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Zendure Interview mit CEO Bryan Liu – E-Bikes, KI und die Zukunft der Energie

Was kommt nach dem Balkonkraftwerk? Während viele noch über die Optimierung von Solarmodulen und Speichern diskutieren, denkt Zendure bereits mehrere Schritte weiter. Das Unternehmen, das den Markt für Plug-and-play-Heimenergie maßgeblich geprägt hat, wagt mit dem Zendure E-Cargo Bike den Sprung in die E-Mobilität und integriert künstliche Intelligenz tief in seine Produkte.

Wir haben auf der IFA in Berlin mit CEO und Gründer Bryan Liu darüber gesprochen, wie ein E-Cargo-Bike in das Energie-Ökosystem des Hauses passt, welche Rolle KI dabei spielt und warum der deutsche Markt für diese Vision entscheidend ist.

Joscha and Bryan interview 1

Interview Transkript

Joscha: Hallo Bryan, schön, dich kennenzulernen. Eine Sache, die ich an Zendure besonders schätze, ist euer Umgang mit Feedback. Wann immer wir ein Problem oder Kritik an einem Produkt hatten, habt ihr positiv reagiert und es zur Verbesserung genutzt. Das unterscheidet euch stark von vielen Wettbewerbern.

Bryan: Das liegt daran, dass wir auf Kickstarter angefangen haben und als ein von Fans getragenes Unternehmen entstanden sind. Wir wurden von unseren Unterstützern und Nutzern geformt, weshalb wir ihrem Feedback große Bedeutung beimessen. Wir sind im Kern ein Community-basiertes Unternehmen.

Joscha: Zendure begann als Anbieter von Powerstations, hat sich aber in den letzten Jahren zu einem globalen Akteur für Balkonkraftwerke entwickelt. Wo siehst du das Unternehmen in den nächsten Jahren?

Bryan: Wir haben uns zum Marktführer im Bereich der Plug-and-play-Heimenergie entwickelt und dieses Jahr mit dem Zendure AIO 2400 (zum Test) die erste KI-gesteuerte Speicherlösung für Balkone vorgestellt. Auf der IFA präsentieren wir nun unser E-Cargo-Bike. Das Besondere daran ist, dass es Teil unseres Ökosystems ist. Der Akku ist austauschbar und kompatibel mit unseren anderen Balkon-Speicherlösungen. In Zukunft wollen wir nicht nur die Energie im Haus managen, sondern auch den Bereich der E-Mobilität erschließen. So helfen wir unseren Nutzern, nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs Energiekosten zu senken.

Zendure IFA 2025 12

Joscha: Ihr habt also mit dem Zendure E-Cargo-Bike den Mobilitätssektor betreten. Plant ihr, in diesem Bereich weiter zu expandieren, vielleicht mit E-Scootern oder sogar einem kleinen Elektroauto?

Bryan: Alles ist möglich. Das hängt stark vom Feedback unserer Kunden ab. Die Idee zum E-Cargo-Bike entstand aus Gesprächen mit unseren Nutzern, die eine Alternative zu teuren und traditionellen Autos suchten. Wenn es in Zukunft weitere Anforderungen gibt, werden wir darauf eingehen.

Joscha: Viele eurer Power-User wünschen sich eine offene API für den direkten und lokalen Zugriff auf Zendure-Produkte. Gibt es Pläne in diese Richtung?

Bryan: Wir haben tatsächlich letzten Monat bereits ein Home-Assistant-Plugin auf GitHub veröffentlicht, das wir gemeinsam mit einem unserer Power-User entwickelt haben. Eine offizielle Version wird ebenfalls bald folgen. Nutzer können also bereits jetzt beginnen, ihr System über einen lokalen Server zu Hause zu steuern.

Joscha: Uns ist aufgefallen, dass einige Produkte im deutschen Zendure-Shop recht lange Lieferzeiten haben. Woran liegt das und was unternehmt ihr dagegen?

Bryan: Der Hauptgrund war die unerwartet hohe Nachfrage nach dem Start des Vorverkaufs im April, die unsere Produktionskapazitäten überstieg. Zweitens möchten wir bei unserer strengen Qualitätskontrolle keine Kompromisse eingehen, um die Produktion zu beschleunigen. Drittens spielten auch internationale Logistikprozesse eine Rolle. Wir haben unsere Produktionskapazität inzwischen verdreifacht und gehen davon aus, dass sich die Lage ab Oktober schnell normalisieren wird.

Joscha: Wenn wir auf das Jahr 2026 blicken: Sind in der Branche der Energiespeichersysteme noch große Sprünge zu erwarten oder ist der Markt weitgehend ausgereift?

Bryan: Der Markt ist noch lange nicht ausgereift. Es gibt enormes Verbesserungspotenzial. Anfang 2026 werdet ihr viele neue Produkte sehen, die leistungsstärker, kompakter und kostengünstiger sein werden. Die Veränderungen, die kommen, sind ziemlich dramatisch.

Joscha: Eine große Rolle dabei spielt sicher die künstliche Intelligenz, die ihr bereits stark in eure neuen Produkte integriert. Wie siehst du die Zukunft von KI bei Zendure?

Bryan: Während sich die Hardware in Richtung mehr Leistung und Kapazität entwickelt, liegt die Zukunft der Software definitiv in der KI. Wir waren die Ersten, die KI in unser System integriert haben, und sie wird immer intelligenter werden. Nächsten Monat veröffentlichen wir einen „sprechenden Roboter“ in unserer App. Ihr könnt die App dann direkt fragen, wie viel Strom in den letzten 30 Tagen erzeugt wurde, eine Vorhersage für die PV-Erzeugung anfordern, Einstellungen ändern oder technische Fragen stellen.

Joscha: Das ist eine großartige Idee, um abstrakte Konzepte wie eine Kilowattstunde für den Durchschnittsnutzer greifbarer zu machen.

Bryan: Genau. Man kann fragen: „Wie viel Energie habe ich gespart?“ oder „Wie viel Prozent meines Verbrauchs wurde durch Solarenergie gedeckt?“ und erhält eine leicht verständliche Antwort.

Joscha: Eine letzte Frage zum deutschen Markt. Wie nehmt ihr ihn aus eurer Perspektive wahr?

Bryan: Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Markt in ganz Europa. Obwohl andere Länder aufholen, bleibt Deutschland unser größter Markt und hat enormes Potenzial, nicht nur bei Speicherlösungen, sondern auch bei Themen wie dynamischen Strompreisen und Smart Metern. Die Verbreitungsrate von Smart Metern ist hier mit unter 10% noch sehr niedrig. Wir sehen es als unsere Verantwortung, gemeinsam mit der Branche die Digitalisierung des gesamten Energiesystems voranzutreiben.

Joscha: Bryan, vielen Dank für deine Zeit und die spannenden Einblicke. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass du dich hier auf der IFA direkt den Fragen der Nutzer stellst.

Bryan: Vielen Dank, es war mir eine Freude.

Unsere Einschätzung

zendure booth ifa 2025

Das Gespräch mit Bryan Liu zeigt eine klare Vision: Zendure will nicht nur Produkte verkaufen, sondern ein ganzheitliches Ökosystem für Energie schaffen, das von den Bedürfnissen der Community angetrieben wird. Der Fokus auf KI und die Expansion in die E-Mobilität versprechen eine spannende Zukunft. Was haltet ihr von der Vision von Zendure? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!

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