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Der Edifier MP330 ist ein tragbarer Bluetooth-Lautsprecher im Vintage-Design, der sich als mittelgroße Lösung für den Hausgebrauch positioniert. Kurz vor Jahresende schnüren wir den Weihnachtssack zu und ergänzen unsere Tests der „Modern-Classics-Reihe“ von Edifier um den Edifier MP330 Speaker. Optisch greift dieser den Stil des ES20 oder D32 auf. Ob das Konzept erneut aufgeht und wie sich der Edifier MP330 zwischen den Geschwistern einsortiert, erfahrt ihr im Test.
Design & Verarbeitung
Neben dem ES20 (zum Test) als kleinstem Modell und dem D32 (zum Test) als bisher größtem Modell existiert zudem der direkte Vorgänger MP230. Dieser ordnet sich zwar zwischen den beiden Erstgenannten ein, tendiert jedoch eher zum ES20. Der MP330 übernimmt nun den anderen Part: Mit seinen Abmessungen von 207 x 101 x 116 Millimeter ist er ein Stück größer als die beiden kleinen Geschwister, erreicht aber nicht die Ausmaße des D32. Auch das Gewicht bleibt mit 1,1 Kilogramm überschaubar.
Der „Kofferradio-Look“ wird durch ein Trageband aus Kunstleder verstärkt. Ihr könnt den MP330 in dem von uns getesteten Braun, in einer schwarzen Variante mit silbernen Akzenten oder in einer weißen Variante mit goldenen Akzenten erstehen. Die Farbe des Tragegriffs richtet sich dabei nach der Farbe des Gehäuses.
Aushängeschild und maßgeblich verantwortlich für den Retro-Look sind die physischen Tasten an der Front. Sechs Tasten stehen bereit, darunter die übliche Mediensteuerung, ein Power-Button und ein Bluetooth-Button. Ein weiterer Knopf koppelt zwei Geräte für den Stereo-Modus.
Auf der Rückseite befindet sich ein schmaler Streifen mit den Anschlüssen und Geräteinformationen. Zur Verfügung stehen ein USB-C-Anschluss sowie ein SD-Karten-Slot. Eine AUX-Verbindung fehlt, was angesichts des Platzangebotes kaum nachvollziehbar erscheint.

Die Verarbeitung ist insgesamt gelungen; die Tasten wirken wertig, obwohl sie nur aus Kunststoff bestehen. Das bekannte Mesh an Front und Rückseite sorgt für einen edlen Look. Das Trageband aus Kunstleder könnt ihr durch Lösen der Schrauben abnehmen oder austauschen. Punkteabzug gibt es für das Holzfinish: Eine unsaubere Schnittkante an der Unterseite dämpft die Illusion von echtem Holz. Ansonsten wirkt das Gesamtbild stimmig.
Lieferumfang des Edifier MP330
Eher untypisch für Edifier fällt der Lieferumfang des MP330 spärlich aus. Andererseits lassen sich kaum Kabel anschließen. Gut gepolstert und verpackt ist die Box allemal.
- Edifier MP330
- USB-C- auf USB-A-Kabel (ca. 100cm)
- Schnellstartanleitung
- Mehrsprachige Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
Soundqualität des Edifier MP330
Ausgestattet ist der MP330 mit einem Class-D-Verstärker. Die Wiedergabe erfolgt maximal mit 24-Bit und 96kHz, allerdings nur über den USB-C-Port. Weder der Bluetooth-6.0-Chip noch der SD-Karten-Slot bieten eine HiFi-Zertifizierung. Über Bluetooth steht lediglich SBC bereit – das ist nicht zeit- und preisgerecht.
Verbaut sind drei Treiber: zwei Hochtöner mit 0,75 Zoll (je einer vorn und hinten) und ein ovaler Mitteltieftöner mit 53 x 93 Millimeter an der Front. Auf der Rückseite befindet sich zusätzlich ein ovaler, passiver Strahler mit 47 x 109 Millimeter. Alles zusammen bietet eine Leistung von 40 Watt RMS, wobei auf die Hochtöner jeweils 11 Watt entfallen und dem Mitteltieftöner 18 Watt zugeschrieben werden.
Die Eingangssensibilität von 500 ± 50mFFS ist an USB und Bluetooth identisch. Beachtet jedoch: Die Verbindung über USB (etwa von einem Smartphone) ist deutlich leiser als bei der kabellosen Übertragung.
| Frequenz: | 53–40.000Hz |
| Bluetooth: | 6.0 |
| Treibergröße: | 2x 0,75 Zoll & 1x 53x93mm |
| Chipsatz: | 1x Class-D-Amplifier |
| Eingänge: | Bluetooth, MicroSD, USB-C |
| Nennleistung: | 40W |
| Maximale Leistung: | k.A. |
| Gewicht: | 1,15kg |
| Reichweite: | bis zu 20m |
| Modellnummer: | EDF100094 |
| Widerstand: | k.A. |
| Einzelnutzung: | – |
| Lautstärke: | k.A. |
| Hochauflösender Codec: | Nein |
| Profile/Codecs: | AVRCP 1.6, A2DP 1.3, SBC |
| Akkukapazität: | ca. 4.800mAh |
| Wasserresistenz: | – |
Sound
Neben einem Equalizer stehen fünf Audioprofile bereit. „Music“ stellt dabei den Standard dar. Wir testeten den Lautsprecher überwiegend via Bluetooth, da dies die meistgenutzte Funktion sein dürfte. Aber auch die Verbindung über ein USB-C-Kabel wurde geprüft.
Im „Music“-Modus klingt der MP330 etwas dumpf. Der Fokus liegt spürbar auf dem Tiefenbereich, was kaum verständlich ist. Weder das Design noch die extra verbauten Hochtöner zeugen von einer klassischen Boombox. Trotz des mäßigen Fokus klingen die Höhen – soweit sie sich entfalten dürfen – gut und verzerrungsfrei. Was komplett untergeht, ist der mittlere Tonbereich – mit Ausnahme von Stimmen, die sich einigermaßen absetzen können.
In der Annahme, dass das nicht alles sein kann, wurden die verschiedenen Soundmodi durchprobiert. Allerdings ist außer „Party“ keiner wirklich zum Musikhören tauglich. Und selbst dieser bleibt bei der Abstimmung ähnlich beziehungsweise verändert den Fokus nur marginal.
Letztlich musste der Equalizer herhalten: Tiefen leicht zurücknehmen, Mitteltonbereich aufdrehen und den Höhen etwas mehr Saft geben. Das Ergebnis ist nicht perfekt und bleibt hinter den Erwartungen zurück, die sich auf Basis anderer Edifier-Speaker ergaben. Doch die manuelle Anpassung gestaltet das Klangbild neutraler: Die Mitten verlieren sich nicht mehr im Tieftonbereich, der Bass wird passabel abgebildet und die Hochtöner können endlich ihre Arbeit voll aufnehmen. Immerhin hat der MP330 ein paar Reserven in petto, sodass ihr etwas experimentieren könnt.
App – Edifier ConneX
Über die Edifier ConneX-App lässt sich der MP330 einfach verwalten. Die üblichen Menüpunkte sowie eine prozentgenaue Akkuanzeige sind vorhanden. In den Untermenüs könnt ihr, typisch für Edifier, recht viel einstellen. Dies reicht von der Lautstärke der Signaltöne bis zur Konfiguration des Energiesparmodus. Die Quelle lässt sich direkt wählen, statt durchzuschalten; zudem stehen Firmwareupdates bereit.
Der Funktionsumfang ist eingeschränkt, zumal keine steuerbaren LEDs verbaut sind. Mehr als eine einmalige Einrichtung dürfte kaum nötig sein. Das Hi-Res-Logo zeigt euch übrigens an, ob die hohe Abtast- und Bitrate anliegt. Erscheint es leicht ausgegraut, wie etwa im Bild bei Bluetooth, ist der Modus deaktiviert. Manuell lässt sich dieser nicht anschalten; der Speaker entscheidet selbst, wann die Gegebenheiten geeignet sind. Das sollte bei nahezu allen modernen Smartphones bereits der Fall sein.
Akkulaufzeit des Edifier MP330
Edifier gibt im Datenblatt eine Akkulaufzeit von 19 Stunden an. Erreicht wird diese bei 50% Lautstärke über Bluetooth (SBC). Da der Speaker bereits bei 50% eine ordentliche Lautstärke schafft, erscheint dieser Wert realistisch.
Doch auch bei höheren Pegeln (etwa 70%) bricht das Durchhaltevermögen nicht massiv ein. Stattdessen wurden bei diesem Wert noch über 16 Stunden erreicht. Einen Abend hält der Bluetooth-Speaker somit problemlos durch. Zur Not ist auch ein Betrieb mit angeschlossenem Ladegerät möglich.
Edifier selbst gibt nicht an, wie groß der Akku ist. Einige Seiten listen diesen mit 4.800mAh, was realistisch erscheint. Die Ladung über USB-C dauert bis zu 70 Minuten, was zu einem Akku dieser Größe gut passt.
Testergebnis
Der Edifier MP330 ist leider nicht ganz so gelungen wie die anderen Vertreter aus der Reihe. Wobei man etwa differenzieren muss. Das Design finde ich erneut ansprechend und es scheint ja auch bei der Kundschaft anzukommen, sonst würde man bei Edifier nicht mehrere Geräte mit diesem Design auflegen.
Funktionell ist der Speaker auch einwandfrei. Durch die App bekommt man einige zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten und die Lautstärke passt auch. Allerdings ist die klangliche Abstimmung von Haus aus ein Graus. Das war bei den anderen Lautsprechern nur bedingt der Fall. Der MP230 hatte dieses Verhalten jedoch ebenfalls zu einem gewissen Maße.
Es ist nicht alles verloren. Dem Klangbild kann man mit dem Equalizer gegensteuern. Allerdings stellt das für mich in diesem Fall fast schon ein „Muss“ dar. Ich bezweifle außerdem, dass hier via Firmwareupdate etwas geändert wird.
Hier hätte Edifier schon etwas nachjustieren können, zumal die UVP bei 150€ liegt. Angebote bringen den Preis nahezu durchgehend auf 99€, was ich aber immer noch etwas zu hoch angesetzt finde. Da sich der MP230 auf rund 80€ niedergelassen hat, wird es kaum noch größere Anpassungen geben.
Der MP330 bekommt eine halbe Empfehlung. Wer sich mit der Soundabstimmung auseinandersetzen will und das Design grundsätzlich mag, wird hier mit einem größeren Modell als der MP230 oder dem ES20 ausgestattet. Wer allerdings beim Auspacken schon einen guten Klang in ähnlichem Design haben will, wird eher beim D32 fündig. Dieser ist aber nicht so mobil einsetzbar.
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