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Der Reinigungsspezialist Tesvor hat uns bereits in der Vergangenheit mit leistungsfähigen Saugrobotern begeistert, die vor allem durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf sich aufmerksam machten. Mit dem neuen Tesvor S8 Pro bietet der Hersteller einen voll ausgestatteten Saug- und Wischroboter, der dank Laser-Navigation völlig autonom navigiert.
Mit einer Saugleistung von 8.000 Pascal und einer integrierten Wischfunktion bietet der Tesvor S8 Pro beste Voraussetzungen für eine gründliche Reinigung der gesamten Wohnung. Wir haben den 200€ teuren S8 Pro ausführlich getestet und zeigen euch alle Stärken und Schwächen des neuen Modells.
Lieferumfang des Tesvor S8 Pro
Der Tesvor S8 Pro kommt in einem kleinen, kompakten Karton zu euch und enthält ein umfangreiches Zubehörpaket.
- Tesvor S8 Pro Saug- und Wischroboter
- Bedienungsanleitung
- Schnellstartanleitung
- Ladestation mit Ladeadapter
- 2 x Wischpad
- 4 x Staubbürste
- Ersatzfilter
- Reinigungswerkzeug
- Fernbedienung
Der Schmutzbehälter (250ml), der Frischwasserbehälter (350ml), Filter und Bodenbürste sind bereits vormontiert. Tesvor verbaut im S8 Pro einen 5.200 mAh (75Wh) großen Akku, der eine Laufzeit von bis zu 2,5 Stunden sicherstellt und bei Bedarf gewechselt werden kann.
Design und Verarbeitung
Der Tesvor S8 Pro präsentiert sich in einem typischen kreisrunden Design mit einem Durchmesser von 330 Millimetern und einer Höhe von 98 Millimetern inklusive des Laser-Turmaufbaus. Die Oberseite wird durch eine Acrylglasplatte mit Wellendesign optisch aufgewertet und vermittelt ein Premiumgefühl. Tesvor verbaut eine große Anzahl an Sensoren rund um den Roboter. Sowohl in der Front als auch an den Seiten sitzen Sensoren, die vermutlich der Entfernungsmessung dienen. Die eigentliche Laser-Technik befindet sich im Turm des S8 Pro. Die flexibel gelagerte Front beinhaltet zudem einen Sensor, der Kollisionen zuverlässig erkennt.
Tesvor setzt im S8 Pro auf einen kombinierten Frischwassertank/Schmutzbehälter. Somit fällt das Staubfachvolumen mit 250 Milliliter sehr gering aus. Für eine optimale Filtrierung kommt ein zweistufiges Filtersystem zum Einsatz. Grobe Partikel werden durch den feinmaschigen Kunststofffilter zurückgehalten, während die feinen Partikel im HEPA-Filter aufgefangen werden. Auf der Unterseite des Schmutzbehälters wird das Wischpad mit der dazugehörigen Halterung einfach eingeklickt. Für den reinen Saugbetrieb solltet ihr das Wischpad nicht am Roboter belassen. Es würde nur unnötig verschmutzen und die Bodenfreiheit reduzieren.
Auf der Unterseite befinden sich die zwei Aufnahmen für die rotierenden Kehrbürsten. Diese befördern den Schmutz direkt zur rotierenden Bodenbürste. An der Front und an den Seiten verbaut Tesvor jeweils einen Ultraschallsensor, der Teppichböden erkennt und den Absturz an Treppenstufen wirkungsvoll verhindert. Zwei kräftige Antriebsräder treiben den 4 Kilogramm schweren Roboter an.
Unter der vorderen Abdeckung befindet sich der 75Wh große Akku, den ihr nach dem Lösen von zwei Schrauben einfach entnehmen oder austauschen könnt. Unter dem Akku befindet sich zudem ein USB-C-Port, der vermutlich Servicezwecken dient. Insgesamt ist die Verarbeitung des Tesvor S8 Pro erstklassig und steht den großen Marken in nichts nach.
Inbetriebnahme und Steuerung des Tesvor S8 Pro
Für die Inbetriebnahme müsst ihr lediglich die zwei rotierenden Kehrbürsten installieren. Der Rest des Roboters kommt bereits vollständig vormontiert zu euch. Im zweiten Schritt sucht ihr einen passenden Standort für die Ladestation und ladet den Akku einmal vollständig auf. Betreibt ihr den Roboter lediglich im Saugmodus, solltet ihr die Aufnahme mit dem dazugehörigen Wischpad entfernen. Der Roboter ist somit einsatzbereit und kann auch ohne App verwendet werden.
Ist der Roboter eingeschaltet, aktiviert ihr das automatische Reinigungsprogramm durch einfaches Drücken auf den An-Taster. Der Roboter führt im Anschluss eine kurze Kartierungsfahrt durch und startet das Saugprogramm. Mit dem darunterliegenden Home-Taster schickt ihr den Roboter zur Ladestation zurück. Mit der beiliegenden Fernbedienung könnt ihr den Roboter wie in einem Videospiel steuern. Ihr könnt ihn sowohl manuell steuern, die Saugleistung und Wassermenge anpassen, in den Automatikmodus wechseln als auch zwischen den Betriebsmodi (saugen/wischen) umschalten. Wenn ihr keine automatisierten Reinigungspläne oder Sperrzonen nutzen möchtet, könnt ihr somit auf die App verzichten.
Die Tesvor Home App
Für die Konfiguration des Tesvor S8 Pro bietet der Hersteller die Tesvor Home App für Android und iOS an. Achtet darauf, im Play Store die richtige App herunterzuladen. Die normale Tesvor App ohne „Home“ als Namenszusatz bietet keine Unterstützung für den S8 Pro. Nach erfolgreicher Installation müsst ihr ein Nutzerkonto mit einer E-Mail-Adresse und einem Passwort anlegen.
Im Anschluss fügt ihr den S8 Pro mittels Bluetooth-Suche innerhalb weniger Sekunden in der App hinzu. Nachdem ihr das heimische WLAN zugewiesen habt, solltet ihr noch anstehende Firmware-Updates installieren.
Danach solltet ihr eine Karte mittels „Schnellkartierung“ erstellen. Hierfür verlässt der Tesvor S8 Pro seine Ladestation und erstellt mit Laser-Technik eine Karte seiner Umgebung. Vor der Kartenerstellung solltet ihr den Boden von herumliegendem Spielzeug, Kabeln und kleineren Gegenständen befreien. Die Kartierung arbeitet äußerst schnell. In nur 3 Minuten ist unser 30m² großer Raum im Dachgeschoss überwiegend erfasst. Die Startseite erlaubt zudem die Konfiguration der Reinigungsmodi. So kann der Roboter entweder nur kehren, wischen oder beides simultan ausführen. Die Saugleistung und die verwendete Wassermenge lassen sich je nach Bodentyp anpassen. Nach der erfolgreichen Erstellung der Karte könnt ihr bei Bedarf manuelle „Sperrzonen“ (quadratisch) einrichten. Hierbei könnt ihr die Zonen individuell für den Kehr- oder Wischbetrieb festlegen. Auch das Anlegen von virtuellen Grenzen (Tür zum Nebenraum) ist möglich.
Insgesamt lassen sich bis zu 10 Karten anlegen und verwalten. Das Anlegen einer neuen Karte ist nicht ganz trivial. Dafür müsst ihr in die Karteneinstellungen gehen, die aktuell verwendete Karte leeren und dann auf den Startbildschirm zurückkehren. Somit steht die Funktion der „Schnellkartierung“ wieder zur Verfügung. Für jede angelegte Karte lassen sich Reinigungspläne erstellen. Hier könnt ihr festlegen, zu welcher Uhrzeit die Reinigung starten soll und welcher Reinigungsmodus mit welcher Intensität ausgeführt werden soll. Wird allerdings nur ein einzelnes Zimmer einer Karte ausgewählt, kann dieses nicht in Bezug auf die Reinigungsmodi konfiguriert werden. Hier arbeitet der S8 Pro im Automatikmodus und kehrt lediglich den Raum.
In den intelligenten Reinigungseinstellungen könnt ihr die Reinigung bei Unterbrechung (Nachladen des Akkus) aktivieren oder deaktivieren. Weiterhin könnt ihr eine „Nicht stören“-Zeitspanne einrichten, in der der Roboter nicht arbeiten darf. Mit der Fernsteuerung könnt ihr den Roboter auch manuell per Handy steuern. Alle Reinigungsaufgaben werden in der App protokolliert und können in Bezug auf die gereinigte Fläche und Zeit ausgewertet werden. Die App bietet außerdem eine Anzeige über das installierte Verbrauchsmaterial und gibt Empfehlungen, wann dieses zu tauschen ist (Filter 3 Monate, Seitenbürsten 200 Stunden, Walzenbürste 300 Stunden). Zusammenfassend sind der Funktionsumfang und die Übersichtlichkeit der Tesvor Home App vorbildlich. Bis auf die etwas versteckte Option der Neukartierung und einen Übersetzungsfehler (höchste Saugstufe in kyrillischen Buchstaben) haben wir keine Funktionen vermisst. Wird die App im Hintergrund ausgeführt, kommt es gelegentlich vor, dass der Roboter nach dem Zurückkehren zur App nicht aktualisiert oder gefunden wird. Hier hilft es, die App neu zu starten, um das Problem zu lösen.
Der Tesvor S8 Pro reinigt dank der verbauten Laser-Navigation intelligent euren Wohnraum. Nachdem er die Grenzen der Reinigungsfläche abgefahren hat, reinigt der Roboter in U-förmigen Bahnen die Gesamtfläche.
Ist er damit fertig, reinigt er in entgegengesetzter Richtung nochmals. Somit entsteht ein virtuelles Kreuzmuster. Die Geschwindigkeit des S8 Pro ist vergleichsweise hoch. Er fährt einen Quadratmeter Fläche in rund einer Minute ab. Die grundlegende Routenführung funktioniert ausgezeichnet. Der Roboter fährt den Raum gleichmäßig ab und reinigt alle Bereiche.
Trotz verbauter Laser-Technik und Näherungssensoren touchiert der Roboter stetig die Wände, Möbel und Hindernisse im Raum. Diese fährt er zwar nur leicht an, dennoch entsteht das Gefühl, dass der Roboter sich eher durch den Raum tastet. Hindernisse mit einer Höhe von unter 5 Zentimetern erkennt er gar nicht und überfährt sie dementsprechend oder schiebt sie vor sich her. Somit sind besonders Schwingstühle, herumliegendes Spielzeug oder Kleidungsstücke ein Problem für den S8 Pro. Weil der Tesvor S8 Pro direkten Kontakt mit seiner Umgebung aufnimmt, reinigt er selbst Ecken und Kanten bis an den Randbereich. Enge Passagen sind somit ebenfalls kein Problem. Überall, wo der 33 Zentimeter breite Roboter durchpasst, fährt er auch hinein. Dennoch wirkt es, als ob die Navigation und Hinderniserkennung noch deutliches Potenzial für Verbesserungen bieten, denn eine direkte Kontaktaufnahme mit der Umgebung sollte nicht das Ziel sein.
Saug- und Wischleistung des Tesvor S8 Pro
Auf verschiedenen Hartböden wie Laminat, Fliesen, PV oder Vinyl leistet der Tesvor S8 Pro im Saugmodus eine ausgezeichnete Arbeit. Die Saugleistung reicht selbst im Normalbetrieb vollkommen aus, um jegliche Krümel, Sand, Schmutz oder Staub aufzunehmen. Die rotierenden Seitenbürsten befördern jeglichen Schmutz zur Bodenbürste.
Kleinere Teppiche im Raum werden dank der Sensoren auf der Unterseite zuverlässig erkannt. Generell ist der Tesvor nur für kurzflorige Teppiche geeignet. Bei der Überfahrt von Teppichen wird die Saugleistung automatisch auf das Maximum erhöht. Dies führt zu einer äußerst störenden Geräuschkulisse, die einen Aufenthalt in dem betreffenden Raum unangenehm macht. Aufgrund der hohen Arbeitsgeschwindigkeit ist der S8 Pro bereits 40 bis 50 Zentimeter über den Teppich gefahren, bevor die Saugleistung das Maximum erreicht. Dementsprechend werden die Ränder nicht optimal gesaugt. Generell dürft ihr auf Teppichböden keine Wunder erwarten. Leichte Krümel und Schmutz werden zwar entfernt, aber bei tiefer liegendem Schmutz oder Tierhaaren kommt der S8 Pro an seine Grenzen. Der Roboter kann Hindernisse und Kanten bis zu einer Höhe von 20 Millimetern zuverlässig überwinden. Im Test konnten selbst 30 Millimeter hohe Türschwellen problemlos bewältigt werden.
Während höherpreisige Modelle bei der Wischfunktion auf rotierende Wischpads setzen, kommt beim Tesvor S8 Pro ein starres Pad zum Einsatz, das einfach über den Boden gezogen wird. Der integrierte Wassertank befeuchtet das Tuch entsprechend der Einstellungen in der App. Vor allem bei empfindlichen Böden wie Parkett oder Laminat solltet ihr die niedrigste Einstellung wählen. Die Wischleistung liegt konstruktionsbedingt auf einem mäßigen Niveau. Ist das Wischpad einmal verschmutzt, wird der Schmutz im Raum eher verteilt als aufgenommen. Teppiche werden bei der Nutzung der Wischfunktion zuverlässig erkannt und entsprechend nicht befahren.
Insgesamt ist die Reinigungsleistung vor allem im Saugbetrieb auf Hartböden exzellent. Teppichreinigung und das Wischen gehören dagegen nicht zu den Stärken des S8 Pro, werden aber dennoch zufriedenstellend erledigt.
Akkuleistung, Lautstärke und Wartung
Der 5.200mAh Akku (75Wh) ermöglicht laut Hersteller eine Laufzeit von bis zu 150 Minuten. In unserem Test konnten wir rund 100m² Fläche bei einer Laufzeit von 110 Minuten reinigen, bevor der S8 Pro wieder an die Ladestation musste (Restkapazität 20%). Das mitgelieferte Ladegerät hat eine Leistung von 20W und lädt den Akku in rund 4,5 Stunden von 80 auf 100% auf. Mit vollständig geladenem Akku liegt der Standby-Verbrauch bei niedrigen 2W.
Die Lautstärke des Tesvor S8 Pro ist allgemein sehr hoch. Im Saugbetrieb variiert die Lautstärke je nach eingestellter Saugleistung (leise 60 dB(A), normal 65 dB(A), stark 68 dB(A), sehr stark 73 dB(A)). Vor allem bei der automatischen Saugstärken-Erhöhung auf Teppichböden sind die 73 dB(A) äußerst unangenehm. Im Wischbetrieb erreicht der S8 Pro mit 50 dB(A) erträgliche Werte. Alle Messungen haben wir in einem Abstand von einem Meter durchgeführt.
Wartung
Aufgrund des recht kleinen Staubbehälters solltet ihr den Tesvor S8 Pro regelmäßig ausleeren. Ihr könnt ihn entsprechend einfach entnehmen und im nächsten Mülleimer entleeren. Den HEPA-Filter solltet ihr im gleichen Atemzug ausklopfen oder mit einem Staubsauger absaugen. Für die Reinigung des Wischpads reicht es aus, es mit lauwarmem Wasser auszuspülen. Auch einen Waschgang in der Waschmaschine bei 30°C hat es problemlos überstanden.
Nach rund 200m² gereinigter Fläche haben wir den Roboter gründlicher unter die Lupe genommen. Vor allem lange Haare verfangen sich gerne in der Bodenbürste und den rotierenden Kehrbürsten. Aufgrund der einfachen Demontage der Bürsten ist die Reinigung in rund 5 Minuten abgeschlossen.
Testergebnis
Der Tesvor S8 Pro für 150€ bis 200€ hinterlässt in unserem Test einen zwiespältigen Eindruck. Während die Verarbeitung, Geschwindigkeit, Akkuleistung und die Reinigungsleistung auf Hartböden überzeugen, besteht bei der Navigation und der Hinderniserkennung Nachholbedarf. Trotz Lasertechnologie und zahlreicher Sensoren berührt er häufig Wände sowie Hindernisse. Die manuelle Steuerung ohne App ermöglicht es, verschiedene Räume ohne separate Kartenerstellung zu reinigen. Die Wischleistung ist zufriedenstellend, stößt bei hartnäckigen Verschmutzungen jedoch an ihre Grenzen. Sucht ihr einen einfachen, eleganten Saug- und Wischroboter für Hartböden, ist der Tesvor S8 Pro eine gute Wahl. Ich würde ihn sogar als echtes Schnäppchen durchgehen lassen, wenn er zu eurem geplanten Einsatzzweck passt.
Benötigt ihr allerdings ein Modell vorwiegend zum Wischen oder für Teppiche, lohnt sich ein Blick in unsere Bestenliste der Saugroboter.
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