CPU | Google Tensor G3 - 1 x 3,0GHz + 4 x 2,45GHz + 4 x 2,15GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB, 512 GB |
GPU | |
Display | 2992 x 1344, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Pixel Experience - Android 14 |
Akkukapazität | 5050 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 48MP (dual) + 48MP (triple) |
Frontkamera | 10.5 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 32, 38, 40, 41 |
5G | 1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 75, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano, eSIM |
Gewicht | 213 g |
Maße | 162,6 x 76,5 x 8,8 mm |
Antutu (v10) | 1087283 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | |
Getestet am | 04.11.2023 |
Inhaltsverzeichnis
Die neuen Google Pixel-Smartphones haben sich mittlerweile auf dem Android-Markt etabliert und eine eigene Fangemeinde aufgebaut. Das Google Pixel 8 Pro stellt dabei das Flaggschiff dar und tritt mit einem deutlichen Aufpreis gegenüber dem älteren Pixel 7 Pro (zum Test) in Konkurrenz zu den bekannten Marken. Google verspricht dafür ein sauberes Android-System mit viel künstlicher Intelligenz, eine Update-Garantie von 7 Jahren und natürlich eine herausragende Kamera.
Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Google Pixel Smartphones neben viel Licht auch ihre Schattenseiten haben. Wie sich das Google Pixel 8 Pro schlägt und wo seine Stärken und Schwächen liegen, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Design und Verarbeitung
Eines muss man Google lassen: Das Google Pixel 8 Pro hat definitiv Wiedererkennungswert. Ikonisch ist primär das vertikale Kameramodul, das mit einer Höhe von 3 Millimeter und einer Breite von 1,3 Zentimetern die Blicke auf sich zieht. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es nun eine matte Glasrückseite, die sich samtig anfühlt und perfekt vor Fingerabdrücken und Fettschlieren schützt. Sie ist in den Farben Schwarz (Obsidian), Hellbeige (Porcelain) und Blau (Bay) erhältlich. Der Rahmen besteht aus Metall.
Erfreulicherweise ist das Displayglas des Google Pixel 8 Pro nun flach und nicht mehr gebogen. Das gefällt den meisten von euch laut unserer Umfrage auch besser und macht die Nutzung von Panzerglas deutlich einfacher. Allerdings fühlen sich Wischgesten ohne die Curved Edges etwas weniger angenehm an. Außerdem sind die Displayränder mit 3 mm an allen Seiten deutlich größer als bei anderen Flaggschiff-Smartphones. Auch die Notch ist mit 4 Millimeter deutlich größer als bei den meisten Android-Flagships. Das Google Pixel 8 Pro misst 162,6 x 76,5 x 8,8 Millimeter und hat ein Gewicht von 213 Gramm.
Bei der Positionierung der Tasten haben die Designer von Google Lab den gewohnten Wahnsinn gemacht: Die Lautstärkewippe befindet sich unten, der Powerbutton oben. Eingefleischte Pixel-Nutzer dürften sich an dieses “Alleinstellungsmerkmal” gewöhnt haben, alle anderen Nutzer werden in den ersten Wochen konstant die falschen Tasten drücken.
An der Unterseite befindet sich ein USB 3.2-Anschluss. Es ist lobenswert, dass Google hier auf einen aktuellen Standard setzt und eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit von Dateien ermöglicht. Kritisch anzumerken ist jedoch, dass über diesen Anschluss kein Display-Ausgang möglich ist. Auf der linken Seite befindet sich der SIM-Slot. Hier kann nur eine Nano-SIM eingesetzt werden. Wer Dual-SIM nutzen möchte, muss die zweite SIM-Karte als eSIM einrichten.
Das Google Pixel 8 Pro ist nach dem IP68-Standard gegen Wasser und Staub geschützt. Zudem besteht die Rückseite und das Displayglas aus Corning Gorilla Glass Victus 2, also dem neuesten Standard. Die Verarbeitung des Smartphones ist makellos. Unter dem Display befindet sich ein Fingerabdruckscanner, der das Smartphone mit durchschnittlicher Geschwindigkeit entsperrt. Alternativ kann auch die Gesichtsentsperrung über die Frontkamera genutzt werden. Laut Google ist die Gesichtsentsperrung durch den Tensor G3-Prozessor besonders sicher. Ob hier tatsächlich ein Vorteil gegenüber den Implementierungen anderer Hersteller besteht, können wir nicht beurteilen. Besonders ist jedenfalls, dass Face-Unlock auch zum Entsperren von Banking-Apps genutzt werden kann, für die andere Android-Smartphones den Fingerabdruck benötigen.
Das Google Pixel 8 Pro ist ein hochwertig verarbeitetes Smartphone. Die Rückseite mit matter Oberfläche fühlt sich angenehm an. Außerdem dürften sich viele Nutzer über das flache Display freuen. Zunächst gewöhnungsbedürftig ist die Position der Tasten. Zudem wirken die breiten Displayränder nicht sehr modern.
Lieferumfang des Google Pixel 8 Pro
Im Lieferumfang ist neben dem Smartphone nur ein USB-C auf USB-C-Kabel und ein USB-A Adapter enthalten. Das optionale Case von Google (für 40€ 🤔) besteht aus weichem Kunststoff und ist sehr griffig.
Display des Google Pixel 8 Pro
Das Google Pixel 8 Pro hat ein 6,7 Zoll großes LTPO-OLED Display mit 120Hz und einer besonders hohen Auflösung von 2992 x 1344 Pixel. Dank der hohen Auflösung kommt das Pixel 8 Pro jedenfalls auf eine Bildpunktdichte von imposanten 489 Pixel pro Zoll, womit die Anzeige gestochen scharf ist. Dass eine solch hohe Auflösung keine Vorteile in der Praxis hat, dürfte auch Google bekannt sein, weshalb werksseitig die Auflösung auf klassisches Full-HD reduziert ist. Wichtiger für den Alltag ist definitiv die 120Hz Bildwiederholungsfrequenz. Diese wird dank LTPO-Technik auch dynamisch angepasst, um Strom zu sparen. Das funktioniert in der Praxis einwandfrei: Wird keine Bewegung auf dem Display registriert, sinkt die Anzeige auf 1Hz. Das Display unterstützt weiterhin 24 Bit Farben und hat eine volle HDR-Unterstützung. Widevine L1 für hochauflösendes Streaming ist bei Google natürlich auch dabei.
Die Helligkeit des Displays gibt Google mit 2400 Lux an. Wir können diesen Wert nahezu bestätigen und kommen bei unserem Testgerät auf 2360 Lux. Die Ablesbarkeit in der Sonne ist damit ausgezeichnet und das Pixel 8 Pro platziert sich ganz oben in der Liste.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxBei den Einstellungen für die Darstellung hat man nur zwei Optionen zur Verfügung. “Natürlich” liefert eine ausgewogene Farbdarstellung mit angenehm natürlichen Farben. “Adaptiv” passt die Anzeige an das Umgebungslicht an und sorgt beispielsweise abends für etwas wärmere Farben. Weitere Einstellungen sind hier nicht möglich. Zudem stellen wir fest, dass der Wechsel der Farben in der Einstellung “adaptiv” bei wechselndem Umgebungslicht teilweise für eine sprunghaft andere Anzeige sorgt.
Ansonsten lässt sich ein Dark-Mode und ein Lese-Modus aktivieren. Ein Always-On Display steht ebenfalls zur Verfügung und zeigt Uhrzeit, Wetter, Datum und Benachrichtigungen. Auch hier gibt es wesentlich weniger Einstellungsmöglichkeiten als bei anderen Android-Smartphones. Zur Bedienung stehen ansonsten Wischgesten und On-Screen-Buttons zur Verfügung. Als altmodischer On-Screen-Buttons Fan musste ich aber auf dem Pixel 8 Pro trotzdem auf Wischgesten zurückgreifen, da der Zurück-Button sinnfreier Weise zwangsläufig auf der linken Seite platziert ist. Ein Tauschen der Buttons ist nicht möglich. Eine Anti-Flicker bzw. PWM-Dimming Option ist ebenfalls nicht vorhanden, was empfindliche Nutzer beachten sollten. Ansonsten hat das Pixel 8 Pro eines der besten Displays aller Smartphones, nur eben mit wenigen Einstellungsmöglichkeiten.
Leistung
Im Gegensatz zu anderen Flagship Smartphones kommt im Google Pixel 8 Pro kein Snapdragon Chip von Qualcomm zum Einsatz. Der Google Tensor G3 wurde im Jahr 2023 vorgestellt und wird im modernen 4nm Herstellungsprozess gefertigt. Er verfügt über CPU mit 9 Kernen, die sich wie folgt zusammensetzt: Ein Cortex-X3 Kern mit einer Taktfrequenz von 2,91GHz, vier Cortex-A715 Kerne mit einer Taktfrequenz von 2,37GHz und vier Cortex-A510 Kerne mit einer Taktfrequenz von 1,70GHz. Als GPU kommt die Immortalis-G715s MC10 zum Einsatz. Der eigentliche Hersteller dieses SoC ist Samsung.
Antutu (v9)Wie man in den Benchmarks sehen kann, wird das Google Pixel 8 Pro deutlich von der Konkurrenz mit Snapdragon 8 Gen 2 abgehängt. Nicht einmal mit dem Snapdragon 8 Gen 1+ des letzten Jahres kann das Pixel 8 Pro mithalten. Natürlich sprechen wir hier von Geschwindigkeitsunterschieden, die sich in der Praxis kaum bemerkbar machen. Dennoch kann man sagen, dass das Google Pixel 8 Pro nicht ganz so flüssig läuft wie andere High-End-Smartphones. Wie zuvor besprochen, wir sprechen hier nicht von wirklichen Performance-Problemen. Aber es gibt eben stellenweise etwas längere Ladezeiten, als man es von einem Smartphone dieser Preisklasse gewohnt ist. Ansonsten kann die Leistung auch nicht dauerhaft gehalten werden. Im GPU Stress-Test bricht die Leistung kontinuierlich ein, sodass nach 20 Minuten nur noch 63% der Leistung übrig bleiben. Dabei wird das Google Pixel 8 Pro unangenehm warm und kühlt erst nach rund 15 Minuten wieder ab. Für Gamer ist das Google Pixel 8 Pro daher keine gute Wahl. Im CPU-Stresstest zeigt das Google Pixel 8 Pro ebenfalls signifikantes Throtteling.
Als Speicher bietet Google 128GB, 256GB und 512GB an. In dieser Preisklasse eine 128GB Version anzubieten, ist eindeutig ein weiterer Kritikpunkt. Dabei handelt es sich um UFS 3.1 Speicher und nicht um das neueste UFS 4.0. Auch das ist in dieser Preisklasse nicht angemessen. Dazu kommen immer 12GB LPDDR5X RAM. Die Geschwindigkeit des internen Speichers können wir an dieser Stelle nicht messen, da das Google Pixel 8 Pro nicht mit unserer Test-App kompatibel ist.
Das Google Pixel 8 Pro ist das langsamste aller aktuellen High-End Smartphone auf dem Markt. Zudem hat Google die Kühlung des Smartphones nicht unter Kontrolle, sodass mit steigendem Leistungsanspruch in ein paar Jahren mit Problemen zu rechnen ist. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man an das Update Versprechen von Google denkt. Beim Google Pixel 7 Pro konnte man über die schwache Performance aufgrund des niedrigeren Preises noch hinwegsehen. Für ein Smartphone dieser Preisklasse ist die Leistung des Google Pixel 8 Pro aber wirklich ausgesprochen schlecht.
System des Google Pixel 8 Pro
Das Google Pixel 8 Pro ist mit dem neuesten Android 14 System ausgestattet, welches durch zahlreiche KI-gestützte Features von Google erweitert wurde. Ein herausragendes Merkmal dieses ist die Zusage von 7 Jahren an Sicherheits- und Android-Updates. Das ist ein bisher unerreichter Standard im Android-Bereich.
Es wäre zu umfangreich, in diesem Testbericht alle Besonderheiten des Google Pixel 8 Pro detailliert zu behandeln. Daher plane ich, in den nächsten Tagen einen gesonderten Artikel über die Pixel-spezifische Android-Version zu veröffentlichen. Es gibt einige bemerkenswerte Funktionen, die bisher auf keinem anderen Android-Gerät zu finden waren. Einige davon, wie die Offline-Musikerkennung oder die KI-erzeugten Hintergrundbilder, sind eher nette Extras. Es war jedoch enttäuschend zu erfahren, dass die Warteschleifen-Ausblendfunktion für Service-Hotlines in deutschsprachigen Ländern nicht verfügbar ist. Immerhin kann der Google Assistant Anrufe für den Nutzer entgegennehmen, obwohl es fraglich ist, ob Anrufer sich auf solch ein Gespräch einlassen.
Ein Highlight ist die verbesserte Spracheingabe, die nun flotter reagiert und automatisch Satzzeichen setzt. Des Weiteren können Sprachnachrichten und Videos automatisch transkribiert werden, was in vielen Kontexten ein echter Zeitgewinn ist. Der integrierte Magic Editor zur Bildbearbeitung ist ebenfalls beeindruckend. Er ermöglicht es, störende Elemente aus Fotos zu entfernen oder Personen im Bild neu zu positionieren. Die Fähigkeit, ein gewöhnliches Foto in ein kleines Kunstwerk zu verwandeln, ist faszinierend. Es sollte jedoch klargestellt werden, dass die beeindruckendste KI-Funktion des Google Pixel 8 Pro nicht lokal auf dem Gerät durch den Tensor G3 Prozessor ausgeführt wird. Für die Bildbearbeitung müssen Fotos zuerst zu Google Fotos hochgeladen werden, und die eigentliche Bearbeitung erfolgt auf den Google-Servern.
Bei all den positiven Aspekten sollte zum Schluss nicht unerwähnt bleiben, dass die Pixel Oberfläche von Android deutlich weniger normale Funktionen bietet als die UIs von Samsung, Xiaomi, OnePlus oder Oppo. So stolperte ich während der alltäglichen Nutzung häufiger über fehlende Funktionen wie …
- Zurück-Button (links) kann nicht getauscht werden
- keine App-Sperre
- Kein App-Cloner
- keine Equalizer
- Screenshot mit 3 Finger-Swipe fehlt
- Mehrere Apps können auf dem Homescreen nicht zusammen verschoben / gelöscht oder platziert werden.
- Kein Shortcut zum Wechseln der Daten-SIM
- keine Einstellungen für Always-On Funktion
- Display doppelt Antippen zum Ausschalten nicht vorhanden
- Mobile Daten für ausgewählte Apps sperren nicht vorhanden
Kamera des Pixel 8 Pro
Kommen wir nun zu einer Parade-Disziplin der Google Pixel Smartphones. Folgendermaßen gestaltet sich das Kamera-Setup des Google Pixel 8 Pro:
- Hauptkamera: 50 Megapixel, 1/1,31″, f/1.68, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel: 48 Megapixel, f/1.95, 126°, Autofokus
- Telefoto: 48 Megapixel, f/2.8, 5x Zoom, OIS
- Selfie-Kamera: 10,5 Megapixel, f/2.2, Autofokus
Auffällig ist, dass alle Kameras außer der Zoom-Kamera über einen Autofokus verfügen. Gerade bei der Selfie-Kamera ist das ein ziemlich seltenes Feature. Ansonsten gibt es optische Bildstabilisierung für die Haupt- und Zoom-Kamera. Zudem setzen alle Kameras auf der Rückseite auf einen hochauflösenden Pixel-Binning Sensor. Schauen wir uns die Fotos genauer an:
Tageslicht
Die Tageslichtaufnahmen der Hauptkamera gehören zweifelsfrei zu den besten, die wir jemals auf einem Android-Smartphone gesehen haben. Das auffälligste Merkmal der Google Kamera ist die neutrale Farbdarstellung bei einer dennoch sehr hohen Dynamik. Die Aufnahmen wirken niemals künstlich oder übertrieben. Das ist auf dem aktuellen Smartphone-Markt eine absolute Seltenheit und vermutlich der Grund, warum so viele ein Fan der Pixel-Fotos sind. Auch hinsichtlich Schärfe, Details und Weißabgleich gibt es keinen Grund zu meckern. Was die ersten beiden Punkte angeht, so bewegt sich das Pixel 8 Pro auf einem Level mit den meisten Android-Flagships. Wirklich hervorragend sind der Weißabgleich, die allgemeine Dynamik in den Aufnahmen und die Mikro-Kontraste. Für die Tageslichtaufnahmen bekommt das Pixel 8 Pro von uns nur Lob.
Nachtaufnahmen
Auch bei den Nachtaufnahmen geht das Google Pixel 8 Pro einen eigenen Weg. Während die meisten Android-Smartphones eher warme Farben bei Nacht liefern, sind die Farben beim Pixel auch hier eher zurückhaltend. Bildrauschen muss man in den Bildern ebenfalls mit der Lupe suchen gehen und auch hier ist der Kontrast schlichtweg hervorragend. Generell mangelt es den Bildern aber etwas an Schärfe. Die Nachtaufnahmen gehen insgesamt auch als Stärke der Hauptkamera durch, wenngleich das Ergebnis nicht ganz so beeindruckend ist wie bei Tag.
Ultraweitwinkel
Auch die Ultraweitwinkel-Kamera des Google Pixel 8 Pro liefert in unserem Test gute Ergebnisse und zählt definitiv zu den besten ihrer Art. Die Kamera eignet sich dabei sowohl für Tag und Nacht. Die Bilder haben sehr viele Details und sind auch an den Rändern kaum von Unschärfe betroffen. Außerdem ist die Farbdarstellung exzellent mit der Hauptkamera abgeglichen.
Bei Nacht erzeugt das Pixel 8 Pro ebenfalls gute UWW-Aufnahmen, die im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten einen besseren Kontrast und nahezu gar kein Bildrauschen aufweisen.
Zoom-Aufnahmen
Das Google Pixel 8 Pro hat eine Zoom-Kamera mit fünffacher optischer Vergrößerung. Dank der OIS-Stabilisierung gelingen die Aufnahmen, ohne zu verwackeln. Auch hier können wir die neutrale Farbdarstellung loben. Auch die Kontraste in den Aufnahmen sind hervorragend. Generell wirken die Zoom-Shots allerdings etwas unscharf, wenn man sie mit guten Zoom-Kameras vergleich. Das Honor Magic 5 Pro lieferte in unserem Test mit Digital-Zoom auf die 3,5x Kamera immer noch schärfere Aufnahmen als das Google Pixel 8 Pro. Es handelt sich hier trotzdem noch um eine gute Telekamera – nur eben nicht absolutes Spitzenlevel wie bei der Haupt- und UWW-Kamera.
Die etwas schwächere Performance bei Tageslicht kann das Google Pixel 8 Pro immerhin bei Nacht wieder wettmachen. Die Aufnahmen haben auch bei wenig Licht lebendige Farben, recht viele Details und eine gute Schärfe. Die Nachtaufnahmen der Zoom-Kamera sind wieder erster Güteklasse.
Portrait-Aufnahmen
Die Portrait-Aufnahmen des Google Pixel 8 Pro gelingen mit einer ausgezeichneten Abtrennung von Vorder- und Hintergrund. Der Übergang gelingt fließend und wirkt daher natürlicher als bei den meisten Konkurrenten. Auch die Schärfe der Aufnahmen ist exzellent. Was wir allerdings kritisieren, ist die Belichtung und die Farbdarstellung. Teilweise haben die Aufnahmen einen leichten Rotstich oder wirken etwas zu dunkel.
Selfies
Bei der Selfie-Kamera wissen wir offen gesagt nicht, was da bei Google falsch gelaufen ist. Die Bilder wirken flach, haben wenig Details und zeigen ein Bildrauschen. Die Kamera ist allenfalls auf Niveau der oberen Mittelklasse und ein echtes Downgrade im Vergleich zu den exzellenten Kameras der Rückseite.
Videos mit dem Google Pixel 8 Pro
Das Google Pixel 8 Pro zeichnet ausgezeichnet stabilisierte Aufnahmen über alle drei Kameras der Rückseite auf. Dabei ist es möglich, auch bei 4K 60FPS zwischen den Linsen zu wechseln. Dieses Feature bietet neben dem Google Pixel unseres Wissens nach nur das Honor Magic 5 Pro. Die Farbdarstellung der Videos ist ausgezeichnet und der Fokus arbeitet perfekt. Die exzellenten Kontraste der Bilder können aber nicht ganz so strahlen wie bei den Fotografien, wobei das Meckern auf einem sehr hohen Niveau ist. Das Google Pixel 8 Pro eignet sich definitiv ausgezeichnet zum Aufzeichnen von Videos. Lediglich die Frontkamera ist auch hier ein Totalausfall.
Zwischenfazit Kamera
Das Google Pixel 8 Pro hat eines der besten Kamera-Setups verbaut, das man aktuell auf dem Markt finden kann. Insbesondere die Haupt- und Ultraweitwinkelkamera können im Test überzeugen. Besonders empfehlenswert ist das Google Pixel 8 Pro für Nutzer, die besonderen Wert auf Fotos mit natürlicher Farbdarstellung legen. In unserem Kamera-Vergleich mit dem Honor Magic 5 Pro oder dem Oppo Find X6 zeigt sich jedoch auch, dass das Pixel keinen meilenweiten Vorsprung zur Konkurrenz hat.
Konnektivität und Kommunikation
Das Google Pixel 8 Pro ist ein Dual-SIM Smartphone, wobei die zweite SIM-Karte nur als eSIM hinterlegt werden kann. Es wird eine sehr große Auswahl an Netzfrequenzen unterstützt, die das Smartphone zur guten Wahl für Weltenbummler machen. Der Netzempfang ist gut.
Eine Auffälligkeit stellte ich bei meinem üblichen Speed-Test über 5G im o2 Netz fest: Das Google Pixel 8 Pro konnte hier nur knapp 5 Mbit/s erreichen, während die Vergleichsgeräte von Honor und über 150Mbit/s erreichten. Das gleiche Problem stellen wir im 4G Netz mit Fraenk fest. Bei o2 konnte der Fehler behoben werden, indem die Funktion “Adaptive Konnektivität” deaktiviert wurde. Bei Fraenk bleibt der Fehler weiterhin bestehen, sollte aber von Google zeitnah behoben werden.
Beim Telefonieren bekommt man beidseitig eine gute Gesprächsqualität geboten. Der SAR-Wert liegt bei 0,84W/kg (Kopf) und 1,20W/kg (Körper).
Zur drahtlosen Verbindung steht der neuste WiFi 7 Standard zur Verfügung, wobei man in Deutschland weiterhin WiFi 6 nutzt. Der WLAN-Empfang des Smartphones ist unterdurchschnittlich. Mit 10 Meter und 2 Wänden zum Router hat das Pixel 8 Pro noch etwa die Hälfte des Datendurchsatzes anderer High-End Smartphones. Bluetooth 5.3 wird zum Verbinden kabelloser Kopfhörer unterstützt. Dabei stehen aptX, aptX HD, LDAC und natürlich AAC und SBC zur Verfügung. LHDC wird hingegen nicht unterstützt. Zum kontaktlosen Bezahlen ist NFC dabei und die Standortbestimmung erfolgt per Dual-GPS mit GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, BeiDou.
Zur Wiedergabe von Sounds stehen Stereo-Speaker zur Verfügung. Der Klang ist laut, klar und lässt auch eine brauchbare Menge an Tiefen aufkommen. Der Speaker des Google Pixel 8 Pro liefert ein angemessenes Ergebnis.
Akkulaufzeit des Google Pixel 8 Pro
Das Google Pixel 8 Pro hat einen 5050mAh Akku. Das ist eine durchschnittliche Kapazität für Smartphones dieser Größe. In der Vergangenheit zeigte sich, dass die Pixel Smartphones oftmals unter einer schwächeren Akkulaufzeit leiden. Diese Schwäche besteht auch beim Google Pixel 8 Pro fort. Während das Smartphone im PCMark Akkutest noch passable Werte liefert, ist die Laufzeit in der täglichen Nutzung problematisch. Grund dafür sind vermutlich die verschiedenen KI-Funktionen und eine suboptimale Optimierung des Systems. In den 2 Wochen Testzeit lag die maximale aktive Nutzungszeit mit einer Ladung bei 3 bis maximal 5 Stunden. Während meines standardisierten Akkutests verbrauchte das Smartphone im Verlauf von 1 Stunde Streaming, 1 Stunde Nutzung von Social Media, 30 Minuten Filmaufnahme in Full-HD und 30 Minuten Gaming 61 Prozent Akku. Damit stellt das Pixel 8 Pro einen neuen Negativ-Rekord auf.
Der Stand-by-Verbrauch des Google Pixel 8 Pro ist ebenfalls extrem hoch. Nutzt man das Smartphone mit aktiviertem Always-On Display und Dual-SIM, werden in 12 Stunden 28% des Akkus verbraucht. Ohne Always-On Display liegt der Verbrauch bei 24%. Mit einer einzelnen physischen SIM-Karte mit 5G hat man ebenfalls einen Verbrauch von 24% in 12 Stunden. Nutzt man das Smartphone mit Single-SIM und einer 4G SIM-Karte bekommt man einen normalen Stand-by-Verbrauch von 6% in 12 Stunden. Scheinbar scheint hier ein Fehler mit dem eSIM- und/oder 5G-Modem vorzuliegen. Der Fehler wird auch von zahlreichen Nutzern auf Reddit beklagt. Es ist zu hoffen, dass der Hintergrund ein Softwarefehler ist und kein Hardware-Problem vorliegt.
Akkulaufzeit Einheit: StdAuch bei der Ladegeschwindigkeit hinkt das Google Pixel 8 Pro der Konkurrenz mit seinen 30 Watt weit hinterher. Der vollständige Ladevorgang mit einem PowerDelivery PPS-Netzteil liegt bei einer Stunde. Nach 30 Minuten erreicht man die 50% Marke und in einer Stunde ist der Akku zu 90% gefüllt. Kabellos kann das Pixel 8 Pro ebenfalls mit bis zu 23 Watt geladen werden. Für diese Geschwindigkeit benötigt man aber einen Wireless-Charger von Google. In unserem Test wurden über einen normalen Qi-Charger nur 10 Watt abgerufen, womit der Ladevorgang insgesamt 6 Stunden in Anspruch nimmt.
Testergebnis
Das Google Pixel 8 Pro hat viele Stärken, aber auch erhebliche Schwächen. Einen positiven Eindruck hinterlassen in unserem Test insbesondere das Display und die Kamera. In diesem beiden Punkten liefert das Smartphone wirklich ab und kann die meisten Konkurrenten im Android-Bereich hinter sich lassen. Auch die langen Updates, der gute Lautsprecher und das ikonische Design können als Vorteil gewertet werden. Ob man die Pixel Oberfläche als Vorteil oder Nachteil wertet, hängt hingegen stark vom Nutzer ab. Schätzt man die aufgeräumte Android-Optik und findet die KI-funktionen nützlich, ist das ein großer Pluspunkt für das Google Pixel. Android-Nerds, die das System gerne ihren Vorlieben anpassen, werden aber keinen Spaß an der Oberfläche haben.
Es gibt aber auch erhebliche Schwächen beim Google Pixel 8 Pro. Anders als bei den meisten Android Flagships der großen Hersteller beziehen diese sich beim Pixel 8 Pro leider nicht auf Kleinigkeiten, sondern auf die Kerndisziplinen eines Smartphones. Der Google Tensor G3 Prozessor ist nicht einmal auf dem Leistungsniveau von Smartphones des Vorjahres. Überdies neigt der Prozessor stark zum Überhitzen und drosselt die Leistung mit zunehmender Belastung deutlich. Dies ist ein klarer Nachteil, auch im Hinblick auf die Zukunftssicherheit des Smartphones. Zudem ist die Akkulaufzeit schlichtweg eine Katastrophe: Durch den Tag sind wir mit dem Google Pixel 8 Pro nur knapp gekommen. Durch die steigenden Leistungsanforderungen und die Alterung des Akkus dürften Pixel 8 Pro Nutzer in Zukunft Probleme bekommen. Leider steht auch keine echte Schnellladefunktion zur Verfügung, mit der man den Akku in kurzer Zeit wieder aufladen kann.
Aufgrund seines hohen Preises und der genannten Nachteile ist das Google Pixel 8 Pro eigentlich nur empfehlenswert für Fans des amerikanischen Suchmaschinen-Giganten. Für eine rationale Rechtfertigung des Kaufes genügen uns die KI-Features angesichts der signifikanten Schwächen jedenfalls nicht. Ein Honor Magic 5 Pro (zum Test) geht mittlerweile für rund 850€ über die Ladetheke und bietet eine ebenso gute Kamera, 512GB Speicher, eine bessere Akkulaufzeit, eine schnellere Ladegeschwindigkeit und mehr Leistung. Wer nicht zu einer chinesischen Marke greifen möchte, bekommt mit einem Samsung S23 Ultra (zum Test) ebenfalls mehr Leistung, Akkulaufzeit und Speicher.
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Mag sein, dass die Camera des Google 8 pro wie auch das iPhone 15 pro etc. besser ist als die eines Redmi- oder POCO- Smartphones. Bin trotzdem nicht bereit für ein Smartphone 1000.- € zu bezahlen und war bisher mit Redmi und POCO immer voll zufrieden zumal es möglich ist, durch Installation einer passenden gcam.apk zumindest mit der Hauptkamera auch mit einem Mittelklassephone für 300,- € brauchbare Bilder zu knipsen. Wer wirklich gute Fotos machen will kommt mit einer einfachen handlichen Kleinbildkamera für 150,- € zu Bildern, die auch dem besten und teuersten Smartphone niemals möglich sind, auch nicht mit… Weiterlesen »
Die Kamera für 150€ will ich sehen.
Sehr guter Artikel. Ich stimme auch den meisten Aussagen zu.
Einzig bei der Kamera bin ich etwas anderer Meinung. Es mag eine sehr gute Kamera sein….aber für mich, der viel Astrofotografie wie zB auch Sternenspuren macht, ist die Kamera bzw die Software ein absoluter Reinfall im Gegensatz zum Huawei….so fehlt mir zB die Möglichkeit, eine Langzeitbelichtung über Stunden zu machen (die sogenannte Bulb Belichtung).
Ich bin gezwungen, auf andere Software zuzugreifen…..und das ist in der Preisklasse schon echt ganz mies
Grundsätzlich gibt es keine bessere Kamera als die die Huawei verbaut.
Nur will jeder den US Bann unterstützen und lässt Huawei außen vor … wie hier im Bericht auch mal wieder.
Servus, also ganz so einfach ist es nun mal nicht. Wir hatten das P60 Pro im Test und auch in Kameravergleichen, außerdem ist es auch in der Kamerabestenliste: https://www.smartzone.de/bestenlisten/handykameras/. Die Nachtaufnahmen sind einfach sehr speziell und nicht unbedingt “besser”! Das sieht man auch in Vergleichen, die wir ebenfalls gemacht haben. Und das Huawei Mate 60 Pro hat es leider nicht hierher geschafft. Wir unterstützen hier auch keinen Bann – nur um das noch mal klarzustellen!
Beste Grüße
Jonas
Ich verstehe die Klage wegen der Displayränder nicht. Es packt doch fast jeder sein elegantes Glashandy in eine klobige Schutzhülle. Da ist es doch eher positiv, dass es einen Rand gibt. Zumindest bei meiner Hülle (mit einer kleinen Erhöhung am Rand) komme ich an den äußersten Rand ja gar nicht heran. Abgerundet hat da ja überhaupt noch nie Sinn gemacht. Zum Handy muss ich sagen: Ich bin vom OnePlus8 mit LineageOS auf ein Pixel 8 (ohne Pro) gewechselt und bin auch eher enttäuscht. Das OnePlus 8 (vor zwei Jahren gebraucht gekauft für 260€) ist immer noch einen kleinen Tick schneller… Weiterlesen »
Endlich mal ein objektiver Artikel über das P8P, ich habe diesen Kauf sehr bereut leider. Ich beschränke es auf das einzig gute, FOTOS mehr nicht.
Pixel 8 Pro removed option to hide the punch hole camera cutout
Warum erscheint dies in keinem Test. Für mich ein echter Rückschritt, hätte ich es gewusst wäre ich beim 7 pro geblieben.