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Bei der Suche nach einem unaufgeregten Fitnesstracker fürs Handgelenk führt nach wie vor kaum ein Weg am beliebten Xiaomi Mi Band vorbei. Die 10. Generation ist dabei schon die Zweite mit neuer Namensgebung: Das Mi Band 10 heißt nun offiziell Xiaomi Smart Band 10. Die NFC-Version hat Xiaomi schon länger aufgegeben, was ich als großer Fan mobiler Bezahlmethoden wirklich vermisse. Die Rettung für mich ist ein Bezahlring (Zum Test des Pagopace). Dieser kostet jedoch deutlich mehr als das Mi Band und ersetzt keine der anderen Funktionen, sondern ist ein Zusatzgerät.
Kommen wir jetzt zum Xiaomi Smart Band 10: Das Display wurde erneut minimal vergrößert und ist etwas heller. Die Keramik-Version hat es nach Deutschland geschafft. Zudem gibt es ein paar neue Sportfunktionen, die eher einem Softwareupdate gleichkommen. Apropos Software: Das Smart Band 10 ist, ebenso wie der Vorgänger, nur noch mit der Mi-Fitness-App kompatibel. Die Daten aus der Zepp-Life-App können jedoch automatisch synchronisiert werden, was gerade mit den smarten Waagen von Xiaomi wichtig ist.
Wenn ihr ein Mi Band 9 am Arm habt, könnt ihr direkt aufhören zu lesen, denn Gründe für ein Upgrade bieten die Smart Bands von Xiaomi historisch gesehen nie. Zudem ist das Xiaomi Smart Band 9 (zum Test) für unter 30€ meine Empfehlung, bis das Xiaomi Smart Band 10 genauso viel kostet und das 9er vom Markt verschwunden ist. Das dauert erfahrungsgemäß nicht lange. Ich hatte den neuen Xiaomi-Fitnesstracker jedenfalls die letzten sechs Wochen am Handgelenk und habe ihn bislang zweimal aufgeladen. Bestellt haben wir direkt bei Xiaomi und nach wenigen Tagen wurde geliefert. Die hierzulande erhältliche offizielle Global-Version hat kein NFC, kein Mikrofon oder Lautsprecher und auch kein GPS. Die erstgenannten Punkte gab es zuletzt beim Mi Band 7 NFC und seither ist kein Mi Band mit NFC mehr als Global-Version erschienen.
Design / Verarbeitung / Tragekomfort
Neu ist eine weiße Keramik-Version, die zusätzlich zur neuen UVP von 50€ nochmals 10€ teurer ist. Ich habe die schwarze Standardversion im Test – es gab noch ein weiteres Armband gratis mit dazu. Die Haupteinheit des Trackers misst 46,57 x 22,54 x 10,95 Millimeter (ohne Herzfrequenzsensor) und wiegt ohne Armband 15,95 Gramm. Mit Armband sind es 27,2 Gramm, sodass das Mi Band 10 am Handgelenk kaum spürbar ist. Der Tragekomfort hat sich dabei nicht verändert, und der Druckverschluss des mitgelieferten hochwertigen Armbands ist relativ zuverlässig. Wenn man jedoch körperlich arbeitet, würde ich dennoch ein Stoffarmband mit Klettverschluss oder die oben gezeigte Variante empfehlen, denn bei meinem Umzug und Werkeln ist das Band zweimal in zwei Wochen aufgegangen, wobei die Sicherheitsschlaufe es am Handgelenk gehalten hat. Die Gefahr, das Smart Band 10 zu verlieren, besteht also eher nicht. Das mitgelieferte Armband ist für Handgelenke von 135 bis 210 mm geeignet. Erwähnenswert ist in jedem Fall die proprietäre Halterung für das Band. Das Einsetzen der Einheit fand ich letztendlich besser gelöst beim Mi Band 7, aber mit 8 und 9 hat man jetzt insgesamt 3 Generationen mit der neuen Halterung und entsprechend eine große Auswahl an Armbändern.
Das Aluminiumgehäuse (das sich deutlich metallisch anfühlt) und das Gummiband sind schlichtweg super hochwertig, wobei ich nach sechs Wochen auch kleine Gebrauchsspuren feststellen kann. Das Display ist jedoch frei von Kratzern, obwohl ich damit oft angestoßen bin. In puncto Tragekomfort gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden. Für wenig Geld kann man sich ein anderes Band bestellen, aber die Einheit selbst ist perfekt fürs Schlaftracking und man spürt das Band nach wenigen Tagen nicht mehr an der Hand. Xiaomi gibt zudem eine Wasserbeständigkeit von 5 ATM für das Smart Band 10 an. Damit sind Schwimmen und Duschen kein Problem und das Band ist sogar bis zu einer Wassertiefe von 50 m geeignet. Das unterstreicht noch einmal die Qualität des kompakten Fitnesstrackers. Die einzigen Einschränkungen sind heißes Wasser und die Sauna, wobei mein Mi Band 7 NFC beides auch problemlos über Jahre überlebt hat.
Display des Xiaomi Smart Band 10
Wie eigentlich jedes Jahr wurde auch das Display des Smart Band 10 mit einer Diagonale von 1,72 Zoll etwas vergrößert. Es handelt sich hierbei um ein AMOLED-Display mit 212 x 520 Pixel und einer maximalen Helligkeit von 1.500 Lux, wie der Hersteller angibt. Das ist noch einmal etwas mehr als beim Vorgänger, und die Lesbarkeit im Freien bleibt auf exzellentem Niveau. Selbst mit abgedunkelter Brille konnte ich auf dem Fahrrad in der direkten Sonne alles noch perfekt lesen. Dabei ist die Darstellung nicht nur perfekt scharf, sondern mit 60Hz auch angenehm flüssig auf dem kleinen Bildschirm. Die Helligkeit lässt sich wahlweise manuell in Stufen oder automatisch regeln. Ich rate klar zur Automatik, mit der es in den letzten Wochen keinerlei Probleme gab. Eine Always-On-Funktion ist ebenfalls vorhanden und stellt zum Stromsparen auf Schwarz/Weiß um.
Für den einen oder anderen Bestätigungscode per SMS ist die Displaygröße ausreichend. Um jedoch WhatsApp-Nachrichten zu lesen und sich von sämtlichen Social-Media-Kanälen versorgen zu lassen, ist das Display definitiv zu klein und die Navigation wird auch etwas umständlich. Ich nutze das Gerät für Vibration bei Anrufen und SMS-Codes von Bankkonten und Account-Verifizierungen. Bei Anrufen sind auch „Quick Replies” per SMS möglich. Ich hatte im Test auch WhatsApp aktiviert, aber der Mehrwert ist in meinen Augen überschaubar. Optisch stehen zahlreiche Ziffernblätter zur Auswahl, sowohl online als auch offline, für die individuelle Anpassung des Smart Band 10.
Das Xiaomi Smart Band 10 hat ein etwas größeres und auf dem Papier auch helleres Display. Für die Preisklasse und den Einsatzzweck ist hier einfach alles perfekt.
Spezifikationen: Konnektivität & Sensoren
Die Verbindung zum Smartphone wird per Bluetooth 5.4 hergestellt. Eine meiner Lieblingsfunktionen ist nach wie vor das Auffinden des Smartphones, was hier abermals perfekt und mit einem Wisch nach rechts schnell und zuverlässig funktioniert. Beim Joggen und Radfahren ist man nach wie vor auf das Smartphone angewiesen, um den Standort zu verfolgen. Für integriertes GPS muss man zu den teureren Fitnessarmbändern greifen. Wenn das Smartphone dabei ist, werden zuverlässig Werte zur Strecke und natürlich auch sämtliche Gesundheitsdaten erfasst. Folgende Sensoren stehen dafür zur Verfügung:
- Beschleunigungsmesser
- Gyroskop
- Elektronischer Kompass
- Optischer Herzfrequenzsensor und Pulsoximeter.
- Umgebungslichtsensor
Der Aufbau der Sensoren auf der Unterseite bleibt exakt gleich wie beim Vorgängermodell. Es werden Herzfrequenz- und SpO²-Daten erfasst. Der Beschleunigungssensor und Gyroskop liefern die Bewegungsinformationen, während die Funktion des Kompasses selbsterklärend ist. Aus diesem Sensormix werden Informationen zum Schlaf, Stresslevel und verbrauchten Kalorien abgeleitet. Letztendlich hat sich bei den Gesundheitsfunktionen nicht viel getan, was aber auch nicht nötig ist. Ich habe diesmal erstmals die automatische Trainingserkennung genutzt, was relativ gut funktionierte, wenn auch nicht perfekt.
An dieser Stelle sei auch der Vibrationsmotor erwähnt, der definitiv zu den besseren und spürbareren zählt – ohne die Umgebung zu sehr zu stören. Schade ist allerdings, dass es keine NFC-Version mehr für Deutschland und Europa gibt. Ob sich das beim Mi Band 10 später ändert, ist fraglich.
HyperOS und die Mi Fitness App
Früher war es empfehlenswert, auch zum chinesischen Modell zu greifen. Unter HyperOS ist jedoch die Global-Version die richtige Wahl. Im Vergleich zum Band 9 ändern sich an der Darstellung nur Kleinigkeiten, und über die Mi-Fitness-App kann man das Band natürlich nach wie vor individualisieren. Der Schnellzugriff auf den Xiaomi Smart Hub und die Suchfunktion fürs Smartphone sind für mich als ehemaliger Mi-Band-7-NFC-Nutzer hier klare Vorteile. Auch die Optik ist drei Generationen später einfach deutlich besser. Zudem sind Benachrichtigungen von WhatsApp zumindest eingeschränkt lesbar auf dem 1,72 Zoll großen Display. An die Navigation gewöhnt man sich schnell, und alles ist übersichtlich und angenehm bunt gestaltet. Dabei lief das Band im Praxistest durchweg zuverlässig und hatte auch in der gesamten Wohnung immer eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone. Die klassischen und starken Funktionen in Kombination mit der Mi-Fitness-App sind nach wie vor gleich geblieben.
Dazu gehören der Fernauslöser für die Smartphone-Kamera, die Steuerung der Medien-/Musikwiedergabe und das Schalten des Smartphones auf stumm/Klingeln. Dazu kommen noch ein paar nette Funktionen auf dem kleinen Wearable. Diese muss man aktivieren und steuern, bieten aber keinen großen Mehrwert: Wecker stellen, Weltzeituhr, Wetter, Timer, Stoppuhr und Taschenlampe.
Gesundheits- & Sporttracking
Beim Training habe ich mich auf Schwimmen – ja, das Mi Band 10 zählt auch ohne Smartphone zuverlässig die Bahnen – und Radfahren konzentriert. Dabei habe ich die Daten mit denen einer Amazfit Active 2 (zum Test) verglichen und konnte keine nennenswerten Abweichungen beim Puls feststellen. Die Strecke wurde natürlich über das GPS des Smartphones getrackt, was immer sehr zuverlässig funktionierte. Der Puls, verbrauchte Kalorien, Geschwindigkeit etc. werden in der App unter „Training“ übersichtlich dargestellt. Weitere Gesundheitsfunktionen sind das Schlaftracking mit Zuordnung eines Tieres. Das funktioniert seit Jahren beim Xiaomi Mi Band zuverlässig und daran ändert sich auch bei dieser Generation nichts. Einschlafzeit, Aufwachzeit und nächtliches Aufwachen wurden gut erkannt. Auch beim Mittagsschlaf gab es keine Probleme.
Das Xiaomi Smart Band 10 misst den Puls, die Blutsauerstoffsättigung und den Stresslevel, zählt Schritte und überwacht den Schlaf sowie den weiblichen Zyklus. Hier bleibt also alles gleich wie in den Jahren zuvor. Dass die Daten jetzt angeblich genauer oder anders sind, kann ich in meinem Nutzungsszenario nicht nachvollziehen. Beim Puls bleiben es zuverlässige und nachvollziehbare Daten. Auch meine Schlafdaten decken sich mit denen anderer Smartwatches und ähnlicher Geräte. Der große Vorteil des Mi Bands beim Schlafen ist, dass es im Vergleich zu vielen anderen Geräten kaum stört. Wenn ihr dauerhaft, ungestört und zuverlässig Vitalwerte aufzeichnen wollt, seid ihr mit dem Xiaomi Smart Band 10 nach wie vor richtig. Eine echte Sportuhr, die man mit einem Brustgurt koppelt, ist das smarte Band hingegen nicht. Das sollte klar sein.
Es gibt auch spaßige Dinge wie eine Aufsteherinnerung oder Tagesziele, die man erreicht. Die sorgen auch mal für einen Lacher. Als ich nach einer ordentlichen Portion Schnitzel mit Pommes das Lokal meiner Dorfwirtin verließ, sagte das Band: „Kalorienziel erreicht!” Super, dachte ich mir. Die Aufsteh-Erinnerung ist für mich als Schreibtischhengst weiterhin hilfreich und klappt eigentlich auch relativ gut. Als ich noch geraucht habe, kam die übrigens nie 🤔.
Akkulaufzeit des Xiaomi Smart Band 10
In sechs Wochen musste ich das Xiaomi Mi Band 10 nur zweimal laden. Das sind jetzt keine Rekordwerte von 21 Tagen, die man je nach Einstellung durchaus erreichen kann. Aber bei aktivierten sämtlichen Messungen, Schlaftracking auf Maximum sowie Anruferinnerungen, SMS und WhatsApp sind die zwei Wochen Laufzeit durchaus beachtlich. Auch die automatische Trainingserkennung war aktiviert. Nach dem Deaktivieren der WhatsApp-Benachrichtigungen merkte ich jedoch keinen Unterschied. Egal, wie sehr man das Xiaomi Smart Band 10 beansprucht, auf 10 bis 14 Tage kommt man definitiv, was völlig angemessen und ausreichend ist. Wochenendtrips und einwöchige Urlaube können immer ohne Ladekabel erfolgen. Leider ist das proprietär und kein USB-C, was ich durchaus schade finde. Man könnte sagen, dass das Teil zu klein für USB-C ist, was wahrscheinlich auch stimmt. Aber Shokz hat bei seinen OpenRun Pro 2-Sportkopfhörern ebenfalls USB-C verbaut, was sehr praktisch ist. Leider funktionieren auch die alten Ladekabel des Mi Band 6 und 7 nicht mehr, da sich die Ladekontakte leicht verändert haben. Mit dem magnetisch haftenden und mitgelieferten Kabel ist das Smart Band 10 in nur 70 Minuten wieder voll einsatzbereit.
Testergebnis
Gleich vorweg: Nutzer des Mi Band 8 oder 9 müssen nicht upgraden, alle anderen können aber darüber nachdenken und werden mit dem neuen Band ihre Freude haben. Aktuell empfehle ich noch das Mi Band 9, bis der Preis des Mi Band 10 bei 30€ angelangt ist. Ihr erhaltet das gewohnte und überzeugende Gesamtpaket bestehend aus hellem AMOLED-Display, starker Akkulaufzeit und zuverlässigem Schlaf-, Gesundheits- und Sport-Tracking. Für die meisten Nutzer sollte das Band völlig ausreichen. 50€ UVP sind auf jeden Fall viel, aber die muss man wie immer nicht allzu ernst nehmen. Wartet auf ein Angebot oder greift zum Vorgängermodell. Auch 2025 ist das neueste Xiaomi Smart Band 10 eigentlich alternativlos – mit Ausnahme des noch gut verfügbaren Smart Band 9 (zum Test).
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Die quick-Replays funktionieren auch für WhatsApp vollumfänglich?
Servus, nein, das ist nur für Anrufe per SMS.
Beste Grüße
Jonas
Gibt es in der App endlich wieder die Anzeige, wie viel Tage in Folge man sein Schrittziel erreicht hat? Nur dann würde ich auf ein neues Band und eine neue App upgraden. Andernfalls bleibe ich bei meinem Mi Band 6
Schade, wieder nichts Neues, nur leichte Verbesserungen.
Was erwartest du? Einen Dauerbrenner verbessern und noch bezhalbar bleiben. Alles richtig gemacht Xiaomi. Einzig die NFC Option fehlt, aber man will ja auch die teureren Teile verkaufen.
GPS und NFC
Servus Ernst, also GPS gibt es ja dann bei der Pro-Version: https://www.smartzone.de/xiaomi-smart-band-9-pro-test/. Warum Xiaomi offenbar die Bezahlung aufgegeben hat, weiß ich nicht. Aber NFC gab es durchaus mal beim Mi Band, so nutze ich sogar heute noch das Band 7 NFC. Aber weder ein 8er noch ein 9er kam ledier auf dem Markt.
Beste Grüße
Jonas
läuft das Band mit der Notify App?
Laut Google Playstore – ja!
@Erik Heller Schmid. Mal was anderes. Bei Alie wird ein Xiaomi Band angeboten, um Mücken zu verscheuchen. Habt ihr sowas mal getestet?
Foto
So ein Test klingt doch eher nach einem Demütigungsritual für neue Smartzone-Autoren 😄. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich einem unserer Tester wirklich eine Armee hungriger Stechmücken zumuten möchte …