Samsung Galaxy TriFold vorgestellt – Smartphone & 10-Zoll-Tablet in einem
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Das Warten hat ein Ende und die Gerüchteküche darf abkühlen. Samsung hat am 2. Dezember in Korea – erstaunlich still und heimlich – sein erstes zweifach faltbares Smartphone enthüllt. Das Samsung Galaxy Z TriFold ist da.
Das Herzstück bildet ein riesiges 10 Zoll Hauptdisplay, das durch ein 6,5 Zoll großes Cover-Display auf der Rückseite ergänzt wird. Für die nötige Rechenpower sorgt der Qualcomm Snapdragon 8 Elite for Galaxy. Damit dem Falt-Riesen nicht die Puste ausgeht, verbaut Samsung ein Drei-Zellen-Akkusystem mit insgesamt 5.600mAh Kapazität. Wir haben alle technischen Daten und natürlich die (schmerzhaften) Preisprognosen für euch zusammengefasst.
Design & Mechanismus: Doppelt hält besser
Die Basis des Galaxy Z TriFold ist das neu entwickelte „Armor Flex“-Scharnier. Beim TriFold nutzt der Hersteller nicht nur einen Faltmechanismus, sondern gleich zwei unterschiedlich große Scharniere mit einer komplexen Doppelschienenstruktur.
Anders als beim Konkurrenten Huawei Mate XT (zum Test), dessen Bildschirm sich teilweise nach außen wölbt, falten sich beim Samsung-Modell beide Seiten des Displays nach innen zum Zentrum hin. Im geschlossenen Zustand ist das empfindliche, flexible Panel vollständig durch das Gehäuse geschützt. Samsung hat sogar einen automatischen Alarm integriert, der euch warnt, falls ihr – warum auch immer – versuchen solltet, das Gerät gegen die Laufrichtung falsch herum zu falten.
Die Abmessungen und das Gewicht sind eine echte Ansage und zeigen, dass wir hier physikalisches Neuland betreten:
- Aufgeklappt: Hauchdünne 3,9mm an der schmalsten Stelle (ohne Kamerabuckel) – 159,2 x 214,1 x 3,9 Millimeter
- Zusammengeklappt: 12,9mm Dicke – spürbar mehr als bei einem normalen Smartphone, aber wenn man bedenkt, dass hier drei Lagen Display übereinanderliegen, ist das technisch beeindruckend – 159,2 x 75 x 12,9 Millimeter
- Gewicht: Massive 309 Gramm. Das Huawei Mate XT wiegt „nur“ 298 Gramm.
Um dieses Gewicht überhaupt zu erreichen und nicht bei über 350 Gramm zu landen, musste Samsung Kompromisse bei der Materialwahl eingehen. Während der Rahmen aus einer Legierung aus Titan und „Advanced Armor Aluminium“ besteht, ist die Rückseite aus einem mit Keramikglasfasern verstärkten Polymer gefertigt – oder kurz gesagt: hochwertiger Kunststoff. Ein wichtiges Detail für den Alltag: Das Gerät ist nach IP48 zertifiziert. Das bedeutet Schutz gegen Wasser, aber es ist nicht vollständig staubdicht.
Displays: Ein Tablet für die Hosentasche
Wenn ihr das Gerät entfaltet, haltet ihr kein Smartphone mehr in den Händen, sondern ein vollwertiges Tablet. Es gibt allerdings zwei sichtbare Knickstellen im Display und kratzresistent ist die Oberfläche nicht.
Hauptdisplay (Innen): Hier blickt ihr auf ein riesiges 10 Zoll AMOLED-Panel im 16:11 Format. Die Auflösung beträgt scharfe 2160 x 1584 Pixel. Wie von Samsung gewohnt, handelt es sich um ein LTPO-Panel mit einer adaptiven Bildwiederholrate von 1 bis 120Hz. Die Helligkeit wird mit bis zu 1.600 Lux angegeben.
Cover-Display (Außen): Da das Gerät komplett nach innen faltet, benötigt es zwingend ein separates Außendisplay. Dieses misst 6,5 Zoll. Es kommt im 21:9 Format, löst mit 2520 x 1080 Pixel auf und soll mit angegebenen 2.600 Lux auch sehr hell leuchten. Geschützt wird die Front durch das widerstandsfähige „Gorilla Glass Ceramic 2“.
Zu den Konnektivitätsstandards: Dual-SIM + eSIM, WiFi 7, Bluetooth 5.4 und ein klassischer Fingerabdrucksensor an der Seite im Powerbutton.
Leistung & System – der PC-Ersatz in der Tasche
Unter der Haube arbeitet der Snapdragon 8 Elite for Galaxy. Es ist zwar nicht der aktuelle Top-Prozessor, aber im Alltag liefert dieser Chip immer noch massive Leistung für Multitasking. Ihm zur Seite stehen satte 16GB Arbeitsspeicher und wahlweise 512GB oder bis zu 1TB interner Speicher.
Hier spielt das Galaxy Z TriFold seine wahre Stärke aus. Android 16 und One UI 8 sind perfekt an den neuen Formfaktor angepasst. Die schiere Größe des Panels erlaubt es euch, drei Apps im Hochformat nebeneinander laufen zu lassen, ohne dass die Darstellung zu klein wird.
Das absolute Killer-Feature ist jedoch der neue Standalone DeX Modus. Bisher brauchtet ihr für Samsung DeX immer einen externen Monitor oder TV. Das ändert sich jetzt: Das TriFold ist der Monitor. Ihr könnt direkt auf dem 10 Zoll Display eine Desktop-Oberfläche starten, Maus und Tastatur per Bluetooth verbinden und habt quasi einen kleinen Laptop vor euch stehen. Bis zu vier Arbeitsbereiche mit je fünf Apps sind möglich. Das macht das TriFold zur echten portablen Workstation für alle, die unterwegs Excel-Tabellen bearbeiten oder Texte schreiben müssen.
Natürlich darf auch „Galaxy AI“ nicht fehlen. Der neue Formfaktor ermöglicht spannende Anwendungsfälle, wie etwa den Dolmetscher-Modus, bei dem der Gesprächspartner den übersetzten Text auf der Rückseite lesen kann, während ihr auf den inneren Schirm schaut.
Kamera: Bekannte Kost auf hohem Niveau
Das Setup erinnert stark an das Galaxy Z Fold 7. Die Kamera ist also keinesfalls schlecht, aber sie ist eben nicht das absolute Maximum dessen, was Samsung im Regal liegen hat.
- Hauptkamera: 200MP (Sensor: ISOCELL HP2) mit einer Blende von f/1.7, OIS
- Ultraweitwinkel: 12MP mit f/2.2 Blende, FOV: 120˚
- Tele-Kamera: 10MP mit 3-fach optischem Zoom, OIS
- Selfie-Cams: innen und außen mit 10MP.
Drei Akkus gegen den Stromhunger
Spannend ist die Lösung der Energieversorgung: Samsung verbaut insgesamt 5.600mAh. Da es keinen Platz für einen einzelnen großen Block gibt, wird die Kapazität auf drei einzelne Zellen in den jeweiligen Gehäuseteilen aufgeteilt. Das ist die bislang größte Batterie in einem Samsung-Smartphone. Beim Laden bleibt Samsung leider konservativ: kabelgebunden mit maximal 45 Watt und kabellos mit 15 Watt.
Preis & Verfügbarkeit: Ein teurer Spaß
Das Samsung Galaxy Z TriFold startet am 12. Dezember – allerdings vorerst exklusiv für den Heimatmarkt Südkorea. Samsung hat aber bestätigt, dass Märkte wie die USA, China, Taiwan, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate in Zukunft folgen sollen. Von Deutschland ist in der offiziellen Mitteilung explizit noch keine Rede. Wir gehen davon aus, dass wir uns bis ins erste Quartal 2026 gedulden müssen.
Die Preise haben es in sich:
- Korea-Preis: 3.594.000 KRW. Das entspricht umgerechnet ca. 2.100€.
- Was das für uns bedeutet: Das klingt erst einmal „günstiger“ als die ursprünglich befürchteten 3.000 US-Dollar. Doch Vorsicht: Wenn man den üblichen Preisaufschlag von ca. 40% draufrechnet, landen wir in Europa eher bei realistischen 2.800€ bis 3.000€.
Unsere Einschätzung
Das Samsung Galaxy Z TriFold ist ein technisches Meisterwerk, das eindrucksvoll zeigt, was machbar ist, wenn man die Grenzen der Physik ausreizt. Das 10-Zoll-Display in einem Formfaktor, der (gerade noch so) in die Jackentasche passt, ist der Traum vieler Power-User. Besonders der Standalone-DeX-Modus könnte das Tablet oder den Laptop auf Kurzreisen tatsächlich überflüssig machen.
Dennoch gibt es Kritikpunkte, die wir nicht ignorieren können: Ein Gewicht von 309 Gramm, die zunächst beschränkte Verfügbarkeit und 45 Watt sind im Jahr 2025 einfach nicht mehr zeitgemäß. Auch der Akku ist wohl nicht groß genug für lange Arbeitstage, wenn man das Gerät öfter aufgeklappt verwendet.
Wer das absolute Maximum an Displayfläche sucht, Technik liebt und den Preis eines Gebrauchtwagens nicht scheut, bekommt hier das Nonplusultra der Smartphone-Technik. Für den „normalen“ Nutzer sind ein Galaxy Z Fold 7 oder ein S25 Ultra vermutlich weiterhin die vernünftigere (und deutlich günstigere) Wahl. Wir sind gespannt, wann das Gerät in Deutschland landet. Und ob man dem Triple-Foldable überhaupt mal 2026 in freier Wildnis begegnet 😄 Habt ihr schon mal jemanden mit dem Huawei Mate XT gesehen? Schon normale Foldables sind in Europa ein schwieriges Thema und der Marktanteil verschwindend gering (zur Analyse).
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