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Der Reinigungsspezialist Dreame ist seit dem letzten Jahr nicht nur bekannt für Saug- und Wischroboter, sondern hat mit dem A1 sehr erfolgreich seinen ersten Rasenmähroboter etabliert. In diesem Jahr starten mit dem Dreame A1 Pro und dem Dreame A2 gleich zwei neue Modelle, die einige interessante Features mit sich bringen. Während es sich bei dem A1 Pro um eine verbesserte Variante des Ursprungsmodells handelt, wurde der Dreame A2 zusätzlich mit einer intelligenten Kamera und einem neuen Mähwerk ausgerüstet. Dieses kann seitlich ausschwenken und somit die Randbereiche zuverlässig mähen.
Mit einem Verkaufspreis von 2300€ bewegt sich der Hersteller im Premiumbereich und bietet dementsprechend auch einiges an Technik und Zusatzfunktionen. Mit einer Flächenauslegung von bis zu 2000m² sind selbst große Gärten kein Problem. Begrenzungsdraht oder RTK-Antennen braucht man bei Dreame nicht. Dank der fortschrittlichen LiDAR Sensortechnik, die durch eine KI-Kamera unterstützt wird, kann der Dreame A2 völlig autonom agieren und Hindernissen ausweichen. Ob diese vollmundigen Versprechen des Herstellers eingehalten werden, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Lieferumfang des Dreame A2
Der Lieferumfang des Dreame A2 ist umfangreich und beinhaltet alles, was ihr benötigt, um mindestens eine Saison durcharbeiten zu können:
- Dreame A2 Mähroboter
- Ladestation inkl. 8 Kunststoff-Erdschrauben mit 10 Meter Anschlussleitung
- LiDAR Reinigungsbürste
- Netzteil
- Bedienungsanleitung
- Schnellstartanleitung
- 81 Ersatzklingen
Optional kann für 199€ auch eine Garage für den Dreame A2 geordert werden. Diese bietet einen optimalen Schutz vor Wind und Wetter. Dank des IP65-Schutzes ist dies normalerweise nicht notwendig. Dennoch erhöht die direkte Sonneneinstrahlung in Verbindung mit hohen Temperaturen den Verschleiß von Technik und vor allem dem Akku. Dreame legt dem A2 ein Paket von 81 Ersatzklingen bei. Somit könnt ihr insgesamt 27-mal den Klingensatz (3 Klingen) wechseln. Bei einer Nutzungsdauer von 100 Stunden pro Satz entspricht dies 112 Tagen Dauermähen.
Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das grundlegende Design kaum von seinem Vorgänger, dem Dreame A1 (zum Test). Der Dreame A2 verfügt über ein geschlossenes Kunststoffgehäuse, ein formschönes Design und die gewohnt sportliche Heckansicht. Das Gehäuse ist in glänzendem Silber gehalten, welches durch schwarze Karosserieelemente und den Carbonstreifen auf der Vorderseite geziert wird. Die Verarbeitung ist erstklassig und gibt keinen Anlass für Kritik.
Mit Abmessungen von 666 x 444 x 273 Millimeter und einem Gewicht von 16,3 Kilogramm ist der Dreame A2 deutlich schwerer als sein Vorgänger (12 Kilogramm). Dreame integriert im Heck einen praktischen Tragegriff, der den Transport des Roboters enorm vereinfacht. Zusätzlich bringt der Tragegriff mehr Gewicht auf die Hinterachse, was die Traktion in schwierigem Gelände erhöht.
Zusätzlich wurden die Antriebsräder komplett überarbeitet. Dank eines gröberen Profils und dem geschlossenen Radaufbau werden Steigungen und Hindernisse noch einfacher überwunden. Die Steigfähigkeit des A2 liegt mit bis zu 50% (26,5°) auf einem beeindruckenden Niveau.
Auf der Oberseite befindet sich der Aufbau für die LiDAR-Lasersensorik. Diese tastet eure Umgebung mittels Laser ab und erstellt eine dreidimensionale Karte, die eine autonome Navigation ohne Begrenzungsdraht oder RTK-Sensoren ermöglicht. Zusätzlich verbaut der Hersteller in der Front eine Kamera, die durch künstliche Intelligenz unterstützt wird. Somit soll die Hinderniserkennung perfektioniert und die Navigation unterstützt werden.
Der große rote Notausschalter stoppt sofort den Mähvorgang und versetzt den Dreame A2 in den Sicherheitsmodus. Gleichzeitig öffnet sich die obere Abdeckung und gibt die Bedienelemente frei. Mithilfe des Drehrades wird durch das Menü navigiert. Die vier Tasten ermöglichen es, den Roboter in den Grundzügen (An/Aus, Aufgabe fortsetzen, zurück zur Basisstation) zu bedienen.
Der Dreame A2 bietet eine Schnittbreite von 22 Zentimetern und verfügt über einen Mähteller, der mit drei Klingen besetzt ist. Diese lassen sich mittels Schnellwechselverschluss innerhalb von wenigen Sekunden ohne Werkzeug tauschen. Es handelt sich um spezielle Klingen mit ovalem Langloch. Dementsprechend können keine handelsüblichen Ersatzklingen verwendet werden. Dreame verbaut im A2 erstmals seine Edge-Master Technologie. Diese ermöglicht es, dass der Mähteller bei Randmäharbeiten zur Seite ausschwenkt. Somit soll das Randmähen perfektioniert werden. Die hintere Klappe beherbergt den Akku (5000mAh, 18V, 90Wh), welcher sich nach dem Entfernen der vier Schrauben innerhalb weniger Sekunden wechseln oder für die Wintereinlagerung herausnehmen lässt.
Technische Daten des Dreame A2
- Flächenleistung bis 3000m²
- Regensensor/Frostsensor
- LiDAR/KI-Kamera Navigation
- Schnitthöhe 30-70 Millimeter
- Edge-Master Technologie – Randmähen bis 5 Zentimeter
- Neigungssensor/Hebesensor
- Link-Modul optional
- Diebstahlschutz
- 5Ah (90Wh) Akkukapazität
- Lautstärke 54 dB(A)
- Link Modul vorinstalliert
Der Dreame A2 bietet eine Flächenleistung von bis zu 3000m². Innerhalb von 24 Stunden wird im Standardmodus eine Schnittleistung von bis zu 1000m² erreicht. Im Effizienzmodus steigt diese auf bis zu 2000m² an. Allerdings leidet in diesem Modus das Schnittbild unter der hohen Geschwindigkeit. Die Steigfähigkeit konnte dank der neuen Off-Road Bereifung auf 50% (26,5°) gesteigert werden. Somit eignet sich der A2 selbst für anspruchsvolles Gelände. Dank der IPX6 Zertifizierung kann selbst ein Starkregen dem Dreame A2 nicht schaden. Der 5Ah große Akku ermöglicht eine Mähdauer von 70 Minuten, in der eine Fläche von bis zu 200m² gemäht werden kann (Effizienzmodus). Dreame liefert den A2 bereits mit einem vorinstallierten Link Modul aus. Dieses ermöglicht es euren Rasenmähroboter auch, in Bereichen mit schlechter WLAN-Verbindung zu steuern und weltweit zu orten. Ab dem Aktivierungsdatum steht euch dieser Service kostenlos für 3 Jahre zur Verfügung.
Der Testgarten
Der Testgarten umfasst eine Gesamtfläche von rund 600m² abzüglich einiger Hindernisse wie große Findlinge, ein Gartenhäuschen, zahlreiche Bäume und die Spielgeräte der Kinder. Selbstverständlich wurde kein separates Areal abgesperrt, sondern die komplette Fläche durch den Dreame A2 gemäht. Wie man sehen kann, handelt es sich nicht gerade um englischen Rasen. Viel mehr besteht die Wiese aus Klee, Löwenzahn und Gras.
Rasensprenger und Spielzeuge der Kinder werden in dem vierwöchigen Testzeitraum nicht extra beräumt, da die KI-Hinderniserkennung diese selbstständig erkennen sollte.
Aufbau und Inbetriebnahme
Bevor das Mäherlebnis starten kann, muss als Erstes ein geeigneter Platz für die Ladestation gefunden werden. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Dreame A2 bei jedem Start eine Positionsbestimmung durchführt. Dazu führt er eine halbe Rotation um die eigene Achse durch. Dementsprechend sollten sich im Abstand von einem Meter vor der Ladestation keine Hindernisse rechts und links des Dreame befinden. Weiterhin sollte die Fläche nicht aus losem Sand oder lockerer Erde bestehen.
Ist ein geeigneter Standort gefunden, wird die Ladestation mittels der Erdschrauben und dem beiliegenden Inbusschlüssel im Boden verankert. Im Anschluss muss das rund 10 Meter lange Anschlusskabel bis zur nächsten freien Schuko-Steckdose verlegt werden. Das beiliegende Netzteil ist nach IP67 zertifiziert und kann dementsprechend im Freien verbleiben. Dennoch empfiehlt sich auch hier ein geschützter Standort. Nachdem der Dreame A2 auf die Ladestation verbracht wurde, fehlt zum Start nur noch die Dreame Home App für Android oder iOS.
Einrichtung per Dreame Home App
Die Dreame Home App setzt ein entsprechendes Nutzerkonto voraus. Hierfür genügt die Angabe einer Mailadresse und die Vergabe eines Passwortes. Für die Einrichtung des Roboters muss sich die Station in Reichweite eures WLAN-Netzes befinden. Der Dreame A2 wird in sekundenschnelle über Bluetooth gefunden und in der App aufgenommen. Im Anschluss wird das heimische WLAN-Netz konfiguriert und eine automatische Einführung in die App durchgeführt. Nachdem dies erledigt ist und eventuelle Firmwareupdates durchgeführt wurden, muss als Erstes eine Karte eures Gartens angelegt werden. Dazu werden, wie bereits vom Dreame A1 bekannt, die Grenzen eures Grundstücks einmalig abgefahren. Dies kann entweder automatisch oder per manueller Fernsteuerung erfolgen. Wir empfehlen euch an dieser Stelle die manuelle Fernsteuerung, da der Automatikmodus in unserem Fall einen zu großen Abstand zu den Grundstücksgrenzen festgelegt hat. Solltet ihr mehr als eine Rasenfläche haben, so lassen sich zusätzliche Mähzonen in der App konfigurieren, die durch Pfade miteinander verbunden werden können.
Nachdem ihr die Karte erstellt habt, sollten die Sperrzonen eingerichtet werden. Hierbei handelt es sich um permanente Hindernisse wie Gartenhäuser, Blumenbeete oder Bäume. Hier gilt es zu beachten, dass der Kantenmähmodus nur an den Grundstückgrenzen und festgelegten Sperrzonengrenzen Anwendung findet. Legt ihr also keine Sperrzonen fest, wird der Kantenmähmodus nicht an den permanenten Hindernissen angewendet.
Wer bereits ein Haushaltsgerät von Dreame besitzt, weiß, welch einen enormen Funktionsumfang die App bietet. Es wäre problemlos möglich, einen kompletten Test nur über die App zu schreiben. Aus diesem Grund gehen wir lediglich auf die elementaren Funktionen genauer ein. In den Gebietseinstellungen könnt ihr festlegen, ob alle Rasenflächen, einzelne Zonen, bestimmte Bereiche oder nur die Kanten gemäht werden sollen. Ihr könnt zudem Zeitpläne festlegen, in denen der Dreame A2 selbstständig die Mäharbeit aufnimmt. Plant ihr eine Aufgabe für den Zeitplan, wird die Mähdauer durch die App geschätzt und diese Zeit (im Test rund 4 Stunden) in den Wochenplan eingetragen. Leider wird hierbei die Zeit für die Akkuladung (5 Stunden) nicht mit berechnet, weshalb die automatischen Zeiträume viel zu kurz gewählt werden. Diese müssen im Anschluss also händisch auf mindestens 9 Stunden erhöht werden, damit der Dreame seinen Mähauftrag abschließen kann. Für sehr große Rasenflächen empfiehlt sich daher ein 24 Stunden Betrieb mit DND (bitte nicht stören) Zeiten festzulegen. Somit setzt der Roboter seinen Mähauftrag permanent fort und mäht nur zu bestimmten Zeiten nicht.
In den Mäheinstellungen könnt ihr in den Effizienzmodus wechseln, der die Mähgeschwindigkeit erhöht, im Gegenzug das Schnittbild allerdings etwas verschlechtert. Dieser Modus ist für sehr große Rasenflächen empfehlenswert. Die Schnitthöhe lässt sich elektronisch im Bereich von 30-70 Millimeter einstellen. Der Dreame A2 mäht die Rasenfläche in geraden, überlappenden Bahnen. Ihr könnt die Mährichtung Grad-genau verändern und sogar verschiedene Muster (Kreuz/Schachbrett) auswählen. Hier wird die Mährichtung nach jedem Durchgang selbstständig geändert. Die neue EdgeMaster-Technik, bei der der Mähteller zur linken Seite ausschwenkt, kann separat aktiviert werden. Hier sollte man aber beachten, dass diese nur mit einer Schnitthöhe von 30 Millimetern funktioniert. Die Hinderniserkennung kann sowohl für den LiDAR-Sensor als auch für die KI-Kamera konfiguriert oder sogar deaktiviert werden. Im Anpassungsmodus können alle Einstellungen individuell für jede Mähzone festgelegt werden. Somit kann etwa der Vorgarten sehr kurz und die Spielwiese hinter dem Haus auf einer höheren Schnitthöhe gemäht werden.
Die allgemeinen Einstellungen haben wir euch hier einmal kurz zusammengefasst
Allgemeine Einstellungen
- Aktivitätenprotokolle mit gemähter Fläche/Zeit/Sitzungen
- Verbrauchsmaterial und Wartungsanzeige
- Festgelegte Webpunkte anfahren
- Regensensor Einstellungen (Wiederaufnahme der Arbeit nach 1-24 Stunden)
- Frostschutz An/Aus (kein Mähen unter 6°C)
- Bitte nicht stören Modus (Kein Mähen im gewählten Zeitraum)
- Niedrige Geschwindigkeit in der Nacht
- Aufladen (SOC für den Arbeitsbereich festlegen)
- Mähen nach dem Laden fortsetzen
- Automatische Aufladung nach längerer Stand-by-Zeit
- Licht (LED in der Front aktivieren/deaktivieren)
- Anti-Diebstahl-Alarm (Alarm beim Anheben)
- Menschliches Präsenz-Erkennungssystem
- PIN-Code ändern
- Kindersicherung
- Roboterinfos
- Netzwerkeinstellungen
- Firmware Aktualisierungen
- Roboterstimme (Lautstärke und Sprache)
- Meinen Roboter finden (akustische Ortung)
Wie man sehen kann, bietet die App enorm viele Konfigurationsmöglichkeiten. Die Einstellungen zum Akku-Aufladen sind hier besonders interessant. Hier könnt ihr festlegen, dass der Dreame A2 im Betrieb seinen Akku nur bis zu einer bestimmten Grenze auf- und entlädt. Somit kann der Akku im Betrieb geschont und die Lebensdauer deutlich erhöht werden.
Dank der integrierten KI-Kamera bietet der Dreame A2 neben einer Video-gestützten Fernsteuerung auch ein menschliches Präsenz-Erkennungssystem. Ihr könnt den Roboter bei Bedarf also in eurem Garten patrouillieren lassen und die Meldungen direkt auf eurem mobilen Gerät abrufen. Die Steuerung funktioniert aus Sicherheitsgründen allerdings nur mit Bluetooth-Verbindung. Bei der Verbindung über WLAN ist es möglich, Bilder aufzunehmen oder eure Sprache zu übermitteln. Für diesen Service wird allerdings eine flächendeckende WLAN-Verbindung in eurem Garten vorausgesetzt.
Der Dreame A2 im Praxiseinsatz
Aufgrund der Erfahrungen mit dem Dreame A1 verwundert es kaum, dass der Dreame A2 ein ebenso gutes Schnittbild abliefert. Während der LiDAR-Sensor perfekt arbeitet und sogar eine dreidimensionale Karte des Rasens erstellt hat, bereitete die KI-Kamera zu Testbeginn erhebliche Probleme. Es wurden trotz freier Rasenfläche besonders bei Licht- und Schattenwechsel Hindernisse erkannt, die nicht vorhanden waren. Dank des Updates auf Firmwareversion 4.3.6_029 gehören diese Probleme der Vergangenheit an. Die KI-Kamera arbeitet seit dem Update extrem zuverlässig und der Rasen wird in gleichmäßigen Bahnen gemäht.
Nach insgesamt 5 Wochen erstrahlt der Rasen in dichtem Grün. Das Schnittbild ist auf den Freiflächen nahezu perfekt. Ihr solltet allerdings immer darauf achten, die Wartungsintervalle einzuhalten. Abgenutzte Klingen lassen den Rasen schnell unschön aussehen. Der Dreame mäht die Fläche in U-förmigen Bahnen und überdeckt bei jeder Wendung die letzte Bahn um einige Zentimeter, sodass kein Gras stehen bleibt.
Der Dreame A2 geht bei seiner Arbeit äußerst leise vor und ist lediglich aufgrund der Mähgeräusche wahrnehmbar. Der Antrieb und das eigentliche Mähwerk liegen von der Lautstärke auf dem Niveau der Umgebungsgeräusche. Somit steht einem Einsatz an Sonntagen oder in der Nacht nichts im Weg. Letztes sollte allerdings zum Schutz von Kleintieren unterlassen werden. Zwar arbeitet der LiDAR-Sensor auch bei Dunkelheit zuverlässig, die KI-Kamera für die zusätzliche Hinderniserkennung funktioniert ohne Tageslicht allerdings nicht.
- Standort Rasensprenger
- Rasenkante an Hindernissen
Die Hinderniserkennung in Bezug auf Gartengeräte, Spielzeuge, Personen, Kleinkinder funktionierte im Test im Normalmodus vorbildlich. Kein Rasensprenger, Spielzeug oder Lebewesen wurden überfahren. Der Dreame stoppt im Abstand von 10 Zentimetern vor dem Hindernis und ändert seine Richtung. Dementsprechend wird diese Stelle im Mähvorgang ausgespart. Allerdings arbeitet die Hinderniserkennung im Effizienzmodus unzuverlässig. Durch die hohe Geschwindigkeit werden Hindernisse übersehen oder direkt angefahren. Hier besteht definitiv noch Nachholbedarf seitens Dreame. Das Kantenmähen wurde dank der Edge-Master-Technik erheblich verbessert. Während der Dreame A1 noch 20-30 Zentimeter stehen gelassen hat, sind es je nach Hindernis beim Dreame A2 10-15 Zentimeter.
Leider funktioniert die Edge-Master-Technologie nur mit komplett abgesenktem Mähwerk, weshalb der Schnitt auf 30 Millimeter erfolgt. Aufgrund meiner unebenen Rasenfläche im Randbereich führt dies zum gelegentlichen Aufsetzen des Mähwerks.
Trotz der guten Ergebnisse bleibt ein Nacharbeiten der Kanten nicht aus. Wird dies ignoriert, baut sich im Kantenbereich immer höheres Gras auf, das wiederum als Hindernis erkannt wird. Somit wird der Abstand zum Rand weiter erhöht und die ungemähte Kante wird immer breiter. Dies ist besonders gut an Bäumen ersichtlich, an denen wir absichtlich für den kompletten Testzeitraum auf das Nacharbeiten verzichtet haben.
In unserem Video haben wir noch einmal alle wichtigen Fakten zusammengefasst und ihr könnt den Dreame A2 live in Aktion bestaunen.
Probleme im Betrieb
Der Dreame A2 arbeitet im Praxiseinsatz äußerst zuverlässig. Er musste im kompletten Testzeitraum kein einziges Mal gerettet werden. Dies ist besonders wichtig, wenn das betreffende Grundstück nicht täglich erreichbar ist. Bis auf die anfänglichen Probleme mit der KI-Kamera konnten wir im Testbetrieb lediglich Probleme beim Überfahren von Gartenschläuchen feststellen. Sobald diese etwas nebelfeucht sind, schafft es der A2 diese nicht im Normalmodus zu überfahren. Er bleibt mit den Hinterrädern hängen, versucht es einige Male und fährt dann rückwärts. Dieses Problem tritt selbst bei den recht dünnen 1/2 Zoll Schläuchen auf. Im Effizienzbetrieb gelingt das Überfahren aufgrund der höheren Geschwindigkeit deutlich besser.
Akkuleistung, Stromverbrauch und Wartung
Der Dreame A2 besitzt einen 5Ah/18V Akku, der eine Kapazität von 90Wh zur Verfügung stellt. Laut Hersteller reicht diese Kapazität für einen Mähbetrieb von 70 Minuten, bevor der A2 wieder an die Ladestation muss. Auf geraden Rasenflächen wird pro Akkuladung eine Schnittleistung von rund 120m² (200m² im Effizienzmodus) erreicht. Auf unserer verwinkelten Rasenfläche schafft der A2 aufgrund zahlreicher Wendemanöver rund 75m² (120m² Effizienzmodus), bevor er wieder an die Ladestation muss. Die Ladedauer beträgt rund eine Stunde, bis der Betrieb fortgesetzt wird. Um unser Testgrundstück zu mähen, muss der Akku im Normalmodus 5 Mal geladen werden, wodurch sich die Gesamtmähdauer auf rund 10 Stunden (inklusive Laden) erhöht. Im Effizienzmodus kann diese Zeit deutlich reduziert werden. Die Flächenleistung von 3000m², die der Hersteller angibt, halten wir für unrealistisch. Selbst wenn der Mähbetrieb von 7 Uhr bis 22 Uhr gewählt wird, sind im Effizienzmodus maximal 8 Ladevorgänge möglich, die eine Flächenleistung von 800m² bis 1200m² ermöglichen.
Der Stand-By-Verbrauch liegt bei 7W und damit im akzeptablen Bereich für einen Rasenmähroboter. Der Energiebedarf für den täglichen Einsatz bei 10 Stunden Arbeitszeit liegt bei 0,5 kWh für die Akkuladung und 0,08 kWh für den Stand-By-Verbrauch. Bei 200 Arbeitstagen im Jahr ergeben sich somit Stromkosten von 116 kWh oder umgerechnet 35€ bei einem Strompreis von 30Cent/kWh.
Wartung
Die Dreame-App informiert euch über anliegende Wartungen und gibt euch zudem hilfreiche Tipps für die Durchführung. Vor allem die Reinigung alle 60 Stunden sollte nicht ignoriert werden. Das komplette Zubehör kann direkt über die App im Dreame Store nachgekauft werden. Für 12 Ersatzklingen (400 Betriebsstunden) werden 19,99€ fällig, während die Reinigungsbürste (500 Betriebsstunden) für den LiDAR Sensor 14,99€ kostet.
Für einen reibungslosen Betrieb sollten die Räder von Grasresten befreit und loses Gras unter dem Mähwerk entfernt werden. Anschließend kann bei Bedarf der Unterboden einmal mit dem Gartenschlauch abgespritzt werden. Die Klingen sollten ebenfalls von Grasresten befreit werden, um die Beweglichkeit sicherzustellen. Nach 100 Betriebsstunden empfiehlt Dreame den Wechsel der Klingen. Die komplette Wartung nimmt ungefähr 10 Minuten Zeit in Anspruch.
Testergebnis
Der Dreame A2 konnte uns im Test in fast allen Punkten überzeugen. Das Schnittbild ist exzellent, die Navigation dank LiDAR und KI-Kamera ist zielgenau und die Betriebsgeräusche reduzieren sich auf ein Minimum. Die Einrichtung ist kinderleicht und die App bietet enorm viele Möglichkeiten, den Dreame A2 an seine individuellen Bedürfnisse anzupassen. Die neue KI-Kamera erkennt zuverlässig Hindernisse und unterstützt die Navigation. Im Patrouillenmodus kann der A2 sogar als Gartenwächter fungieren und euer Grundstück überwachen. Das integrierte LINK-Modul erlaubt auch Zugriffe in Gebieten mit begrenztem WLAN-Empfang. Auch wenn das Kantenmähen noch nicht auf einem perfekten Niveau liegt, so wurde das Ergebnis aufgrund der Edge-Master-Technologie dennoch enorm verbessert. Mit einem Verkaufspreis von 2300€ ist der Dreame A2 sicherlich kein Schnäppchen, im Vergleich zur Konkurrenz aber fair bepreist. Beachtet man, wie viele Stunden Arbeit sich im Jahr einsparen lassen, erscheint der Verkaufspreis nicht mehr ganz so hoch.
Wer eine günstigere Alternative mit geringerer Schnittleistung sucht, kann sich auch gerne den Sunseeker V3 (zum Test) einmal genauer ansehen. Dieser navigiert ebenfalls autonom mittels Kameratechnik und konnte im Test überzeugen.
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