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Innerhalb der Chi-Fi-Szene (chinesische HiFi-Marken) konnte sich Kiwi Ears in den letzten Jahren insbesondere durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis einen Namen machen. In unserer HiFi-Corner waren zuletzt auch Kopfhörer des Herstellers zu Gast, die sogar Benjamin überzeugen konnten. Er lebt bekanntermaßen in einer Welt voller überteuerter Traditionsunternehmen mit veralteter Technik, scheint sich aber auch langsam dem chinesischen Markt zu öffnen. Mit den Kiwi Ears Spark wagt sich der Hersteller jedenfalls in den Open-Ear-Bereich vor. Daher müssen die Kopfhörer durch meine Hände bzw. meine Ohren überzeugen. Ob ihnen das gelingt und wie erfrischend anders sie den Markt aufmischen, erfahrt ihr im folgenden ausführlichen Testbericht.
Mit einem Startpreis von nur 100€ sind die Kiwi Ears Spark auf dem Markt gut positioniert. Ob das offene Metallgehäuse allerdings sporttauglich ist, ist ein anderes Thema. Hier schwingt einfach viel Lifestyle mit, wie wir gleich noch sehen werden. Die Zielgruppe der Menschen mit empfindlichen Ohren ist aber wie immer gegeben, und auch beim Joggen und Radfahren machen die Kopfhörer eine gute Figur.
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Die Kiwi Ears Spark sind nur in der Farbe Beige-Gold erhältlich. Sobald man den wirklich hochwertigen Metalldeckel nach oben klappt, können die einzelnen, wirklich leichten Buds entnommen werden. Das Ladecase misst 81,2 x 65,7 x 25 Millimeter und wiegt inklusive Earbuds 104 Gramm. Dafür macht die Ladebox aber auch einen stabilen und sehr hochwertigen Eindruck. Das gilt auch für die Earbuds selbst, die mit goldenen Akzenten optisch und haptisch voll überzeugen.
Vorne am Case ist eine LED untergebracht, die den Ladestand in den Farben Rot (1–30 %), Grün (31–70 %) und Blau (71–100 %) wiedergibt. Die offensichtliche Besonderheit des Ladecases ist, dass es oben nicht geschlossen, sondern einfach geöffnet ist. Auf der Rückseite befindet sich ein USB-C-Anschluss.
Im Lieferumfang sind neben einem kurzen USB-A-auf-USB-C-Kabel auch eine Stofftasche für den Transport enthalten. Die Kiwi Ears Spark punkten in dieser Kategorie mit einer hervorragenden Materialanmutung und einer sehr guten Verarbeitungsqualität. Hier hat man einfach etwas Besonderes in der Hand.
Tragekomfort & Besonderheiten der Kiwi Ears Spark Sport Open Ear
Auch wenn die einzelnen Earbuds mit 8,6 Gramm etwas schwerer sind als die mancher Konkurrenten, sind sie am Ohr nach wie vor kaum spürbar. Dabei überzeugen sie mit einem überraschend festen Sitz, sodass auch die größere Einheit nicht vor dem Ohr herumwackelt. Selbst beim Joggen bleiben die Kiwi Ears Spark also sicher an ihrem Platz. Die meisten Open-Ear-Kopfhörer sind jedoch nicht anpassbar, und das gilt auch für die Kiwis. Entweder sie sitzen perfekt und man vergisst, dass man sie überhaupt trägt, oder eben nicht.
An dieser Stelle noch der übliche Hinweis zur offenen Bauweise. Die Umgebung kann in direkter Nähe mithören, und die Soundqualität ist im Freien deutlich schlechter als in geschlossenen Räumen. Das liegt einfach daran, dass man seine gesamte Umwelt wahrnimmt, was auf dem Fahrrad und beim Joggen zur eigenen Sicherheit auch so sein sollte. Der Lautsprecher sitzt hier einfach vor dem Ohr und es befindet sich nichts im Gehörgang, was für mich der Grund ist, diese Kopfhörer zu nutzen. Zudem ist die Stoffqualität reiner Knochenschallkopfhörer natürlich deutlich überlegen.
Klangqualität und Gesprächsqualität
Wie immer gilt an dieser Stelle, dass Open-Ear-Modelle in dieser Kategorie eine eigene Welt darstellen. Günstige In-Ear-Kopfhörer können allein durch die Abschirmung und die präzise Steuerung des Sounds in die Ohren einen deutlich besseren Klang liefern als Open-Ear-Modelle, die das Dreifache oder Vierfache kosten. Das sollte vorab klar sein. Wenn ihr Tests zu Open-Ear-Modellen findet, die das nicht erwähnen, wisst ihr Bescheid. Die Kiwi Ears Spark setzen zudem auf Bluetooth 5.2 mit dem hochwertigen aptX Codec.
Kommen wir nun zu meinem Gesamteindruck bezüglich der Soundqualität der Kiwi Ears Spark. Wie so oft bei Open-Ear-Kopfhörern stehen hier die klaren Mitten im Vordergrund und ermöglichen perfekte, dahinplätschernde Musik oder auch Hörbücher und Podcasts. Die Lautstärke ist bei Bedarf auch wirklich hoch genug, um bei Wind und Außengeräuschen noch alles gut zu verstehen. In leiser Umgebung überraschen die Kiwi Ears Spark sogar mit Details, und eine Stereobühne ist ebenso wahrnehmbar. Die Abwesenheit von Tiefen und Bässen ist uns von anderen Kopfhörern dieses Typs bekannt, und auch hier ist es ganz klar: Es fehlt einfach an Wucht beim Musikhören. Wer treibende Bässe sucht, wird hier nicht fündig. Für Open-Ear-Kopfhörer reicht es dennoch für ein gutes Gesamtergebnis beim Sound.
Sehr gut ist hingegen die Sprachqualität. Gerade in ruhiger Umgebung gibt es hier absolut nichts auszusetzen, und auch etwas Wind macht den Kopfhörern nichts aus. Die Geräuschunterdrückung arbeitet also ebenfalls auf gutem Niveau. Längere Gespräche sind damit besonders in ruhiger Umgebung gar kein Problem.
Steuerung
Zunächst eine schlechte Nachricht: Es gibt leider keine App für die Kiwi Ears. Dadurch wird ein Equalizer unbrauchbar, Updates sind nicht möglich und die Steuerung ist nicht anpassbar.
- Einschalten: Beide Ohrhörer-Power-Taste 3 Sekunden gedrückt halten
- Ausschalten: Beide Ohrhörer-Power-Taste 3 Sekunden gedrückt halten (oder Ohrhörer in das Ladecase zurücklegen)
- Sprachassistent aktivieren/deaktivieren: Linke Power-Taste dreimal drücken
- Game-Mode aktivieren: Rechte Power-Taste dreimal drücken
- Anruf annehmen: Power-Taste eines Ohrhörers einmal drücken
- Anruf beenden: Power-Taste eines Ohrhörers einmal drücken
- Anruf ablehnen: Power-Taste eines Ohrhörers zweimal drücken
- Play/Pause: Power-Taste eines Ohrhörers zweimal drücken
- Lautstärke erhöhen: Linke Taste gedrückt halten
- Lautstärke verringern: Rechte Taste gedrückt halten
- Nächster Titel: Rechte Taste zweimal drücken
- Vorheriger Titel: Linke Taste zweimal drücken
Enttäuschenderweise sind es insgesamt sehr viele Einstellungen. Auch nach mehreren Wochen kann ich nicht zielsicher den richtigen Befehl ausführen, da die Touchfläche teilweise nicht wie gewünscht reagiert. Aber immerhin sind auch Funktionen wie die Lautstärkeregelung abgedeckt und meistens klappt es dann doch so, wie es soll.
Das Pairing ist denkbar einfach. Features wie Multipoint, also die Verbindung zu mehreren Geräten, werden aber leider nicht unterstützt. Nachdem die Kopfhörer einmal mit dem Endgerät gekoppelt wurden, werden sie nach dem Herausnehmen immer wieder automatisch verbunden. Wenn sie jedoch zehn Sekunden lang keine bekannte Quelle finden, wechseln sie automatisch in den Pairing-Modus und man kann ein neues Gerät koppeln.
Akkulaufzeit & Laden
Laut Kiwi beträgt die Kapazität jedes einzelnen Earbuds 60 mAh und das Ladecase verfügt über weitere 1.000 mAh. Damit werden die Kopfhörer laut Hersteller zwei- bis dreimal wieder vollständig aufgeladen. Ein Ladevorgang dauert 1,5 Stunden, was im Übrigen auch für eine vollständige Ladung des Cases selbst gilt. Nach wenigen Minuten im Case hat man jedoch wieder genug Akku für ein bis zwei Stunden Musikgenuss parat. Diese Angaben des Herstellers kann ich ziemlich genau so bestätigen. Allerdings hört wahrscheinlich niemand sieben Stunden am Stück Musik, denn das ist mit einer Ladung bei etwa 70–80 % Lautstärke tatsächlich möglich. Das ist ein guter Wert, für Open-Ear-Kopfhörer jedoch kein herausragender. Bei der Telefonie gibt der Hersteller bei voller Lautstärke fünf Stunden an, was ich jedoch nicht überprüft habe.
Testergebnis
Das zu Beginn angesprochene Chi-Fi-Thema kommt im Gesamtkonzept der Kiwi Ears Spark gut zur Geltung. Die Open-Ear-Kopfhörer sind sicher nicht für jeden zu empfehlen, wer jedoch nach einem besonderen HiFi-Produkt mit glasklarem Sound und Fokus auf den Mitten sucht, wird von diesen Kopfhörern definitiv nicht enttäuscht. Kritisieren kann man die fehlende App. Allein als ich den schweren Metalldeckel der „offenen” Ladebox aufgeklappt und wieder zugeschlagen habe, wurde mir die Besonderheit dieser Kopfhörer bewusst. Trotz dieses absurden offenen Deckels mit Metallapplikation zeigt der Hersteller bei Tragekomfort und Sound seine Qualität. Und das zu einem angemessenen und absolut fairen Preis von teils deutlich unter 100€. Auch bei den hochauflösenden Codecs enttäuschen die Spark nicht und liefern mit aptX-Unterstützung genau das, was sich die Chi-Fi-Fans unter euch erhoffen.
Wenn ihr einen Einsatzzweck für Open-Ear-Kopfhörer habt, aber dennoch audiophil seid, kann ich euch die Kiwi Ears Spark absolut empfehlen.
Preisvergleich
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