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Anbernic RG 557 im Test – Handheld mit Wii U & PS3 Spielbarkeit?

Getestet von Torsten S. am Preis-Leistungs-Tipp!
Vorteile
  • starke Spielperformance durch MTK 8300
  • flotter, moderner Chipsatz + moderne Konnektivität
  • größtenteils gutes Handling (mit Silikonaufsätzen)
  • recht flotte Ladegeschwindigkeit
  • lange Akkulaufzeit
  • sehr helles AMOLED-Display (für Handheld)
  • schickes RGB Licht an Analog Sticks
  • viele Emulatoren vorinstalliert und voreingestellt
  • schickes, ergonomisches Design
Nachteile
  • Tasten X,Y,B,A - schlechter Druckpunkt
  • Emulierungsprobleme durch MediaTek-CPU
  • Display mit PWM und breiten Rändern
  • nur ausreichende, recht leise Lautsprecher
  • schlechter Vibrationsmotor
  • recht lauter Lüfter (aber abschaltbar)
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Der neue Anbernic RG 557 bietet eine deutlich schnellere und effizientere CPU, ein helles 16:9-AMOLED-Display und moderne Konnektivitätsstandards – und das alles für unter 250€. Handhelds zur Emulation älterer Konsolen erfreuen sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit.

Anbernic RG 557 Switch

Der Anbernic RG 557 ist der direkte Nachfolger des RG 556 (zum Test), den wir bereits getestet haben und der ein ordentliches Gesamtpaket für unter 200€ bot. Lohnt sich die Anschaffung des neuen RG557 und welche Konsolen lassen sich damit emulieren? Findet es hier im Test heraus.

Design und Verarbeitung

Der Anbernic RG 557 wirkt auf den ersten Blick wie eine Kombination aus einer Nintendo Switch und einem Controller. Der Handheld ist etwas breiter, aber komfortabler als einige andere Konsolen in diesem Preissegment. Mit Abmessungen von 223 x 89 x 15 Millimetern ist er genauso groß wie sein Vorgänger. Nicht nur die Größe ist gleich, sondern auch das Gehäuse, das bis auf die Analog-Sticks nahezu identisch ist. Mit 347 Gramm ist der Handheld merklich leichter und wesentlich komfortabler als eine Nintendo Switch mit angeschlossenen Controllern. Der neue Anbernic-Handheld wird in den Farben Weiß und Transparent-Lila angeboten.

Am Rahmen befinden sich oben der Powerbutton, die Lautstärkewippe und der Lüfterauslass. Unten sind ein klassischer Kopfhöreranschluss, ein MicroSD-Kartenslot mit Klappe und ein USB-C-Anschluss (USB 3.0) untergebracht. Letzterer kann auch kabelgebunden das Videosignal auf Anzeigegeräte übertragen.

An den Rundungen links und rechts unten sind die Lautsprecher verbaut. Diese sind für meinen Geschmack etwas ungünstig positioniert, da sie manchmal in die Hand schallen bzw. durch diese verdeckt werden.

Bedient wird das Gerät mit dem 5,48 Zoll großen AMOLED-Touchdisplay oder den Tasten des Handhelds. Auch das Android-System lässt sich größtenteils über die Buttons im Nintendo-Switch-Layout steuern. Für Einstellungen der Emulatoren oder des Systems benötigt Ihr dann das Touch-Display. Auf der Rückseite verbaut Anbernic lediglich die Lüftereinlässe.

Lieferumfang und Zubehör des Anbernic RG 557

Trotz der kleinen Verpackung kommt der Anbernic RG 557 mit großem Lieferumfang. Neben einem kurzen USB-A- zu USB-C-Ladekabel legt der Hersteller des Handhelds noch ein Displayschutzglas und schwarze sowie weiße Silikonaufsätze für die Analog-Sticks bei. Auch eine englischsprachige Bedienungsanleitung ist enthalten.

Anbernic RG 557 Lieferumfang 4

Wenn Ihr etwas mehr Zubehör möchtet, könnt Ihr eine MicroSD-Karte mit 128 GB Speicherplatz (~4.000 Spiele enthalten) für 15€ Aufpreis oder eine 256-GB-Speicherkarte (~8.000 Spiele enthalten) für 30€ Aufpreis dazu erwerben. Beachtet jedoch, dass die Speicherkarten nicht die beste Haltbarkeit haben. Ich würde die Spiele daher langfristig auf eine zuverlässigere MicroSD-Karte überspielen.

Auch ein gelb-rotes Hardcase bietet der Hersteller für rund 10€ an. Dieses schützt den Handheld sehr zuverlässig, weshalb ich es für das RG 557 nur wärmstens empfehlen kann. Beachtet bitte, dass auch die Cases des Vorgängermodells RG 556 passen, da die Handhelds von außen nahezu baugleich sind.

Bedienung: Joysticks und Buttons

Der Anbernic RG 557 verfügt über 16 Tasten, zwei Analog-Sticks, ein D-Pad und einen Touchscreen. Anbernic bewirbt die zwei Hall-Joysticks, die besonders hohe Abtastraten, präzise Kontrolle und keinen „Drift“ bieten sollen.

Anbernic RG 557 Steuerung

Die beleuchteten Analog-Sticks des RG 557 sind für einen Handheld sehr klein (wesentlich kleiner als bei der Nintendo Switch, dem Anbernic RG 556 (zum Test) und dem RG 40XX H), weshalb der Hersteller Silikon-Aufsätze beilegt. Ohne die Aufsätze empfinde ich die Steuerung von Spielen mit meinen großen Händen als unkomfortabel. Mit den Aufsätzen könnt Ihr auch feine Bewegungen mit den Joysticks sehr genau und über einen längeren Zeitraum ohne Verspannungen in den Händen steuern. Das RGB-Licht der Joysticks lässt sich sehr flexibel anpassen, auch mit verschiedenen Farbwechseln.

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Anbernic RG 40xx H vs. Anbernic RG 557 vs. Nintendo Switch OLED – volle Helligkeit – RG 557 ohne originale Stickaufsätze (links) und mit (rechts)

Die meisten Tasten haben größtenteils einen guten Druckpunkt. Lediglich die wichtigen Tasten (A, X, Y, B) knacken manchmal beim Drücken etwas (je nach Winkel) und sind sogar schlechter als die meines viermal günstigeren RG 40XX H. Diese vier Tasten könnt Ihr auch vom Switch- zum XBOX-Layout wechseln, falls Euch die Belegung stört und Ihr in einigen Spielen durcheinanderkommt. Die hinteren Schultertasten verfügen über einen Hall-Trigger. Dieser ist ein Segen bei Rennspielen.

Der Vibrationsmotor des RG 557 ist deutlich wahrnehmbar, wirkt aber sehr billig. Im Vergleich zu normalen (auch günstigen) Controllern wirken die Vibrationen sehr unscharf platziert. Besonders schade finde ich, dass dieser sogar Geräusche von sich gibt. Natürlich lässt sich die Vibrationsstärke auch einstellen oder komplett abschalten.

Display des Anbernic RG 557

Kommen wir zu einem der Höhepunkte der mobilen Videospielkonsole. Das RG 557 von Anbernic hat eines der hellsten Displays für Handhelds auf dem Markt. Anbernic verbaut ein 5,48 Zoll großes AMOLED-Display mit OCA-Laminierung, welche Displayreflektionen verringern soll. Es löst mit 1920 x 1080 Pixeln im praktischen 16:9-Format auf und erreicht eine Helligkeit von 1100 Lux.

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Es beeindruckt mit starken Kontrasten und schönen Farben, wie es für AMOLED-Displays typisch ist. Mit 402 ppi ist es auch für die Bildschirmdiagonale scharf aufgelöst. Es macht großen Spaß, mit einem AMOLED-Display Klassiker wie die Zelda-Reihe oder Retro-Konsolen zu emulieren. Leider hat es recht breite Displayränder (seitlich 7 mm, oben/unten 5 mm), wodurch andere Handhelds den Platz besser nutzen. Wenn dieser Platz noch für das Display genutzt würde, läge die Displaydiagonale bei knapp 6 Zoll, wodurch sich einige Streaming-Spiele noch besser spielen ließen.

In unserem Test kamen wir auf eine Helligkeit von 1100 Lux, was einiges heller ist als bei anderen Geräten. Damit konnte ich sogar bei hellen Lichtbedingungen ohne große Einschränkungen draußen spielen. Die Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz ist Standardkost bei Handhelds in dieser Preisklasse.

In unserem Test zeigte das Display Probleme mit PWM. Wer sensibel darauf reagiert, sollte auf andere Handhelds zurückgreifen. Ebenso verbaut Anbernic leider keinen Helligkeitssensor für die automatische Bildhelligkeit, diese lässt sich aber manuell einstellen. Zudem reflektiert das Display recht stark, was bei hellem Tageslicht etwas stören kann.

System und Software

Nachdem Anbernic beim Anbernic RG 556 (zum Test) auf den ungewöhnlichen und vergleichsweise langsamen Unisoc T820 zurückgegriffen hat, kommt beim RG 557 der neuere MediaTek Dimensity 8300 mit modernem Speicher zum Einsatz. Der im 4-nm-Verfahren gefertigte Chipsatz soll neben einer angeblich um 67 Prozent höheren Leistung auch effizienter arbeiten. Im MediaTek Dimensity 8300 arbeiten vier leistungsstarke Cortex-A715-Kerne (1 x 3,35 GHz, 3 x 3,2 GHz) und vier sparsamere Cortex-A510-Kerne mit 2,2 GHz Taktfrequenz. Für Grafikaufgaben steht eine ARM Mali-G615 MC6 GPU zur Verfügung. Der neuere Chipsatz konnte uns bereits im Lenovo Xiaoxin Pad Pro 2025 (zum Test) mit seiner Effizienz und Leistung überzeugen.

Als Arbeitsspeicher stehen 12 GB LPDDR5x und als schneller Flash-Speicher 256 GB UFS 4.0 zur Verfügung. Über eine MicroSD-Karte könnt Ihr die Speicherkapazität noch um 2 TB erhöhen. Der Systemspeicher erreicht hohe 3.647 MB/s beim Lesen und 2.945 MB/s beim Schreiben.

Der Anbernic RG 557 hat mit dem MediaTek Dimensity 8300 mehr als ausreichend Leistung. Alles läuft flüssig im System unter Android 14. Beim Anbernic Handheld kommt es trotz der aktiven Kühlung nach kurzer Zeit zu Thermal Throtteling. Auch das Gerät erwärmt sich zentral merklich. In der Grafikleistung ist der Anbernic RG 557 anfangs deutlich besser als das Lenovo Xiaoxin Pad Pro 2025, rutscht dann aber unter Dauerlast sogar unter den geringsten Grafikwert bei 3D Mark Wild Life.

Auf dem Anbernic RG 557 läuft das neuere Android 14 mit Stock-Android-Design ohne Bloatware. Das System wurde bei den Schnelleinstellungen und bei Tastenkombinationen angepasst. Vorinstalliert sind Emulatoren für die folgenden Konsolensysteme:

  • Retro-Konsolen: Atari 2600, Atari 5200, Atari 7800, Atari Lynx, Arcade, Nintendo Entertainment System, Nintendo Game Boy Advance, Nintendo Game Boy/Game Boy Color, Sega 32X, Sega Dreamcast, Sega Genesis/Master System/Game Gear/CD, Sega Saturn und Super Nintendo Entertainment
  • Nintendo 64, Nintendo DS, Sony PlayStation, Sony PlayStation Portable
  • Nintendo GameCube, Wii, Sony PlayStation 2, Nintendo 3DS, Nintendo Wii U

Insgesamt ist das Nutzererlebnis mit dem Anbernic RG557 sehr gut. Grundlegende Features wie die Tastenbelegung, die Farbe der LED-Joysticks, die Vibration und die Lüftergeschwindigkeit lassen sich schnell einstellen.

Ebenso setzt Anbernic auf KI-Features. Diese sollen direkt im Spiel aufkommende Texte übersetzen, was in unserem Test leider nicht funktionierte. Ihr könnt die KI im Spiel auch Dinge fragen, die dann über DeepSeek in einem schwebenden Fenster beantwortet werden.

Zusätzlich zur normalen Oberfläche hat Anbernic dem RG 557 noch einen „RG Launcher“ genannten Quick Launcher spendiert. Diese Oberfläche könnt Ihr mit der R-Taste direkt aufrufen und habt so schnellen Zugriff auf die vorinstallierten Spiele der mitgelieferten Speicherkarte. Ungünstigerweise funktionierte die Oberfläche nicht mehr richtig, als ich die Speicherkarte auf eine größere (und sicherere) kopierte. Die Spiele ließen sich dann nicht mehr über den Launcher öffnen. Ihr könnt jedoch auch einen anderen Launcher, wie den flexiblen Beacon Launcher, installieren, womit Ihr auch nachträglich noch Eure heruntergeladenen Spiele und anderen Konsolen einfügen könnt.

Konnektivität und Lautsprecher

Durch den recht aktuellen Chipsatz aus dem Jahr 2024 verfügt das Anbernic RG557 über moderne Konnektivitätsstandards. So stehen Euch WiFi 6 und Bluetooth 5.3 zur Verfügung. Die WLAN-Verbindung war in meinem Fall gut, aber etwas schlechter als die meines Smartphones (Honor Magic 5 Pro).

Anbernic RG 557 Sound 2

Die Lautsprecher sind in den beiden Griffen nach unten verbaut. Sie sollen High-Fidelity-Stereo-Sound und eine immersive Gaming-Erfahrung bieten. Insgesamt klingen die Lautsprecher in Ordnung, sind für Stereo-Lautsprecher aber nicht besonders herausragend. Viele Smartphones klingen da noch um einiges besser. Für gelegentliches Spielen sind sie aber auf jeden Fall gut genug. Die Lautstärke ist recht leise. In einer belebten Umgebung hört Ihr die Klänge des Anbernic RG 557 garantiert nicht mehr.

Spieleperformance des Anbernic RG 557

Ein wichtiger Hinweis direkt zu Beginn: Sind ROMs nun legal oder nicht, oder bewegen sie sich in einer Grauzone? Das Team von Smartzone rät ganz klar vom Download ab! Spielt die Spiele nur, wenn Ihr auch das Original besitzt. Probiert das Ganze doch mal auf dem Smartphone aus. Anleitung: Videospiel-Emulatoren auf dem Smartphone nutzen. (zur Anleitung)

Selbstverständlich schafft der Anbernic RG 557 die Emulation alter Videospielsysteme problemlos. Interessanter wird es bei Konsolensystemen ab der PS2 und Wii. Auf YouTube finden sich sogar Videos, die zeigen, wie der kompakte Handheld einige Nintendo-Switch- und PS3-Spiele flüssig bewältigt. Dies war bis vor wenigen Monaten auf Android-Systemen noch undenkbar. Schaltet den Leistungsmodus im Schnellmenü ein, wenn Ihr die besten grafischen und flüssigsten Ergebnisse beim Spielen erzielen wollt.

PSP und Playstation 2

Mein kompakter Handheld Anbernic RG 40XX H schaffte bereits einen Großteil der PSP-Spiele mit normaler Auflösung, allerdings im kleineren und weniger ansehnlichen 4:3-Format. Der Anbernic RG 557 hat durch das größere 16:9-Display schon einen riesigen Vorteil beim Displayformat. Bei mir wurden alle Roms durch die vorinstallierten Emulatoren PPSSPP und AetherSX2 problemlos abgespielt. Die meisten konnte ich dabei sogar in vierfacher Auflösung spielen, wodurch PS2- und PSP-Spiele grafisch nicht mehr ganz so altbacken wirken. Ihr könnt bei 4:3-Spielen von der PS2 auch Widescreen-Patches aktivieren, wodurch ältere Spiele in Spielsequenzen dann im 16:9-Format angezeigt werden.

Nintendo GameCube, Wii und Wii U

Der Anbernic RG 557 hat die Emulatoren Cemu und Dolphin (sowie Dolphin MMJR2) vorinstalliert, mit denen sich die drei Konsolen emulieren lassen. Selbstverständlich hat der Handheld auch genug Power für GameCube– und Wii-Spiele. Er hat sogar so viel Power, dass ich GameCube- und Wii-Spiele auf die doppelte und dreifache Auflösung hochskalieren konnte. Allerdings ist die Steuerung bei Wii-Spielen teilweise etwas schwierig einzustellen, da viele dieser Spiele auf die Bewegungssteuerung zurückgreifen.

Auch Wii-U-Spiele konnte der Handheld mit Cemu 0.2 emulieren. Bei mir traten jedoch bei vielen Spielen (Zelda Windwaker HD, FIFA 13, Splinter Cell Blacklist, Batman: Arkham City, Watch Dogs 1) Startschwierigkeiten auf, sodass die App Cemu sogar abstürzte. Andere Spiele wie „Shovel Knight”, „Mario Kart 8“, „Kirby and the Rainbow Curse”, „New Super Mario Bros. U” und „Donkey Kong Country: Tropical Freeze” emulierte der Anbernic RG 557 hingegen ohne Probleme. Sogar die grafisch aufwendigen Spiele „Deus Ex: Human Revolution”, „Mass Effect 3“ und „The Amazing Spiderman 2“ konnte der Handheld mit seltenen Frame-Drops bewältigen.

PS3

Für die Emulation der PS3 nutzte ich RPCSX. Emulatoren sind allesamt recht zeitaufwendig einzustellen, da eine Firmware und teilweise sogar weitere Dateien hinterlegt werden müssen. Dafür läuft der Controller ohne weitere Einstellungen problemfrei.

PlayStation-3-Spiele kann der Handheld jedoch nur bedingt meistern. Bis vor wenigen Jahren war es nahezu unmöglich, Spiele dieser Konsole auf schnellen PCs einwandfrei zu emulieren. Weniger grafisch aufwendige Spiele wie Street Fighter 4 oder Rayman Origins ließen sich ohne größere Probleme mit 720p-Auflösung emulieren. Wenn Ihr dann jedoch schönere Spiele wie „The Last of Us” oder „Red Dead Redemption” mit dem RG 557 spielen wollt, bleibt Ihr leider häufig schon im Startbildschirm hängen und wartet zuvor mehr als 10 Minuten, bis sich der Shader geladen hat.

Android-Spiele

Wie bereits erwähnt, ist der MediaTek Dimensity 8300 ein sehr leistungsfähiger Chipsatz, was sich vor allem beim Spielen von Android-Games zeigt. Egal, ob es sich um einen grafikintensiven Shooter oder ein schnelles Rennspiel handelt, der RG 557 macht bei Android-Spielen eine einwandfreie Figur. Dabei bewältigt der Chipsatz meist die höchsten und zumindest hohe Grafikeinstellungen. Schade ist lediglich, dass die Netflix-App erkennt, dass es sich beim Anbernic RG 557 im Werkzustand um eine Custom Firmware handelt, weshalb sich die App nicht öffnen lässt. Dadurch stehen Euch leider einige Spiele für Abonnenten, wie GTA San Andreas oder der Landwirtschafts-Simulator, nicht zur Verfügung.

Streaming (Xbox Cloud)

Am meisten Spaß gemacht hat es mir, den Anbernic RG 557 zum Streaming zu nutzen. Ihr schaltet den Handheld ein, startet die XBOX-App und wählt das Spiel aus. Innerhalb von einer Minute könnt Ihr dann das Spiel weiterspielen, das Ihr am Abend zuvor noch am PC gespielt habt. Gerade für das Spielen zwischendurch, wenn Ihr mal weniger Zeit zu Hause habt, ist ein Handheld wirklich ein Segen.

Akku und Emissionen des Anbernic RG 557

Die Akkulaufzeit spielt eine zentrale Rolle bei Handhelds. Nintendo wurde kürzlich mit der Switch 2 dafür kritisiert. Beim Anbernic RG 557 stehen Euch 5.500 mAh zur Verfügung. Diese sollen eine Akkulaufzeit von rund 8 Stunden ermöglichen.

In der Praxis kam ich bei grafisch aufwendigeren Spielen auf rund 4 Stunden und 30 Minuten. Über Nacht im Standby (8 h) verbraucht das Gerät rund 3 % des Akkus, wenn ich alle Prozesse im Hintergrund beende. Beim Streaming von Spielen über den Handheld wurden in einer Stunde rund 12% Akku verbraucht. Die 8 Stunden Akkulaufzeit sind also durchaus realistisch, wenn weniger aufwendige Spiele gespielt oder Games gestreamt werden. Der PC-Mark-Akkubenchmarktest brach leider bei 80 % immer ab.

Der Handheld wird mit maximal 27 Watt aufgeladen. Die Ladegeschwindigkeit war einer der größten Kritikpunkte am Vorgänger. Damit lädt der Anbernic von 20 % auf 100 % innerhalb von 1 h 20 Minuten auf.

Leider ist der Lüfter des Anbernic RG 557 recht laut und schaltet sich häufig ein. Dieser lässt sich in den Einstellungen zwar auch abstellen, wodurch Ihr aber einen schnelleren Leistungsverlust habt. Der Lüfter scheint zweistufig zu arbeiten: In der niedrigen Stufe liegt er bei 41 dB(A) und in der höheren Stufe bei 43 dB(A).

Testergebnis

Getestet von
Torsten S.

Die Welt von Handhelds und Emulationen ist sehr schnelllebig. Anbernic hat mit dem RG 557 bereits seinen 20. Handheld innerhalb von 2,5 Jahren herausgebracht und landet mit seinem Flagship-Modell ein starkes, aber sicherlich nicht perfektes Gesamtpaket – typisch Anbernic halt. So wie auch unsere bereits getesteten Modelle von dem Handheld-Hersteller bietet der Anbernic RG 557 ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis, aber hat ein paar Makel für den fairen Preis von unter 250€.

Die Leistung des verbauten MediaTek Dimensity 8300 ist stark – aber ausgerechnet der potente, effiziente Chipsatz wird dem Handheld zum Verhängnis. Übrigens setzt der Hersteller auch bei kommenden Handhelds wie der RG Slide und der RG auf die CPU. Der Handheld emuliert dadurch Roms für ältere Konsolen wie GameCube, Nintendo 3DS, Playstation 2, PSP, Nintendo Wii exzellent und schafft es sogar durch Upscaling die älteren Titel in Full HD stark zu emulieren. Der MediaTek Dimensity 8300 wird aber leider durch fehlende API von einigen Emulatoren für Wii U, PS 3 und Switch (wahrscheinlich noch) nicht so gut unterstützt, weshalb da viele Titel für die Konsolen nicht funktionieren. Das Handling des RG 557 mit den Silikonaufsätzen ist gut (bis auf die wichtigen Tasten X,Y,B und A). Auch das AMOLED-Display ist schön hell und kontrastreich, hat aber PWM und „nur“ 60 Hertz. Die Akkulaufzeiten des RG 557 sind wirklich stark und er kann auch für einen Handheld schnell geladen werden. Auch die Lautsprecher sind brauchbar, aber nicht besonders laut und haben unpräzise Höhen. Wie man merkt, haben fast alle positiven Punkte beim RG 557 mindestens einen Nachteil.

Alternativen gibt es derzeit bei Handhelds wie Sand am Meer. Hierbei ist der Retroid Pocket 5 zu nennen, der PS 3 durch den Snapdragon 865 besser emulieren kann und einen kompakteren Formfaktor hat. Dieser ist auch mal für unter 200€ zu bekommen. Sucht ihr einen schnelleren (aber wesentlich schwereren) Windows-Handheld kann ich auch euch Lenovo Legion empfehlen, der an guten Tagen auch mal für unter 400€ erhältlich ist. Sucht ihr einen Handheld für die Emulierung bis PS 2, wäre der fast baugleiche Vorgänger Anbernic RG 556 (zum Test) vielleicht was für knapp 150€ für euch. Sucht ihr ein quadratischen Formfaktor, solltet ihr beim RG Cube für knapp 150€ oder beim Anbernic RG 40xx H für rund 60€ mal vorbeischauen.

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