Inhaltsverzeichnis
Beim Letsung GoLite 11 handelt es sich um einen Mini-PC im absoluten Einstiegssegment. Die Gründe hierfür muss man nicht lange suchen: Als CPU nutzt der Rechner Intels Celeron N4000 aus dem Jahre 2017 und auch die übrigen Spezifikationen zeigen, wo Letsung Kosten eingespart hat. Haben wir es also mit einem Gerät zu tun, welches selbst seinen niedrigen Einstiegspreis ab 89€ nicht wert ist? Und wie harmoniert die angestaubte Hardware mit dem vorinstallierten Windows 11? Im nachfolgenden Testbericht geben wir Antworten auf diese und weitere Fragen und finden heraus, ob der GoLite 11 alltägliche Aufgaben bewältigen kann oder lediglich die Nerven seines Nutzers strapaziert.
Design, Verarbeitung und Upgrademöglichkeiten
Der Letsung GoLite 11 präsentiert sich in einem schwarzen Kunststoffgehäuse in Quaderform. In typischer Mini-PC-Manier befinden sich an dessen Front der Power-Button und einige Ports. Die Luftein- und -auslässe zur Kühlung der CPU sind seitlich und hinten am Gerät zu finden. Dort sind zudem die restlichen Schnittstellen verortet. Oben am GoLite 11 hat Letsung sich mit einem Firmenlogo verewigt, und an der Unterseite des PCs sitzen vier Standfüße und ein weiteres Lüftungsgitter.
Die Verarbeitungsqualität des GoLite 11 ist insgesamt in Ordnung. Sobald man das Gehäuse des PCs allerdings berührt, offenbart sich die niedrige Materialqualität des verwendeten Kunststoffs. Selbst einige PET-Flaschen machen einen wertigeren Eindruck. Immerhin ist das Gerät stabil und zeigt sich unempfindlich gegenüber Druck und Verwindungen. Zudem ist das Gewicht mit 236 Gramm für die Abmessungen von 115 x 112 x 42 Millimetern relativ leicht.
Upgrademöglichkeiten
Löst man die Schrauben in den Standfüßen des Letsung GoLite 11, lässt sich der Gehäuseboden abnehmen und gibt den Weg ins Innere des Mini-PCs frei. Viel lässt sich dort allerdings nicht nachrüsten. Der einzige verfügbare Slot wird bereits von der M.2-SSD des Geräts vereinnahmt. Der Arbeitsspeicher und die Netzwerkkarte sind fest verlötet, was beim Kauf beachtet werden sollte. Immerhin kann bei Bedarf die CMOS-Batterie gewechselt werden, sollte diese jemals den Dienst quittieren.
Lieferumfang des Letsung GoLite 11
Neben dem Letsung GoLite 11 befindet sich das Zubehör in der Packung, was man zwischenzeitlich als Standard ansehen kann. Konkret handelt es sich dabei um ein 1,20m langes HDMI 2.0 Kabel, eine VESA-Schablone zur Befestigung des Mini-PCs an Bildschirmen und Halterungen sowie ein 24W-Netzteil mit EU-Stecker und einer Länge von 1,50 Metern. Selbstverständlich liegt zudem eine Schnellstartanleitung bei, welche die Spezifikationen und die grundsätzlichen Funktionen des GoLite 11 auflistet.
Konnektivität und Kommunikation
Auch wenn der Intel Celeron N4000 bereits in die Jahre gekommen ist, unterstützt er dennoch die Bildausgabe bis zu einer Auflösung von 4K bei 60fps. In der Theorie ist außerdem das Ansteuern von bis zu drei simultanen Monitoren möglich, in Ermangelung an grafischen Schnittstellen ist man jedoch auf zwei an der Zahl beschränkt. Insgesamt bietet der Letsung GoLite 11 die folgenden Anschlüsse:
vorn:
- Power-Button
- 1 x AUX-Anschluss (in & out)
- 2 x USB-A 3.0 (5Gbit/s)
hinten:
- 1 x Ethernet (1 Gigabit)
- 2 x HDMI 1.4
- 2 x USB 3.0 (5Gbit/s)
Seitlich befindet sich obendrein ein Port für ein Kensington-Lock am Gehäuse. Dieser wirkt jedoch nicht sonderlich stabil. Die Datenübertragungsraten der USB-Ports haben wir, wie üblich, nachgemessen. Die Ergebnisse bestätigen den angegebenen Standard.
- USB-A 3.1 hinten oben
- USB-A 3.1 hinten unten
- USB-A 3.1 vorne links
- USB-A 3.1 vorne rechts
Drahtlos verbindet sich der GoLite 11 über WiFi 5 und Bluetooth 4.2 mit Netzwerken und anderen Geräten. Die WLAN-Verbindung ist dabei sowohl im 2,4GHz- als auch im 5GHz-Netzwerk stabil und erreicht eine überdurchschnittliche Bandbreite. Auch über Bluetooth blieben Geräte zuverlässig gekoppelt, und Aussetzer der Verbindung kamen selbst zwei Räume vom Mini-PC entfernt nicht vor.
- WLAN 2,4GHz
- WLAN 5GHz
Leistung
Kommen wir zur Frage, die sich jeder beim Blick auf die Spezifikationen des GoLite 11 stellen dürfte: Wie schlägt sich Intels Celeron 4000 CPU aus dem Jahre 2017 gute 8 Jahre später? Der Chip wurde noch im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt und verfügt über zwei Kerne, welche mit bis zu 2,6GHz takten. Ebenfalls auf dem Chip verbaut ist eine Intel UHD Graphics 600 GPU mit 12 Ausführungseinheiten und einem Maximaltakt von 650Mhz. Bereits 2017 war der Celeron 4000 nicht gerade als Leistungswunder bekannt und ist seitdem verständlicherweise nicht gut gealtert. Bereits die Navigation durch das installierte Windows 11 bereitet der CPU Schwierigkeiten. Der Start von Apps wie MS Edge dauert einige Sekunden und oft werden Mausklicks nicht angenommen, weil der Chip scheinbar noch mit der Darstellung des Systems kämpft. Wagt man es dann auch noch, im Hintergrund Systemupdates oder einen Download auszuführen, verkommt die Nutzung des Letsung GoLite 11 endgültig zur Diashow. Den Praxiseindruck bestätigen auch die Benchmarks … Zumindest, wenn diese nicht von vornherein den Dienst auf der alten Hardware verweigern. Statt 3DMarks Timespy konnte lediglich Steel Nomad Light auf dem Gerät ausgeführt werden.


Die verbaute M.2 SATA III SSD besitzt eine Speicherkapazität von 128GB. Diese bildet mit gemächlichen 545 MB/s Lese- und 132 MB/s Schreibgeschwindigkeit eine passende Ergänzung zur übrigen Hardware. Bei Bedarf lässt sich der Datenträger gegen ein Pendant mit maximal 512GB austauschen. Der DDR4-RAM mit seiner Größe von 8GB ist allerdings fest verlötet und für die heutige Zeit etwas knapp bemessen. Der Mini-PC ist neben unserer Variante außerdem mit 256GB erhältlich. In den Shops wird zwischenzeitlich zudem eine Version des GoLite 11 mit dem Intel Celeron 4020 und 6GB Arbeitsspeicher angeboten. Der Zugewinn an Leistung dürfte hier allerdings moderat ausfallen.


- Geekbench 5
- Geekbench 5 OpenCL
- Geekbench 6
- Geekbench 6 OpenCL
- AS SSD-Benchmark
- CrystalDiskMark
System
Das bereits genannte Windows 11 Pro ist lizenziert und für die erste Einrichtung wird kein Microsoft-Konto benötigt. Zwar verhielt sich das System in den Virenscans unverdächtig, allerdings wirft dieses in Verbindung mit der zugrunde liegenden Hardware einige Fragen auf. Diese lässt eigentlich keine seriöse Installation von Windows 11 zu. Zwar ist der Intel Celeron N4000 grundsätzlich mit dem Betriebssystem kompatibel, jedoch fehlt dem Letsung GoLite 11 der ebenfalls erforderliche TPM 2.0 Chip. Damit darf bezweifelt werden, dass zukünftige Updates oder eine Neuinstallation von Windows reibungslos erfolgen können. Auch abseits der TPM-Einstellungen bietet das UEFI des GoLite 11 kaum Möglichkeiten zur Anpassung. Ein Linux Manjaro (Xfce) konnte der Mini-PC immerhin flüssig darstellen und nötige Treiber wurden auf Anhieb gefunden und installiert.
Energie- und Temperaturmanagement
Ein Vorteil der Hardwarekonfiguration des Letsung GoLite 11 ist der stromsparende Betrieb. Der Energieverbrauch liegt im Leerlauf bei circa 6 Watt und springt unter Last kurzzeitig auf bis zu 13, pendelt sich danach aber auf 8 bist 9 Watt ein. Die Temperaturen bleiben mit 55 bis 70 Grad ebenfalls weit unter Intels maximal veranschlagtem Wert von 105 Grad. Allerdings zahlt man die niedrige Betriebstemperatur mit einem hörbaren Kühlgeräusch. Fordert man den Prozessor (was bereits bei einem Virenscan der Fall ist), erreicht der Lüfter eine Lautstärke von bis zu 42dB(A) und ist damit deutlich wahrnehmbar. Im Normalbetrieb hält sich der Geräuschpegel mit 36dB(A) dann aber in Grenzen und ist kaum wahrnehmbar.
Testergebnis
Ich hätte nicht gedacht, im Jahre 2025 noch einmal einen Mini-PC mit Dual-Core CPU zu testen. Die Befürchtungen, die ich hinsichtlich der Alltagstauglichkeit des Letsung GoLite 11 hatte, haben sich in der Praxis bestätigt. Der kleine Rechner ist mit der Darstellung eines überfrachteten Betriebssystems wie Windows 11 konsequent überfordert, was wenig Leistungsreserven für die Interaktion des Users übrig lässt. Hierdurch verlangt einem der Einsatz des Mini-PCs im Alltag einiges an Geduld ab. Doch selbst wenn man die durchwachsene Nutzererfahrung außer Acht lässt, bleibt die Unsicherheit, ob der GoLite 11 aufgrund seiner unzureichenden Kompatibilität mit Windows 11 in Zukunft relevante Updates erhält. Diese Problematik entschärft sich zwar, wenn man plant, den Rechner mit Linux zu nutzen, doch selbst dafür gibt es geeignetere Geräte. Die unzeitgemäße Hardware bleibt damit in meinen Augen ein klarer Dealbreaker, selbst für den niedrigen Preis des Geräts.
Wer nach einer Alternative zum GoLite 11 sucht, muss zwar tiefer in die Tasche greifen, erhält im Gegenzug aber auch ein Vielfaches mehr an Leistung und Funktionalität. Hier bieten sich Geräte wie der Beelink Mini S (zum Test) oder die GMK Nucbox M3 Plus (zum Test) an.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Alle News Updates über Telegram.