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Marstek Venus E 3.0 im Test – Speicher für Balkonkraftwerke und mehr?

Getestet von Michael am
Vorteile
  • optisch ein Highlight
  • sehr hohe Lade-/Entladeleistung (2500W)
  • exzellente Verarbeitung
  • sehr einfache Installation
  • funktionale übersichtliche App
Nachteile
  • sehr schwer (60kg)
  • für Balkonkraftwerke nicht netzkonform
  • Funktionsumfang der App ausbaufähig
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Mit dem Marstek Jupiter C Plus (zum Test) und dem aktuellen Marstek 800W Wechselrichter (zum Test) hatten wir bereits zwei Geräte des Herstellers im Test, die vor allem durch ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen konnten. Mit dem Marstek Venus E 3.0 möchte der Hersteller nicht nur eine hohe Kapazität zum fairen Preis bieten, sondern auch neue Maßstäbe im Designbereich setzen.

Marstek Venus E Einleitung

Bei dem Marstek Venus E handelt es sich um einen reinen AC-Speicher. Das bedeutet, dass dieser lediglich über eine Wechselstromanbindung verfügt und auf den klassischen Anschluss der Solarmodule verzichtet. Dieses Prinzip kennen wir bereits vom Hoymiles MS-A2 (zum Test). Wir haben für euch den Venus E 3.0 ausführlich getestet und zeigen euch hier alle Stärken und Schwächen des neuen Systems.

Lieferumfang des Marstek Venus E

Das Marstek Venus E wird aufgrund des hohen Gewichtes von 60 Kilogramm per Spedition auf einer Palette direkt zu euch nach Hause geliefert. Der Lieferumfang ist sehr übersichtlich und beinhaltet nur folgendes Zubehör:

  • Marstek Venus E 3.0 5,12kWh
  • Wandhalterung inkl. Montagematerial
  • Garantiekarte
  • Anschlusskabel 190cm

Bei dem Anschlusskabel handelt es sich um ein normales Betteri BC01 auf Schuko Adapterkabel. Mit einer Anschlusslänge von rund 190 Zentimetern ist dieses recht kurz gehalten. Die zweiteilige Wandhalterung ermöglicht es, den Speicher platzsparend an der Wand zu verbauen. Allerdings solltet ihr aufgrund des hohen Gewichtes vorab die Tragfähigkeit der Wand prüfen. Auf eine Bedienungsanleitung verzichtet Marstek. Diese kann mittels QR-Code auf der Rückseite der Garantiekarte heruntergeladen werden.

Technische Daten des Marstek Venus E

Marstek Venus E technische Daten 2

Mit einer Kapazität von 5,12kWh bietet das Marstek Venus E eine stimmige Kapazität für größere Solaranlagen. Die Einspeiseleistung in euer Hausnetz beträgt in der Standardeinstellung 800W. Diese kann allerdings in der App auf 2.500W angehoben werden. Für diesen Betrieb ist eine Abnahme und Anmeldung durch eine Elektrofachkraft notwendig. Für alle, die noch mehr Leistung benötigen, bietet Marstek die Option, bis zu drei Marstek Venus E im Parallelbetrieb auf einer Phase zu betreiben. Somit steigt die maximale Ausgangsleistung auf bis zu 7.500W und die Kapazität erhöht sich auf 15,36kWh. Theoretisch sind sogar bis zu 9 Marstek Venus E verteilt auf alle drei Phasen des Hausnetzes möglich. Die Ausgangsleistung liegt in dieser Konfiguration bei 22.500W bei einer Kapazität von rund 46kWh. Somit ist das Venus E auch als Nachrüstlösung für bestehende große Dach-PV Anlagen interessant. Marstek verbaut im Venus E LiFePo4 Akkuzellen des Mutterkonzerns Hamedata Technology, die selbst nach 6.000 Ladezyklen eine Restkapazität von mindestens 80% bieten sollen. Die IP65 Zertifizierung ermöglicht es, den Speicher ganzjährig im Freien zu betreiben. Wir empfehlen allerdings grundsätzlich bei allen Speichersystemen einen überdachten, sonnengeschützten Standort.

Design und Verarbeitung

Optisch kann man Marstek zu diesem Speichersystem gratulieren. Die spiegelnde Hochglanzfront in Schwarz harmoniert perfekt mit den LED-Anzeigeelementen, die sich im oberen Bereich befinden. Der flache Aufbau in Verbindung mit den abgerundeten Kanten und den filigranen Standfüßen lässt das System trotz des hohen Gewichtes federleicht erscheinen. Das Marstek Venus E ist somit das optisch ansprechendste Speichersystem, das wir bisher testen durften. Auch Ecoflow sieht hier für mich persönlich alt aus.

Hinter der linken Abdeckung befinden sich der Systemschalter (An/Aus/Reset), ein LAN-Port und eine RS485 Kommunikationsschnittstelle. Sollte sich das Speichersystem in der Nähe eures Sicherungskastens befinden, kann das Marstek Venus E direkt per LAN mit dem Smart-Meter verbunden werden. Somit soll eine noch schnellere und stabilere Kommunikation möglich sein. Hinter der rechten Abdeckung befindet sich der Betteri BC01-Connector für den Anschluss an das Hausnetz und eine Off-Grid Steckdose, die eine Leistung von bis zu 2.500W bereitstellen kann. Diese Steckdose kann auch als Eingangssteckdose für ein bereits vorhandenes Balkonkraftwerk verwendet werden.

Die Abmessungen betragen 480 x 152 x 624 Millimeter bei einem Gewicht von 60 Kilogramm. Somit gehört das Marstek Venus E gemessen an der Kapazität zu den kompaktesten Geräten auf dem Markt. Vor allem die Breite von rund 15 Zentimetern macht eine platzsparende Wandmontage möglich. Die LED-Anzeigeelemente informieren euch jederzeit über den Verbindungsstatus (Smart Meter/Netz/WIFI/Bluetooth/Notstromsteckdose) des Marstek Venus E. Weiterhin werden Fehler im Betrieb durch eine rote LED signalisiert. Der darunter befindliche LED-Streifen visualisiert die Ladung/Entladung des Speichers. Insgesamt sind sowohl die Verarbeitung als auch das Design auf höchstem Niveau. Alle Gehäuseelemente und Abdeckkappen sind sauber eingepasst und alle Schrauben liegen verborgen hinter der Hochglanzfront.

Inbetriebnahme und Steuerung des Marstek Venus E

Die Installation des Marstek Venus E ist ein Kinderspiel. Hierbei unterscheidet man zwei Einsatzszenarien. Wird das Venus E als Speicher für Balkonkraftwerke eingesetzt, wird dieser in einem ersten Schritt mit dem Stromnetz verbunden.

Im Anschluss wird der vorhandene Wechselrichter des Balkonkraftwerks mit der Off-Grid Steckdose des Venus E verbunden. Somit ist die Installation bereits komplett. Noch einfacher geht es, wenn euer Haushalt bereits über eine große Solaranlage verfügt. In dem Fall wird das Venus E einfach an eine freie Schuko‑Steckdose angeschlossen.

Steuerung mit der Marstek App

Für die Konfiguration des Marstek Venus E wird zwingend die hauseigene Marstek App für Android oder iOS benötigt. Nach erfolgreicher Installation muss ein Nutzerkonto unter Angabe einer Mailadresse und eines Passwortes angelegt werden. Im Anschluss wird das Venus E mittels der Bluetooth-Suche hinzugefügt, das heimische WLAN konfiguriert und anstehende Firmwareupdates durchgeführt.

Der Funktionsumfang unterscheidet sich nur rudimentär von dem des Marstek Jupiter C (zum Test), bietet aber dennoch einige Besonderheiten.

Der Startbildschirm der App bietet euch Informationen zum Akkustand, zur momentanen Lade- oder Entladeleistung und der erzeugten Energie. Unter Angabe eures aktuellen Strompreises wird auch die Ersparnis in Bezug zur erzeugten Energie angezeigt. Bei der momentanen Lade-/Entladeleistung handelt es sich um Echtzeitdaten mit einem Zeitversatz von wenigen Sekunden. Unter dem Menüpunkt „Entladevolumen“ kann der aktuelle Tag/Monat/Jahr in Bezug auf Ladung und Einspeisung ausgewertet werden. Unter dem Menüpunkt „CT“ könnt ihr ein Smart-Meter für die dynamische Einspeisesteuerung hinzufügen. Das Marstek Venus E unterstützt neben dem hauseigenen Marstek CT002 Smart Meter den Shelly Pro 3EM, Shelly EM Gen 3, Shelly Pro EM-50, Everhome Ecotracker und das P1 Meter. Für unseren Test haben wir den Shelly Pro 3 EM und den Everhome Ecotracker (zum Test) verwendet. Damit der Shelly von dem Marstek Speicher gefunden werden kann, muss im Einstellungsmenü des Shellys der UDP Port auf 1010 geändert werden. Andernfalls ist keine Verbindung zwischen Speicher und Smart-Meter möglich. Nach erfolgreicher Änderung wird der Shelly sofort gefunden und automatisch eingebunden. In diesem Modus erfasst das Venus E automatisch euren Hausverbrauch/Energieüberschuss und passt die Einspeiseleistung/Ladeleistung automatisiert an.

Im Einstellungsmenü können Firmwareupdates durchgeführt, das WLAN neu konfiguriert und die Betriebsmodi gewählt werden. Weiterhin lässt sich die Backup-Stromversorgung aktivieren/deaktivieren. Diese schaltet die Off-Grid Steckdose bei Bedarf hinzu. Unter dem Menüpunkt Netzleistungskonfiguration kann die maximale Einspeiseleistung von 800 auf 2.500W erhöht werden. Marstek gibt einen entsprechenden Hinweis in der App aus, dass diese Einstellung nur gewählt werden sollte, wenn die Installation durch einen Fachmann abgenommen wurde. Dennoch kann diese Einstellung mit einer Bestätigung des Hinweises aktiviert werden.

Insgesamt bietet das Marstek Venus E drei Betriebsmodi an. Im manuellen Modus kann die Einspeisung oder Ladung des Akkus zeitgesteuert erfolgen. Somit könnt ihr für jede Tageszeit die Entladeleistung/Ladeleistung von 30-800W (bis zu 2.500W, wenn ihr die Einstellung in der App wählt) konfigurieren. Der Eigenverbrauch-Modus nutzt für den Betrieb die intelligente Steuerung mittels Smart-Meter. Dieses erfasst euren Hausverbrauch und passt die Leistung individuell an euren Verbrauch an. Somit wird der Akku auch automatisch geladen, wenn eure vorhandene PV-Anlage mehr Energie erzeugt, als im Haus momentan verbraucht wird. Der dritte Modus nennt sich KI-Optimierung und arbeitet ähnlich wie der Eigenverbrauch-Modus. Zusätzlich zur intelligenten Smart-Meter-Steuerung analysiert die Marstek App aktuelle Strompreisdaten von NordPool, Tibber oder Octopus und lädt an sonnenarmen Tagen euren Akku in Niedrigpreisphasen auf, um für die Hochpreisphasen genügend Energie vorzuhalten. Somit können Nutzer von dynamischen Stromtarifen ihren günstigen Strom zwischenspeichern, um ihn in den hochpreisigen Phasen wieder zu verbrauchen. Sowohl der Eigenverbrauch- als auch der KI-Modus versuchen den Strombezug/Einspeisung immer nahezu bei 0W zu halten.

Abschließend betrachtet ist die Marstek App übersichtlich und funktional aufgebaut. Wie bereits beim Test des Jupiter C Plus vermissen wir allerdings auch hier einige grundlegende Funktionen. So kann die untere und obere Entladegrenze nicht konfiguriert werden und eine Temperaturanzeige des Akkus ist ebenfalls nicht vorhanden.

Das Marstek Venus E im Testbetrieb

Als reiner AC-Speicher können Solarmodule nicht direkt an den Marstek Venus E angeschlossen werden. Für den Betrieb kann entweder ein Wechselrichter an die Off-Grid Steckdose angeschlossen, oder der Speicher einfach automatisiert mittels PV-Überschuss (Smart-Meter Steuerung) aufgeladen werden.

Betrieb als Balkonkraftwerk-Speicher?

Wer den Marstek Venus E als Balkonkraftwerkspeicher nutzen möchte, muss seinen Wechselrichter an die Off-Grid-Steckdose des Speichersystems anschließen um diesen Regelkonform zu betreiben. Weiterhin muss die Ausgangsleistung des Venus E auf 800W in der App begrenzt werden. Für diesen Test haben wir einen Hoymiles HMS-2000-4T (zum Test) angeschlossen und mittels Labornetzteil und externer Stromquelle (Powerstation) versorgt. In diesem Setup sind wir allerdings auf einige Probleme gestoßen. Die Off-Grid Steckdose des Marstek Venus E verhält sich bei Netzkoppelung (Venus E an das Stromnetz angeschlossen) wie eine Durchgangssteckdose. Das bedeutet, dass der Wechselrichter nicht in den Speicher einspeist, sondern in euer Hausnetz. Somit wird beispielsweise im manuellen Modus (zeitgesteuert ohne Smart-Meter) das Venus nicht geladen, sondern schaltet in den Bypass-Modus. In diesem Modus wird die Leistung bis zu einer Grenze von 1.000W direkt am Speicher vorbeigeleitet und in euer Hausnetz eingespeist.

Im Eigenverbrauchsmodus erkennt das Smart Meter die Einspeiseleistung des Wechselrichters und lädt den Marstek Venus E automatisiert auf. Allerdings tritt hier ein anderes Phänomen auf. Selbst wenn das Marstek Venus E in der App auf 800W begrenzt ist, werden im Bedarfsfall (hohe Last im Haus) nicht nur die 800W des Venus eingespeist, sondern zusätzlich auch die bereitgestellte Leistung des Wechselrichters. Liefert dieser Beispielsweise 800W und im Haus werden hohe Leistungen gefordert, liefert das Venus E 800W und der Wechselrichter ebenfalls 800W. Somit steigt die Ausgangsleistung an der Steckdose auf 1.600W. Wird das Marstek Venus E mit einer Einstellung von 2.500W betrieben greift die Leistungsbegrenzung. Selbst wenn der Wechselrichter 800W einspeist, liefert das Venus E maximal 1.700W Ausgangsleistung, um die 2.500W Gesamtleistung nicht zu überschreiten. Ist der Akku vollständig geladen, geht auch hier das Marstek Venus E in den Bypass-Modus und leitet die überschüssige Energie des Wechselrichters direkt an den Ausgang weiter.

Zusammengefasst ist somit ein Betrieb des Marstek Venus E als Speicher für Balkonkraftwerke nicht zulässig, da die maximale Limitierung auf 800W nicht sichergestellt werden kann. Dennoch wird dieser Speicher aktuell in zahlreichen Onlineshops genau für diesen Anwendungsfall verkauft.

Betrieb mittels PV-Überschussladung

Für den optimalen Betrieb des Marstek Venus E wird zwingend ein Smart-Meter (Shelly, Ecotracker o. Ä.) benötigt. Dieses erfasst den Verbrauch und die überschüssige Energie eurer PV-Anlage und steuert den Marstek Venus E entsprechend automatisiert. Somit kann das Venus E an einer beliebigen Steckdose in eurem Haushalt angeschlossen werden. Es ist nicht notwendig, diesen in der Nähe oder direkt an der Solaranlage anzuschließen, wodurch ein optimaler Sonnen- und wettergeschützter Standort gewählt werden kann. Sobald der Smart-Meter einen Verbrauch im Haus registriert, meldet es diesen an den Marstek Venus, der dann selbstständig die Einspeiseleistung (bis zu 2.500W) anpasst. Erkennt der Smart-Meter, dass die Solaranlage mehr produziert, als gerade im Haus benötigt wird, sendet es diese Daten an das Venus, das mit der überschüssigen Energie (bis zu 2.500W) seinen Akku auflädt.

Kapazität und Temperaturverhalten

Um die tatsächlich nutzbare Kapazität des Marstek Venus E zu ermitteln, haben wir den Akku vollständig geladen und im ersten Test mit 800W und im zweiten Test mit dynamischer Einspeisung entladen. Beide Tests wurden mehrfach wiederholt. Im Durchschnitt konnten 4.483Wh entnommen werden. Hierbei verbleibt eine Sicherheitsreserve von 10% im Speichersystem, die nicht entnommen werden kann. Ausgehend von der Herstellerangabe von 5.120Wh liegt die nutzbare Kapazität bei 88%. Unter Berücksichtigung der Sicherheitsreserve sind sogar 96% der Designkapazität verfügbar. Für eine vollständige Ladung werden 5.409Wh aus dem heimischen Stromnetz benötigt. Somit stehen 4.483Wh nutzbare Energie einem Energiebedarf von 5.409Wh entgegen. Die kombinierten Lade- und Entladeverluste belaufen sich somit auf 17%. Damit liegt das Marstek Venus E in Bezug auf die Effizienz in einem überdurchschnittlichen Bereich, kommt aber nicht an die Referenzwerte des Hoymiles MS-A2 (zum Test) heran.

Aufgrund zahlreicher Leserwünsche haben wir die Messung der Effizienz auch einmal mit einer niedrigen Leistung getestet. Generell arbeiten die verbauten Wechselrichter in allen Speichersystemen (nicht nur Marstek) an niedrigen Leistungen weniger effizient, weshalb die nutzbare Nettokapazität geringer ausfällt. Mit einer Einspeiseleistung von kontinuierlich 100W konnten insgesamt 4.010Wh entnommen werden. Somit fallen die Entladeverluste rund 10% höher aus.

Temperaturverhalten

Um eine möglichst hohe Temperaturentwicklung zu generieren, haben wir den Akku mit 2.500W über das Stromnetz geladen/entladen.

Nach einer Dauer von rund zwei Stunden Vollast wurden an der Vorder- und Oberseite Temperaturen von 35-37°C gemessen. Der Kühlkörper auf der Rückseite erreichte stellenweise bis zu 50°C. Ausgehend von einer Raumtemperatur von 12°C sind im Sommer Temperaturen von rund 20°C mehr zu erwarten. Eine Drosselung der Lade-/Ausgangsleistung fand im Testzeitraum nicht statt.

Aufgrund der hohen Leistung von 2.500W haben wir auch die Oberflächentemperatur von der Steckdose und Zuleitung überprüft. Diese bewegen sich im Bereich von 25°C und damit im unkritischen Bereich.

Ist der Akku vollständig entladen (10%) liegt der Stand-By-Verbrauch des Marstek Venus E bei rund 8W und damit auf dem Niveau der Konkurrenz. Solange das Marstek Venus E am Stromnetz angeschlossen ist, konnten wir keine Eigenentladung des Akkus feststellen. Wird der Speicher getrennt und weiterhin im Stand-By betrieben, entleert sich der Akku um rund 1% innerhalb von 24 Stunden.

Das Marstek Venus E im Realbetrieb

Für die Nutzung im Realbetrieb wurde das Marstek Venus E im Gartenhaus an eine Steckdose angeschlossen und mittels PV-Überschuss geladen. Als Smart-Meter wurden zeitweise der Everhome Ecotracker als auch der Shelly Pro 3EM verwendet. Insgesamt steht für den Test eine Solaranlage mit einer Leistung von 5,2kWp zur Verfügung.

Aufgrund der hohen Ladeleistung von bis zu 2.500W gelingt es bei ausreichend Sonnenschein, den Akku in weniger als 3 Stunden vollständig aufzuladen. Die Ladeleistung ist unabhängig von der Einstellung der Ausgangsleistung in der App. Auch wenn diese auf 800W begrenzt ist, kann der Akku mit bis zu 2.500W geladen werden. Ist der Akku vollständig aufgeladen, wird die überschüssige Energie der PV-Anlage in das öffentliche Netz eingespeist. Sobald eine Anforderung im Haus erfolgt (Waschmaschine, Wasserkocher etc.) aktiviert das Venus E innerhalb weniger Sekunden seine Einspeisefunktion und kompensiert den Hausverbrauch mit einer Einspeiseleistung von bis zu 800/2.500W.  Die dynamische Einspeisung mittels Shelly Pro 3 EM arbeitet schnell und effizient. Nach dem Zuschalten einer Last dauert es lediglich 2-3 Sekunden, bis die Ausgangsleistung auf euren Hausverbrauch angepasst wurde. Das Venus E trifft dabei fast sofort den Nullpunkt. Es werden lediglich noch rund 10W verbraucht. Sehr schnelle Lastwechsel wie ein Induktionskochfeld können aufgrund der ständig wechselnden Bezugswerte nicht vollumfänglich ausgeglichen werden. In Verbindung mit dem Ecotracker als Smart-Meter arbeitet das Venus etwas träger und benötigt rund 1-2 Sekunden länger für die Regelung. Dennoch ist auch hier das Einspeiseverhalten vorbildlich und für die meisten Nutzer vollkommen ausreichend.

Anhand der Auswertung des Ecotrackers kann man sehen, dass Leistungen bis 2.500W kompensiert und der Netzbezug bei recht konstanter Grundlast bei 10-12W verbleibt, während so gut wie keine überschüssige Energie in das Hausnetz eingespeist wird. Hervorzuheben ist der absolut unkomplizierte, zuverlässige Betrieb des Marstek Venus E, der ein Eingreifen des Nutzers überflüssig macht. Das System lief im gesamten Testzeitraum völlig fehlerfrei und kompensierte zuverlässig unseren Energieverbrauch.

Off-Grid und Inselbetrieb

Der Off-Grid oder Inselbetrieb ist besonders bei Stromausfall von großer Bedeutung. Dafür muss in der App die Backup-Notstromversorgung aktiviert werden. Somit können über die Off-Grid Steckdose Geräte mit einer Dauerleistung von 2.500W angeschlossen und versorgt werden. In unserem Test funktionierte dies völlig problemlos mit verschiedenen Kühlschränken, Heizgeräten (2.000W) und Geräten mit hohem Anlaufstrom (z.B. Kompressoren oder Staubsauger). Somit können eure wichtigsten Geräte selbst bei Stromausfall problemlos weiter versorgt werden.

Weiterhin kann im Inselbetrieb der Speicher auch über einen Wechselrichter geladen werden. Hierzu wird der Schuko Stecker des Wechselrichters in die Off-Grid Steckdose eingesteckt. Erzeugen die angeschlossenen Solarmodule Strom, wird dieser direkt in den Venus E eingespeist und die Akkuzellen geladen.

Das Marstek Venus E im Winterbetrieb

Während die Konkurrenz von Hoymiles, Anker und Zendure auf Heizelemente setzt, die eine Ladung bei niedrigen Temperaturen ermöglichen, geht Marstek einen anderen Weg. Der Hersteller nutzt eine patentierte Zellchemie des Mutterkonzerns Hamedata Technology, die es in Verbindung mit einer gezielten Überwachung der einzelnen Zellen ermöglicht, eine Ladung bei Temperaturen unter 0°C zu realisieren. Hierbei wird allerdings die Ladeleistung reduziert, um eine Schädigung der Zellen zu verhindern. Aufgrund der Abmessungen und des Gewichtes ist es uns nicht möglich, das Venus E im Tiefkühlschrank herunterzukühlen. Wir verweisen an dieser Stelle somit auf unseren Test des Marstek Jupiter C im Winterbetrieb (zum Test). Laut Marstek wird im Venus E eine nochmals verbesserte Zellchemie verwendet, die einen Betrieb bis -20°C sicherstellt.

Testergebnis

Getestet von
Michael

Das rund 1.400€ teure Marstek Venus E 3.0 konnte in unserem Test in fast allen Disziplinen überzeugen. Vor allem die optischen Aspekte sprechen eine klare Sprache. Noch nie war ein Speichersystem optisch so ansprechend, modern und nahezu makellos verarbeitet. Auf der technischen Seite bietet das Venus zudem eine sehr hohe Lade- und Entladeleistung, eine hohe Kapazität von 5,12kWh und vor allem eine sehr zuverlässige dynamische Einspeisung mittels Smart-Meter. Der unkomplizierte Betrieb erfordert nach der Ersteinrichtung nahezu keine Eingriffe durch den Nutzer. Aufgrund der hohen Ausgangsleistung von mehr als 800W eignet sich das Venus E leider nicht für die regelkonforme Anmeldung für Balkonkraftwerke. Für vollwertige angemeldete Solaranlagen ist das Speichersystem allerdings eine sehr gute und kostengünstige Möglichkeit, den Eigenverbrauch zu optimieren.

Für alle, die einen Speicher für Balkonkraftwerke suchen, können einen Blick auf das Marstek Jupiter C Plus (zum Test) werfen. Alternativ lohnt sich auch wie immer ein Blick in unsere Bestenliste der Speichersysteme.

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