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Eufy Mach V1 Ultra – Der kabellose Dampfwischsauger im Test – Alles nur heiße Luft?

Getestet von Christian Müller am
Vorteile
  • coole Optik (KITT lässt grüßen)
  • 110°C - Dampfreinigung
  • großer Frischwassertank
  • Schmutzerkennung
  • Gebläse zur Trocknung der Walze
  • sinnvolle LED-Implementierung
  • Ladestation leicht zu reinigen
  • Schöner LCD Bildschirm
  • Ozondesinfektion
  • schicke App
Nachteile
  • ...obwohl auch eigentlich überflüssig
  • Dampreinigung verursacht hohen Stromverbrauch
  • Bedienungsanleitung nur als Download
  • Fehlerhafte Dampffunktion
  • sehr teuer
  • schlechter Neigungsgrad
  • "Zwang" zum Kauf von Verbrauchsmaterial
  • JetBlade-Düse zum Trocknen des Bodens sinnvoll?
  • mittelmäßige Randreinigung
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Vorwort

Eufy ist für uns ein bestens bekanntes Unternehmen, das eine Untermarke von Anker Innovations ist. Anker Innovations wurde 2011 gegründet und war anfangs eine der ersten Private Labels, die ihre Produkte ausschließlich über das von Jeff Bezos gegründete Onlineversandhaus vertrieben haben. Anker Innovations unterhält mehrere Subunternehmen, wie “Anker”, die für reichlich Portfolio an Ladetechnologien bekannt sind, während “Soundcore” das Lautsprecher- und Kopfhörersegment abdeckt. Die Subsparte “Nebula” fokussiert sich auf tragbare Unterhaltungsgeräte, wie Beamer und “Roav” betreut den automotive Bereich. “Eufy” konzentriert sich auf den Smarthome-Bereich und bietet Nutzern u.a. Leuchtmittel, Wandstecker und natürlich Staubsauger an. Mit dem Mach V1 Ultra, bei dessen stumpfsinnigen Namensgebung wahrscheinlich Unmengen an Alkohol im Spiel gewesen sein muss, erwartet uns der vermeintlich erste kabelloser All-in-One Stabstaubsauger mit Dampfreinigung. Akkuwischsauger hatten wir schon zur Genüge in der letzten Zeit für euch getestet. Jeder Hersteller, sei es Xiaomi, Dreame, Jimmy, Tineco oder Roborock, versucht neue Kundschaft mit immer besseren Innovationen zu akquirieren. Ob heißer Dampf das Zünglein an der Waage, oder doch mehr Schein als sein ist, wird der nachfolgende Test zeigen.

Design, Verarbeitung und Lieferumfang

Wenn man Eufy’s Slogan wörtlich nimmt, haben wir es beim Mach V1 Ultra mit der berühmt-berüchtigten eierlegenden Wollmilchsau zu tun.Wischmopp. Staubsauger. Dampfreiniger. Die All-in-One Reinigungslösung!” So verspricht Efuy nicht nur Böden und Teppiche saugen zu können, sondern bewirbt das Gerät damit, neben der Wischfunktion auch noch angetrocknete Verunreinigungen von Böden mittels 110°C heißem Dampf reinigen zu können. Dem Ganzen setzt Eufy dann noch das i-Tüpfelchen auf und preist seinen vermeintlichen Alleskönner mit JetBlade™ an, bei dem der Boden zeitgleich zum Feuchtwischen auch noch trockengeföhnt wird. Und als wenn das noch nicht genug wäre, soll dank Eco-Clean Ozon wasserenthaltendes Ozon produziert werden. Bei der besagten Ozondesinfektion handelt es sich um eine umweltneutrale Verfahrensweise, um Keime zu eliminieren. Eufy verspricht damit bis zu 99,999% der üblichen Viren und andere Krankheitserreger auf Fußböden zu beseitigen. Aber zunächst der Reihe nach.

Lieferumfang

Eufy Mach V1 Ultra 03

Zum Lieferumfang des Mach V1 Ultra gehören:

  • Saugwischer (mit Softwalze)
  • Ladestation
  • Filter
  • Softwalze als Ersatz
  • Reinigungslösung
  • Reinigungsbürste
  • 2x Zitronensäure zum Entkalken

Mit der Cleaning-Serie, “Mach“, welches per definitionem das Verhältnis von Geschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit angibt, versucht Anker sich im Premiumbereich zu etablieren. Wenn man einem Wischsauger schon solch einen futuristischen Namen verleiht, dann muss das äußere Erscheinungsbild auch dem selbigen entsprechen. Sicher ist Design auch immer Geschmackssache, aber es kann nicht geleugnet werden, dass der Mach V1 Ultra mit seinem in schwarz gehaltenen Bürstenkopf, den transparenten Behältern und zu guter Letzt den Metall-Akzenten optisch etwas hermacht. Anders ausgedrückt, rein äußerlich stelle ich mir ein Gerät mit diesem Namen genau so vor.

Neben einigen Neuerungen handelt es sich beim Mach V1, rein vom Aufbau her, um einen 5,7 Kilogramm schweren klassischen kabellosen Staubsauger mit einer rotierenden Softwalze, so wie wir ihn in anderer Form und von anderen Herstellern schon etliche Male für euch getestet haben. Oben befindet sich das Griffstück samt Schaft. Im mittleren Bereich in der Rückwand ist die nicht sichtbare Motoreneinheit samt Elektronik untergebracht. Darüber befinden sich die beiden Behälter für das Frisch- und das Schmutzwasser. Das Gehäuse mündet dann logischerweise in den Bürstenkopf, der etwas klobig wirkt. Das muss er aber wahrscheinlich auch, denn immerhin ist hier auch einiges an Technik verbaut.

Die Abmessungen des kompletten Geräts sind 117,8 x 27,8 x 25,4 Zentimeter. Die Verkleidung besteht ausnahmslos aus hochwertigen Kunststoff und der Saugwischer wirkt wie aus einem Guss. Auch der 820 Milliliter große Frisch- und der 720 Milliliter große Schmutzwassertank bestehen aus transparentem Plastik. Die getönte Optik passt wirklich hervorragend zum restlichen Design des Haushaltshelfers. Dank des ergonomischen Griffstücks liegt der Mach V1 Ultra fantastisch in der Hand. Im halb gummierten Handgriff ist zudem eine Art Pistolenabzug verbaut. Beim Reinigen mit Dampf wird bei Betätigung desselbigen der Dampf ausgestoßen. Oberhalb des Griffteils ist zusätzlich noch ein LCD-Display verbaut. Das Display ist nicht sinnloses Beiwerk, sondern bietet dem Nutzer nützliche Informationen während des Betriebes. Mithilfe der 2 darunter liegenden Druckknöpfen in Zusammenspiel mit dem bereits erwähnten Pistolenabzug kann man durch das Menü des Sauger manövrieren. Nach einer kurzen Eingewöhnung geht dies spielend von der Hand.

Cleverness hat Eufy beim Schafts des Griffstücks bewiesen. In dessen Rückseite befindet sich eine herausnehmbare Kassette, in der die eigens von Eufy kreierte Reinigungslösung eingefüllt werden kann. Gut die Hälfte der Flasche passt hier hinein und sollte gewiss eine Weile reichen. Standardgemäß wischt der Mach V1 lediglich mit Wasser. Möchte man zusätzlich noch Eufy’s Lösung beimischen, muss der äußere Schalter links vom Display betätigt werden. Selbstverständlich darf gemäß des Herstellers ausschließlich die von Eufy vertriebene Reinigungsflüssigkeit verwendet werden, weil der Wischsauger bei Missachtung ansonsten wahrscheinlich explodiert. Ich zitiere: “Die Verwendung mit anderen Reinigern kann schwere Schäden am MACH Staubsauger verursachen.” Ein Blick auf die Inhaltsstoffe der Lösung verrät, dass es sich um eine Lösung handelt, wie sie auch bei vergleichbaren Geräten zum Einsatz kommt. Es sollte somit kein Problem darstellen, auch Lösungen von Drittanbietern zu verwenden. Das alles natürlich ohne Gewähr, denn Eufy würde euch im Falle eines Problems mit dem Gerät die Garantie entziehen. Dass Hersteller empfehlen (erzwingen) ausnahmslos das eigene Fabrikat von Reinigungsmitteln zu verwenden, ist sicherlich nachvollziehbar. Erzwungene Kundenbindung ist eben sehr lukrativ.

Der weiter unten gelegene Hauptkörper des Geräts beherbergt neben der verkleideten Motoreneinheit natürlich beide Behälter für das Frisch- sowie für das Schmutzwasser. Wie jeder gängige Wischsauger wird das frische Wasser in den Kreislauf des Saugers befördert, um damit die rotierende Softwalze zu befeuchten. Das dabei entstehende Schmutzwasser wird direkt im Anschluss in den Ansaugstutzen gesogen, der sich direkt hinter der Walze befindet. Gemäß Eufy besitzt der Mach V1 Ultra eine Saugkraft von 16.800pa. Dies katapultiert den Nasswischer direkt aufs oberste Treppchen, was die Saugleistung auf dem Papier angeht. Das dreckige Wasser wird dann in den dafür vorgesehenen Schmutzbehälter geleitetet, den man nach dem Reinigungsvorgang lediglich entleeren muss. Erfreulicherweise beinhaltet das Behältnis für das schmutzige Wasser einen Auffangschutz. Hier sammeln sich größere Schmutzpartikel und Haare an, um das Reinigen so angenehm wie nur möglich zu machen. Natürlich bleibt Niemandem jener leicht eklige Schritt erspart.

Wenn Eufy beim Mach V1 Ultra etwas mit einer gewissen Hingabe konstruiert hat, dann sind es die Beleuchtungseffekte. Unterhalb des Frischwasserbehältnis sind dutzende LEDs verbaut. Je nach Gerätestatus leuchten diese in unterschiedlichen Farben auf. Im Falle einer Fehlfunktion oder bei Durchführung der Selbstreinigung auf der Ladestation blinken sie rot. Damit die stolzen Käufer des Geräts auch sichtlich erkennen können, wenn in gewissen Abständen die angepriesene “Eco-Clean Ozon” – Funktion aktiv ist, erstrahlt der Frischwasserbehälter mittels jener LEDs in Weiß. Das ermöglicht einen klaren Blick auf das freigesetzte Ozon im Frischwassertank. Das Ganze sieht aus wie kleinste Unterwasservulkane, die vor sich hin dampfen. Zwar können wir die Effektivität der Ozondesinfektion des Wassers weder belegen noch entkräften, aber wir können mit Überzeugung festhalten, dass es einfach super schön anzusehen ist und sicherlich auch von Eufy so gewollt ist. Übrigens ist bei der Aktivierung ein leichter Geruch wahrzunehmen, der mich in gewisser Weise an einen Schwimmbadbesuch erinnert. Es riecht dann mit kleinen Nuancen nach Trichloramin. Der Stoff, der entsteht, wenn Chlor mit Harnstoff reagiert. Das aber nur am Rande. 🙂

Auf der Rückseite des Gerätes befindet der Lautsprecher für die Sprachausgabe. Keine Sorge, wer von einem Haushaltsgerät nicht vollgequatscht werden will, kann die Funktion des Saugers getrost auch deaktivieren. Weiter unten befinden sich der Luftauslass für ein weiteres von Eufy angepriesenes Feature. Die Rede ist vom eingangs erwähnten JetBlade, bei dem der Boden zeitgleich zum Nasswischen direkt mit Luft trockengeföhnt wird.

Zu guter Letzt befindet sich am Ende noch der obligatorische Bürstenkopf mit inkludierter rotierender Softwalze zum Nasswischen des Bodens. Highlight des Mach V1 Ultra ist natürlich die Reinigungsmethode mit dem bis zu 110° C heißen Dampf. Für die Nutzung des Heißwischens muss der Pistolenabzug dauerhaft betätigt werden. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, dass der heiße Dampf erst mit einer gewissen Latenz ausgestoßen wird. Ein Sicherheitsmechanismus soll zudem dafür sorgen, dass heißer Dampf nicht beim Anheben des Geräts austreten kann. Ferner bedarf es einer Extraportion Zeit, bis die Dampffunktion nutzbar ist. Der Sauger benötigt Zeit, um das vorhandene Wasser, bzw. die Dampfeinheit vorzuheizen. Eufy empfiehlt die Nutzung nur auf versiegelten Flächen, um etwaige Beschädigungen des Bodens (Parkett, Laminat) durch zu viel Feuchtigkeit vorzubeugen. Futuristisch gelöst ist der LED-Indikator am vorderen Teil des Bürstenkopfes. Nach Aktivierung des Dampfmodus fängt ein LED-Streifen zunehmend rot aufzuleuchten. Sofern die LED dauerhaft aufleuchtet, ist der Dampfmodus bereit zur Nutzung. Unweigerlich lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit zum berühmten schwarzen Pontiac Trans Am aus Funk und TV der 80-iger Jahre nicht leugnen. Ihr wisst schon, wen ich meine: “Ein Auto, ein Computer, ein Mann”. Der auf mich und das Gerät zugeschnittene Slogan von Eufy könnte auch gut so lauten: “Mach V1 Ultra – Ein Mann und sein Nasswischer kämpfen gegen den Unrat.“

Eufy Mach V1 Ultra 58

Spezifikationen & Vergleich

Modell Eufy Mach V1 Ultra Dreame H12 Pro Xiaomi Truclean W10 Pro UWANT X100 Tineco Floor One S5 Combo Tineco Floor One S5 Jimmy HW8 Pro Redkey W12 Roborock Dyad Dreame H11 Max
Gewicht 5,7 kg 4,9 kg 5,4 kg 5,2 kg 3,8 kg 4,5 kg 5,4 kg 3,8 kg 4,8 kg 4,7 kg
Schmutzerkennung Ja Ja Ja Ja Nein Ja Nein Nein Ja Ja
Leistung k. A. 300 W 200 W 250 W 190 W 220 W 300 W 150 W 260 W 200 W
Saugkraft 16.800 pa k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 15.000 pa 4.200 pa 13.000 pa 10.000 pa
Betriebslautstärke 65 dB 74 dB k. A. 75 dB 78 dB 75 dB 75 – 80 dB 60 dB 75 dB 76 dB
Volumen Frischwassertank 820 ml 900 ml 750 ml 600 ml 500 ml 800 ml 450 ml 520 ml 850 ml 900 ml
Volumen Schmutzwassertank 720 ml 700 ml 640 ml 600 ml 450 ml 720 ml 350 ml 460 ml 620 ml 500 ml
Betriebslaufzeit 82 min (Smart) / 15 min (Dampf) 35 min 35 min 50 min 22 min 35 min 33 min 45 min 35 min 36 min
Akku 7.400 mAh 4.000 mAh 4.000 mAh 4.000 mAh 2.500 mAh 4.000 mAh 3.000 mAh 2.600 mAh 5.000 mAh 4.000 mAh
Ladezeit 4 h 3 h k. A. 3-4 h 3 h 4 h 5 h 40 min 3 h k. A. 5 h

Display

Mittlerweile ist man es gewohnt, dass Staub- und Wischsauger teils pompöse Displays vorweisen. Neben Akkustatus, Reinigungsmodus und Anzeige zum Verschmutzungsgrad des Bodens haben sie aber in der Regel keine wirklich nennenswerten Funktionen, die nicht auch mit einem LED-Status hätte verdeutlicht werden können. Hier geht Eufy einen Schritt weiter und lässt den Nutzer mittels physischen Tasten auch im Menü des Saugers interagieren.

Folgene Einstellmöglichkeiten oder Informatioen stehen zur Auswahl:

Lautstärke Die Sprachausgabe kann hier, falls gewünscht, deaktiviert oder auf mittlere oder maximale Lautstärke eingestellt werden. Warum der Hersteller kein leise anbietet, ist mir schleierhaft, denn selbst auf mittlerer Stufe ist die Sprache des Mach V1 Ultra noch ziemlich laut.
Hier kann per Menü die EcoClean Ozon-Desinfektion aktivieren oder deaktivieren werden.
Entkalken Lt. Eufy kann die Dampfabgabe nach längerem Gebrauch nachlassen. Es wird empfohlen, den MACH Staubsauger halbjährlich zu entkalken.
Netzwerk Falls die WLAN-Verbindung aufgrund einer Netzwerkänderung angepasst werden muss, muss die WiFi-Verbindung zurückgesetzt werden. Der Sauger muss anschließend über die eufy Clean App erneut hinzugefügt werden.
Filter Anzeige der errechneten Lebensdauer des Filters. Nach Austausch kann man die Anzeige zurücksetzen
Rollbürste Anzeige der errechneten Lebensdauer der Bürste. Wenn Verbrauchsmaterial durch neues ersetzt wurde, kann Fortschrittsbalken zurückgesetzt werden.
Gerätedaten Anzeigen der grundlegenden Informationen des MACH Staubsaugers, wie Modell, Seriennummer und Firmware-Version.
QR-Code Zeigt einen QR-Code an, um den Mach V1 Ultra schnell in das hauseigene Netzwerk einbinden zu können.
Gerät zurücksetzen Werkseinstellungen wiederherstellen.
Sprache Änderung der Menüsprache und Sprachausgabe.

Die Anzeige, auf die es aber ankommt, ist die Hauptanzeige bei Nutzung des Geräts. Oberhalb werden dem Nutzer dargestellt, ob die Sprachausgabe aktiviert, deaktiviert oder in welcher Lautstärke das Gerät eingestellt ist und wie viel Akkuleistung noch vorhanden ist. Mittig ist die Bürsteneinhit aus der Vogelperspektive zu sehen und in welchen Reinigungsmodus man sich aktuell befindet. Unterhalb davon wird der erkannte Verschmutzungsgrad des Bodens dargestellt. Im unteren Bereich zeigen 3 leuchtende Symbole an, ob die Zufuhr von Reinigungslösung, die O³-Desinfektion oder JetBlade aktiv sind.

Eufy Mach V1 Ultra 48

App

Mit der Eufy Clean Applikation (ehemals EufyHome), die sowohl für Android (Link) als auch für iOS (Link) erhältlich ist, können Saugroboter, smarte Glühbirnen, Schalter und Stecker des Herstellers verwendet werden. Der Mach V1 Ultra kann in jenes System, falls ihr bereits andere smarte Geräte von Eufy verwendet, ebenso hinzugefügt werden.

Nach der Registrierung (falls noch nicht zuvor erfolgt) kann man den Status und weitere Informationen zum Gerät auslesen, bzw. sich anzeigen lassen. Außerdem bietet die App hilfreiche Videotutorials. Ein FAQ ist ebenfalls mit von der Partie. Praktisch ist zudem, dass man hier direkt den Kundenservice in Anspruch nehmen kann. Ich kann bestätigen, dass bei etwaigen Problemen schnell eine Rückmeldung erfolgt. Die Eufy App, bzw. der Teil der App für den Mach V1 Ultra ist klar strukturiert und man findet sich rasch zurecht, wobei der Funktionsumfang auch nicht sonderlich groß ist. Schön anzusehen ist es allemal und es wurde meiner Meinung nach auch mit einer gewissen Hingabe programmiert, aber ob man den Sauger nun wirklich mit dem System verbinden muss, sei jedem selbst überlassen. Für die Nutzung des Geräts ist die Verwendung der App jedenfalls nicht obligatorisch und mehr Spielerei als sinnvoll. Aber lieber haben als brauchen.

Eufy Mach V1 Ultra App 01Eufy Mach V1 Ultra App 02Eufy Mach V1 Ultra App 03Eufy Mach V1 Ultra App 04Eufy Mach V1 Ultra App 05Eufy Mach V1 Ultra App 06Eufy Mach V1 Ultra App 08Eufy Mach V1 Ultra App 09Eufy Mach V1 Ultra App 13Eufy Mach V1 Ultra App 14

Reinigungsmodi des Mach V1 Ultra

Der Mach V1 Ultra verfügt über insgesamt über 3 verschiedene Reinigungsmodi, auf die wir jetzt kurz und knapp näher eingehen.

Smart-Modus (Standard)

Schaltet man den kabellosen Wischsauger ein, wird standardmäßig immer im smarten Modus gewischt. Dabei ist die Wasserzufuhr stets aktiviert. Somit ist jener Modus ausschließlich für das Wischen und Reinigen von Hartböden geeignet. Smart ist dieser Modus dadurch, dass die Saugleistung in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad des Bodens automatisch angepasst wird. Gut gefällt mir, dass man mittels ausgelösten Pistolenabzug auch manuell auf maximale Saugleistung erhöhen kann.

Dampfmodus

Die Nutzung der Dampfreinigung ist ideal dafür geeignet, um hartnäckige und vor allem angetrocknete Flecken zu beseitigen. Sobald man den Auslöser im Griffstück betätigt, wird der Dampf freigegeben. Lässt man ihn wieder los, wird das Ausstoßen des Dampfes gestoppt. Sofern der Mach V1 Ultra vom Boden genommen wird, unterbricht er die Arbeit. Wie eingangs schon erwähnt, sollte jener Modus nur auf versiegelten Holzflächen, bzw. auf Fliesen- oder Steinböden verwendet werden.

Saugmodus

Wie der Name es schon vermuten lässt, wird im reinen Saugmodus die Wasserzufuhr unterbunden. Somit lässt sich der Wischsauger auch zum Trockensaugen verwenden, was insbesondere für Teppiche die bessere Wahl sein sollte. Äquivalent zum Smart-Modus, kann man auch mit manueller Saugleistung reinigen, wenn man den Auslöser betätigt. Ob das Trockensaugen von Teppichen auch einen wirklichen Nutzen hat, werden wir später noch im Praxistest feststellen.

Praxistests

Trockensaugen Hartboden

Das Reinigen ohne Wasserzufuhr bereitet dem Mach V1 Ultra überhaupt keine Probleme. Alle von mir verstreuten Partikel (trockene Blumenerde, Chia-Samen und Mini Marshmallows) wurden rückstandslos entfernt. Zugegeben, es wäre auch blamabel, wenn solche Routinereinigung einen 800€ teuren Sauger aus der Fassung bringen würde. Im Video ist zudem gut zu erkennen, wie die Partikel auch seitlich des Bürstenkopfes eingesogen werden. Zu beachten ist, dass vereinzelt durch die Rotation der Walze einige Teilchen herumgeschleudert werden. Des Weiteren startet der Staubsauger bei jedem Start automatisch im smarten Modus. Wer also nicht schnell genug ist bei der entsprechenden Umstellung im Menü, hat anschließend eine befeuchtete Softwalze. Nun gut, dann saugt und wischt man eben zeitgleich.


Trockensaugen Teppich

Prinzipiell kann Eufy’s Sauger natürlich auch Teppiche absaugen. In der Theorie reicht somit nur noch ein Sauger im Haushalt aus. Tatsächlich war ich auch positiv überrascht, dass Mehl, Sesam und die kleinen Marshmallows nahezu rückstandslos entfernt wurden. Im gezeigten Test wurden die Partikel jedoch frisch auf den Teppich verstreut. Schmutzteilchen, die sich über eine längere Zeit in den Teppich “hineingraben”, werden mit einer feinen Softwalze definitiv nicht mehr so leicht entfernt. Für das gelegentliche Absaugen eines Teppichs mag der Wischsauger von Eufy definitiv ausreichend sein, kann aber keinem klassischen Staubsauger das Wasser reichen. Ihr merkt schon, ein Testbericht, geprägt von überaus schlechten Wortspielen. 🙂


Nasswischen

Ebenfalls keine Blöße gibt sich der Mach V1 Ultra beim Nasswischen. Im Testversuch mussten frisch ausgekippte Sojasoße, Orangensaft und feuchte Erde herhalten. Deutlich zu erkennen ist, dass alle 3 Substanzen optimal entfernt wurden und das sogar ohne mehrfach über den betreffenden Bereich fahren zu müssen. Was auf den Bildern allerdings nicht zu sehen ist, dass ein leichter matter Film auf dem Boden verblieben ist. Das war nicht nur ein optischer Effekt, sondern äußerte sich mit einer gewissen Klebrigkeit des Bodens. Somit musste die Stelle entsprechend im Nachgang nochmals gereinigt werden. Keinen Vorwurf an dieser Stelle, denn wie dem Mach V1 Ultra erging es im Test auch vielen Saugern mit Wischfunktion von anderen Herstellern.


Dampfreinigung

Ohne Zweifel ist dies das wohl spannendste Feature des Geräts. Ich habe versucht, die Funktionalität so gut wie nur möglich zu testen, aber wenn ich schon so beginne, bedeutet es nichts Gutes.

Zunächst verliefen alle Tests reibungslos. Der Dampfmodus wurde gewählt und ich wartete gespannt bis die rote LED-Leiste vollständig erleuchtet war und die Dampfeinheit entsprechend vorgewärmt und einsatzbereit gewesen ist. Zu Beginn des Dampfmodus wird heißes Wasser aus den vorderen Düsen des Bürstenkopfes auf den Boden gespritzt. Nach einigen Sekunden erhitzt die Heizeinheit jenes heiße Wasser weiter und lässt es verdampfen, bzw. heißer Dampf entsteht. Zwar qualmt das Gerät nicht in dem Umfang, wie es die Werbebilder suggerieren, aber ein leicht entstehender Dampf ist tatsächlich feststellbar. Leider kam ich in kaum einem Test über die erwähnte Startphase hinaus. Kurz nach dem Starten, schaltet unser Testgerät die Dampfeinheit mit der Fehlermeldung “Dampf zurücksetzen-Taste wurde ausgelöst, bitte an den Kundendienst wenden” ab und es wird fortan nur noch gewischt. Nach Rücksprache mit dem Eufy Kundenservice wurde uns mitgeteilt, dass es ausreichend ist, die “Dampfrückstelltaste”, die nach Entfernung der Bürstenabdeckung erreichbar ist, zu betätigen und den Sauger für 30 Minuten ruhen zu lassen. In der Tat kann man im Anschluss die Dampffunktion wieder aktivieren, aber kaum ist die Funktion betriebsbereit und man betätigt den Schalter für die Dampfzufuhr, deaktiviert der Mach V1 selbige Funktion wieder umgehend.

Somit können wir euch zum aktuellen Zeitpunkt kein Ergebnis vom vermeintlichen Highlight des Gerätes präsentieren. Schlimmer noch, Eufy versprach uns ein Austauschgerät zur Verfügung zu stellen. Wir warten bis heute darauf!


Randreinigung

Eine Schwäche des Eufy Haushaltsgeräts ist zweifelsohne die mittelmäßige Randreinigung. Während viele Hersteller es mittlerweile geschafft haben, die Walzenaufhängung so zu gestalten, dass sowohl rechts und links als auch frontal von Bürstenkopf an Kanten gereinigt werden kann, muss man beim Mach V1 Ultra definitiv im Nachgang nochmals selbstständig nachwischen. Allen voran beim frontalen Wischen macht sich das deutlich bemerkbar. Die massive Bauweise des Bürstenkopfes mit den inkludierten Dampfdrüsen zollen eben ihren Tribut. Die Softwalze sitzt zu tief im Fuß des Geräts. Bei der seitlichen Reinigung kommt dem Mach V1 Ultra die hohe Saugkraft zugute. Im Video sieht das Ergebnis leicht besser aus als es tatsächlich war. Zwar werden die Partikel gut von der Seite aufgesaugt, aber es verleibt ein ca. 3cm breiter Bereich in dem schlichtweg nicht gewischt wird.



JetBlade

Eufy Mach V1 Ultra JetBlade

Als maximal “nette Spielerei” hat sich die Föhnfunktion erwiesen. Da prinzipiell Akkuwischsauger der Boden eher befeuchten, statt zu überfluten, erscheint mir diese Funktion eher als unlogisch, bzw. eher als lupenreine PR-Kampagne. Selbst bei der normalen Nassreinigung trocknet der Boden binnen wenigen Minuten. Ich konnte in zahlreichen Tests keinen wirklich positiven Effekt aufzeigen. Wenn überhaupt war der gereinigte Boden vielleicht gute 30 Sekunden schneller trocken also ohne zusätzliches Gebläse. In Anbetracht des dadurch leicht erhöhten Bedarf an Energie, was sich leicht im Akkuverbrauch bemerkbar macht, sehe ich keinen unabdingbaren Grund zur Nutzung des Features. Nettes Gimmick, mehr aber auch nicht.

Pflege & Wartung

Bei Wischsaugern gehört das regelmäßige Säubern des Geräts im Anschluss an den vollendeten Wischvorgang genau so dazu, wie Mittagessen mit Kindern und Kleckern. Wobei sich das Reinigen des Mach V1 Ultra nur auf ein Minimum beschränkt.

Dank der Selbstreinigungsfunktion wird das Gerät nämlich von Innen durchgespült und die sich rotierende Softwalze wird mit etwas Frischwasser gereinigt. Der Clou beim Akkuwischsauger von Eufy ist aber die inkludierte Trocknungsfunktion im Anschluss an das Selbstreinigen. Das kennen wir bereits von den Saugrobotern, die über Mopp-Funktion verfügen. Das reine Trocknungsprogramm dauert ca. 30 Minuten, ist definitiv durch das monotone Gebläse hörbar, aber ohne, dass es wirklich stört. Der Reinigungsstatus, in dem sich der Mach V1 Ultra während des Programms befindet, kann direkt im Display abgelesen werden. Sobald die Selbstreinigung beendet ist, können Frisch- und Schmutzwasserbehälter zur Trocknung entnommen werden. Wie es schon zum guten Ton gehört, werden auch beim Eufy Mach V1 Ultra im Schmutzbehälter befindliche feste Stoffe von der Flüssigkeit separiert. Dies sorgt für eine weitgehendst einfach und bequeme Reinigung im Nachhinein. Auch bei hin und wieder vorzunehmenden Säuberung der Ladestation hat Eufy Raffinesse bewiesen. Die Plattform, auf die der Akkuwischsauger platziert wird, kann ganz einfach entnommen werden. Ist die Schale gereinigt und trocken kann sie wieder auf die Station gesetzt werden.

Eufy empfiehlt den Mach V1 Ultra halbjährlich zu entkalken, da nach einer gewissen Nutzungsdauer die Dampfausgabe, je nach Härte und Kalkgehalt des Wassers in eurer Region, nachlassen kann. Hierfür steht ein extra Menü-Programm zur Auswahl und 2 Packungen Zitronensäure liegt dem Lieferumfang bei.

Akkulaufzeit des Mach V1 Ultra

Der Eufy Mach V1 Ultra verfügt über einen mächtigen 7.400 mAh Li-Ion-Akku mit einer Energie von knapp 160 Wattstunden. Die Power wird auch benötigt, um alle Features entsprechend verwenden zu können. Ein Vakuummotor, die Dampfeinheit und JetBlade in Kombination wollen ja schließlich auch nutzbar sein. Nicht von ungefähr klingt eine reguläre Laufzeit von bis zu 82 Minuten laut Eufy sehr verheißungsvoll. Jener Wert kommt aber maximal nur zustande, wenn das Gerät im smarten Saugmodus, also weder im Wisch- noch im Dampfbetrieb, betrieben wird. Nutzt man die Hauptattraktionen, also das Dampfreinigen des Mach V1 Ultra, schrumpft die maximale Laufzeit auf magere 15 Minuten. Das klingt wahrlich nicht gerade phänomenal, aber Butter bei die Fische: Wer so lange dampfreinigen muss, ist entweder – Achtung lausiges Wortspiel – leidenschaftlicher Dampfer oder nimmt es mit regelmäßigen Saubermachen vielleicht nicht ganz so genau. Wer kleckert schon mit Ketchup, Saft oder sonstigen Lebensmitteln herum und denkt sich: “Ach, du nö…ich lass’ dat mal schön gepflegt in den Boden einziehen und antrocknen – Vielleicht wird es ja einmal Kunst?!” Normalerweise macht man wenigstens das Grobe direkt weg. Den Feinschliff macht man dann vielleicht später. Genauso, wie den Keller aufräumen. 🙂

Der Akku ist selbstverständlich fest im Gerät verbaut und im smarten Wischmodus (ohne Dampffunktion) ist die Laufzeit absolut ausreichend, um einmal die gesamte Wohnung zu wischen. Für eine Komplettladung des Monsterakkus genehmigt sich der Mach V1 Ultra mit einer Dauer von 4 Stunden aber auch eine Extraportion an Zeit.

Testergebnis

Getestet von
Christian Müller

Neben einer modernen und einfachen Bedienung kann der Eufy Mach V1 Ultra auch mit sehr guten Reinigungsleistungen überzeugen. Des Weiteren sind Features, wie die Ozon-Desinfektion, JetBlade, die Softwalzentrocknung nach der Selbstreinigung oder auch das fantastische Display gewiss Kaufargumente. Ja, und sind wir nicht alle irgendwie Motten, die von Licht angezogen werden. Der Mach V1 erstrahlt förmlich bei Nutzung und das gefällt mir wirklich gut.

So weit, so gut, wären da nicht auch negative Aspekte, die nicht unerheblich sind. Der Bürstenkopf ist relativ starr, was ihn etwas schwergängig macht und zu einem eher mäßigen Neigungsgrad führt. Außerdem hoppelt der Bürstenkopf über Unebenheiten und macht dadurch teils massiven Lärm und bei der Randreinigung ist bedingt durch die Bauart des massiven Bürstenkopfes noch Optimierungspotenzial vorhanden. Der absolute Supergau ist allerdings der Fauxpas mit der nicht funktionierenden Hauptattraktion in Form des Dampfmodus. Eufy hatte wirklich lange genug Zeit gehabt, die Zweifel aus dem Weg zu räumen, dass dies bei unserem Testmodell nur eine Ausnahme ist, aber wir warten immer noch auf ein Austauschgerät, obwohl der Kundenservice stets hilfsbereit war.

Aus diesem Grund und in Anbetracht des hohen Preises ist der Mach V1 Ultra von Eufy für mich eher nur heiße Luft, statt Reinigungsrevolution und wir können für das Gerät zum aktuellen Zeitpunkt keine Kaufempfehlung aussprechen. Sicherlich wird der Preis in den nächsten Wochen und Monaten noch fallen, aber im direkten Vergleich sind der Xiaomi Truclean W10 Pro (zum Test) für aktuell 350,00 EUR oder der Dreame H12 Pro (zum Test) für derzeit 500,00 EUR einfach die besseren Alternativen.

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