklopft.
Nachdem man den Roboter mehrfach verwendet hat, kann man die im Lieferumfang enthaltene Reinigungspinsel nutzen, um die Bürsten des Saugers von hängengebliebenem Dreck zu befreien. Allerdings ist dies kaum nötig, da in unserer Wohnung kaum etwas in der Bürste verhakt war. Etwas anders aussehen könnte dies allerdings in Haushalten mit Tieren, da sich dort wahrscheinlich Haare in den Bürsten festsetzen. Insofern ist der Reinigungspinsel eine sinnvolle Beigabe.
Saugleistung
In meinem Haushalt gehört der Xiaomi Mi Vacuum zum festen Bestandteil. Insofern habe ich hohe Ansprüche an die erbrachte Saugleistung. Der Eufy RoboVac 11 konnten diesen glücklicherweise gerecht werden, auch wenn er nicht so intelligent vorgeht wie der Konkurrent von Xiaomi. Die Reinigung ist durchaus gründlich und im Max-Modus bleibt auch so gut wie kein Staub mehr übrig. Auch kleinere Schnipsel werden gründlich aufgesaugt. Dabei bleibt der Eufy auch jederzeit angenehm leise, selbst wenn man den Power-Modus aktiviert. Probleme hat der Eufy RoboVac 11 mit Teppichen. Hier saugt der Roboter trotz der integrierten Teppich-Bürste nur wenig Schmutz heraus und schneidet deutlich schlechter ab als der Xiaomi Vacuum Cleaner.
Hindernisse und Türschwellen werden von dem Saugrobotter in der Regel problemlos überquert. Erst ab etwa 1,5cm Höhe schafft er es nicht mehr, sich über ein Hindernis zu hieven. Dies ist in etwa auch die maximale Dicke von Teppichen, die vom dem Saugroboter gereinigt werden können.
Akku
Das Aufladen des Roboters nimmt etwa 4,5 Stunden in Anspruch und dauert damit recht lange. Da der Akku allerdings sehr ausdauernd und groß ist, kann man dies nicht wirklich als Minuspunkt bewerten. Im normalen Standard-Modus reicht die Laufzeit etwa für zwei Stunden Reinigung. Im Max-Modus sind es etwa 80 Minuten.
Testergebnis
Der Eufy RoboVac 11 ist ein gelungener Staubsaugroboter mit kleinen Schwächen, aber einer insgesamt überzeugenden Leistung. Der Roboter verfügt im Gegensatz zum Xiaomi Vacuum nicht über eine intelligente Raumerfassung, allerdings reinigt er auch mit dem Zufallsprinzip große Räume ohne einzelne Stellen zu vernachlässigen. Dabei ist die erbrachte Saugleistung im Max-Modus sehr gut und kann sich auf ebenen Flächen durchaus mit dem Platzhirsch von Xiaomi messen. Lediglich bei Teppichen schneidet der Roboter nicht gut ab. Zudem ist der Standard-Modus nicht so gründlich und da man den Max-Modus immer erst manuell aktivieren muss, ist die Bedienung etwas umständlicher als gewohnt. Dass keine App für den Staubsaugroboter verfügbar ist, kann also durchaus als Nachteil gewertet werden, auch wenn man mit der Fernbedienung den vollen Funktionsumfang gut ausschöpfen kann.
Abschließend erhält der Staubsaugroboter von uns eine Kaufempfehlung für alle, die sich nicht trauen, den Xiaomi Mi Vacuum aus China zu bestellen. Mit der intelligenten Raumerfassung, der genialen Mi-Home App und der noch besseren Saugleistung ist und bleibt Xiaomi die Nummer 1. Im Ranking der Alternativprodukte schneidet der Eufy jedoch gut ab und lässt zum Beispiel den Haier XShuai weit hinter sich.
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