Google: Battery Health Assistance auch für die Pixel 10-Serie nicht abschaltbar
Google hat am Mittwochabend das Pixel 10, Pixel 10 Pro, Pixel 10 Pro XL und Pixel 10 Pro Fold offiziell vorgestellt und den Vorverkauf gestartet. Wir haben ausführlich über das Event berichtet – in unserem Artikel findet ihr zudem alle Infos zur Pixel Watch 4, den Pixel Buds 2a und dem neuen Zubehör.
Eine Anfrage von Android Authority an Google hat jetzt ergeben, dass die im Juni eingeführte Funktion Battery Health Assistance auch auf den Smartphones der Pixel-10-Serie vorhanden ist. Genau wie beim Google Pixel 9a (zum Test) ist das Feature nicht abschaltbar. Nach 200 Zyklen wird die maximale Spannung des Akkus schrittweise reduziert.
Battery Health Assistance auf den Google-Pixel-10-Smartphones
Wir haben vor einigen Monaten bereits ausführlich über die Battery Health Assistance auf Google-Pixel-Smartphones berichtet. Dass sich Google für das bewusste Verschlechtern der Akkus entscheidet, könnte an den Problemen liegen, die der Suchmaschinengigant mit dem Pixel 6a und Pixel 7a gehabt hat.
Die Battery Health Assistance ist auf beinahe allen Google-Pixel-Smartphones optional. Die einzige Ausnahme hat bisher das Google Pixel 9a gebildet. Dort könnt ihr euch nicht wehren, wenn Google nach 200 Zyklen beginnt, die Spannung des Akkus und die Ladeleistung des Telefons schrittweise zu reduzieren, bis 1.000 Ladezyklen erreicht sind. Dem Hersteller zufolge soll das die Leistung und den Alterungsprozess des Akkus optimieren.
Im Klartext: Die Laufzeit eures Smartphones wird nicht nur wegen der unumgänglichen Degradierung des Akkus schwächer, sondern auch wegen des Eingriffs von Google. Jetzt hat der Suchmaschinengigant gegenüber Android Authority bestätigt, dass Battery Health Assistance auch auf den Pixel-10-Smartphones nicht abschaltbar ist – also genau wie beim Pixel 9a. Unserer Meinung nach sollte Google dem Nutzer die Wahl lassen, wenn nicht wie beim Google Pixel 6a eine erhebliche Gefahr von der Batterie ausgeht.
All das widerspricht dem von Google immer wieder erwähnten Nachhaltigkeitsgedanken. Batterien von Samsung sollen nach 2.000 Zyklen noch 80% ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen. Bei Oppo und OnePlus sind es 1.600 Zyklen. Google hängt der Konkurrenz mit den 1.000 Zyklen bei 80% also ohnehin schon hinterher. Jetzt beschneidet der Hersteller die schlechteren Akkus noch zusätzlich.
Unsere Einschätzung
Bisher können wir nicht abschätzen, wie groß der Effekt von Battery Health Assistance im alltäglichen Gebrauch sein wird. Ich werde das Google Pixel 10 Pro für euch testen und bis zur Veröffentlichung des Google Pixel 11 Pro behalten. Nach einem Jahr sollte ich die 200 Zyklen überschreiten und berichten, sollte ich eine Veränderung feststellen.
Google verbaut offenbar schlechtere Akkus als die Konkurrenz und schwächt diese mit der Battery Health Assistance nach einiger Zeit zusätzlich. Ich hätte damit unter genau einer Bedingung überhaupt kein Problem: Würde Google die Akkus in jedem Markt, in dem Pixel-Smartphones offiziell verkauft werden, sehr günstig und innerhalb kurzer Zeit tauschen. Das ist aktuell natürlich nicht der Fall.
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Viele Missverständnisse: BHA verschlechtert Akkus nicht, sondern schützt sie. Es senkt die Ladeschlussspannung nur minimal und adaptiv (Zyklen, Innenwiderstand, Temperaturhistorie), wenn Alterung beschleunigt auftritt. Hintergrund (gerne selbst recherchieren): hohe Spannung und Hitze lassen Li-Ionen-Zellen deutlich schneller altern und genau das wird hier gebremst. Für Nutzer, die schon auf ihre Akkugesundheit achten (Adaptive Charging, 80%-Limit), greift BHA praktisch nie, es ist eine Art „Safety Net“ für Szenarien wie 100%-Overnight-Laden oder Hitze. Das hat auch nichts mit den Pixel-4a/6a-Sicherheitsproblemen zu tun, wo aufgrund einzelner defekter Akkus einer Charge hart limitiert werden musste. Auch steckt keine „schlechtere Akkuqualität“ dahinter, Google nutzt dieselben Zulieferer… Weiterlesen »
“BHA verschlechtert Akkus nicht, sondern schützt sie. Es senkt die Ladeschlussspannung nur minimal und adaptiv (…)” Battery Health Assistance schützt die Akkus, indem es sie verschlechtert. Das sagt Google doch auch selber: You may notice a slight change in battery charging performance. Für die anderen Behauptungen von dir würde ich mich sehr über Quellen freuen. Dass Battery Health Assistance praktisch nie eingreife, wenn man den Akku schonend behandelt, lese ich aus den Unterlagen von Google nicht heraus – die Funktion sei einfach nur adaptiv, was ungefähr so viel aussagt, wie die personalisierten Benachrichtigungen bei YouTube-Abos, von denen keiner weiß, wer… Weiterlesen »
Hallo Benjamin, danke für deine ausführliche Antwort. Ich gehe kurz auf deine Punkte ein: 1. “BHA schützt, indem es verschlechtert” Das ist nicht korrekt. Google sagt das nicht, sondern spricht von einer „slight change in charging performance“, womit Ladecharakteristik gemeint ist (minimal längeres Laden, etwas weniger Peak-Kapazität), eben nicht echte Degradierung. Der Unterschied ist wichtig: echte Alterung (Lithium Plating, SEI-Wachstum, steigender Innenwiderstand) führt zu Hitzeproblemen, Selbstentladung und starkem Kapazitätsverlust. BHA senkt die Ladeschlussspannung nur leicht, um genau das zu verhindern. 2. “Greift BHA auch bei schonender Nutzung?” Ich habe hierzu beim Google-Support nachgefragt (bei Interesse am Transkript geb mir gerne… Weiterlesen »
Sehr ärgerlich! Vor allem, da Google ihre Akkus nach wie vor fest verklebt und sehr schwer zu entfernen sind (Siehe teardown-videos von JerryRigEverything auf YT).
Mein Pixel 8 steht nach 633 Zyklen bei 91% Gesundheit. Ich habe, seitdem es verfügbar ist, mein Chargelimit auf 80% und bin ca. 50/50 zwischen langsamen induktivem Laden über Nacht und normalem “Schnellladen” mit Kabel.
Wunderbar – genau in deinem Fall nimmt dir BHA keine zusätzliche Kapazität weg. Im Gegenteil: es schützt die Zelle noch besser, falls du doch mal auf 100 % lädst oder das Gerät heiß wird.
BHA ist kein harter Cutoff ab 200 Zyklen, wie oft fälschlich behauptet, sondern ein Algorithmus, der verschiedene Gesundheitsmarker (Zyklen, Innenwiderstand, Temperaturhistorie) beginnend mit 200 Zyklen auswertet. Basierend darauf passt er Ladeschlussspannung und -strom minimal an, damit die Zelle mit zunehmendem Alter langsamer weiter altert.
Kurz gesagt: dein schonendes Ladeverhalten + BHA = bestmögliche Kombination für lange Akkulebensdauer.
Moin Lukas!
Bei meinem Google Pixel 9 Pro sind es 100% Akkugesundheit und 239 Zyklen. Ich lade zu 99% über Nacht mit dem Google Pixel Stand.
Das Verkleben der Akkus ist in der Tat ein Unding. Mit der vierten Generation der Pixel Watch ist ein Akkutausch bei den Uhren einfacher als beim Smartphone. Das ist schon krass.
Viele Grüße
Benjamin
100% Akku nach 250 Zyklen sind unmöglich. Alleine schon physikalisch bedingt.
Cool, mein Smartphone ist physikalisch unmöglich! 😀
Hauptsache 7 Jahre Updates anbieten – auch wenn der Akku dann Schrott ist.
Ja, das ist eigentlich schon unfassbar dreist.
Ein Grund mehr, die Pixel-Gurken zu meiden !
Theoretisch müsste man die Battery Health Assistance mit einer Custom Rom doch los sein oder?
Ich weiß, für den Normalnutzer nicht relevant, mich würde es dennoch interessieren 🙂
Moin Harrison!
Ja, das müsste so eigentlich klappen.
Beim Google Pixel 6a hat GrapheneOS das Update von Google an seine Nutzer weitergegeben, aber da wird es wohl um die Haftung bei potentiellen Schäden durch die defekten Batterien gegangen sein.
Allerdings verliert man, abgesehen von der Kamera, gefühlt jeden Grund, ein Pixel-Smartphone zu kaufen, wenn man die Software ersetzt. Für mich wäre das zumindest nichts. GrapheneOS ist dabei natürlich eine Ausnahme.
Viele Grüße
Benjamin
Ja, ich hatte mir vor kurzem, relativ günstig, ein Pixel 6a angelacht. Dann kam das entsprechende Update bzgl. Der Akkuproblematik des 6a, was die Lade- und Akkuleistung des 6a stark eingeschränkt hatte mit dem Ergebnis, dass mein 6a kaum mehr zu gebrauchen war. Der Akku ging so dermaßend schnell in die Knie.. 🙄 Naja, jedenfalls ist es schade, dass Google dem Nutzer nicht selbst die Wahl überlässt, ob man dieses “Feature” haben möchte oder eben nicht, wohlwissend, dass Sie vorbeugend (gegen (Sammel-)Klagen) handeln. Dennoch entspricht es, wie ich finde, nicht dem Ansatz von Android (gerade und vor allem mit Stock… Weiterlesen »