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Vivo X200 Ultra Test

Getestet von Jonas Andre am Bewertung: 92%
Vorteile
  • hervorragende Kameraqualität mit allen Brennweiten
  • lange Akkulaufzeit
  • spitzenmäßige Verarbeitung
  • brachiale Leistung
  • starker Emfpang und alle Frequnezen
  • deutsches System
Nachteile
  • chinesisches System mit Eigenheiten
  • kein Google Standortverlauf und weitere Nachteile
  • keine eSIM
  • riesiger Kamerahügel
  • erhitzt stark unter Volllast
Springe zu:
CPUSnapdragon 8 Elite - 2 x 4,32GHz + 6 x 3,53GHz
RAM12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher1 TB, 256 GB, 512 GB
GPUAdreno 830
Display 3168 x 1440, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemOriginOS - Android 15
Akkukapazität6000 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 200MP (dual) + 50MP (triple)
Frontkamera50 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht229 g
Maße163,1 x 76,8 x 8,9 mm
Antutu (v10)2818598
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am15.06.2025

Im letzten Jahr konnte sich das Vivo X100 Ultra den zweiten Platz in der Kamerabestenliste sichern – und hält ihn bis heute. Das Vivo X200 Ultra tritt also an, um sich in diesem Jahr erneut eine Spitzenposition zu sichern. Doch nicht nur bei der Kamera geht Vivo in die Vollen: Auch Display, Leistung, Konnektivität und Akkulaufzeit sollen einem Ultra-Smartphone würdig sein. Der 6.000-mAh-Akku spricht auf dem Papier schon mal für sich. Das Vivo X200 Ultra musste sich in den letzten beiden Wochen im Praxistest beweisen. Dinge wie der weiterhin schnellste Android-Prozessor in Form des Snapdragon 8 Elite sind da eher nebensächlich.

Das Vivo X200 Ultra wird voraussichtlich nicht offiziell nach Europa kommen, weshalb wir hier die chinesische Version testen. Im Folgenden gehe ich detailliert auf alle Besonderheiten ein, die mit dem System in Verbindung stehen.

Design und Verarbeitung

Mit Abmessungen von 163,1 x 76,8 x 8,9 Millimetern und einem Gewicht von 230 Gramm ist das Vivo X200 Ultra definitiv ein großes und schweres Smartphone. Im direkten Vergleich mit dem Oppo Find X8 Ultra ist es zwar dünner, dafür ragt das opulente Kameramodul aber extreme 7 mm aus der Rückseite hervor. Dadurch liegt es schräg, aufgrund der großen Auflagefläche des 61 mm großen Moduls, aber nicht wackelig auf dem Tisch. Der große schwarze Kreis beherbergt sämtliche Sensoren und ist mit dem blauen ZEISS-Logo und dem T*-Logo verziert, was wirklich cool aussieht. Was man Vivo jedoch ankreiden muss, ist der LED-Blitz, der nicht unter Glas sitzt, sondern nur von Kunststoff geschützt wird. Durch das riesige Kameramodul ist ein Aufliegen und Verkratzen zwar unwahrscheinlich, dennoch ist dies eine eigenartige Entscheidung – bei Oppo im übrigen nicht anders. Die silberne Version hat eine Glasrückseite, die zumindest schick aussieht, aber nicht besonders griffig ist. In der Hand liegt das Vivo durch den Zeigefinger unter dem Kameramodul allerdings wirklich gut. Ähnlich wie beim Xiaomi 15 Ultra sind zudem die OIS-gelagerten Kamerasensoren hier extrem laut.

Dank des Quad-Curve-Designs sind die Ränder nicht nur symmetrisch, sondern mit 2,5 mm zu allen Seiten hin auch beeindruckend dünn. Auch die zentral platzierte Punch-Hole-Notch trägt zum modernen Design bei. Der Metallrahmen fühlt sich hochwertig an und wird optisch durch Antennenstreifen für besseren Empfang mehrfach durchbrochen. Wie üblich befinden sich rechts außen in angenehmer Höhe untereinander die Powertaste und die Lautstärkewippe. An der Oberseite befindet sich eine zusätzliche Öffnung für den Lautsprecher (Stereo-Sound). Unten befinden sich der SIM-Karteneinschub (2 x Nano-SIM), ein Mikrofon, der Hauptlautsprecher und ein USB-C-3.0-Anschluss (5 Gbit/s, Display Out). Für die Qualität und die perfekte Verarbeitung spricht auch die IP69/IP68-Zertifizierung. Den Kamerabutton rechts außen werde ich nur einmal erwähnen, denn das ist das Überflüssigste und Unnötigste, was ich in den letzten Jahren erlebt habe…

Vivo gilt gemeinhin als Erfinder des Fingerabdrucksensors und besser als im X200 Ultra wird es auch nicht mehr. Er funktioniert in 10/10 Fällen in unter 0,5 Sekunden. Im gesamten Testzeitraum gab es keine einzige Fehlerkennung. Der Fingerabdruckscanner ist sogar noch relativ weit oben platziert und damit sehr gut erreichbar. Für das X200 Ultra hat man sich etwas Besonderes ausgedacht: ein Kamerakit mit aufsteckbarem Teleobjektiv. Es gibt also nicht nur, wie bei Xiaomi, ein spezielles Case, sondern auch einen echten Mehrwert für die Zoom-Kamera. Wenn ihr dazu mehr erfahren wollt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar, dann kommt ein ausführlicher Test dazu.

Beim X200 Ultra verwendet der Hersteller hochwertige Materialien, und die Verarbeitung ist definitiv einwandfrei. Ich hätte mir eine griffigere Rückseite gewünscht. Diese bekommt man letztendlich erst mit dem Fotografiekit oder aber durch eine Hülle. Texturiertes Glas oder Kunstleder wären cool gewesen. Das ist aber eher Geschmackssache und weniger als Kritik zu verstehen. Kritisch zu erwähnen ist nur der offene Kunststoff-LED-Blitz. Ansonsten ist das Vivo X200 Ultra ein Flaggschiff-Smartphone mit riesigem Kamerahügel und Quad-Curved-Display.

Lieferumfang des Vivo X200 Ultra

Vivo X200 Ultra Lieferumfang

Die Verpackung des Vivo X200 Ultra enthält alles, was man bei diesem Preis erwarten würde. Neben einem passenden 90-W-Ladeadapter mit China-Stecker sind ein USB-A-auf-USB-C-Kabel, eine weiche Kunststoffhülle und eine SIM-Nadel enthalten. Tradingshenzhen legt noch einen EU-Adapter für den China-Stecker mit ins Paket, sodass man sofort mit seinem neuen Vivo-Smartphone voll einsatzbereit ist.

Display des Vivo X200 Ultra

Vivo X200 Ultra Display

Beim Display liefert das Vivo X80 Ultra das gewohnte Technikfeuerwerk, das wir von einem Ultra-Gerät erwarten. Das 6,82 Zoll große LTPO-AMOLED-Display ist an allen Seiten leicht abgerundet (Quad-Curved) und ab Werk ist bereits eine Displayschutzfolie angebracht. Ich persönlich bin absolut kein Fan von flachen Displays, aber das sieht zumindest die Hälfte von euch laut Umfrage anders. Mit der mitgelieferten Hülle fühlt sich das Vivo X200 Ultra jedenfalls wie ein komplett flaches Display an. Die optionale hohe Auflösung von 3168 x 1440 Pixeln sorgt für gestochen scharfe Inhalte mit beeindruckenden 510 Pixeln pro Zoll. Standardmäßig ist das System auf HD (2376 x 1080) begrenzt, was ich in der Praxis ohne sichtbaren Unterschied genutzt habe. Das Mehr an Akkulaufzeit ist es mir definitiv wert. Eine Automatik bietet Vivo hier eigenartigerweise nicht an. Wo hingegen eine automatische Anpassung astrein funktioniert, ist die Bildwiederholungsfrequenz. Durch die LTPO-Technik regelt das Display in jedem ruhigen Moment und bei jeder Einstellung auf 1 Hz herunter, um Energie zu sparen. Genauso schnell und ohne Ruckler geht es auf Wunsch hoch auf 60, 90 oder 120 Hz. Auch bei der Helligkeit kann Vivo überzeugen: Im manuellen Modus kann man von niedrigen 2 bis zu 890 Lux frei regulieren. Bei Bedarf wird die Helligkeit auf starke 2.270 Lux erhöht und die Lesbarkeit im Freien war zu jeder Zeit exzellent.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux
smartzone logo
2.480 Lux
2.300 Lux
2.270 Lux
2.100 Lux
2.030 Lux
2.030 Lux
1.970 Lux
1.750 Lux
1.750 Lux
0
300
600
900
1.200
1.500
1.800
2.100
2.400
2.700
3.000

Es stehen umfangreiche und individualisierbare Funktionen wie der Augenschutz und der Dunkelmodus (Schwarz/Weiß Umkehr) mit vielen Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ebenso können Anpassungen bei der Darstellung (Schriftgröße und -stil) vorgenommen werden. Neben dem Standard-Farbmodus lässt sich das Display in zwei weiteren Modi regeln. Zusätzlich kann ein adaptives Farbmanagement aktiviert werden. Natürlich lässt sich auch die Farbtemperatur des 10-Bit-Displays frei anpassen. Das vollumfängliche und voll funktionsfähige AOD (Always-On-Display) mit westlichen Icons rundet die Einstellungen schließlich perfekt ab. Für empfindliche Nutzer ist mit einer PWM-Frequenz von 2160 Hz und DC-Dimming ebenfalls bestens gesorgt.

Vivo X200 Ultra Test Design 1

HD-Streaming bei allen bekannten Streamingplattformen ist dank Widevine L1 kein Problem und auch HDR-Content ist mit Dolby Vision, HDR10, HDR10+ und HLG vollständig abgedeckt. Nahezu perfekte Displays sind in dieser Preisklasse und vor allem im Ultra-Smartphonebereich keine Seltenheit. Vivo platziert sich zumindest bei der Helligkeit vor den beiden härtesten Konkurrenten aus dem Hause Oppo und Xiaomi. Der Touchscreen funktioniert ebenfalls tadellos, wobei Vivo beim Schutzglas keine große, bekannte Marke angibt, sondern nur von speziell geschütztem Panzerglas spricht.

Leistung

Beim besten Smartphone eines Herstellers führt im Jahr 2025 kein Weg an Qualcomms Snapdragon 8 Elite vorbei. Dieser glänzt nicht unbedingt mit seiner Leistung, sondern ist höchstwahrscheinlich zwangsläufig für die gute Kameraqualität mitverantwortlich. Vivo liefert mit dem X200 Ultra in Kombination mit mindestens 12 GB RAM und mindestens 256 GB Speicher jedenfalls eine herausragende Systemleistung. Auch aktuelle Spiele werden jederzeit und auch über einen längeren Zeitraum hinweg flüssig und ruckelfrei abgespielt. Meine Empfehlung wäre die 16 + 512-GB-Version, da diese preislich am empfehlenswertesten ist. 256 GB sind für ein solch brachiales Flaggschiff-Smartphone wie das X200 Ultra schon etwas knapp bemessen. Im gemischten AnTuTu-Benchmark spielt Vivo ganz oben mit, was aber auch für die Hitzeentwicklung gilt, wie wir gleich noch sehen werden. Der moderne UFS-4.1-Speicher liefert die erwarteten Top-Werte von 4022 MB/s beim Lesen und 3564 MB/s beim Schreiben, mehr als bei UFS 4.0 ist das aber auch nicht. Dennoch ist das Installieren von Apps beim Vivo-System beeindruckend schnell. Nachdem der Download im Play Store beendet ist, ist die App ohne Verzögerung auf dem Home-Screen verfügbar. Hier noch einmal die Benchmarks im Vergleich: Letztendlich nehmen sich die SD8-Elite-Smartphones nicht viel, und auch Mediatek hält in den Benchmarks mittlerweile mit.

Antutu (v10)
smartzone logo
2.958.200
2.818.598
2.816.300
2.765.452
2.714.198
2.647.142
2.572.822
2.454.627
1.068.657
0
300.000
600.000
900.000
1.200.000
1.500.000
1.800.000
2.100.000
2.400.000
2.700.000
3.000.000
Geekbench Single (v6)
0
400
800
1.200
1.600
2.000
2.400
2.800
3.200
3.600
4.000
Geekbench Multi (v6)
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
3D Mark (Wildlife Extreme)
0
800
1.600
2.400
3.200
4.000
4.800
5.600
6.400
7.200
8.000

Was sich bei den Stresstests des Vivo zeigt, ist das Thermal Throttling. Das bedeutet, dass die Leistung unter Volllast im Benchmark nach kurzer Zeit um 50 % bei der GPU und um 40 % bei der CPU einbricht. Die CPU erholt sich zwar immer wieder, stürzt dann aber erneut ab. Währenddessen wird das Gerät mit über 50 °C an der wärmsten Stelle schon heiß. Das Oppo Find X8 Ultra hat sich in diesem Punkt deutlich besser geschlagen. In der Praxis und bei normalen Aufgaben oder auch bei anspruchsvollen Spielen kam es zu einer solchen Hitzeentwicklung jedoch nicht. Das Vivo X200 Ultra ist zweifelsfrei eines der schnellsten und leistungsstärksten Smartphones auf dem Markt. Dafür sorgt unter anderem das schnelle und umfangreiche Origin OS, das wir uns jetzt noch genauer anschauen werden.

System

Bei unserem Testgerät handelt es sich um ein chinesisches Vivo X200 Ultra mit Origin OS auf Basis von Android 15. Vivo hat sich in den letzten Jahren einen Namen in Bezug auf Softwarepflege und Updates gemacht. Neben Vivo bietet mittlerweile auch Oppo mit ColorOS eine Option für unser westliches Android Auto an. Auch beim Vivo X200 Ultra funktioniert dies problemlos. Weitere Funktionen wie das Bezahlen mit Google Pay (Wallet) sind schon länger möglich. Neu ist nun auch die Darstellung westlicher App-Symbole auf dem Always-on-Display. Um Benachrichtigungen zuverlässig und ohne Verzögerungen zu erhalten, musste ich sowohl bei Telegram als auch bei WhatsApp den Autostart aktivieren und die Apps vom Akkumanager ausschließen. Die erforderlichen Optionen seht ihr in den Screenshots.

Ansonsten gab es aber lediglich folgende Einschränkungen mit dem System:

  • keine eSIM (über 9eSIM problemlos nachrüstbar)
  • kein Google Standortverlauf und Google Backup
  • WearOS Uhren nur über Umwege zu nutzen
  • gelegentlich chinesische Schriftzeichen im System

SafetyNet Test, Playstore Zertifizierung und Widevine L1 sind seit Jahren bei Importsmartphones Standard und auch das X200 Ultra bietet hier natürlich alles, was man so benötigt. Der Playstore kann mit Leichtigkeit nachinstalliert werden und ist auch offiziell Google zertifiziert. Widevine L1 ermöglicht HD Streaming bei allen bekannten Anbietern, mit Google Wallet funktioniert die Bezahlung und auch der SafetyNet Integrity Check wird bestanden.

Abgesehen davon ist das sehr umfangreiche, aber auch stark überladene System eines der benutzerfreundlicheren aus China. Das liegt in erster Linie an der deutschen Sprachoption, die Oppo mittlerweile ebenfalls bietet. Wie ihr die Unmengen an vorinstallierten Apps von OriginOS loswerdet und was ihr sonst noch beachten müsst, erfahrt ihr in einer separaten Anleitung zur Einrichtung von OriginOS.

OriginOS ist davon abgesehen ein typisch überladenes chinesisches System. Wer viele und umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten schätzt, wird sich mit OriginOS auf jeden Fall anfreunden können. In der Praxis lief das System absolut flüssig und ohne Auffälligkeiten.

Kamera des Vivo X200 Ultra

Der 1-Zoll-Sensor ist Geschichte: Im direkten Vergleich mit dem Oppo Find X8 Ultra setzt Vivo auf einen kleineren Sony-LYT-818-Sensor. Für Spitzenqualität soll der Optikspezialist Zeiss sorgen. Ob das in der Praxis wirklich fruchtet, schauen wir uns jetzt im Detail an. Das definitiv potente Kamerasetup verfügt über folgende Sensoren:

Vivo X200 Ultra Design Kamera Rueckseite 2

  • Hauptkamera: 50 Megapixel (Sony LYT-818), f/1.69, 1/1,28″, 35 mm, OIS, Autofokus
  • Ultraweitwinkel-Kamera: 50 Megapixel (Sony LYT-818), f/2.0, 1/1,28″, 14 mm, Autofokus
  • Zoom-Kamera: 200 Megapixel (Samsung HP9), f/2.27, 1/1,4″, 85 mm, OIS, Autofokus, 3,7x Zoom
  • Selfie-Kamera: 50 Megapixel (Samsung JN1), f/2.45, 1/2.76″, 24 mm, Autofokus

Rein vom Datenblatt her sollte das Vivo bei der Zoomkamera dem stärksten Konkurrenten, dem Oppo Find X8 Ultra, überlegen und bei der Hauptkamera unterlegen sein. Ob das wirklich so ist, klärt unser Kameravergleich in den nächsten Tagen. Hier geht es jetzt erst einmal um das Vivo X200 Ultra, das durch die Bank beeindruckende Aufnahmen macht.

Die Farbstimmung zwischen den drei Kamerasensoren hat Vivo gut im Griff.

Hauptkamera Tageslicht

Das Besondere an der Hauptkamera der Vivo ist das 35-mm-Objektiv. Das erschwert letztendlich auch den Kameravergleich. Dieses Konzept kannten wir bereits von Nubia. Es sorgt im Endeffekt für eine sehr natürliche Perspektive, die insbesondere Fotografen zu schätzen wissen werden. Die Aufnahmen sind zweifelsfrei auf absolutem Spitzenniveau. Obwohl ich in der Praxis extrem viele Bilder gemacht habe, ist kaum Ausschuss dabei. Details, Schärfe und Dynamikumfang sind herausragend, wobei auch der Weißabgleich immer exzellent sitzt.

Hauptkamera Nacht

Auch bei wenig Licht und schwierigen Bedingungen liefert die Hauptkamera des Vivo X200 Ultra beeindruckende Ergebnisse. Im direkten Vergleich mit dem Find X8 Ultra werden die meisten Unterschiede sichtbar, aber auch ohne diesen Vergleich liefert Vivo eine beeindruckende Leistung und gehört zu den besten seiner Klasse. Die Bilder sind scharf, detailreich, gut belichtet, mit korrektem Weißabgleich und lebendigen Farben. Da fällt es schwer, etwas zu kritisieren. Auch mit Lensflares hat das Smartphone kaum zu kämpfen.

Ultraweitwinkel

Die UWW-Kamera des Vivo X200 Ultra liefert bei Tageslicht, in Innenräumen und bei schwierigen Lichtverhältnissen spitzenmäßige Aufnahmen. Die Bilder sind sehr detailliert, für eine UWW-Aufnahme beeindruckend scharf und auch bei schlechteren Lichtbedingungen sucht man Rauschen vergebens. Es sind mit die besten UWW-Aufnahmen, die ich jemals bei einem Smartphone gesehen habe – so viel ist sicher.

Und auch bei Nacht werden wir nicht enttäuscht: Wie von einem Ultra-Smartphone gewünscht, liefert die UWW-Kamera auch bei Nacht noch richtig gute Ergebnisse.

Zoomkameras

Die bärenstarke 200-MP-Zoomkamera kennen wir bereits aus dem Honor Magic 7 Pro. Dabei kommt der aktuellste Samsung-HP9-Sensor zum Einsatz, der es in sich hat. Vivo bietet mit dieser Kamera standardmäßig 85, 170 und 230 mm an, wobei selbst die höchste Zoomstufe noch brauchbar ist. Aber der Reihe nach.

Die Details, der Dynamikumfang und die Farbdarstellung der 3,7-fachen Telefotokamera wissen sofort zu überzeugen. Im Standardmodus werden herausragende Bilder erzeugt, die keinerlei Kritik zulassen.

Erhöht man den Zoom weiter auf etwa 135 mm, um eine gute Vergleichbarkeit mit der 6-fach-Zoomkamera des Find X8 Ultra zu erzeugen, bleiben die Aufnahmen auf gutem Niveau, allerdings lassen Schärfe und Details sichtbar nach. Bei 170 mm und 230 mm ist das noch ausgeprägter, aber selbst bei Tageslicht erhält man hier noch brauchbare Aufnahmen.

Sobald der Makromodus aktiviert wird, kommt auch die 3,7-fach-Telekamera zum Einsatz und liefert Aufnahmen, die begeistern. Die Bilder sind detailliert, mit perfekter, natürlich integrierter Unschärfe, starker Farbgebung und vielen Details. Dabei ist das Aufnehmen solcher Fotos auch noch denkbar einfach.

Das Vivo X200 Ultra produziert mit seiner 3,7-fachen Zoomkamera auch bei Nacht hervorragende Aufnahmen, die kaum vom Niveau der Hauptkamera zu unterscheiden sind. Erhöht man hier die Zoomstufe, nimmt die Qualität allerdings deutlich ab.

Porträt

Die 35-mm-Hauptkamera hat hier einen Vorteil gegenüber Oppo und sorgt für astreine Aufnahmen, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund wirkt sehr natürlich und die Porträts sind erstklassig. Auch die 3,7-fache Zoomkamera ermöglicht sehr gute Porträtaufnahmen.

Selfies

Ohne Beauty-Mode liefert das Vivo relativ natürliche Hauttöne und herausragende Selfies. Das liegt vermutlich auch am Autofokus, der für eine gute Schärfe sorgt und auch bei Aufnahmen mit mehreren Personen noch gut funktioniert. Auch die Details in den Fotos sind super und die Selfies sind einfach eine Augenweide.

Videos mit dem Vivo X200 Ultra

Auch bei Videoaufnahmen leistet sich das X200 Ultra keine Fehler. Alle Kameras liefern perfekt stabilisierte 4K-Aufnahmen mit flüssigen 60 FPS. Die Bildqualität ist durchweg überzeugend und auch der Sound ist astrein. Erwähnenswert ist, dass die Selfie-Kamera einen recht engen Bildbereich aufnimmt im Vergleich zu den Ultra-Flagships von Xiaomi und Oppo. Zudem hat man mit der Hauptkamera durch die 35mm einen starken Zoom in den Aufnahmen. Dafür ist aber die Qualität der UWW-Kamera so gut, dass sie die Hauptkamera problemlos ergänzt, wenn man etwas aus der Nähe filmen möchte. Wenn ihr gerne Videos macht, seid ihr mit diesem Ultra-Flaggschiff definitiv richtig beraten.

Zwischenfazit Kamera des Vivo X200 Ultra

Das Vivo X200 Ultra liefert in praktisch allen Disziplinen eine beeindruckende Kamera-Performance. Die Hauptkamera mit 35-mm-Brennweite überzeugt bei Tag wie Nacht mit hoher Schärfe, exzellentem Weißabgleich und starker Dynamik. Fotografen werden ihre natürliche Perspektive lieben. Auch die Ultraweitwinkelkamera setzt Maßstäbe, selbst bei Nacht. Die 3,7-fache Zoomkamera punktet mit starker Detailwiedergabe, guter Farbabstimmung sowie überraschend hochwertigen Makro- und Nachtaufnahmen. Lediglich bei hohen Zoomstufen nimmt die Bildqualität etwas ab. Porträts gelingen sowohl mit der 35-mm-Hauptkamera als auch mit der Telekamera exzellent, Selfies sind detailreich und wirken angenehm natürlich. Unterm Strich zählt das X200 Ultra zu den besten Kamera-Smartphones seiner Klasse. Auch bei Videos muss man auf nichts verzichten, denn alle Kameras liefern ab.

Konnektivität und Kommunikation

Im Test funkte das Vivo X200 Ultra zuverlässig und stets mit starkem Empfang im deutschen O2-Netz. Dafür stehen alle notwendigen Frequenzen bereit, sodass man mit dieser Auswahl auch für den weltweiten Einsatz bestens gerüstet ist:

Vivo X200 Ultra SIM Netz Empfang

  • 4G (LTE): B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B25/B26/B28/B66/B34/B38/B39/B40/B41/B2/B43/B48
  • 5G: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n18/n20/n25/n26/n28/n38/n40/n41/n48/n66/n77/n78/n79/n80/n81/n83/n84/n89

Features wie VoLTE (Telefonie über das LTE-Netz) und VoWiFi (Telefonie über WLAN) werden unterstützt und steigern die Gesprächsqualität in der Praxis enorm.

Das Vivo X200 Ultra unterstützt selbstverständlich den modernen WLAN-Standard 7 und liefert in meinem WiFi-6-Netz stets hervorragende Datendurchsätze. Auch die Reichweite war sehr gut. Folgende Bluetooth-Codecs (5.4-Standard) werden unterstützt: SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX Adaptive, aptX Lossless, LDAC und LHDC 5.0. Auch hier gab es in der Praxis keinerlei Auffälligkeiten oder Einschränkungen mit verbundenen Geräten, wie beispielsweise Autos oder Lautsprechern. Bei der Standortbestimmung gab es mit dem dualen Satellitensystem in der Praxis keinerlei Probleme. Unterstützt werden GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS. Da hier ein Qualcomm-Prozessor zum Einsatz kommt, ist die Genauigkeit auf 3 m limitiert, was beim Mediatek-Gerät wie dem X200 Pro hingegen nicht der Fall ist.

Neben den drei Standards (Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeitssensor) werden auch ein Gyroskop, ein Kompass und ein Infrarotsender unterstützt. Was eigenartigerweise fehlt, ist ein Barometer. NFC ist natürlich auch vorhanden und kann problemlos zum Bezahlen mit Google Wallet genutzt werden.

Das X200 Ultra verfügt zweifelsfrei über sehr gute Lautsprecher, die in puncto Lautstärke und Differenzierung einem Ultra-Smartphone angemessen sind. Im direkten Vergleich klingt das X8 Ultra etwas klarer und ausgewogener, ist dafür aber auch leiser.

Akkulaufzeit des Vivo X200 Ultra

Das Vivo X200 Ultra verfügt über einen großen, modernen 6.000-mAh-Akku, der in der Praxis für eine hervorragende Laufzeit von zwei Tagen sorgt. Mit einer DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) von drei bis vier Stunden kam ich problemlos mit eingeschaltetem AOD auf volle zwei Tage Laufzeit. Angst vor einem leeren Akku muss man mit dem Vivo X200 Ultra wirklich nie haben. Im Benchmark platziert sich das Vivo im Mittelfeld der Ultra-Flaggschiffe.

Akkulaufzeit Einheit: Stunden
smartzone logo
21,5 Std
18,8 Std
18,7 Std
18,5 Std
17,5 Std
17,5 Std
16,4 Std
0
5
10
15
20
25
30
Akkulaufzeit (60Hz) Einheit: Stunden
0
5
10
15
20
25
30

Das Vivo X200 Ultra unterstützt selbstverständlich kabelloses Laden mit 40 W, sofern der entsprechende Vivo-Ladeadapter verwendet wird. Zu beachten ist zudem, dass das Smartphone durch den großen Kamerahügel und den damit einhergehenden Abstand zu Standard-Ladepads in Autos während der Fahrt überhitzt. Das gilt allerdings für alle Smartphones mit großen Kamerasensoren. Kabelgebundenes Laden wird mit bis zu 90 W und dem entsprechenden Vivo FlashCharge-Standard unterstützt. Da es das Ultra-Smartphone aktuell ohnehin nur in China gibt, wird der entsprechende Ladeadapter gleich mitgeliefert. Er lädt das Vivo X200 Ultra in exakt 50 Minuten von 1 auf 99 %.

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100

Die meisten direkten Konkurrenten sind allerdings nochmals deutlich schneller. Mit einem herkömmlichen Power-Delivery-PPS-Adapter (in meinem Fall ein Novoo-100W-Ladeadapter) erhält man nahezu die gleiche Leistung und der Ladevorgang dauert entsprechend kaum länger.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Es ist einfach schade, dass wir in Deutschland kaum noch in den Genuss von Vivo-Smartphones kommen. Mit dem X200 Ultra zeigt Vivo abermals eindrucksvoll, warum das Unternehmen auf dem chinesischen Smartphonemarkt so erfolgreich ist. Die in Zusammenarbeit mit Zeiss entwickelte Kameraqualität ist beeindruckend und zählt zu den besten der Welt. Auch ansonsten gibt es wenig zu kritisieren, wobei ich mir beim Design etwas anderes gewünscht hätte. Eine rutschige Rückseite und ein Quad-Curve-Display sind nicht mein Favorit, das kann man aber auch anders sehen. In Stresstests ist Hitze ein Thema, das hat der härteste Konkurrent von Oppo in jedem Fall besser im Griff. Wer bei der Kamera nun wirklich die Nase vorn hat, erfahrt ihr im direkten Kameravergleich. Letztendlich ist das bei diesen beiden Ultra-Flaggschiffen aber einfach Geschmackssache. Der größte Unterschied ist hierbei die 35mm Brennweite der Hauptkamera, die bei Fotos für eine natürlichere Darstellung sorgt, bei Videos aber auch einen starken Zoom mitbringt. Display, Konnektivität und Akkulaufzeit: Vivo liefert mit dem X200 Ultra in allen Bereichen ab. Die Ladegeschwindigkeit erreicht nicht ganz das Niveau der Konkurrenz.

Als ernstzunehmende Alternative möchte ich das Samsung S25 Ultra nicht nennen, aber das Xiaomi 15 Ultra (zum Test) in der Global-Version könnte eine nachvollziehbare Wahl sein. Alle Details zum härtesten Konkurrenten, dem Oppo Find X8 Ultra, könnt ihr im Test nachlesen. Auch dieses Modell gibt es aktuell nur als China-Version zu kaufen.


Gesamtwertung
92%
Design und Verarbeitung
85 %
Display
100 %
Leistung und System
80 %
Kamera
95 %
Konnektivität
95 %
Akku
95 %

Preisvergleich

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Heinz
Gast
Heinz (@guest_119484)
7 Stunden her

Findest du das sich vom x200 pro aufs ultra ein Wechsel lohnt?

Sandra Hildebrand
Gast
Sandra Hildebrand (@guest_119483)
8 Stunden her

Toller Vergleich jenseits der üblichen Influencer – Dampfplaudereien, schöne Fotos, engagierter Text, substantiiertete Kommentare, herzlichen Dank hierfür. Als iPhone User der ersten Stunde werden wir jetzt speziell aufgrund dieses Review zum zweiten Mal ein AndroidPhone testen, Unser Samsung S 21 ist aufgrund der überragenden Empfangseigenschaften zur Zeit im Sudan unterwegs. Trotzdem fällt auf, dass auch den Spitzengeräten im Google Kosmos wichtige Qualitäten bis heute fehlen, zum Beispiel die Möglichkeit für ein umfassendes Back-up, SatellitenNotruf (Langsam immerhin am Start) und vernünftige KameraApps (Immerhin gibt es inzwischen Black Magic auch für Android, aber ein Klassiker wie pro Camera fehlt bis heute im… Weiterlesen »

MSSaar
Gast
MSSaar (@guest_119481)
8 Stunden her

Es gibt bei der Akkulaufzeit eine Tabelle mit 60 Hz, in der das Testgerät leider fehlt. Was bedeutet das für das Vivo X200 Ultra?

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