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Mit der Amazfit T-Rex 3 Pro hat Amazfit nun eine Smartwatch im Programm, die sich mit einem Preis von knapp 400€ deutlich über den anderen Smartwatches aus eigenem Hause positioniert. Die T-Rex 3-Serie besteht aus der großen, kantigen Pro-Version, die wir getestet haben. Es gibt noch eine etwas kleinere Pro-Version mit einem Design ohne Ecken und eine T-Rex 3 mit einer Edelstahl-Lünette statt Titan, einem etwas lichtschwächeren Display, nur Gorillaglas und ohne Telefoniefunktion. Alle Modelle sind in zwei verschiedenen Farbkombinationen erhältlich. Ob die Uhr den erheblichen Mehrpreis wert ist, prüfen wir in diesem Testbericht. Ich habe die Uhr vier Wochen lang intensiv getestet, um ihre Stärken und Schwächen herauszufinden. Nach der Amazfit Balance und dem Test der Amazfit Active 2 Square ist sie nun mein Begleiter am Handgelenk.
Besonders hervorzuheben sind die hervorragende Akkulaufzeit, das kratzfeste Saphirglas, der NFC-Chip zum Bezahlen, das GPS, das ihr auch zum Navigieren nutzen könnt, und die Anzeige der PAI-Punkte (Personal Activity Intelligence). Die PAI-Punkte sind ein exzellenter Anhaltspunkt für ein wöchentliches Fitnesstraining zur Förderung der Herzgesundheit. Alle Details dazu findet ihr im folgenden Testbericht.
Design und Verarbeitung
Die Amazfit T-Rex 3 Pro ist eine vergleichsweise große und wuchtige Uhr. Mit einer Bauhöhe von 14mm ist sie ziemlich wuchtig am Handgelenk. Mit einem Durchmesser von 48mm ist sie auch etwas größer als eine Active 2 (zum Test). Mit 75g ist sie deutlich schwerer als eine Active 2, aber immer noch ein Fliegengewicht im Vergleich zu einer klassischen Uhr. Das Armband ist aufgrund seiner vielen Ecken und Kanten sehr schmutzanfällig. Die Lünette ist aus Titan und der Unterbau aus Kunststoff. Optisch unterscheidet sich das Titan nur bei genauem Hinsehen vom Kunststoff. Das kratzfeste Saphirkristallglas bietet dem hellen AMOLED-Display einen sehr guten Schutz. Während des Testzeitraums habe ich die Uhr auch beim Schlafen getragen. Aufgrund ihrer Größe würde ich sie beim Schlafen aber nicht freiwillig tragen wollen. Die Uhr ist wasserdicht bis 10ATM und entsprechend zum Gerätetauchen geeignet. Hier hätte sie für mich aber nur einen echten Mehrwert, wenn sie den Tauchcomputer ersetzen könnte. Die Bedienung erfolgt über den Touchscreen und die vier seitlichen Tasten am Gehäuse. Die Amazfit T-Rex 3 Pro ist sehr sauber verarbeitet. Aufgrund ihres Designs hat sie reichlich Ecken, Kanten und Übergänge.
Nachdem ich mich bei der Amazfit Active 2 Square erst daran gewöhnen musste, das Armbandende nach unten hereinzuschieben, hat mich das herausstehende Ende der Amazfit T-Rex 3 Pro gestört. Um den Unterschied in der Größe mit der Amazfit Active 2 Square sichtbar zu machen, habe ich beide Uhren zusammen fotografiert.
Display der Amazfit T-Rex 3 Pro
Das 1,5 Zoll große Display der Amazfit T-Rex 3 Pro ist auch im Sonnenlicht sehr gut ablesbar. Mit 322 Pixeln pro Zoll ist die Pixeldichte gut, sodass einzelne Pixel nicht erkennbar sind und die Darstellung scharf ist. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Zifferblättern, darunter viele kostenlose. Die automatische Helligkeitssteuerung funktioniert sehr gut, sodass die Uhr immer gut ablesbar ist. Lediglich beim Training ist sie bei Sonneneinstrahlung etwas zu schwach und wird erst durch Knopfdruck gut ablesbar. Das AOD-Display empfinde ich als sehr angenehm. Es lässt sich aber auch abschalten, und es gibt auch eine einstellbare Nachtabschaltung. Durch das Saphirkristallglas ist das Display sehr gut gegen Kratzer geschützt.
App und Betriebssystem
Wie alle Uhren von Amazfit nutzt auch die T-Rex 3 Pro die Zepp-App, die ihr über den Google Play Store oder den Apple App Store herunterladen könnt. Die Uhr läuft mit dem aktuellen Zepp OS 5 und verfügt über die integrierte Spracherkennung „Zepp Flow“, mit der sich die Uhr sehr gut steuern lässt. Damit könnt ihr sowohl die Uhr steuern als auch beispielsweise den Wecker für den nächsten Morgen stellen oder einen Timer zum Eierkochen einrichten. Wenn ihr euch hartgekochte Eier wünscht, wird dieser auf 10 Minuten gestellt, für weichgekochte Eier auf 5 Minuten. Hier ist allerdings immer eine Verzögerung von ein paar Sekunden vorhanden. Ebenso könnt ihr auf der Uhr mit der Tastatur auch direkt eine Messengernachricht beantworten.
Die App liefert übersichtlich eine Vielzahl von Gesundheitsdaten und Analysen zu den gesammelten Werten. Die einzelnen Bereiche sind individuell anpassbar, sodass ihr auswählen könnt, welche Werte in welcher Reihenfolge angezeigt werden sollen. Diese Daten ersetzen in keinem Fall den Besuch beim Arzt, sie sind aber ein guter erster Anhaltspunkt. Es gibt nichts, was ihr vermissen würdet. Nach einem aktiv getrackten Training erhaltet ihr hier auch eine sehr gute Analyse und bei Trainings wie z. B. Joggen oder Wandern auch die aufgezeichnete Strecke. Gerade beim Joggen und Wandern solltet ihr allerdings überlegen, ob nicht ein Tracking als „freies Training“ ausreicht, denn der GPS-Sensor kostet sehr viel Akkukapazität.
Die Uhr bietet einen so gewaltigen Funktionsumfang in Verbindung mit sehr vielen individuellen Einstellmöglichkeiten, dass es den Rahmen dieses Tests sprengen würde, alles im Detail zu beschreiben. Fangen wir daher einfach mit den verbauten Sensoren und technischen Daten an.
- BioTracker 6.0 PPG Sensor für die Gesundheitsdaten
- Beschleunigungssensor
- Gyroskop
- Temperatursensor
- Umgebungslichtsensor
- Geomagnetischer Sensor
- Barometrischer Höhenmesser
- GPS Sechs Satellitenortungssysteme
- Bluetooth 5.2
- Mikrofon & Lautsprecher
- NFC Chip
- WLAN 2,4GHz
- Akku mit 700mAh (Ladedauer ca. 2h, Laufzeit 10 bis 25 Tage)
- Magnetische Ladestation (im Lieferumfang, allerdings ohne USB-C-Kabel)
- LED Taschenlampe
Mit der Uhr lässt sich also auch navigieren. Das funktioniert entweder über Google Maps: Ihr startet die App auf dem Handy und seht dann die Navigationshinweise auf der Uhr. Oder ihr übertragt eine Karte und eine GPX-Datei mit der Route auf die Uhr. Dann könnt ihr auch ohne Handy navigieren, wofür allerdings etwas Vorarbeit notwendig ist. Mit der Diktiergerätfunktion lassen sich schnell wichtige Notizen aufzeichnen. Das Telefonieren über die Uhr funktioniert sehr gut, und die Gesprächsqualität ist ebenfalls gut. Die Musik, die ihr gerade auf dem Handy abspielt, könnt ihr auch über die Uhr steuern. Weitere hilfreiche Zusatzfunktionen sind Kalender, Wetter, Wecker, Timer, Stoppuhr und Bezahlfunktion. Ein kleines Highlight ist die eingebaute Taschenlampe, die sich in drei weißen und einer roten Helligkeitsstufe einstellen lässt. Mit dieser Taschenlampe könnt ihr euch im Dunkeln gut orientieren. Um einen Eindruck zu vermitteln, habe ich ein paar Bilder im Dunkeln gemacht und die T-Rex 3 Pro gegen meine Sofirn IF23-Taschenlampe antreten lassen.
Auf den Bildern seht ihr von links nach rechts, Sofirn IF 23 mit 10 Lumen, T-Rex 3 Pro auf hellster Stufe, Sofirn IF 23 mit 50 Lumen, Sofirn IF 23 mit 150 Lumen. Natürlich ist die Ausleuchtung mit den winzigen LEDs der Amazfit T-Rex 3 Pro schwächer, aber sie kann bei kleinerem Ausschnitt fast mit den 50 Lumen der echten Taschenlampe mithalten. Als Orientierungslicht besonders im Innenbereich sehr gut geeignet.
Bezahlen mit Zepp Pay
Dank des NFC-Chips bietet die Amazfit T-Rex Pro auch die Möglichkeit, mit der Uhr zu bezahlen. Zwar werden so gut wie keine deutschen Banken direkt unterstützt, aber über den zwischengeschalteten Dienst Curve funktioniert das reibungslos. Dafür müsst ihr nicht einmal das Handy dabei haben. Die Einrichtung ist im Bericht der Amazfit Balance (zum Test) ausführlich beschrieben. Zu ergänzen wäre noch, dass die Karte kostenlos ist (es wird nur Geld fällig, wenn ihr auch eine physische Karte haben möchtet). Bevor ihr lange nach der Kartennummer der Curve-Karte sucht (diese müsst ihr in Zepp Pay eingeben), findet ihr sie in der Curve-App auf dem Handy unter „Launchpad“, „Konto“ und „Kontodaten“. Das anfängliche monatliche Limit von 150€ könnt ihr erhöhen, indem ihr euch per Personalausweis und Fotoabgleich verifizieren lasst. Danach liegt das Limit bei 50.000€ pro Tag, 300.000€ pro Monat und 2.500.000€ pro Jahr. Für die Sicherheit sorgt ein Sicherheitscode. Sobald die Uhr abgelegt wird, muss dieser eingegeben werden. Ebenso wird der Code nach Ablauf von 24 Stunden wieder verlangt.
Sport & Gesundheitstracking
Für das Sporttraining stehen beeindruckende 180 verschiedene Sportarten zur Verfügung. Während alles Mögliche, vom Schneeschaufeln über Frisbee und Hula-Hoop, dabei ist, sucht ihr Trampolin und Rope Flow vergebens. Beides sind keine neuen Trainingsarten und auch deutlich gängiger als “Speerfischen”, sind aber nicht dabei. Daher kommt das freie Training zum Einsatz. Um die Genauigkeit der Pulsmessung zu testen, habe ich ein 35-minütiges Training auf dem Trampolin absolviert und parallel zur Uhr einen Brustgurt über die App „Morpheus“ mitlaufen lassen.
Die Kurven sind bei weitem nicht identisch, aber die durchschnittliche Pulsrate von 108 Schlägen je Minute bei der Uhr und 112 Schlägen je Minute beim Brustgurt unterscheiden sich nicht stark voneinander. Um dieses halbwegs genaue Ergebnis zu erhalten, musste ich das Armband der Amazfit T-Rex 3 Pro sehr stramm ziehen. Aufgrund von Größe und Gewicht sitzt die Uhr sonst nicht richtig und die Werte sind völlig daneben. Das bedeutet auch, dass die Pulsmessung und die Auswertung in der Praxis unbrauchbar sind.
Das Schlaftracking funktioniert nicht sehr zuverlässig. Das kurze Mittagsschläfchen wird oft nicht erkannt und die gemessene Einschlafzeit liegt meist um mehr als eine Stunde daneben. So interessant die BioCharge-Funktion auch ist, sie kann keine zuverlässigen Ergebnisse liefern, wenn Schlaf und Puls nicht stimmen.
Akkulaufzeit & Laden
Die Amazfit T-Rex 3 Pro verfügt über einen 700mAh-Akku, der mit einer magnetischen Ladestation aufgeladen wird.
Bei mir betrug die Akkulaufzeit meist 10 Tage, was deutlich niedriger ist als die beworbenen 25 Tage, aber dennoch ein sehr guter Wert ist. Allerdings hatte ich auch alle Funktionen eingeschaltet. Dazu gehören das AOD-Display, alle Gesundheitstrackings, gelegentliches Wandern mit GPS und die gelegentliche Nutzung der Taschenlampe. Die stärksten Stromverbraucher sind der GPS-Sensor und die Taschenlampe. Ohne GPS-Nutzung, ohne AOD-Display und bei sehr sparsamer Nutzung der Taschenlampe sind auch gut 20 Tage möglich. Bei 10% Akkuladung meldet sich die Uhr mit einem Warnhinweis und bietet an, die Stromsparfunktion einzuschalten. Den nächsten Hinweis bekommt ihr bei 5%, dann im 1%-Abstand. Bei 2% wird ein eventuell laufendes Training beendet, die Taschenlampe bleibt jedoch bis zum Ende an. Danach wird die Uhr heruntergefahren. Die Ladezeit betrug rund 100 Minuten. Um den Akku um 5% aufzuladen, werden 3 Minuten benötigt, und diese Ladegeschwindigkeit wird bis 70% beibehalten. Ab 90% wird das Laden dann sehr langsam und es dauert 40 Minuten, um den Akku auf 100% zu bringen.
Testergebnis
Die Amazfit T-Rex 3 Pro hat sich in den letzten Wochen als zuverlässiger und hilfreicher Begleiter erwiesen. Der Funktionsumfang ist gewaltig und lässt kaum Wünsche offen. Besonders überzeugen konnten mich die Navigation, die gute Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung, der Timer beim Kochen, die Telefonfunktion, die eingebaute Taschenlampe und die Weckfunktion. Auch das wertige Design, ein kratzfestes Display mit Saphirkristallglas, die Wasserdichtheit bis 10ATM und die sehr gute Akkulaufzeit runden das sehr gute Gesamtpaket ab.
Der Preis ist allerdings verglichen mit den anderen Uhren von Amazfit deutlich zu hoch, der Pulssensor arbeitet nur bei sehr stramm sitzender Uhr verlässlich, und aufgrund der Größe der Uhr werdet ihr sie wohl kaum beim Schlafen tragen wollen. Dadurch funktionieren allerdings Funktionen wie „BioCharge“ nicht mehr. Wenn ihr eine große Uhr sucht und keinen Wert auf die Gesundheitsdaten legt, erhaltet ihr hier dennoch eine zuverlässige und robuste Uhr.
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