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Wir wissen bereits, dass Edifier gerne auf zwei Hochzeiten tanzt. Nicht immer klappt die Verbindung von modernem und altem Design, aber mit dem Edifier D12 könnte man einen guten Fang gemacht haben. Der Regallautsprecher kommt mit satten 70 Watt RMS Leistung und ist natürlich Bluetooth-fähig. Ob und für wen sich die Anschaffung lohnt, klären wir im Test!
Design & Verarbeitung
Beim Edifier D12 sind zwei Dinge sehr prägnant. Zum einen fällt er mit 359 x 203 x159 Millimeter (L x T x H) recht groß aus, zum anderen versucht Edifier weiterhin den Look eines klassischen Lautsprechers einzufangen. Dass dies aber nicht für jeden etwas ist, dürfte auch bei Edifier angekommen sein und deswegen wurde der D12 auch nachträglich mit weiteren Farben ausgestattet. So kann man sich entweder für die Optik in braunem Holz, geschwärztem Holz oder für ein weiß laminiertes Äußeres entscheiden, wodurch der Lautsprecher schon deutlich vielseitiger in das Wohnungsdesign integriert werden kann.
Aber was für ein Gerät ist der Edifier D12 eigentlich? Offiziell handelt es sich um einen typischen Regallautsprecher. Statt in die Höhe, geht das Gerät in die Breite, setzt aber auf bewährte Muster wie die physischen Drehregler, die wir auch von anderen Lautsprechern wie dem R1700BTs (zum Test) kennen.
Neben den Reglern für Bass und Treble gibt es auch einen für die Lautstärke, der gleichzeitig zum Ein- und Ausschalten gedrückt werden kann. Die Bässe und Höhen sind jeweils von -6 bis +6 einstellbar, während der Lautstärkeregler keinen Anschlag hat. Der Nullpunkt kann durch einen Widerstand blind ertastet werden, für die Lautstärke hat Edifier feste Raststufen gewählt.
Wie bei Edifier üblich, kann auch beim D12 das stoffbespannte Schutzgitter an der Vorderseite abgenommen werden. Vorsicht, die Pins, die das Gitter halten, sind recht empfindlich. Darunter befindet sich die eigentliche Hardware in Form von vier Treibern und einem Infrarotempfänger. Bei den Treibern handelt es sich um jeweils zwei Tiefmitteltöner und zwei Hochtöner. Außerdem gehen links und rechts außen noch zwei üppige Bassreflexrohre nach vorne.
Im Infrarotsensor ist auch eine LED integriert, die je nach gewähltem Eingang eine andere Farbe zeigt. Blau steht typischerweise für Bluetooth, Grün für AUX und Line-In und Rot natürlich für ein ausgeschaltetes Gerät. Womit wir bei den Anschlüssen wären. Die befinden sich auf der Rückseite. Das Netzkabel ist fest integriert und misst etwa einen Meter, was definitiv etwas kurz ist. Daneben befinden sich zwei Line-In Anschlüsse via Cinch Kabel, ein AUX-IN, als 3,5 mm Klinke und ein Line-Out Anschluss, ebenfalls als 3,5 mm Klinke. Wer den Lautsprecher komplett abschalten möchte, kann dies über den Kippschalter tun.
Die D12 ist leider der erste Lautsprecher von Edifier, bei dem ich etwas an der Verarbeitung bemängeln muss. Der Kleber an einem der Tiefmitteltöner hat sich leicht gelöst. Ansonsten gibt es nichts zu bemängeln. Es gibt keine großen gestalterischen Spielereien, dafür macht das Gerät einen sehr soliden Eindruck. Selbst die Gummifüße sind außergewöhnlich dick. Die Sache mit dem Kleber ist allerdings ärgerlich.
Lieferumfang des Edifier D12
Der D12 wird in einer riesengroßen und gut gepolsterten Verpackung geliefert. Daneben gibt es das passende Zubehör, um direkt starten zu können.
- 3,5 mm Klinke auf Cinch-Kabel (ca. 2 Meter)
- Cinch auf Cinch Kabel (ca. 2 Meter)
- Fernbedienung
- mehrsprachige Bedienungsanleitung
- Stromkabel (integriert, EU)
Mobilität des Edifier D12
Nun, wirklich mobil ist der Edifier D12 nicht. Dafür wiegt er mit 4,6 Kilogramm zu viel. Ein gelegentlicher Standortwechsel in der Wohnung sollte ebenso möglich sein wie der gezielte Einsatz auf einer Party oder auf der Terrasse, dem Balkon, ihr wisst schon, was ich meine. Solange die Kabellänge mitspielt, kann man es versuchen. Aber so richtig mobil ist der D12 nicht und will es auch gar nicht sein. Auch die Tatsache, dass er weder wasser- noch staubgeschützt ist, begünstigt den Einsatz in der freien Natur nicht gerade. Und selbst auf dem Balkon ist Vorsicht geboten.
Soundqualität des Edifier D12
Die viel spannendere Frage ist ohnehin, wie der Edifier D12 klingt. Um diese Frage zu beantworten, werfen wir zunächst einen Blick auf die Lautsprecher. Die beiden Tiefmitteltöner sind etwa 4 Zoll groß, also ca. 10 cm, während die Hochtöner mit einem Zoll, also ca. 2 cm, auskommen müssen. Die Gesamtleistung beträgt 70 Watt Sinus, die sich zu je 20 Watt auf die Tiefmitteltöner und zu 15 Watt auf die Hochtöner verteilen. Es steckt also eine ordentliche Leistung dahinter, eine Spitzenbelastbarkeit gibt Edifier allerdings nicht an.
Ein kleiner Wermutstropfen ist Bluetooth in der Version 5.0 und die Codec-Unterstützung, die sich leider auf SBC beschränkt. Daher ist es ratsam, den D12 weiterhin eher per Kabel zu betreiben. Zur Verbindung über Bluetooth ist noch zu sagen, dass die Lautstärke zwischen Lautsprecher und Hostgerät entkoppelt bleibt. Man kann also beide getrennt voneinander regeln.
Frequenz: | 54 Hz – 20000 Hz |
Bluetooth: | 5.0 |
Treibergröße: | 2 x 4 Zoll + 2 x 1 Zoll |
Nennleistung: | 70 Watt (2 x 20 + 2 x 15) |
Maximalleistung: | k.A. |
Anschlussart: |
Cinch, 3,5 mm Klinke, Bluetooth |
Chipsatz: | k. A. |
Reichweite: | 20 Meter |
Modellnummer: | EDF100002 |
Widerstand: | k. A. |
Einzelnutzung: | – |
Lautstärke: | k.A. |
Hochauflösender Codec: | Nein |
Profile/Codecs: | AVRCP 1.6, A2DP 1.3, HFP 1.7, HSP, SBC |
Akkukapazität: |
kein Akku |
Wasserresistenz: | – |
Sound
Während ich hier so sitze und mich von der Seite vom D12 beschallen lasse, fällt mir besonders die Detaildarstellung auf. Auch bei komplexeren Stücken werden viele Nuancen und Kleinigkeiten dargestellt. Allerdings macht sich hier auch bemerkbar, dass die Drehregler am Lautsprecher nicht ohne Grund vorhanden sind. In der Standardeinstellung, also Bass und Treble auf 0, wirkt das Gebotene etwas unrund. Spätestens wenn man diese Regler betätigt, zeigt sich, dass der D12 noch zahlreiche Reserven in petto hat.
Standardmäßig ist der Edifier D12 recht tief abgestimmt. Vor allem der Mittenbereich leidet darunter. Dreht man aber ein wenig nach, wird die Wiedergabe sofort runder, voller und angenehmer. Dabei muss man die Bässe und Tiefen nicht komplett wegrationalisieren, sondern eher etwas anheben und die Mitten stärker betonen. Denn im Hochtonbereich leisten die beiden Hochtöner schon gute Arbeit.
Daneben gibt es aber noch einen zweiten Klangmodus, der leider nur über die Fernbedienung abrufbar ist. „Film“ dreht den Tieftonbereich auf gefühlte 180 Prozent auf, macht aber auch die Höhen klarer und nimmt die Mitten etwas zurück. Insgesamt passt diese Einstellung in vielen Situationen besser zum D12. Effekte, wie z.B. ein Hall im Song, treten in den Hintergrund. Hier muss der Geschmack entscheiden, was besser passt.
Theoretisch bietet der D12 sogar Stereo, in der Praxis merkt man davon natürlich meist nicht viel, weil eben alles aus einer Richtung kommt. Es gibt aber Stücke, bei denen diese Aufteilung durchaus zum Tragen kommt und ein schöner räumlicher Effekt entsteht. Es gibt auch klangliche Unterschiede zwischen Bluetooth und Kabel. Bluetooth ist im Durchschnitt deutlich ausgewogener abgestimmt und man muss weniger nachjustieren. Bei der Kabelverbindung rücken die tiefen Frequenzen wieder in den Vordergrund. Hier muss man stärker gegensteuern. Dafür macht sich der SBC-Codec an einigen Stellen bemerkbar, die eigentlich etwas höher aufgelöst werden wollen. Hier ist wieder der Hochtonbereich betroffen.
Etwas schwierig wird es auch, wenn man den Lautstärkeregler voll aufdreht und auch am Host-Gerät den Regler voll aufdreht. Spätestens dann übernimmt der Tieftonbereich unabhängig von der Anschlussart wieder und drängt den Rest in den Hintergrund. Zumal auch die Hochtöner zumindest im Musikbetrieb mit der Belastung nicht richtig klarzukommen scheinen, denn gerade dieser Teil wirkt dann unsauber.
Trotz der guten Detailwiedergabe würde ich sie nicht unbedingt empfehlen, wenn man nur Instrumentalstücke bevorzugt. Denn wenn man einen Popsong startet, fühlt er sich richtig wohl. Die klar abgegrenzten Bereiche, das häufige Wechselspiel zwischen Höhen und Tiefen, anstatt alles auf einmal abzurufen. Das ist natürlich einfacher für die Hardware, aber das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen.
Fernbedienung und Steuerung
Edifier legt dem D12 eine Fernbedienung bei, die wir bisher nicht getestet haben. Grundsätzlich ist die Form identisch mit dem Modell, das dem Edifier R1700BTs beiliegt, aber die Bezeichnung ändert sich von RC17A in RC12D. Dies macht sich vor allem bei den Tasten bemerkbar, die teilweise neue Symbole erhalten haben. Wiedererkennungswert bietet dagegen der Aufbau, der sich im Kern nicht geändert hat.
Im oberen Drittel befindet sich der Einschaltknopf, darunter das runde Bedienfeld zur Steuerung des Musikplayers. Darunter befinden sich wiederum sechs Knöpfe, die verschiedene Aufgaben begleiten. Darunter befindet sich ein Mute-Button, eine direkte Anwahl der einzelnen Eingänge ist möglich und dann sind da noch die beiden Knöpfe für den Audiomodus.
Denn der Edifier D12 bietet offensichtlich zwei Audiomodi, die sonst nirgendwo erwähnt werden, einen für „Filme“, zumindest sieht das Symbol dazu stark nach einer Filmrolle aus, und einen für „Musik“. Musik ist dabei die voreingestellte Auswahl, aber nicht unbedingt die bessere, wie wir eben festgestellt haben. Betrieben wird die Fernbedienung mit einer handelsüblichen Knopfbatterie.
Testergebnis
Der Edifier D12 ist definitiv ein schickes Teil und macht eine Menge her. Normalerweise verlangt Edifier 100€. In der Regel gibt es aber den einen oder anderen Rabatt, der den Preis auf 80€ drückt. Für diesen Preis bekommt man Einiges geboten. Die Leistung ist auf jeden Fall raumfüllend und je nach Einstellung weiß auch das Klangbild zu gefallen. Vieles spricht letztendlich für den D12.
Negativ fällt allerdings die alte Bluetooth-Version und die ausschließliche Unterstützung des SBC-Codecs auf. Aber auch bei den anderen Anschlüssen hätten es durchaus ein paar mehr sein können. Wie sieht es mit einem optischen Anschluss oder HDMI aus? Leider nicht an Bord.
Wer also auf solche Lautsprecher steht, bekommt mit dem Edifier D12 ein gutes Gerät, das auch preislich in Ordnung geht und auf jeden Fall besser ist als viele tragbare Lautsprecher wie z.B. ein Tronsmart Bang (zum Test). Aber man bekommt eben auch bisher nicht die Qualität eines Edifier MR4 Studio-Sets (zum Test) oder in die Hemisphären eines R1280DBs (zum Test).
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