Motorola Moto Tag hat jetzt UWB für die Ortung im Nahbereich!
Ich habe mich in den letzten Monaten ausführlich mit Standort-Trackern für das Find My Device-Netzwerk von Google beschäftigt. In diesem Zuge sind unter anderem meine Testberichte zu günstigen Trackern von Aliexpress und zum Moto Tag von Motorola entstanden. Letzterer ist gut ein Jahr nachdem das Netzwerk von Google an den Start gegangen ist weiterhin das einzige Modell mit UWB-Support.
Das Problem: Google Find Hub hat überhaupt kein Ultrabreitband unterstützt. Genau das hat sich jetzt geändert – wenn auch mit gehöriger Verspätung, die beim Suchmaschinengiganten zu meiner allgemeinen Erwartungshaltung gehört.
Ich habe Ultrabreitband mit dem Motorola Moto Tag und dem Google Pixel 9 Pro (zum Testbericht) ausprobiert. Außerdem zeige ich euch in diesem Artikel, wie ihr die Funktion einfach freischalten könnt, wenn sie bisher nicht bei euch aufgetaucht ist.
UWB mit dem Moto Tag: Die Voraussetzungen im Überblick
Die Liste der Voraussetzungen ist überraschend lang. Einerseits benötigt ihr natürlich den Moto Tag von Motorola – den momentan einzigen Find My Device-Tracker mit UWB-Support.
Und dann braucht ihr natürlich noch ein Android-Smartphone, das Ultrabreitband unterstützt. Das sind weiterhin eigentlich nur High End-Modelle von Google und Samsung. Bei anderen Herstellern sind es – wenn überhaupt – nur einzelne Modelle. Dazu gehören das Xiaomi 15S Pro, Motorola Edge 50 Ultra und Blackview BV8900 Pro.
Der Grund dafür ist ein typisches Henne-Ei-Problem. Bisher hat der Standard unter Android nur als digitaler Autoschlüssel für einige Modelle von BMW und Tesla gedient. Dadurch hat ihn kaum jemand benutzt und die Hersteller sehen keinen Grund, mehr Smartphones mit UWB auszustatten. Jetzt ist immerhin ein zweiter Einsatzzweck dazugekommen. Zudem ist der Standard relativ teuer und wird voraussichtlich mit Bluetooth 6 überflüssig.
Damit haben wir die Hardware abgehakt und können uns der Software widmen. Ihr benötigt den aktuellen Release der Moto Tag-App mit der Versionsnummer 01.00.073.10.
Die Verteilung über den Google Play Store läuft Medienangaben zufolge bereits, geht aber sehr langsam voran. Die Version ist seit dem 11. Juni 2025 verfügbar und ist auf meinem Gerät bis zum 19. Juni 2025 nicht angekommen. Deswegen habe ich mich für den Sideload entschieden. Ihr erhaltet die Datei bei APKMirror, müsst euch dann aber mit dem APKMirror Installer (zum Google Play Store) herumschlagen, der werbefinanziert ist. Eine bessere Alternative ist es, die XAPK Datei mit unserer Anleitung in eine normale APK umzuwandeln.
Anschließend müsst ihr in der Moto Tag-App ein Update für den Tracker durchführen – die Versionsnummer lautet dann 2.0.93 und bringt laut Changelog die Unterstützung von Ultrabreitband mit.
Damit sind alle Voraussetzungen erfüllt und wir können in die App Google Find Hub wechseln. Die vor über einem Monat gestartete Umbenennung ist bei mir übrigens immer noch nicht sichtbar. Das ist aber nicht schlimm, weil die Aktivierung von Ultrabreitband unabhängig von der Umbenennung stattgefunden hat.
Ausprobiert: Ortung im Nahbereich mit Ultrabreitband
Für die Ortung von Trackern kommt normalerweise Bluetooth zum Einsatz. Andere Smartphones verbinden sich per Bluetooth mit eurem Tracker und melden den ungefähren Standort an das Find My Device-Netzwerk von Google. Auf diese Standortdaten könnt ihr dann zugreifen.
Das Problem: Für eine präzise Ortung im Nahbereich ist Bluetooth nicht geeignet. An dieser Stelle kommt Ultrabreitband ins Spiel.
Ich öffne also die Find Hub-App auf meinem Smartphone und wähle den Moto Tag aus. Erst einmal wird mir angezeigt, dass sich der Tracker in der Nähe meines Google Nest Hub (zum Testbericht) befindet. Dass Smart Home-Geräte von Google bei der Ortung im Nahbereich helfen, ist bereits seit einigen Monaten der Fall.
Ich klicke also auf den Button “In der Nähe suchen” und sofort wechselt die Ansicht zu einem Kompass mit Richtungsangabe. Die Entfernung des Trackers wird ebenfalls angezeigt. Bin ich ganz nah, wird das ebenfalls mit einer schicken Animation visualisiert. Die Richtungsangaben funktionieren mit zwei Wänden zwischen dem Smartphone und Tracker weiterhin problemlos – eine Unterbrechung der Sichtlinie ist überhaupt kein Problem.
Unsere Einschätzung
Insgesamt bin ich positiv überrascht, wie hilfreich Ultrabreitband bei der Ortung im Nahbereich tatsächlich ist. Wenn ihr etwa gelegentlich euren Schlüssel verlegt und ihn in der Wohnung aufspüren müsst, ist der Moto Tag mit UWB-Support jetzt wirklich ein Gamechanger. Die Funktion ist elegant in die Find Hub-App von Google integriert und funktioniert in meinem Test tadellos.
Schade ist vor allem, dass es so unglaublich lange gedauert hat. Hoffentlich erscheinen in den kommenden Monaten weitere Tracker mit Ultrabreitband zu einem annehmbaren Preis – denn der Moto Tag ist weiterhin die Premium-Option in diesem Bereich.
Was haltet ihr vom UWB-Support im Google Find Hub? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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