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Mit den Kiwi Ears Astral bekommen wir heute vom chinesischen Hersteller Linsoul HiFi auf die Ohren. Das neue In-Ear-Modell spricht gezielt audiophile Hörer an oder solche, die es werden möchten. Die Astral kombinieren einen dynamischen Treiber mit sechs Balanced-Armature-Treibern (BA) pro Seite. Ziel ist es, sowohl eine neutrale Abstimmung als auch eine gewisse musikalische Wärme zu liefern. Bei dieser Vielzahl an BA-Treibern könnt ihr einiges an Klarheit erwarten, doch die Menge allein entscheidet nicht immer.
Die zuletzt getesteten Earfun EH100 (zum Test) haben mit nur drei Treibern ein sehr gutes Klangbild erzeugt und damit meinen damaligen Favoriten, die CCA C12 mit insgesamt zwölf Treibern, klanglich in die Knie gezwungen. Ob bei den astralen Kiwis mehr Schein als Sein dahintersteckt, schauen wir uns in diesem Test genauer an.
Fest steht allerdings schon jetzt: Die Kiwi Ears Astral sehen sehr geil aus.
Lieferumfang der Kiwi Ears Astral
Die Kiwi Ears Astral machen schon beim Auspacken einen sehr hochwertigen Eindruck. Nach dem Öffnen der kleinen Schatzkiste liegen die beiden In-Ears (IEM) wie zwei Edelsteine in den Ausparungen des schwarzen Deckels. Zieht ihr, wie bei einer Schmuckkiste, an der schwarzen Stofflasche am Rand, findet ihr im Bauch der Verpackung eine kleine Transporttasche mit weißem Kiwi-Logo. Innerhalb der schönen Kunstledertasche befindet sich das weitere Zubehör.
Im Lieferumfang enthalten sind:
- Eartips in drei Größen (S, M, L)
- ein 1,25m langes, hochwertiges, geflochtenes, versilbertes Kupferkabel mit 2-Pin-Anschluss an der Kopfhörerseite und 4-Pin am Stecker
- 4,4mm symmetrischer, vergoldeter Klinkenstecker-Adapter
- 3,5mm unsymmetrischer, vergoldeter Klinkenstecker-Adapter
- 4 Metallfilter für die Düsen
- die o.g.Transporttasche aus Kunstleder mit Stofffutter
- beiliegende Dokumentation und Garantiekarte
Alles im Lieferumfang wirkt durchdacht, hochwertig und ordentlich sortiert. Schon hier zeigt sich, dass Kiwi Ears Wert auf Details legt. Die Kiwi Ears Astral bringen 5,6 Gramm auf die Waage und sind 23 Millimeter groß an der längsten Kante.
Design und Verarbeitung
Die Kiwi Ears Astral besitzen eine hochglanzpolierte Frontplatte mit metallischem Schimmer und Materialeinschlüssen, die an ein Sternenmotiv erinnern sollen. Uns steht zum Testen die blaue Variante zur Verfügung. Aber auch die goldene Version sieht mehr als schick aus, und es fällt schwer, sich für die hübschere Variante festzulegen. Die Verarbeitung ist tadellos und perfekt: Jeder Schriftzug, jede Kante und Wölbung wirkt durchdacht gefertigt. Im Gegenteil, Kiwi legt hier sichtbar Wert auf jedes Detail.
Der Gedanke hinter den beiden Farbvarianten wird von Kiwi so beschrieben:
„Der gelbe/goldene Astral ist mit goldenen Flecken verziert und spiegelt das warme Glühen ferner Sterne wider.“
„Das blau gefärbte Design erinnert an die kalte, unberührte Schönheit des interstellaren Eises.“
Die Astral wirken futuristisch und bilden eine ergonomische und ästhetische Form im Gehörgang. Im Vergleich zu den Earfun EH100 und den CCA C12 sind sie allerdings deutlich wuchtiger. Für kleinere Ohren könnte es hier zu Schwierigkeiten kommen. Auffällig ist zudem das kleine Loch auf der Unterseite, das wir bei den anderen In-Ears von Earfun und CCA nicht finden konnten. Dieses Loch ist ein Bassreflexventil, das durch den Druckausgleich noch tieferen Bass erzeugen soll.

Klang der Kiwi Ears Astral
Um es einfach zu formulieren: Das Klangbild ist schlicht perfekt. Ich persönlich hätte nicht erwartet, noch eine Steigerung zu den nahezu perfekten Earfun EH100 (zum Test) zu erleben, doch die Astral haben das geschafft. Sie schaffen es, eine Wärme und Feinheit zu erzeugen, ohne dabei zu analytisch zu wirken. So macht Musikhören Freude.
Es ist mir schwergefallen, die Astral nach einer langen Hörsession wieder aus den Ohren zu nehmen. Sie machen fast süchtig nach mehr. Klar ist bei mir primär der Entdeckerinstinkt unterwegs, um den Funktionsumfang einzuschätzen, doch ihr bleibt nicht nur bei den ausgewählten Titeln hängen. Ich habe mir dann auch gleich noch die passenden Alben komplett dazu angehört, weil es so schön war.
Es macht unglaublich viel Freude, mit diesen Kopfhörern Musik zu genießen. Ich bin ein absoluter Lautsprecher-Fan, doch würde ich das als fast ebenbürtigen Ersatz ansehen, für alle, die noch keine entsprechende Heimanlage besitzen.
Die Technik hinter dem Klangwunder
Der 10-mm-Dynamiktreiber aus Biokeramik sorgt dabei für einen derart tiefen, sauberen und präzisen Bass, dass es fast unheimlich ist. Der sanfte Übergang bis in die 300Hz-Mitten ist perfekt abgestimmt, und gerade hier punkten die Kiwi Ears Astral am meisten.
Ab da übernimmt ein hauseigenes Paar von BA-Treibern, die für den wichtigen Tonbereich bis 2,8kHz zuständig sind. Hier liefern die Treiber einen natürlichen Klang von Stimmen und Instrumenten. Die anderen vier BA-Treiber sorgen dann für den Hoch- und Ultrahochtonbereich. Trotz der Menge an Treibern, die für diesen Frequenzbereich arbeiten, wirken die Astral keineswegs aufdringlich oder höhenlastig.
Die Hochtöner sorgen für eine tolle Stereobühne und eine Menge an Details und Emotionen. Sei es das feine Schnarren der Gitarrensaiten, wenn Mark Knopfler wieder zu stark angerissen hat, oder die feinen Nuancen der Violinen bei Hans Zimmer: Alles wirkt so natürlich, als würdet ihr es live erleben. Doch genug der Euphorie, zurück zum Technischen.
Frequenzgang und Lautheit
Auf dem 10Hz–22kHz-Frequenzgang könnt ihr schön die Anhebung im Bassbereich im Vergleich zu den oberen Mitten erkennen. Kiwi hat hier eine um 9dB angehobene Subbassfrequenz abgestimmt, weshalb die Astral so warm und spürbar tief aufspielen. Die Impedanz von 25 Ohm ist zwar optimal an einem Kopfhörerverstärker oder passenden DAC aufgehoben, funktioniert aber trotzdem noch gut an der nicht so hochwertigen 3,5-mm-Klinke eines Endgeräts. Mit 105dB/mW pusten die Astral selbst die letzten Härchen aus dem Gehörgang, wenn ihr es darauf anlegen möchtet.
Zusammenfassend könnt ihr mit den Kiwi Ears Astral nicht nur Musik hören, sondern Musik erleben und fühlen. Sie sind portable Akustik in Perfektion. Der Klang, die Anschlussmöglichkeiten und die Lautstärke sind optimal und kaum besser umzusetzen. Der Preis von rund 300€ wirkt anfangs abschreckend, doch ich sage voraus, dass die meisten von euch, nachdem sie die Kiwi Ears Astral mit Musik im Ohr hatten, sie nicht wieder zurückgeben werden.
Das Testsetup für die Kiwi Ears Astral
- Tidal & Deezer
- 4,4mm Hiby FC4 DAC (dual DAC, MQA 8X, PCM768/DSD256 native decoding)
- 3,5mm DAC CX31993
Dank der ergonomischen Form sitzt der Astral auch bei längeren Hörsessions bequem. Die mitgelieferten Eartips sorgen für eine gute Abdichtung und damit auch für eine ordentliche passive Geräuschisolierung.
Im Alltag zeigt sich: Der Astral ist zwar kein Leichtgewicht, aber durch die geschwungene Form verteilt sich das Gewicht angenehm im Ohr. Auch nach längerer Zeit (1 Std.+) treten keine störenden Druckstellen auf.
Testergebnis
Die Kiwi Ears Astral sind ideale Begleiter für Musikliebhaber und für alle, die es nach dem ersten Hören garantiert werden. Klanglich lassen sie keine Wünsche offen: Die Mischung aus Wärme, Klarheit sowie Tiefe und Räumlichkeit ist perfekt abgestimmt. Auch optisch überzeugen die Astral mit ihrem Design und hochwertigen Beigaben wie einem versilberten Kabel sowie gleich zwei Anschlussoptionen (3,5mm und 4,4mm Klinke). Die Kombination aus sechs Balanced-Armature-Treibern und einem dynamischen Treiber ist sehr gut umgesetzt, benötigt jedoch etwas Platz. Für kleinere Ohren könnten die Gehäuse der Astrals daher etwas groß ausfallen. Passen sie jedoch, tragen sich die Astrals bequem und sicher. Preislich bewegen sie sich im oberen Segment, doch die gebotene Klangqualität rechtfertigt die Investition. Wer einmal in den Sound der Kiwi Ears Astral eintaucht, wird sich verlieben und die Kopfhörer nicht mehr missen wollen. Als günstigere, kompaktere und dennoch nahe Alternative solltet ihr einen Blick auf die Earfun EH100 (zum Test) werfen: klanglich nur minimal schwächer, dafür deutlich preiswerter und kleiner im Design.
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