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Mit der KKTICK Tank T5 haben wir eine besonders robuste Smartwatch des chinesischen Herstellers DTNo.1 bei uns im Test. Die letzten drei Wochen hat mich die Uhr im Alltag begleitet. Für rund 100€ erhaltet ihr eine Smartwatch mit AMOLED-Bildschirm, vollgepackt mit diversen Funktionen, wobei die Navigation einen besonderen Stellenwert genießt. Dazu ist ein 860 mAh großer Akku verbaut.
Klingt, als wäre die KKTICK Tank T5 ein wahres Multitalent und Schwächen wären der Uhr fremd. Doch zunächst muss die Smartwatch unseren bewährten Testparcours absolvieren und am Ende können wir ein Fazit ziehen, ob der Hersteller sein Versprechen halten kann.
Lieferumfang der KKTICK Tank T5
Regelrecht opulent fällt der Lieferumfang der Uhr aus. Gleich drei Armbänder liegen bei. Zwei Armbänder aus relativ weichem Kautschuk und ein dunkles Metallgliederarmband. Das von anderen No.1-Uhren bekannte Ladepad und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung dürfen nicht fehlen. KKTICK ist einfach eine Untermarke des bekannten Herstellers DTNo.1.
Design und Verarbeitung der KKTICK Tank T5
Die KKTICK Tank T5 ist eine typische Outdoor-Smartwatch, der äußere Umwelteinflüsse wenig anhaben können. Deswegen ist der Durchmesser von rund 50 Millimeter auch in Ordnung, denn Stürze oder Wasser beeindrucken die Smartwatch wenig. Nur etwas flacher hätte die Uhr sein können, denn sie ist 15,3 Millimeter dick. Die Anzeige liegt 1 Millimeter tiefer und wird von gehärtetem Glas geschützt. Richtige Bildschirmränder sind nicht zu erkennen, da der Übergang zwischen Einfassung und Display fließend ist. Damit sind die Bildschirmränder konstruktiv clever ins Gehäuse integriert. Generell ist die Tank T5 gut verarbeitet. Der Hersteller hat sich für einen Mix aus Metall und verstärktem Kunststoff entschieden, der gleichzeitig robust ist und auch das Gewicht in Grenzen hält. Mit dem Silikonarmband wiegt die Uhr 68 Gramm, wogegen mit dem soliden Metallarmband das Gewicht auf 132 Gramm ansteigt.
Die Breite des Armbands beträgt 24 Millimeter und kann einfach gegen ein anderes Modell getauscht werden, denn die Qualität der Armbänder kann nur bedingt überzeugen. Das schwarze und orange Armband haben eine klassische Dornschließe, wobei die schwarze Ausführung einen leichten chemischen Geruch absondert und gummiartig erscheint. Das Armband in Orange ist hier angenehmer, ohne Geruch und liegt weicher am Handgelenk an. Leider sind beide Armbänder relativ dick, sodass das Einfädeln in die Dornschließe schwierig ist. Weniger Materialstärke hätte beiden Armbändern für das Handling gutgetan. Am besten ist das Armband aus Edelstahl gefertigt, nur das hohe Gewicht könnte den Ein oder Anderen stören.
Die Lünette ist aus einer Zinklegierung gefertigt und sitzt auf einem Korpus aus Kunststoff. Die Krone als auch der Drücker sind aus Metall gefertigt und haben eine gute Haptik. Durch das Versetzen der Krone drückt diese bei Bewegungen nicht auf das Handgelenk. Auf der Unterseite der KKTICK Tank T5 ist der Biosensor mit den Ladepins und Lautsprecher und Mikrofon verbaut. Mikrofon und Lautsprecher befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten, deshalb sind Rückkopplungen ausgeschlossen. Die Tank T5 ist nach IP69K zertifiziert und kann auch zum Schwimmen genutzt werden. Der Hersteller gibt einen Wasserdruck von 3 ATM an, damit liegt die Smartwatch hinter der Mibro GS Explorer S (zum Test), die 10 ATM aushält.
Display der KKTICK Tank T5
Der Bildschirm ist mir bestens bekannt aus der DTNo.1 WATCH X (zum Test). So kommt wieder das 1,43 Zoll große AMOLED-Display mit einer Auflösung von 466 x 466 Pixel zum Einsatz. Durch die hohe Pixeldichte von 387 Pixel pro Zoll sind einzelne Pixel nicht auszumachen. AMOLED-typisch sind die starken Farben und auch der Kontrast. Die seitliche Ablesbarkeit war hervorragend.
Die maximale Helligkeit beträgt gute 1.015 Lux, sodass auch im Sonnenschein Inhalte abgelesen werden können. Allerdings nur, wenn die höchste Stufe der Helligkeit gewählt wurde. Der Hersteller spart sich eine automatische Helligkeitsregelung. So müssen 5 Stufen ausreichen, was manchmal zu blindem Tippen im Sonnenschein führte, um die Helligkeit von 2 auf 4 zu erhöhen. Die Stufe 2 ist für 70 % des Tages ausreichend. In der Nacht ist die niedrigste Stufe 0 zu hell. Das verbaute Always-On-Display arbeitet unzuverlässig. Trotz Aktivierung schaltet das System die Anzeige sporadisch ab.
System und Software
Auch in der KKTICK Tank T5 kommt der Actions ATS3085S als CPU und Tianyi Hexin 3691 als Gesundheitssensor zum Einsatz. Dazu gesellt sich ein MSP880N als Barometer und für die Navigation ist der Lodar AG3352B zuständig. Bei der CPU handelt es sich um eine 202MHz schnelle CPU, die speziell für Smartwatches entwickelt wurde, mit Bluetooth-Codec-Unterstützung und angepasster GPU. Der Navigation-Chip unterstützt GPS/GLONASS/Galileo/BeiDou/QZSS und Navic und wird von einem eigenen Cortex-M4 Kern verwaltet. Auch 2025 ist diese Kombination noch modern und sorgt bis auf einen Anwendungsfall für eine zügige Bedienung. Der 4GB große Speicher für die Offline-Musikwiedergabe, Bilder, Videos oder Offlinekarten ist auch wieder verbaut.
Durch die zwei physischen Tasten ist die Bedienung der Smartwatch relativ simpel. Der untere Taster startet immer den Sportmodus. Durch das Drehen der Krone scrollt ihr durch die installierten Watch-Faces und ändert diese. Ein Druck auf die Krone genügt, und schon springt ihr in das Hauptmenü mit seinen diversen Unterpunkten. Hier scrollt ihr durch Drehen weiter oder wischt über den Bildschirm. Die Schnelleinstellungen sind anpassbar und ihr habt die Möglichkeit, die Bedienung der KKTICK Tank T5 nach euren Vorlieben zu optimieren. Über das beigelegte Ladepad gelangen Musik, Bilder oder Videos auf die Smartwatch. Die Übertragungsrate beträgt nur rund 700KB/s.
Funktionen
Die KKTICK Tank T5 ist vollgepackt mit Funktionen. Ihr könnt mit der Smartwatch telefonieren, obwohl das nur in ruhigen Umgebungen klappt, denn das Mikrofon zeichnet alle Geräusche auf und der Lautsprecher ist relativ leise. Benachrichtigungen werden zuverlässig angezeigt, nur eine Antwort auf Nachrichten beispielsweise von WhatsApp ist nicht möglich. Im Menü heißt dieser Punkt Information und ist einer von vielen kleinen Übersetzungsfehlern. Auf die drei wichtigsten Punkte Navigation, Musikwiedergabe und Gesundheitstracking gehe ich gesondert ein. Die Tank T5 bietet einen Kalender, Taschenrechner, Wecker, die Wiedergabe von Bildern und Videos und kann Sprachaufnahmen anfertigen. Ebenso kann die Smartphonekamera mit der Uhr ausgelöst werden und selbst sechs kleine Spiele dürfen nicht fehlen. Die Toucheingabe ist träge, sodass Spiele wie Snake keinen Spaß machen. Allerdings fehlt hier NFC zum mobilen Bezahlen.
Navigation
Die KKTICK Tank T5 bietet neben der üblichen Aufzeichnung der Wegstrecke auch Offlinekarten an. Daneben kann euch die Smartwatch zurück zum Startpunkt lotsen, was vorrangig beim Wandern oder Spaziergängen im Wald hilfreich sein kann. Die Installation der Offlinekarten ist ein wenig knifflig. Auf meiner Uhr war bereits die Karte von Berlin und Bremen installiert. Da ich aber im echten Norden wohne, war natürlich die Karte von Schleswig-Holstein interessant. Erster Schritt ist es, die Karte auf der Webseite www.Dt1pro.cn/map/maps.html herunterzuladen. Die Deutschlandkarte ist mit 1,6 GB relativ umfangreich. Entpackt diese ZIP-Datei. Ein Virencheck war unauffällig. Nun wird es unübersichtlich, denn es entstehen mehrere kleine ZIP-Dateien ohne klare Zuordnung, hinter welchen sich Regionen oder Bundesländer verbergen können. Die Vorschaufunktion von Windows ist hier hilfreich, die richtige Datei zu finden. Diese dann ebenfalls entpacken, um sie dann in den Ordner “Maps” auf der Uhr zu kopieren.
Jetzt kann die Uhr auf die Daten zugreifen und zeigt euch die Übersichtskarte rund um euren Standort. Auch ein gewisser Zoom ist möglich und die grundlegende Karte mit Straßen, Wegen und Markierungen ist richtig. Wichtige Straßen wie Bundesstraßen werden in Gelb dargestellt, aber auf Straßennamen müsst ihr verzichten. Auch Ortschaften haben die falsche Bezeichnung.
Aus Wallsbüll wird dann plötzlich Valsgaard, was eine erhaltene Hofanlage der Wikinger in der Nähe der Ortschaft war. Trotzdem funktioniert das Feature, wenn auch träge, was ihr sonst nur von Wear OS und mittlerweile auch Zepp OS kennt. Lobenswert ist die Standortbestimmung, die schnell funktioniert. Von allen bisher getesteten Uhren ist die KKTICK Tank T5 die bisher schnellste. Meistens war innerhalb von wenigen Sekunden die Position bestimmt. Und auch die Routenabweichung war nur minimal, im Vergleich zu meiner Samsung Galaxy Watch 7. Ein Barometer ist ebenso verbaut wie ein E-Kompass, der beim Wandern hilfreich sein können.
Musikwiedergabe
Für mich ist ein weiterer Pluspunkt die Offline-Musikwiedergabe, denn beim Sport reichen die Uhr und Bluetooth-Kopfhörer. So kann das Smartphone beim Laufen zu Hause bleiben. Mit 4GB ist der interne Speicher nicht allzu groß, insbesondere da die Karten auch Platz benötigen. Das Koppeln mit externen Kopfhörern funktioniert reibungslos, und die Smartwatch vergisst die Kopplung nicht. Bei der erneuten Nutzung wird die Verbindung automatisch hergestellt. Die Reichweite ist besser als bei vorherigen Tests der anderen No.1-Uhren. So bricht auch beim Joggen die Verbindung zwischen Uhr und Kopfhörer nicht ab. Die letzte Position beim Musikhören merkt sich die Smartwatch, was speziell bei Hörbüchern oder Live-Sets hilfreich ist. Als Dateiformat wird nur das weitverbreitete MP3-Format akzeptiert. Die maximale Lautstärke ist mehr als ausreichend. Und die CPU ist leistungsstark genug, um die Musik im Hintergrund abspielen zu lassen, während ihr andere Funktionen der Uhr nutzt.
Gesundheitsdaten
Die KKTICK Tank T5 überwacht mit Puls- und Blutsauerstoffwerten die wichtigsten Gesundheitsparameter und das relativ genau im Ruhezustand. Ein Vergleich mit einem Pulsoximeter zeigte nur eine geringe Abweichung. Unter Belastung weichen die Werte stärker ab. Grundsätzlich wurde ein zu geringer Puls bei sportlichen Aktivitäten angezeigt. Mit über 100 unterstützten Sportarten ist die Smartwatch hervorragend aufgestellt. Leider ist dieser Menüpunkt nur in Englisch verfügbar, dafür hat der Hersteller sich eine clevere Organisation einfallen lassen. Die Sportarten wurden in Outdoor, Fitness, Ballsport, Wasser und andere Aktivitäten unterteilt. So findet ihr relativ schnell eure Sportart, sei es nun Trampolin oder Radfahren. Bei den Outdoorsportarten wird die Navigation zum Tracken der Strecke aktiviert. Neu gegenüber anderen KKTICK Uhren sind die Sportkurse. Es sind 5 verschiedene Kurse in englischer Sprache mit Videos hinterlegt. Bedauerlicherweise lassen sich über die App keine weiteren Kurse nachinstallieren. Daneben wird noch der Schlaf aufgezeichnet und in der App nach bekannten Parametern aufbereitet.
App
Um die KKTICK Tank T5 mit dem Smartphone zu koppeln, kommt überraschend WearJoy zum Einsatz und nicht wie von anderen No.1 Smartwatches gewohnt WearPro. Die App überrascht mit einem ungewöhnlichen schwarzen/messingfarbenen Look. Glücklicherweise ist die App auch ohne Registrierung als Gast nutzbar und orientiert sich trotz der Farben an dem bewährten Schema anderer Apps. Der untere Bereich gliedert sich in die vier wichtigen Bereiche Gesundheit, Übung, Gerät und Ich. Die Übersetzung ist größtenteils gelungen und die Bedienung und Übersichtlichkeit sind gut. Leider fehlt eine Anbindung an externe Dienste wie Google Fit oder Strava.
Der Bereich Gesundheit dreht sich komplett um erfasste Gesundheitsdaten und ausgeführte Sportarten wie Radfahren. Die optische Aufbereitung ist astrein und stellt eine Vielzahl an Daten zur Verfügung. Im Feld “Übung” hat der Hersteller diverse videounterstützte Trainingsprogramme hinterlegt, um gezielt Muskelpartien zu trainieren. Ein Filter hilft dabei, je nach Konstitution den richtigen Kurs zu finden. Im Bereich “Gerät” ist dann die Smartwatch vielfältig konfigurierbar. Updates werden hier eingespielt, wobei ein Update durch den Hersteller während des Tests bereitgestellt worden ist. Diverse kostenlose Watch-Faces warten darauf, eurer KKTICK Tank T5 den individuellen Touch zu geben oder ihr kreiert mit einem Bild euer eigenes Watch-Face. Der letzte Bereich sammelt dann Informationen über den Nutzer und stellt auch die Motivation-Badges bereit. Insgesamt ist WearJoy ein positiver Schritt weg von WearPro. Diese ist übersichtlich, alle Schaltfelder sind ausreichend groß und ihr bleibt von Werbung verschont.
Akkulaufzeit der KKTICK Tank T5
Mit dem 860mAh großen Akku in der KKTICK Tank T5 schießt der Hersteller den Vogel ab. Denn Laufzeiten von über drei Wochen bei normaler Nutzung sind kein Problem. Durch das sparsame Betriebssystem und den großen Akku ergeben sich die herausragenden Laufzeiten. Während der Nutzung wurde regelmäßig die Navigation bei Outdooraktivitäten genutzt. Nutzt ihr die Uhr allerdings zum Musikhören, dann geht die Kapazität schnell zu Neige. Eine Stunde Musik verbraucht 7% der Akkukapazität. Genauso belastet das Always-On-Display die Uhr und halbiert die Laufzeit der Smartwatch. Ein aktiviertes AOD reduziert den Akku um rund 10% am Tag.
Zum Laden wird das beigefügte Ladepad benötigt, das in 3 Stunden den Akku wieder von 0% auf 100% füllt, solange ihr nicht den USB-Übertragungsmodus nutzt. Dann verlängert sich die Ladezeit auf rund 5 Stunden. Der SuperCharge-Lademodus muss für die schnellste Ladezeit aktiviert sein, dann werden vor allem die ersten 30% schnell geladen. Bedauerlicherweise ist die magnetische Verbindung zwischen der KKTICK Tank T5 und dem Ladepad nur schwach ausgeprägt, deshalb solltet ihr die Uhr während des Ladens oder des Datentransfers besser nicht bewegen.
Testergebnis
Ist die KKTICK Tank T5 ein Multitalent? Mit einer kleinen Einschränkung lässt sich diese Frage mit “Ja” beantworten. Die Smartwatch erfüllt alle Funktionen, die der Hersteller verspricht. Wäre jetzt noch eine automatische Helligkeitsregulierung verbaut, wäre die KKTICK Tank T5 in ihrem Preissegment als Outdoor-Smartwatch perfekt. Das schmälert den hervorragenden Eindruck aber nur minimal. Obwohl die Uhr groß und dick ist, widersteht sie im Gegenzug Stößen, Schmutz und Wasser. Dazu erhaltet ihr eine grandiose Akkulaufzeit von drei Wochen bei normaler Nutzung und ein helles AMOLED-Display. Die schnelle Standortbestimmung mit den Offline-Karten rundet das Gesamtbild ab. Zum Musikhören während des Sports kann das Smartphone zudem zu Hause bleiben. Damit ist die Tank T5 auf ihre Art einmalig.
So wird das ohnehin gute Preis-Leistungs-Verhältnis noch besser und für 52€ sind Alternativen rar. Einen ähnlichen Funktionsumfang, allerdings ohne Musikwiedergabe, bietet die Amazfit Bip 6 (zum Test), die dünner, aber auch anfälliger für Beschädigungen ist. Die Mibro GS Explorer S (zum Test) ist im Gegenzug ähnlich robust und liegt angenehmer am Handgelenk, ruft aber einen höheren Preis auf. Natürlich gibt es Alternativen wie die Amazfit T-Rex 3 (zum Test) oder die Garmin Forerunner 255 Music, die aber ein Vielfaches dieser Smartwatch kosten.
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Also entweder ist die Uhr verdammt groß oder du hast sehr kleine und dünne Arme.