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Mit dem Teclast ArtPad Pro möchte Teclast vor allem die kreativen Köpfe unter den Tabletnutzern ansprechen. Der mitgelieferte Stylus und die dazugehörige App sollen grenzenlose Kreativität ermöglichen. Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen: Mit 256 Gigabyte internem Speicher, Android 15 sowie der guten Performance dank MediaTek Helio G99 Prozessor ist das Tablet auch für all jene interessant, die ein grundsolides Gerät suchen. Ob sich ein Kauf lohnt und was das Tablet noch zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.
Design und Verarbeitung
Das 12,7 Zoll große Teclast ArtPad Pro hüllt sich in ein vollständiges Metallgehäuse. In der Vergangenheit sparten Hersteller zunehmend bei der Verarbeitung und setzten speziell um den Rahmen herum auf Kunststoff. Umso erfreulicher ist es, dass Teclast zu den alten Wurzeln zurückgekehrt ist und wieder ein vollständig aus Metall gefertigtes Gehäuse verwendet. Neben der „Power-Taste“ und der „Lauter-/Leiser-Wippe“ besitzt das Tablet noch eine frei belegbare Taste.
Sie ist weder als alternative Kamerataste nutzbar, noch erfüllt sie einen anderen wertvollen Zweck außer dem Starten von Apps. Die Tasten haben aber einen hervorragenden Druckpunkt. Horizontal betrachtet befinden sich links und rechts jeweils zwei der insgesamt vier Lautsprecher. Auf der Oberseite sind zudem zwei Mikrofone untergebracht.
Zudem verfügt das Tablet über einen Einschub, in den ihr entweder eine SIM-Karte und eine Speicherkarte oder zwei SIM-Karten stecken könnt. Die Abmessungen betragen 279 x 211 x 7,2 Millimeter bei einem Gewicht von 656 Gramm. Eine IP-Zertifizierung liegt nicht vor. Ein 3,5 Millimeteranschluss ist ebenfalls nicht vorhanden. Zuletzt gibt es noch den USB-2.0-Anschluss. Die Verarbeitung ist sehr gut. Dank des Gehäuses und der beschichteten Oberfläche vermittelt das Tablet eine hohe Stabilität und liegt zudem gut in der Hand. Wir haben nichts auszusetzen und geben die volle Punktzahl.
Stylus
Im Paket ist der Stylus enthalten, mit dem sich Zeichnungen oder Notizen auf dem Tablet präzise umsetzen lassen. Dank 4096 Druckstufen und Bluetooth-Unterstützung ist er besonders präzise beim Schreiben und in den vorgesehenen Apps. Mit der Seitentaste lässt sich der Stift in den Apps auch als Radiergummi benutzen. Er besitzt jedoch nicht ganz den Funktionsumfang des S-Pen von Samsung, sondern ist auf die Grundfunktionen ausgelegt.
Lieferumfang des Teclast ArtPad Pro
- Teclast ArtPad Pro
- 33 Watt Netzteil
- USB-C auf USB-C-Kabel
- Anleitung
Neben dem Tablet und dem Stylus sind ein 33 Watt starkes Netzteil und ein USB-C-auf-USB-C-Ladekabel enthalten. Selbstverständlich ist auch eine Anleitung dabei, und eine Displayschutzfolie ist vorinstalliert. Diese ist jedoch nicht von bester Qualität und hat sich nach einigen Tagen von selbst gelöst.
Display des Teclast ArtPad Pro
Das Teclast ArtPad Pro ist 12,7 Zoll groß. Es handelt sich um ein IPS-Display mit einer Bildwiederholrate von 60 Hertz. Hier hat Teclast die Chance vertan, zumindest ein 90-Hertz-Display anzubieten. Andere Hersteller wie Xiaomi bieten dies zumindest an und kosten kaum mehr. Die Auflösung beträgt 2176 x 1600 Pixel, was zu einer Pixeldichte von 320 Pixel pro Zoll führt. Es ist auch Widevine L1 vorhanden, weshalb ihr Streamingdienste wie Netflix oder Amazon in Full HD genießen könnt.

Das größte Manko sind jedoch die 242 Lux Helligkeit. In Innenräumen mag das ausreichend sein, aber spätestens bei direkter Sonneneinstrahlung ist kaum noch etwas auf dem Display zu erkennen. Das ist unverständlich, zumal Teclast selbst schon mehrfach bewiesen hat, dass sie sehr gute und helle IPS-Displays verbauen können.
Die Kalibrierung selbst ist gut. Die Farben sind kräftig und können in den Einstellungen optimiert werden. Das Display bietet eine ausreichende Schärfe und macht grundsätzlich Spaß, wäre da nicht die erwähnte niedrige Helligkeit. Damit verschenkt Teclast viele Punkte.
Leistung
Teclast hat sich für den MediaTek Helio G99 entschieden. Dieser setzt auf zwei ARM-Cortex-A76-Kernen mit bis zu 2,2 GHz und sechs ARM-Cortex-A55-Kernen mit bis zu 2,0 GHz. Als Grafikprozessor kommt ein Mali-G57-MC2 zum Einsatz. Der interne Speicher beträgt 256 Gigabyte und der Arbeitsspeicher 8 Gigabyte.




Als Massenspeicher kommt UFS 2.2 zum Einsatz. Bei Bedarf kann der interne Speicher mit einer microSD-Speicherkarte erweitert werden. Er erreicht eine solide Schreibgeschwindigkeit von 1050 MB/s und eine Lesegeschwindigkeit von 937 MB/s.
Hier können wir es kurz machen: Die Leistung im Alltag war hervorragend. Allerdings sollte auch erwähnt werden, dass der MediaTek Helio G99 in die Jahre gekommen ist und es an der Zeit wäre, diesen durch einen leistungsfähigeren Prozessor zu ersetzen. Es gibt genügend günstige Alternativen, weshalb die wiederholte Verwendung desselben Prozessors nicht notwendig ist.
System
Ein Vorteil ist die Auslieferung mit Android 15. Als Basis dient Stock-Android, dem Teclast ein eigenes Design übergestülpt hat. Ein Update-Versprechen gibt es nicht, und während des Testzeitraums wurde nur ein Update bereitgestellt. Abgesehen von den hauseigenen Apps, die unter anderem für den Stylus benötigt werden, ist keine Bloatware vorinstalliert. Alle nötigen Einstellungen sind vorhanden.
Ein „Dark-Mode“ sowie ein „Lese-Modus“ und kleinere Extras wie ein „Soundoptimierungsmodus“ oder eine „Seitenleiste“ sind ebenfalls vorhanden. Das sind nützliche Funktionen, die für einige Anwender praktisch sein können. Bugs und Probleme traten nicht auf und das gesamte System funktionierte einwandfrei.
Kamera des Teclast ArtPad Pro
Bei der Kamera setzt man auf einen 13-Megapixel-Sensor mit einer Blende von f/2.6. Bei der zweiten Kamera handelt es sich vermutlich um einen 2-Megapixel-Tiefensensor. Auf einen optischen Bildstabilisator müsst ihr verzichten, und die Kamera-App bietet nur das Nötigste, ohne Raum für Spielereien zu lassen.
Hauptkamera und Frontkamera
Die Qualität der Aufnahmen ist bescheiden bis schlecht. Die Schärfe ist kaum vorhanden. Ein hoher Dynamikumfang, kräftige Farben und die richtige Belichtung sind ebenfalls Mangelware. Bei Nacht versagt die Kamera gänzlich und es ist unmöglich, damit scharfe Bilder zu erstellen. Generell sollte man aber nicht vergessen, dass Tablet-Kameras nie besonders gute Qualität liefern.
Die Frontkamera mit 8MP ist in Ordnung, das Motiv ist zu erkennen. Für den einen oder anderen Videoanruf sollte die Kamera ausreichen, mehr aber auch nicht. Videos können in Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, doch auch diese Qualität ist nicht der Rede wert. Der Ton war dafür überraschend gut, kann aber den Rest nicht ausgleichen.
Kommunikation und Konnektivität
Es können entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine Speicherkarte verwendet werden. Außerdem sind Bluetooth 5.2 und WiFi 5 integriert. Für die Navigation nutzt das Tablet GPS, Galileo, Beidou und GLONASS. Es verfügt über einen Helligkeitssensor, ein Gyroskop, einen Annäherungssensor und einen Kompass. Allerdings bewirkt der Helligkeitssensor kaum eine Veränderung der allgemeinen Helligkeit. Vermutlich, weil das Tablet ohnehin meistens die volle Helligkeit nutzen muss.
Die Gesichtsentsperrung funktioniert auch bei schlechten Lichtverhältnissen einwandfrei. Ein Fingerabdrucksensor existiert nicht. Ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss ist nicht vorhanden. Das Tablet besitzt vier Lautsprecher, die einen guten Klang produzieren, allerdings fehlt es teilweise etwas an Tiefe. Dafür werden sie sehr laut und verzerren bei voller Lautstärke nur wenig. Einen Vibrationsmotor besitzt das Tablet nicht.
Akkulaufzeit des Teclast ArtPad Pro
Im Teclast ArtPad Pro ist ein 10.000 mAh großer Akku verbaut. Der MediaTek G99 hat sich in der Vergangenheit als energieeffizienter Prozessor gezeigt, allerdings scheint Teclast ihn wenig optimiert zu haben. Beim Akkutest mit 60 Hertz und 200 Lux kam das Tablet auf eine Laufzeit von 7 Stunden und 11 Minuten.


Bei Benchmarks wie dem 3DMark Wildlife können bei voller Helligkeit weit über 15% verbraucht werden. Ein einstündiges YouTube-Video mit 200 Lux verbrauchte rund 4%. Auch bei der alltäglichen Nutzung kann sich der Akku je nach Szenario schnell entleeren. Ein Dauerläufer ist das Gerät trotz der vielversprechenden Akkugröße nicht. Mit dem beiliegenden 33W-Netzteil ist das Tablet in rund drei Stunden aufgeladen.
- 60 Hertz
- 1%
- 71%
- 88%
- 100%
Testergebnis
Es ist weder Fisch noch Fleisch. Das Teclast ArtPad Pro ist zwar ein solides Tablet, das an vielen Stellen punkten kann, allerdings unterscheidet es sich kaum von anderen Tablets und bietet nur eine Neuerung, auf die ihr auch verzichten könntet. Aber kommen wir zunächst zum Positiven. Die erstklassige Verarbeitung und die Rückkehr zu einem vollständigen Metallgehäuse sind hervorzuheben. Die Systemleistung ist solide und im Alltag absolut zufriedenstellend. 256 Gigabyte interner Speicher und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher sind ebenfalls sehr gut. Widevine L1, der Stylus, Android 15 und die vier Lautsprecher runden die Ausstattung positiv ab.
Diese positiven Aspekte werden jedoch durch das dunkle Display, die schlechte Kamera und die nüchterne Akkulaufzeit stark überschattet. Ein gutes 90- oder 120-Hertz-Display, das auch mit seiner Helligkeit überzeugen kann, wäre besser gewesen. Eine sehr gute Akkulaufzeit, die der Akkugröße gerecht wird, oder eine brauchbare Kameraqualität wären mir lieber gewesen als ein Stift.
Zwei Tablets, die zeigen, wie es besser geht, sind zum einen das Redmi Pad Pro (zum Test), das hin und wieder schon für rund 200€ zu haben ist und vor allem in den Bereichen überzeugt, in denen das Teclast Schwächen zeigt. Das andere ist das Blackview Mega 1 (zum Test), welches nach wie vor ein kleiner Geheimtipp ist. Es ist günstiger erhältlich und punktet vor allem beim Display und der Gesamtausstattung. Ansonsten findet ihr die besten Alternativen natürlich in unserer Tablet-Bestenliste.
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