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Die Anker Prime 12.000 mAh Powerbank stellt nach den 20.000 mAh und 27.650 mAh Varianten (Tests folgen!) das kleinste der drei Modelle umfassenden Prime Powerbank Produktlinie dar. Trotz geringerer Kapazität möchte sie dennoch mit einer hohen Ausgangsladung von 130 Watt Gesamtleistung überzeugen und richtet sich in erster Linie an Käufer, die viel Power im kleineren Format suchen. Ideal also, um sein Smartphone möglichst schnell aufladen zu können oder einen Laptop mit ausreichend Power am Leben zu halten, ohne auf die ganz großen Kaliber mit 20.000 mAh Kapazität und mehr zurückgreifen zu müssen. Doch mit welchen Smartphones die Schnellladung überhaupt funktioniert und ob der hohe Preis gerechtfertigt ist, klärt der ausführliche Test.
Lieferumfang der Anker Prime 12.000 mAh Powerbank
Der Lieferumfang der Powerbank ist klassisch gehalten: Neben der üblichen Anleitungen befindet sich die Powerbank selbst, ein samtiges Schutztäschchen sowie ein USB-C-zu-USB-C-Kabel in der Verpackung. Dieses ist ein Meter lang und weist eine maximale Leistung von 3 Ampere bzw. 60 Watt aus.
Design und Verarbeitung
Die Anker Prime Powerbanks sind alle im klassischen Hochpreis-Segment anzusiedeln, dementsprechend hochwertig ist die Verarbeitung. Matter, silberner Kunststoff ziert die Rückseite und ist an den Seiten mit einer griffigen, rillenartigen Textur bedeckt. Die Vorderseite setzt hingegen auf Hochglanz-Kunststoff, der zwar optisch einen guten Eindruck hinterlässt, aber ebenso Fingerabdrücke magisch anzieht. Durch das klassische Säulendesign sind die beiden USB-C-Ports oben zu finden, während auf der unteren Seite Pins verbaut wurden, womit die Powerbank kabellos über eine entsprechende Anker Ladestation (zu Amazon) mit Energie versorgt werden kann.
Die Abmessungen von 13,43 x 5,51 x 3,51 Zentimetern sowie das Gewicht von 360 Gramm lassen bereits darauf schließen, dass trotz der geringeren Kapazität von 12.000 mAh kein super kompaktes Modell vorliegt. Selbst für eine High-End-Powerbank in der Kapazitätsklasse ist sie recht groß und schwer.
Zum Vergleich:
- Cuktech 10, 150W, 10.000 mAh –> 14,3 x 4,5 x 3,4 Zentimeter, 287 Gramm
- Xiaomi 165W, 10.000 mAh –> 14,4 x 4,8 x 3,6 Zentimeter, 315 Gramm
Ein Highlight der Prime-Modelle ist das Display, und auch bei der 12.000 mAh Variante ist dies sehr gut gelungen. Über mehrere Screens verteilt, zeigt sie nicht nur den Akkustand in Prozent, die Ladeleistung in Watt pro Port sowie die Aufladezeit an, sondern bietet auch einen Überblick über den Battery Health Wert, die Anzahl der Ladezyklen und Temperaturwerte. Einstellbar ist zudem, wie lange das Display aktiviert bleibt und wie hell es strahlen soll. Allerdings muss festgehalten werden, dass selbst bei “high” dieses nicht übermäßig hell ausfällt. In Innenräumen ist dennoch alles sehr gut ablesbar.
Leistungswerte der Anker Prime 12.000 mAh Powerbank
Die theoretische Gesamtleistung der Anker Prime 12.000 mAh Powerbank beläuft sich auf 130W nach dem Power Delivery Standard. Dies ist die Summe beider USB-C-Ports, die einzeln jeweils 65 Watt ausgeben können. Auf einen USB-A-Port wurde verzichtet.
- C1: 5V 3A / 9V 3A / 12V 3A / 15V 3A / 20V 3,25
- C2: 5V 3A / 9V 3A / 12V 3A / 15V 3A / 20V 3,25
- C1 & C2 Ladeprotokolle
- C1 & C2 PPS-Range
Die PPS-Range der Ports beläuft sich auf diese Werte:
- C1: 3,3V – 11V bei 3A
- C2: 3,3V – 11V bei 3A
- C1, wenn C2 lädt: 3,3V – 11V bei 3A
- C2, wenn C1 lädt: 3,3V – 11V bei 3A
Die kleine PPS-Range ist mit der größte Kritikpunkt dieser Powerbank. So sind 65W über Power Delivery problemlos möglich, aber da viele Smartphones auf PPS setzen – iPhones ausgenommen – reicht die Range nur für bis zu 27W. Das ist sehr schade und wird der brachialen Power, die grundsätzlich vorhanden ist, nicht gerecht.
Die Powerbank hat jedoch noch ein Ass im Ärmel und das hat es in sich: Es gibt Support für das Schnellladen von OnePlus, Oppo und Realme: SuperVOOC! Dieser Support wird offiziell kaum bis gar nicht kommuniziert und findet auch keine Erwähnung auf der Verpackung, in der Anleitung oder den Listings der Shops. Offiziell ist SuperVOOC nur den Powerbanks der Smartphone-Hersteller selbst vorbehalten, wodurch es kaum bis keine Auswahl an kompatiblen Powerbank-Modellen abseits dieser gibt. Vor allem nicht auf dem globalen Markt.
Um SuperVOOC mit der vollen Leistung nutzen zu können, muss ein SuperVOOC kompatibles USB-C zu USB-C Kabel vorliegen. Darüber sind volle 65W möglich, die an einem Realme GT 7 Pro auch wunderbar getriggert wurden. Nutzt man jedoch ein gewöhnliches USB-C zu USB-C Kabel nach dem Power Delivery Standard, z.B. jenes, welches der Powerbank beiliegt, wird die Ladung über SuperVOOC ebenfalls auf 27W begrenzt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es sich um ein 3A/60W oder 5A/100W Kabel handelt.
Unterstützt werden die folgenden Ladeprotokolle:
- C1/C2: PD3.0, SuperVOOC, VOOC, QC3.0, FCP, SFC, AFC, DCP, Apple 2,4A
Hier gibt es die volle Bandbreite an Ladeprotokollen! Wäre jetzt noch HyperCharge dabei von Xiaomi, wäre alles Relevante abgedeckt. Aber dafür gibt es die Cuktech 10 Powerbank (zum Test).
Möchte man nun mehrere Geräte parallel an die Powerbank anschließen, verteilt sich die Leistung nach folgendem, simplem Schema:
- C1 + C2 = 65W + 65W
Die Ports arbeiten komplett unabhängig voneinander, ein Reconnect beim Ein- und Ausstecken gibt es nicht.
Ladekompatibilität der Anker Prime 12.000 mAh Powerbank
Die maximale Leistung pro Port (C1/C2) wird mit 65W Power Delivery angegeben, was aber nicht automatisch bedeutet, dass jedes angeschlossene Gerät diese Ladung auch erhalten kann. Hier kommen die Ladestandards ins Spiel, die die Leistung definieren.
- Dank der 65W nach dem Power Delivery Standard können kompatible Notebooks wie zum Beispiel das MacBook Air oder Pro mit hoher Leistung geladen werden. Dies gilt ebenso für iPhones und iPads, die ihre volle Leistung bekommen können.
- Mit einer PPS-Range von bis zu 11V und 3A ist das Ladegerät zudem in der Lage, die meisten PPS-kompatiblen Smartphones ausreichend flott mit bis zu 27W zu laden. Das wären u.a. die Smartphones von Motorola, Honor, Nothing, Xiaomi oder Vivo.
- Samsung-Geräte laden ebenfalls innerhalb der bis 11V und 3A PPS-Range, weshalb kein Super Fast Charging 2.0 mit 45W vorliegt. Wie auch bei den Pixels ist hier ebenfalls bei 27W Schluss.
- Freuen dürfen sich alle Besitzer der Smartphones aus dem Haus BBK, namentlich Oppo, OnePlus oder Realme. Dank SuperVOOC und mit kompatiblen Kabel sind hier bis zu 65W möglich.
Kapazität
Um die echte Nettokapazität der Anker Prime 12.000 mAh Powerbank zu ermitteln, wird diese vollgeladen und an eine elektronische Last angeschlossen, um eine voreingestellte konstante Last aus der Powerbank zu ziehen. Dank zwischengeschaltetem USB-Meter können wir ermitteln, wie viel Wh aus der Powerbank bei Last X entnommen werden kann.
Die Anker Prime 12.000 mAh Powerbank bietet laut Hersteller 12.000 mAh und 43,2Wh. Laut meinen Tests konnte ich folgende Werte ermitteln:
- 33,75Wh bei 20V 3A -> 60W (78% zur Herstellerangabe)
- 36,09Wh bei 9V 3A -> 27W (84%)
Werte über 80% sind als gut und üblich, Werte über 90% als ausgezeichnet einzustufen. Bei konstanter hoher Last schwächelt die Powerbank etwas und rutscht unter die 80% Nettokapazität, bei moderater Leistung von realistischen 27W sieht die Effizienz hingegen deutlich besser aus. Insgesamt würde ich die Nettokapazität als solide betrachten, aber hier ist noch Luft nach oben.
65W können auch konstant ausgeben werden – ohne Drosselungen. Die tritt erst ein, wenn die Powerbank komplett ausgereizt wird, mit 2x 65W über beide Ports. Bei 20% Restladung, was sehr akzeptabel ist, reduziert sie sich auf 2x 30W.
Aufladung der Anker Prime 12.000 mAh Powerbank
Die Anker Prime 12.000 mAh Powerbank verfügt über einen Input mit 65W. Eine durchschnittliche, vollständige Aufladung dauerte dabei genau 45 Minuten. Ein sehr beeindruckender Wert! Hier darf man sich aber nicht von der Prozentanzeige des Akkustandes irritieren lassen, denn das Modell lädt nach 100% auf der Anzeige fröhlich 5-8 Minuten weiter. Dies ist auch kein Kalibrierungsproblem, sondern ein intendiertes Verhalten des Modells. Dabei entspricht 100% auf dem Display knapp 90% Realkapazität.
Leider unterstützt die 12.000 mAh Variante kein Passthrough-Charging.
Testergebnis
Die Anker Prime 12.000 mAh Powerbank ist mit seinen Stärken und Schwächen ein klarer Nischenfall. Wer möglichst viel Leistung im kleinen Kapazitätsformat sucht, ist in den meisten Fällen mit der Cuktech 10 Powerbank (zum Test) besser bedient, denn diese bietet eine ähnliche Kapazität, ganze 100W Output und ist kleiner, aber vor allem leichter und zudem günstiger. Dank hoher PPS-Range lädt sie auch die meisten Smartphones flotter auf. Xiaomi-Smartphones dank HyperCharge ohnehin. Besitzt man jedoch ein Smartphone von Oppo, OnePlus oder Realme, gibt es kaum Auswahl auf dem Markt. Hier kann die Anker ihre Stärken ausspielen und konstante 65 Watt an Leistung über SuperVOOC anbieten. Wer zu dieser Zielgruppe gehört und nicht unbedingt 20.000 mAh Kapazität und mehr benötigt, macht mit der Anker Prime 12.000 mAh nichts verkehrt. Es sollten jedoch Angebotspreise von unter 50€ abgewartet werden, denn mit 70€ ist die UVP zu hoch angesetzt.
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Danke für den Test! Aber als Realme-Nutzer, ist das Letzte was ich suche eine Powerbank. Dafür hat man ja ein Realme, da brauch ich ja keine Powerbank, auch nicht nach 4 Jahren, ist ja kein Xiaomi (baut rapide nach 2 Jahren ab) oder iPhone (ab dem erst ja eine Akku-Katastrophe). Ich lade seit 2020 mit 60W (Realme 7pro 240€) und da reichen 15min am Netz um mit einem Realme 7pro oder jetzt 9pro+ (letztens 250€ V&V Amazon) über den Tag zu kommen, sogar bei intensiver Nutzung als Navi und Hot-Spot.
Hi sunny, ich habe selbst ein Realme GT 7 Pro, was nicht nur 120W SuperVOOC kann, sondern auch einen bärenstarken 6.500 mAh Akku besitzt. Und ja, im Gegensatz zu den Smartphones von Xiaomi ist das Realme exzellent in der Effizienz. Der Akku hält gefühlt ewig. Da ich das Phone aber tatsächlich als Zweitgerät überwiegend für Gaming nutze, bekomme ich selbst diesen Akku innerhalb eines Tages platt und da ist eine Powerbank mit Schnellladung natürlich gold wert – unterwegs. Oft hat man natürlich Strom zur Verfügung, aber auch nicht immer. Das ist ja sehr individuell. Im Zweifel ist es ja trotzdem… Weiterlesen »
Also ein realme mit 6500 Akku an einem Tag leer zubekommen ist mega exzessive Nutzung die ja noch die der Dauer-Smartphone-Nutzer übersteigt (4h-7h), also die 1% die über 8h hintereinander unterwegs am Gerät hängen ohne nachladen zu können, diese extrem wenigen Nutzer, ja für die ist diese Powerbank sicherlich sinnvoll, die anderen 99% BBK-Nutzer brauchen keine Powerbank. Da außerdem fast jede 10€-Powebank PD kann und Realme mittlerweile bei vielen Geräten dies auch unterstützt, ist die firmeneigene VOOC zum Glück nur noch für das wirklich schnelle Schnellladen erforderlich. Die 70€ würde ich jetzt nicht mehr ausgeben nur damit ich evtl. unterwegs… Weiterlesen »
Hi,
exzessive Nutzung ist gar nicht nötig. Anspruchsvolle Spiele, die den Snapdragon voll ausreizen, lutschen auch den stärksten Akku vergleichsweise flott leer. Davon ab ist ein Powerbank-Einsatz ja etwas sehr individuelles. Das hängt von vielen Faktoren ab, ob es für einen sinnvoll ist und mit welcher Kapazität und Leistung.
Gruß, Jan