CPU | Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz |
---|---|
RAM | 16 GB RAM |
Speicher | 1 TB, 512 GB |
GPU | Adreno 750 |
Display | 2748 x 1172, 6,5 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OriginOS - Android 14 |
Akkukapazität | 5550 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 50MP (dual) + 64MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 25, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 247 g |
Maße | 160 x 72,6 x 12 mm |
Antutu (v10) | 2076301 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Vivo |
Getestet am | 08.06.2024 |
Inhaltsverzeichnis
Der Foldable Markt ist inzwischen ziemlich reich an guten Modellen chinesischer Hersteller. Zuletzt hatten wir mit dem OnePlus Open / Oppo Find N3 (zum Test) ein Foldable im Test, das in vielen Bereich bedrohlich nah an klassische Flaggschiffe herangerückt ist – und dabei seine Vorteile als Foldable sehr stark ausgespielt hat. Besonders bei den Kamerasetups der Foldables sehen wir in dieser Generation große Fortschritte. Da möchte sich nun auch das Vivo X Fold 3 Pro anschließen. Preislich liegt man etwas über Oppo, das sollte sich aber bald angleichen. Das Oppo Find N3 bietet sich also als Vergleich an. Xiaomi und Samsung bringen ihre neuen Foldables voraussichtlich in ein bis zwei Monaten auf den Markt. Somit macht ein Vergleich mit den Geräten der aktuellen Generation zum jetzigen Zeitpunkt nur wenig Sinn – damit warten wir dann lieber, bis Z Fold 6 und Mix Fold 4 auf dem Markt sind.
Design und Verarbeitung
Das Vivo X Fold 3 Pro misst 160 x 72,6 x 12 Millimeter und wiegt 247 Gramm (das sind ganze 10 Gramm und 0,8 mm mehr, als im Datenblatt stehen). Damit ist das Gerät definitiv auf der schweren Seite, aber auch nicht viel schwerer als klassische Flaggschiffe. Um mal beim direkten Vergleich mit denen zu bleiben: Smartphones, wie ein Oppo Find X7 Ultra (zum Test) sind zwar etwas leichter, liegen durch die schwere Kameraeinheit aber schlechter in der Hand. Das hohe, weit oben platzierte, Gewicht ist einfach unhandlich im Umgang. Dann lieber einen etwas schwereren, dafür aber gleichmäßig verteilten Klotz, wie das Vivo X Fold 3 Pro.
Vivo X Fold 3 Pro |
Oppo Find N3 |
|
Größe | 160 x 72,6 x 12mm | 153,4 x 73,3 x 11,9mm |
Gewicht | 247g | 245g |
CPU | Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz |
RAM | 16 GB RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM |
Speicher erweiterbar | Nein | Nein |
Display | 2748 x 1172, 6,5 Zoll 120Hz (AMOLED) | 2484 x 1116, 6,3 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android 14, OriginOS | Android 13, ColorOS |
Akku |
5550 mAh (100 Watt)
kabelloses Laden |
4805 mAh (67 Watt) |
Kameras | 50 MP + 50MP (dual) + 64MP (triple) | 48 MP + 48MP (dual) + 64MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP | 32 MP |
Anschlüsse | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID |
Empfang |
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40, n41, n66, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 39, 40, 41 |
Zum Testbericht |
Aufgeklappt misst das Smartphone 160 x 142,4 x 6 Millimeter. Damit ist das Smartphone ziemlich genau so aufgestellt, wie das Oppo Find N3. Ein Xiaomi Mix Fold 3 oder ein Honor Fold V2 sind noch mal minimal dünner. In der Praxis fühlt sich das Gerät minimal unhandlicher an als ein normales Smartphone, was am recht hohen Gewicht und der etwas höheren Stärke des Geräts liegt – vor allem, wenn man die mitgelieferte Schutzhülle benutzt.
Vivo geht den Trend zum runden Kamerahügel mit, darin sind die drei rückwärtigen Kameras L-förming platziert, das “ZEISS” Logo komplementiert das Ganze zum Rechteck. Der ganze Kamerahügel ist von einer durchgehen Glasschicht bedeckt. Ein goldener Ring zieht sich einmal um den ganzen Kamerahügel herum – klassischer Staubfänger. Den Kamerahügel selbst finde ich nicht sonderlich schön, insgesamt kann sich die Rückseite des Smartphones aber sehen lassen. Die matt schwarze Farbe unseres Testgeräts überzeugt, der Metallrahmen in Dunkelgrau ebenfalls. Die Rückseite besteht aus einem “UPE-Faserverbundstoff”, der durch besonders hohe Beständigkeit überzeugen soll. Vom Feeling her, fühlt er sich am ehesten an, wie eine Kunststoffrückseite.
Powerbutton und Lautstärkewippe platziert Vivo auf der rechten Seite des Smartphones, dort findet ihr ebenfalls den Alterslider. Im aufgeklappten Zustand wandert der auf die linke Smartphoneseite, die Buttons bleiben auf der rechten Seite. Auf der Oberseite des Geräts findet ihr einen Lautsprecher, ein Mikrofon und den IR Sender, unten sitzen zwei weitere Mikrofone, der Dual Nano-SIM Slot, USB C Port (USB3.2 Gen 2) und ein zweiter Lautsprecher. Geschützt ist das Gerät vor Wasser nach IPX8. Vivo verbaut gleich zwei Fingerabdrucksensoren, denn diese sitzen unter dem Display und davon gibt es hier nunmal zwei. Beide Sensoren funktionieren tadellos, schnell und zuverlässig.
Im Lieferumfang findet ihr das X Fold 3 Pro, SIM Nadel, Ladekabel, chinesisches Netzteil, etwas Papierkram und eine Schutzhülle. Die Hülle gefällt im Test leider nicht wirklich. Vivo versucht das Scharnier des Foldables durch eine ebenfalls umklappbare Kunststofflasche an der Hülle zu schützen. Das fühlt sich wenig hochwertig an und verdeckt einen Teil des vorderen Bildschirms, wenn man versucht, mit den rückwärtigen Kameras Selbstaufnahmen anzufertigen.
Displays des Vivo X Fold 3 Pro
Vivo legt in seinem Werbematerial erstaunlich wenig Wert auf die Bildschirme seines neuen Foldables. Eigentlich sind die ja das Herzstück eines jeden faltbaren Smartphones. Aber gut, das muss ja nicht viel heißen. Schauen wir uns die beiden Screens mal etwas genauer an.
Coverbildschirm
Wir fangen auf der Außenseite an. Ein 6,53 Zoll großer Bildschirm im 21,1:9 Format ziert die Front des Vivo X Fold 3 Pro. Interessanterweise ist der Screen an der rechten Seite etwas gecurvt, auf der linken Seite, zum Scharnier hin, ist der Bildschirm flach. Die Daten des Bildschirms lesen sich exzellent. AMOLED, 120Hz, LTPO, hohe Auflösung mit 2748 x 1172 Pixeln (457 Pixel pro Zoll). Das Seitenverhältnis fühlt sich schon etwas schmal an, man gewöhnt sich aber schnell daran. Dennoch ist mir 20:9 lieber. Wir messen 1540 Lux Helligkeit.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxIn der Praxis ist der Bildschirm damit eine Freude zu benutzen. Inhalte werden gestochen scharf wiedergegeben, die Helligkeit ist auch bei gleißendem Sonnenschein noch hoch genug. Insgesamt ein toller Bildschirm, der auch jedem anderen Smartphones gut stehen würde. Nur das 21:9 Seitenverhältnis ist nicht das Gelbe vom Ei.
Innerer Bildschirm
Der innere Bildschirm des Vivo X Fold 3 Pro ist quasi eine Fortsetzung des äußeren Bildschirms. Die Größe liegt bei 8,03 Zoll, auch hier ist ein AMOLED LTPO Panel verbaut, dazu kommt eine Auflösung von 2480 x 2200 Pixeln (412 Pixel pro Zoll). Das Panel kommt ebenfalls auf maximal 120Hz und die Helligkeit ist mit 1450 ebenfalls hoch genug. Das Seitenverhältnis ist mit 4:3,6 fast quadratisch. Kennen wir so auch von anderen Foldables. Super geeignet für das Benutzen von zwei Apps nebeneinander. Wie bei allen Geräten dieser Kategorie sind die schwarzen Balken beim Streamen von Videos immens.
Anzeigeeinstellungen
Das Vivo X Fold 3 Pro ist Widevine L1 zertifiziert. Beide Screens unterstützen HDR 10+ und Dolby Vision. Der Automatikmodus für die Bildwiederholungsrate funktioniert astrein und schaltet auf bis zu 1Hz runter. Um genau zu sein, stehen drei Automatikmodi zur Verfügung, denn auch der 60Hz und der 120Hz Modus wechseln noch durch die Frequenzen. Darkmode und Lesemodus sind natürlich mit an Bord, die Farben der Screens können per Presets oder eigenständig verstellt werden. Ein AOD ist natürlich auch mit an Bord, jetzt ENDLICH auch mit KI-Hintergründen 😉.
Leistung
Das Vivo X Fold 3 Pro bekommt als erstes Foldable den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 als Antreiber spendiert. Der Chip ist aktuell das Schnellste, was der Android Markt zu bieten hat und kommt in den nicht faltbaren Flaggschiffen fast aller großer Hersteller zum Einsatz. Interessanterweise bei Vivo übriges nicht. Deren Vivo X100 Serie (zum Test) wird von der MediaTek Konkurrenz angetrieben. Für das faltbare Flaggschiff gibts hingegen die Qualcomm Speerspitze und die sorgt für ordentlich Leistung.
Antutu (v9)Zur Seite stehen dem Snapdragon 8 Gen 3 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 oder 1024 Gigabyte Festspeicher. Für beides setzt man auf die aktuellsten und schnellsten Standards (LPDDR5X RAM und UFS4.0 Festspeicher). Das sorgt in der für tolle Performance. Multitasking ist überhaupt kein Problem, auch mit mehreren sehr aufwendigen Anwendungen nicht. Installationen gelingen wie im Flug und das ganze System läuft jederzeit butterweich. Auch Gamer kommen nicht zu kurz, hier ist positiv aufgefallen, dass das Vivo X Fold 3 Pro nur wenig warm wird und so auch lange Gaming Session ohne schwitzige Hände gelingen.
System des Vivo X Fold 3 Pro
Vivos OriginOS beruht aktuell auf Android 14 und kann im Test durchaus überzeugen. Aufgefallen ist, dass das System die Zügel etwas weniger anzieht als HyperOS von Xiaomi und ColorOS von Oppo. Uns wird etwas mehr Freiraum gelassen, um die Besonderheiten von Android auszunutzen. So war das Installieren von Apps aus alternativen Appstores einfacher und auch das Zugreifen von Anwendungen auf andere Anwendungen hat besser geklappt. Beides lange Selbstverständlichkeiten, die Xiaomi und Oppo in letzter Zeit in ihren chinesischen Systemen erschwert haben.
Ansonsten haben wir es hier mit einem typischen, farbenfrohen chinesischen System zu tun. Der Funktionsumfang ist super, auf einige Sachen gilt es dann aber doch zu verzichten. Deutsch ist als Systemsprache verfügbar, lediglich ein paar Übersetzungen sind etwas holprig. Immer mal wieder sieht man auch etwas chinesisch, etwa bei Benachrichtigungen der vorinstallierten Apps oder in Vivos Pendant zu Google Discover. Ansonsten müsst ihr auf NearbyShare verzichten, könnt Android Auto nicht nutzen und müsst ohne Google Standortverlauf auskommen. Ich hatte ebenfalls Probleme mit Live-Standorten bei Whatsapp, was wohl zusammen hängt. Benachrichtigungen wenig genutzter Apps kommen nicht zuverlässig an, habe ich etwa bei Kleinanzeigen gemerkt. Kein Problem sind Banking Apps, Google Pay und PayPal (SafetyNet Test bestanden und das Gerät ist Google Play zertifiziert). Den Launcher könnt ihr nach Erstellung eines Vivo Accounts auch nutzen. Unsere Anleitung zu optimalen Einrichtung von Vivo Smartphones in Deutschland, findet ihr hier!
Multitasking
Für das Multitasking hat Vivo sich einen tollen Kniff ausgedacht. Um eine App in den Splitscreen zu schicken, knickt ihr das Gerät nämlich einfach minimal. Zack, schon könnt ihr eine zweite Anwendung zum daneben öffnen auswählen – super praktisch! Noch mal leicht geknickt und schon wird der Splitscreen wieder geschlossen.
Multitasking mit floating Windows steht ebenfalls zur Verfügung. Was nicht geht, ist das Öffnen von zwei Fenstern übereinander, praktisch etwa bei Gaming + Video, das kennen wir bisher nur von Oppo. Ansonsten sind wir aber super zufrieden mit dem Multitasking von Vivo! Sehr praktisch ist auch, dass Drag-and-Drop super flüssig funktioniert. So können Daten zwischen Apps schnell ausgetauscht werden. Super praktisch etwa, um Bilder aus der Galerie in die Cloud zu bekommen oder für das Notieren von Textstellen.
Eine Taskleiste bietet Vivo auch, diese kann auf Wunsch immer oder nur auf dem Homescreen angezeigt werden.
Kamera
Das Vivo X Fold 3 Pro kann bisher mit Fug und Recht behaupten das beste große Foldable auf dem aktuellen Markt zu sein. Um das zu untermauern, braucht es natürlich eine exzellente Kamera. Dafür liefert uns der chinesische Hersteller ein Setup aus zwei Frontkameras und drei rückwärtigen Kameras. Die verbaute Hardware ist maßgeblich von Omnivison, wir kennen die Sensoren bereits aus anderen Smartphones.
- Hauptkamera: 50MP (Omnivision OV50H), f/1,68, 1/1,3″, 23mm OIS, AF
- UWW: 50MP (Samsung S5KJN1), f/2.0, 1/2,76″, 15mm, 119°, AF
- Zoomkamera: 64MP (Ominivison OV64B), f/2.57, 1/2″, 70mm, OIS, 3X Zoom, AF
- Selfie Innen und Außen: 32MP (OmniVision OV32d), f/2.4, AF
Der OV50H kommt im Honor Magic 6 Pro zum Einsatz und macht dort einen exzellenten Job, der OV64B ist aus dem Poco F5 bekannt und konnte dort als Hauptkamera performen. Klingt also insgesamt vielversprechend, was Vivo da verbaut. Schauen wir doch mal auf die Aufnahmen.
Farbabgleich
Drei Farbmodi stellt Vivo bereit. Vivid ist standardmäßig eingestellt, dann gibts noch Textured und Zeiss Natural. Ich verstehe und unterstütze den Gedanken, einen etwas natürlicheren Farbgebungsmodus bereitzustellen, aber so richtig gelingt das hier nicht. Textured gefällt mir noch ganz gut, wirkt etwas retro, für den Modus gibt es definitiv Momente. Aber Zeiss Natural… Für mich wirkt der Modus einfach nur leblos, ich habe keine Verwendung für ihn gefunden.
Hauptkamera
Die Hauptkamera des Vivo X Fold 3 Pro ist etwas Hit and Miss. Teils tolle Aufnahmen, teils etwas blass und charakterlos. Es fehlt also etwas an Kohärenz, oft gelingen aber wirklich ansehnliche Bilder mit dem X Fold 3 Pro. Oben seht ihr meine drei Lieblingsaufnahmen mit dem Smartphone, unten folgen weitere Beispiele, mal besser, mal schlechter gelungener Bilder. Insgesamt macht die Kamera vor allem mit sehr stark gesättigten, lebensfrohen Aufnahmen auf sich aufmerksam. Den Look muss man mögen, ich finde ihn gut von Vivo umgesetzt.
Schwindet das Licht, schießt die Hauptkamera des Vivo X Fold 3 Pro weiterhin exzellente Aufnahmen. Den Nachtmodus braucht es dafür nicht, der hellt lediglich minimal auf, ohne die Bildqualität dabei zu verbessern. Bei Nacht machen sich die kräftigen Vivo Farben noch einmal mehr bemerkbar, das sorgt für farbenfrohe Bilder, führt aber bei Lichtquellen gelegentlich zu Unschärfe. Ansonsten ist die Schärfe und der Detailgrad super. Insgesamt liefert Vivo hier Aufnahmen auf Flaggschiffniveau ab.
Ultraweitwinkelkamera
Die UWW des Vivo X Fold 3 Pro schießt ebenfalls meist ansehnliche Bilder. Schön ist, wie hoch die Schärfe der Aufnahme ist, bis zum Rand hin nimmt die Schärfe kaum ab. Aufnahmen gelingen so detailreich und ansehnlich. Farblich schwankt aber auch dieser Sensor. Wahrscheinlich ist das irgendwas in der Software. HDR ist nicht mit einem Automatikmodus versehen, daran sollte es also nicht liegen.
Auch bei Nacht, oder gerade bei Nacht, macht Vivo mit knalligen Farben auf sich aufmerksam. Das wirkt zwar nicht immer natürlich, aber schön lebendig. Bei Details, Schärfe und Helligkeit liegt man knapp hinter den Flaggschiffen und liefert insgesamt ansehnlich Bilder ab.
Zoomkamera
2X
3x
10x
Mit der Zoomkamera des Vivo X Fold 3 Pro hatte ich richtig Spaß! Als Presets werden in der Kameraapp 2X, 3X und 10X als Zoomstufen angeboten, 2X übernimmt die Hauptkamera, danach setzt das Periskopobjektiv ein. Und damit gelingen selbst die 10X Aufnahmen richtig schön! Die Schärfe ist weiterhin gut, sowohl bei 3X als auch bei 10X ist der Detailverlust gegenüber der Hauptkamera nur gering. Farblich sind die Bilder oft etwas kontrastreicher als bei der Hauptkamera, insgesamt weiß die Kamera durch farbenfrohe, kräftige Aufnahmen zu überzeugen.
Bei Nacht machen die Zwischenstufen leider deutlich weniger Spaß. Der 2X und 10X Zoomstufe fehlt es an Schärfe und insbesondere 10X neigt zu verwackelten Aufnahmen, da das Gerät teilweise mehr als 5 Sekunden stillgehalten werden muss. Die 3X Aufnahmen reihen sich hingegen bei der Hauptkamera und der UWW ein, gute Aufnahmen mit kräftigen Farben und hohen Detail und Schärfegrad.
Portraits und Selfies
So, ich ziehe die zwei Kategorien mal zusammen, denn einer der Vorteile eines Foldables ist ja die Möglichkeit, die rückwärtigen Kameras auch für Selbstaufnahmen nutzen zu können. Dank der guten UWW des Vivo X Fold 3 Pro eine gern gesehene Möglichkeit. Ganz oben seht ihr einmal der Reihe nach Portraits in allen voreingestellten Brennweiten (24, 35, 50, 85, 100mm; entsprechen 1x, 1,5x, 2,2x 3,7x und 4,3x Zoomstufe), das erlaubt eine große Auswahl an verschiedenen Portraits, die jeweils ihren ganz eigenen Charme haben.
Und wo wir schon bei Auswahl sind: Vivo bietet jede Menge viele Portraitmodi an. In Abstimmung mit Zeiss sind 6 verschiedene Looks verfügbar, dann noch mal 8 unterschiedliche, auch in Abstimmung mit Zeiss und noch mal “klassische” Filter und auf Wunsch die guten alten Verschönerungsmodi. Von denen kann man getrost die Finger lassen, das Ergebnis ist nicht sonderlich überzeugend. Bei den Zeiss-Modi gilt leider ähnliches und es ist kaum Veränderung zwischen den Bildern zu erkennen. Lediglich Zeiss Cine-flare liefert einige Veränderungen in Form von Lensflares – gefiel mir gut, Zeiss Cinematic hat das Format in die Breite gezogen, am Look aber nichts verändert – fand ich unnötig.
Generell sind die Qualitätsunterschiede bei Portraits leider relativ groß, vor allem in 24mm und 35mm hat das Gerät immer mal wieder Probleme zwischen Vorder- und Hintergrund zu unterscheiden, Haarsträhnen oder andere kleine Details werden nicht erkannt. Besser gefällt da die Farbgebung der Portraitaufnahmen. Gesichter wirken vital, ohne dabei übermäßig bearbeitet rüberzukommen. Bei den Selfies sieht das leider ganz anders aus. Vivo baut wohl darauf, dass die echten Selfiekameras wenig genutzt werden. Ihre Ergebnisse sind auf jeden Fall nicht gut abgestimmt und wirken zu blass, verwaschen und detaillos. Aber gut, die rückwärtigen Kameras können das wieder herausholen.
Video
Bei den Videokameras müssen wir ganz klar zwischen den beiden Frontkameras und den drei rückwärtigen Kameras trennen. Denn die beiden Frontkameras sind wirklich nicht gut. Maximal 1080P bei 30 Bildern in der Sekunde sind möglich – und das ist einfach zu wenig.
Die rückwärtigen Kameras überzeugen da deutlich mehr! Denn anders als etwa bei einem Find N3 ist es hier möglich bei 4K/60fps zwischen allen drei Kameras beim Filmen hin und her zu schalten. Dabei sind die Farben super aufeinander abgestimmt, der Linsenwechsel fällt kaum auf, sehr gut! Dazu kommt für alle drei Kameras eine gute bis sehr gute Stabilisierung und ordentliche Mikrofone. Wer will, kann zudem mit der Hauptkamera Videos in 8K aufnehmen. Das rückwärtige Kamerasetup eignet sich super für Videos!
Zwischenfazit Kamera
Das Vivo X Fold 3 Pro kann insgesamt mit einem gelungenen Kameratrio überzeugen. Hauptkamera, UWW und Zoomkamera schießen allesamt ansehnliche Bilder, die am Tag ihren nicht faltbaren Konkurrenten in nichts nachstehen. Bei Nacht nimmt die Qualität dann etwas ab, wobei uns dennoch alle drei Kameras positiv in Erinnerung bleiben. Die kräftigen Farben bei Nacht müssen einem gefallen, Schärfe und Detailgrad sind richtig gut – solange ihr bei den nativen Zoomstufen bleibt. Nehmt ihr Bilder mit digitalem Zoom auf, wird die Qualität schnell schlechter. Die Selfiekameras überzeugen insgesamt nicht, was durch Selbstaufnahmen mit den rückwärtigen Kameras allerdings wieder ausgeglichen wird. Insgesamt ein gutes Kamerasetup, knapp unter Flaggschiffniveau.
Konnektivität
Das Vivo X Fold 3 Pro unterstützt Dual SIM mit zwei Nano SIM-Karten. Wie für chinesische Smartphones üblich wird auf eSIM Support verzichtet. Das in Deutschland wichtige LTE Band 20 wird unterstützt. Das sollte auch in ländlicheren Gebieten in Deutschland für guten Empfang sorgen. In urbanen Räumen ohnehin. Insgesamt sind folgende Frequenzbänder mit von der Partie:
- 4G: 1,2,3,4,5,7,8,12,17,18,19,20,25,26,28,66,34,38,39,40,41,42
- 5G: 1,2,3,5,7,8,12,20,25,26,28,38,40,41,77,78,66
Der Empfang war im Test in Hamburg im Netz der Telekom überdurchschnittlich gut. Die Gesprächsqualität war ebenfalls super. Ansonsten stehen euch Wifi 7 und Bluetooth 5.4 zur Verfügung – die Neusten der neuen Standards. Bei beiden war die Verbindung wirklich gut – vor allem die WiFi-Reichweite ist exzellent! NFC ist auch mit dabei und kann problemlos zum Bezahlen genutzt werden. LHDC, LDAC und aptX sind als Bluetooth Codes mit an Bord, geortet wird über GPS, Beidou, Glonass, Galileo und QZSS. Die Ortung war jederzeit gut, ob auf dem Fahrrad, in der Bahn oder zu Fuß. Im Test waren nach wenigen Sekunden 89 Satelliten in Sicht, müsste neuer Rekord für meinen Standort sein.
An der Sensorenfront könnt ihr auf Beschleunigung, Umgebungslicht, Näherung, Gyroskop, Kompass und Hall setzen. Ein IR-Sender ist ebenfalls verbaut. Zwei Lautsprecher sind für Medienwiedergabe verbaut und klingen gut. Höhen und Mitten kommen super sauber aus dem Gerät, die Lautstärke kann ebenfalls überzeugen. Nur beim Bass hätten wir nichts gegen eine Spur mehr Druck gehabt.
Akkulaufzeit des Vivo X Fold 3 Pro
Vivo wirbt mit der hohen Energiedichte seiner Batterien und tatsächlich, insgesamt 5550mAh an Kapazität in so ein dünnes Gerät gequetscht zu bekommen, ist schon wirklich beeindruckend! Gut 15% mehr als im Oppo Find N3 sind das und das spürt man auch in der Praxis. Die Akkulaufzeit des X Fold 3 Pro macht richtig Spaß! Ich habs auch mal durch zwei Tage am Stück mit dem Foldable geschafft, seltenst hatte ich abends weniger als 40% im Tank. Bei zwei Tagen Nutzung am Stück bin ich auf insgesamt 7,75 Stunden Screen Time gekommen, mit 5 Stunden Screen Time bin ich bei 47% Akku verbleibend geendet. Selbst bei viel Fotografie war nach 5 Stunden Screen on Time am Abend noch 37% Akku übrig. Das X Fold 3 Pro an einem Tag zu leeren, ist eine herausfordernde Aufgabe! Das zeigt sich dann auch in unserem Akkutest, hier zieht das Vivo X Fold 3 Pro seiner faltbaren Konkurrenz mühelos davon. Verglichen zu nicht faltbaren Smartphones ist das Ergebnis ebenfalls ausgezeichnet. Während des Benchmarks schaltet das X Fold 3 Pro auf maximal 60Hz hoch.
Akkulaufzeit Einheit: StdBeim Laden kann das Vivo X Fold 3 Pro dann ebenfalls richtig abliefern. 100 Watt tanken das Smartphone in starken 35 Minuten wieder voll, wer will, lädt alternativ kabellos mit bis zu 50 Watt, ebenfalls sehr stark! Damit ist das X Fold 3 Pro das am schnellsten ladende Foldable überhaupt und überbietet seine schnellsten Konkurrenten (Honor Magic V2, Xiaomi Mix Fold 3 und Oppo Find N3) um ganze 33 Watt.
Testergebnis
Das Vivo X Fold 3 Pro ist ein super Foldable geworden. Oppo hat mit dem Oppo Find N3 vorgelegt und gezeigt, wie sich ein “ausgewachsenes” Foldable anfühlen sollte, Vivo zieht nun nach. Das Vivo X Fold 3 Pro kann in fast allen Kategorien als normales Smartphone überzeugen und bietet dann eben noch mal einige Vorteile, die das Gerät zu mehr als nur einem Smartphone machen.
Vivos Multitasking funktioniert gut, das Knicken zum Teilen der Anwendung ist ein durchdachter Kniff! Dennoch hat Vivo etwas mit seiner chinesischen Software zu kämpfen – wie eigentlich alle chinesischen Smartphones. Hier hat das OnePlus Open (die globale Version des Oppo Find N3) einen Vorteil.
Ansonsten lässt das Vivo X Fold 3 Pro seine Konkurrenz aber ziemlich alt aussehen. Sein Akku und seine Ladegeschwindigkeit sind unter den Foldables konkurrenzlos gut und auch bei der Leistung liegt das Vivo X Fold 3 Pro ganz vorne! Bei der Kamera muss man mit den stark gesättigten Farben von Vivo klarkommen, darüber hinaus bietet Vivo ein erstklassiges Kamerasetup an, das dann aber auch nicht besser ist als die Kameras im Oppo Find N3 Pro. Etwas enttäuscht lassen uns hier nur die beiden zu schwachen Frontkameras und ihre wirklich schwache Videoperformance zurück.
Mit dem Vivo X Fold 3 Pro kann Vivo sich den Foldable Thron schnappen – technisch das aktuell am besten ausgestattete große Foldable. Es bleibt abzuwarten, was Samsung und Xiaomi in den nächsten Monaten präsentieren werden, bis dahin zieht das Vivo X Fold vor allem wegen seiner starken Leistung und des tollen Akkus davon.
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Hallo Zusammen,
danke fur den Test. Ich habe ihn sehr gern gelesen.
Das Gerät wurde ja nun in Indien und wird auch demnächst in Indonesien gelauncht. Gibt es eine Aussage ob es auch eine klassische globale Version gibt? Oder kann ich die Version aus Indien und Indonesien kaufen, ohne die typischen Beschränkungen der chinesischen Smartphones?
Schönen Start in die Woche.
Servus, also in diesen Ländern zu bestellen ist leider relativ kompliziert. Schau mal in unserem IQOO Test vorbei, da wird das in den Kommentaren behandelt: https://www.smartzone.de/vivo-iqoo-12-im-test/. Wir raten davon grundsätzlich ab, da es keine Shops sind, bei denen man dort bestellt, sondern Dienstleister, die für einen bestellen und dann weiterleiten. Das Risiko eines Totalausfall ist damit sehr hoch und auch die Versandkosten sind relativ groß. Aber man kann die Versionen aus diesem Ländern denke ich normal nutzen, wir hatten aber auch noch keine hier, also bestätigen können wir das auch nicht. Manchmal unterscheiden sich in anderen Ländern auch die Netzfrequenzen.… Weiterlesen »
Hallo Jonas,
vielen Dank für die Rückmeldung. Gibt es eine Aussicht auf eine globale Version die auch auf dem deutschen Markt verfügbar ist, ohne die chinesische Variante zu kaufen?
wäre iwie cool wenn ihr die Kommentare für den Test und die alten Kommentare über das Gerät an sich trennen würdet.. ich komme her, scrolle runter um die Kommentare zu lesen und sehe nur die ollen Kamellen von vor etlichen Monaten. das nervt einfach :/ is mir schon sooft aufgefallen.
Servus, wir können mal schauen, ob wir das hier einfach hinbekommen. Aber das macht alles denke ich eher komplizierter. So findet man die Kommentare eigentlich an der richtigen Stelle. Wir sind leider keiner Forum, aber die sind von Übersichtlichkeit normalerweise auch meilenweit entfernt.
Beste Grüße
Jonas
ok, wollte es einfach mal angesprochen haben. danke👍
Jemand der mir aus der seele spricht. Ich sehs genauso. Warum man alte Kommentare überhaupt einfügt ist mir ein Rätsel
Fragt sich, wenn die Starke Leistung, mit dem stärksten Verfügbaren Chipsatz so gelobt wird, nur 85% bekommt
Servus, das liegt einfach am chinesischen System. Die Nutzung ist einfach eingeschränkt und bestimmte Dinge funktionieren nicht. Etwa Android Auto. Deshalb auch der Punktabzug.
Beste Grüße
Jonas
Deutsch als Systemsprache bei Vivo Devices nicht verfügbar …da bin ich mir jetzt nicht ganz so sicher , ob dies wirklich stimmt 😉.
Vielleicht hat ja nur mein XF3P deutsche Systemsprache 🙃.
Dieses “Personal Center ” wie du es nennst, lässt sich deaktivieren und, wie immer bei Vivo , lässt sich mit der Erstellung eines Accounts , auch der Launcher ändern
Ich nutzt zB den “Ruthless Launcher” ohne Probleme .
Hast du wirklich das FX3P getestet , Jonas 🤣🤣 ?!
Servus, danke für den Hinweis. Ich habe das mit der Sprache auch angepasst, warum Jonas das nicht aufgefallen ist, kann ich dir auch nicht sagen. Vielen Dank jedenfalls für den Kommentar!
Beste Grüße
Jonas
Android Auto funktioniert leider nicht und auch das Google Backup (aller Apps & Settings) auf GDrive hat bei meinem Xiaomi XN nicht funktioniert – Cell Broadcast und Google System Updates funktionieren laut meinen Stand bei CN Modellen ebenfalls nicht, das sollte man beachten.
Das ist nichts neues. Bei CN Geräten muß man halt hierzulande mit ein paar Einschränkungen leben .
Was ist denn ein Xiaomi XN?
Nichts Neues, ja – aber der Hinweis fehlt und man sollte das beachten. Sorry, vertippt, meinte mein Xiaomi als CN Edition (hatte das Mix Fold 2)
Ein paar? Was passiert, wenn das Vivo defekt ist? Wo bitte soll es repariert werden? Die Software ist nicht für den Einsatz in der EU / Google ausgelegt.
Das Ding ist viellekcjt für ein paar Nerds interessant und dafür ist es hierzulande auch noch viel zu teuer.
Cell Broadcast war zumindest bei meinem alten Mi9Lite kein Problem.