Für umgerechnet unter 300€ könnt ihr euch in nur 30 Minuten eine Heimkinoanlage zusammenbauen und den Sound der TV-Lautsprecher um ein Vielfaches verbessern. Wir haben das Ultimea Skywave X40 Soundsystem einem Praxistest unterzogen. Ihr müsst hier keine Kabel durch den Raum verlegen, denn der Subwoofer und die Rear-Speaker werden kabellos mit der Soundbar verbunden, die vor dem TV steht. Das Ultimea Skywave X40 soll mit 5.1.2-Kanälen und Dolby-Atmos-Unterstützung Raumklang erzeugen. Mit 530 Watt Spitzenleistung und dem 6,5 Zoll großen Subwoofer liefert es ordentlich Wumms. Dank der GaN-Technologie (Galliumnitrid) ist es auch noch effizient.
Wow, das war jetzt viel „Marketing“. Letztlich muss aber der Sound überzeugen und hier zeigt sich Nachbesserungsbedarf.
Das Ultimea Skywave X40 Heimkino-System durfte zwei Wochen lang mein „echtes“ Heimkino-System ersetzen. Das sind schon mal schwierige Voraussetzungen, denn somit oute ich mich als Sound-Snob bzw. als Tester mit einem gewissen Anspruch an Klang. Wir hatten schon zahlreiche Soundsysteme und Beamer von Ultimea im Praxistest. Wie schlägt sich die neue Ultimea-Skywave-Serie mit „Gravus Ultra-Linear-Bass-Technology“, GaN-Material und kabelloser Verbindung?
Lieferumfang & Aufbau des Ultimea Skywave X40
Der Start ist super: Die Verpackung ist zweckmäßig und sicher, der Aufbau dank kabelloser Verbindung und HDMI mit eARC total simpel. Die zugehörige App ist nicht überfrachtet. In nur 30 Minuten ist das Ultimea Skywave X40 Heimkino-System komplett aufgebaut und eingerichtet. Mit einem „echten“ System aus Receiver und Lautsprechern verbringt ihr dagegen locker einen Tag mit Aufbau und Tuning.
- Center-Kanal: Display, Bedienelemente & Ports hinten
- Verbindung per Schraubverschluss und Pins
Soundbar:
Die Soundbar wird vorn unter oder über dem Fernseher platziert. Ihre Abmessungen liegen bei 110 x 10 x 7 Zentimeter (Breite x Tiefe x Höhe). Wenn ihr einen mindestens 50 Zoll großen Fernseher habt, steht die Soundbar nicht links und rechts über. Eventuell reicht sie knapp unter das Displaypanel. Bei uns musste der Fernseher knapp 2 Zentimeter höher stehen. Es werden auch Wandhalterungen mitgeliefert, falls ihr die Soundbar an der Wand befestigen wollt.
Den linken und den rechten Stereo-Kanal verbindet ihr einfach per Schraub-Klick-Verbindung mit dem mittleren Teil. An der Soundbar befinden sich sämtliche nötigen Anschlüsse zur Verbindung mit dem Fernseher und anderen Geräten.
- der linke und rechte Stereo-Kanal
- Verbindung per Vierteldrehung
Subwoofer:
Warum auch der Subwoofer kabellos verbunden wird: Subwoofer brauchen Platz und Freiraum! Tiefe Töne breiten sich in alle Richtungen im Raum aus. Eingequetscht vorn im Medienschrank beim TV will er nicht stehen. Den Ultimea-Subwoofer könnt ihr ruhig in der Mitte des Raumes platzieren, so kommt der Bass am besten zur Geltung.
Seine Abmessungen betragen 22 x 29,5 x 29,5 Zentimeter (Breite x Tiefe x Höhe). Er benötigt lediglich einen Stromanschluss. Die Verbindung zur Soundbar wird automatisch aufgebaut. Falls dies nicht funktioniert, gibt es auch einen Kopplungsbutton.
Surround-Lautsprecher:
Die hinteren Lautsprecher sind mit 8,5 x 8,5 x 17 Zentimeter (Breite x Tiefe x Höhe) sehr klein und kaum größer als manche Bluetooth-Speaker. Auch sie haben ein Netzteil und sind kabellos verbunden. So müsst ihr keine Kabel durch den gesamten Raum verlegen. Die Verbindung stand hier direkt, aber es gibt auch einen manuellen Button.
Fernbedienung:
Die Fernbedienung ist wirklich ordentlich verarbeitet, hat keine störenden Kanten oder große Spaltmaße und wurde absichtlich beschwert. Dadurch wirkt sie hochwertig in der Hand und verfügt über alle nötigen Tasten. Damit lassen sich schnell Sound-Einstellungen vornehmen und zwischen den Eingängen durchschalten. Die zwei benötigten Batterien sind jedoch nicht im Lieferumfang enthalten. Wer die Ultimea Soundbar per HDMI eARC verbindet, wird die Fernbedienung so gut wie nie benötigen.
Lieferumfang:
- Soundbar, Subwoofer, 2x Rear-Speaker
- 2x Netzteil mit Trafo für die Soundbar und Rear-Speaker, 1x Netzkabel für den Subwoofer
- 1x HDMI-Kabel (stoffummantelt, 1 Meter lang), 1x optisches TOSLINK-Kabel
- 6x Wandhalterungen (insgesamt 12 Wandschrauben): je eine für die Rear-Speaker, vier für die Soundbar
Design & Anschlüsse des Ultimea Skywave X40
Das schicke Design des Ultimea-Soundsystems ist in Schwarz gehalten und harmoniert mit den kupferfarbenen Akzenten (wie beim Hersteller Klipsch). Der große Subwoofer hat nur hinten eine Öffnung und auf der rechten Seite die große Membran. Diese wird optisch etwas auffälliger hervorgehoben, ansonsten ist alles zurückhaltend gestaltet. Das Dot-Display der Soundbar leuchtet nur bei Eingaben auf und kann gedimmt werden. Beim Ein- und Ausschalten gibt das System eine kurze Melodie von sich.
Alle Anschlüsse befinden sich an der Ultimea Skywave X40 Soundbar. Der wichtigste ist wohl der „HDMI to TV“-Anschluss mit eARC-Unterstützung. Wenn euer (halbwegs moderner) Fernseher dies unterstützt, funktioniert die Soundausgabe reibungslos und unkompliziert.
Andernfalls kann auch der optische (TOSLINK) Eingang genutzt werden. Die Soundbar hat auch einen HDMI-Eingang. Dieser nimmt das Audiosignal z. B. von einer Videospielkonsole und gibt nur das Videosignal zum Fernseher weiter. Zusätzlich gibt es einen USB-Port für die Musikwiedergabe von Titeln auf einem USB-Stick.
Konnektivität
Bei der Einrichtung empfiehlt es sich, die Ultimea-App zu installieren (hier im Play Store erhältlich, aber kein Muss) und das Smartphone zu koppeln. Dafür wird Bluetooth 5.4 genutzt. So kann das Audiosignal auch über das Smartphone übertragen werden, wobei jedoch nur der Codec AAC zur Verfügung steht. Wer per TOSLINK anschließt, muss TV und Soundbar separat einschalten.
Bei einer Verbindung über HDMI mit eARC wird die Soundbar dagegen direkt mit dem Fernseher eingeschaltet, vom Fernseher erkannt und der Audioeingang umgestellt. Auch auf Dolby Atmos wird automatisch umgeschaltet. Bei der Playstation 5 (Pro) funktioniert es ebenso problemlos: Dolby Atmos ist aktiviert und der gewünschte Raumklang wird wiedergegeben. Das ist schön für die Immersion, und auch Stimmen „von hinten“ sind klar und deutlich zu hören.
App
Für die App ist ein Konto mit E-Mail-Adresse und Passwort erforderlich. Alternativ könnt ihr euch auch per Google anmelden. Die Ultimea-App wird nur für den Equalizer benötigt, da alle anderen Sound-Einstellungen auch über die Fernbedienung vorgenommen werden können: „Xupmix“ an oder aus (unbedingt ausschalten!), schnelles Umschalten zwischen den voreingestellten EQ-Modi, Bass-Level von -6 bis +6, Surround- und Up-Firing-Level von -6 bis +6.
- Ultimea App:
- verschiedene EQ-Modi
- einfacher Equalizer
- mehr Optionen
- Eingang in der App wählen
- Einstellungen
In der App könnt ihr euch am besten einen eigenen Equalizer einstellen, um den Sound an die persönlichen Vorlieben anzupassen. Hier können zehn Frequenzbereiche angepasst und auch mehrere eigene Equalizer angelegt werden. Mir hat der Klang ab Werk nicht zugesagt, dazu gleich mehr.
Klang
Die Ultimea Skywave X40 protzt mit einer Spitzenleistung von 530 Watt. Diese wird im normalen Betrieb jedoch nie benötigt! Schon knapp 15% der maximalen Lautstärke reichen für einen 20 m² großen Raum aus. Bei 40% ist der Lautstärkepegel bereits zu hoch und ab 50% verzerren die Lautsprecher. Das 5.1.2-Soundsystem soll einen Frequenzbereich von 35Hz bis 20kHz abdecken.
Der Klang der Soundbar:
Das größte Problem der Soundbar ist das fehlende Volumen. Und so leid es mir tut: Das äußert sich in blechernem Sound, insbesondere bei Stimmen. Das wird Freunde von Serien oder normalem Fernsehen stören. In der Standardeinstellung ist der blecherne Klang recht ausgeprägt, aber ihr könnt ihn der Ultimea Skywave X40 bis zu einem gewissen Grad austreiben. Deaktiviert am besten den „Xupmix“-Sound-Verschlimmbesserer, reduziert die Höhen etwas und wechselt zum Modus „Cinema“. Dann ist die Wiedergabe von Stimmen deutlich angenehmer, wenn auch nicht so gut wie bei einem großen Center-Speaker.
Die Soundbar ist zwar recht lang, aber die linken und rechten Kanäle werden nicht optimal bedient. Die Wiedergabe ist sehr auf den Center-Kanal ausgerichtet. Für die Optik und Platzierung ist das einteilige Design zwar gut, für den Klang jedoch nicht. Da die Anschlüsse bzw. Pins vorhanden sind, könnte Ultimea beim nächsten Modell vielleicht zwei Kabel beilegen, sodass Nutzer den rechten und linken Lautsprecher etwas weiter entfernt platzieren können.
5.1.2: Die 2 steht für Klang von oben. Der Klang von der Decke ist hingegen nicht wahrnehmbar. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass andere Soundbars das schaffen. Der Effekt ist eher so, dass der Raum bzw. das Wohnzimmer mit Klang gut gefüllt wird.
Subwoofer:
Der 6,5 Zoll große Subwoofer hat zwar ordentlich Wumms, aber dem System gelingt es nicht, dem Klang Druck zu verleihen. Wenn ihr jedoch „Bass Boosted“-Musik abspielt, zeigt der Subwoofer sein Potenzial. Die tiefen Töne sind zwar nicht differenziert, aber präsent. So werden Effekte kraftvoll wiedergegeben, mehr als ein generischer Bass entsteht dabei jedoch nicht.
Bis zur Stufe „Bass +4“ kommt es nicht zum Dröhnen. Ein tiefer betonter Klang hätte dem Ultimea Skywave X40 besser gestanden. Über den Equalizer könnt ihr dem System diesen Klang jedoch nicht aufzwingen. Anders ausgedrückt: Die Trennfrequenz hätte höher gewählt werden können, um den Subwoofer mehr einzubinden.
Rear-Lautsprecher:
Die beiden hinteren Lautsprecher sind kabellos eingebunden, was in vielen Haushalten wohl essenziell ist – wer ist schließlich gewillt, Kabel durch den gesamten Raum zu verlegen … Die Latenz wird mit unter 20 Millisekunden angegeben, eine verzögerte Wiedergabe ist nicht wahrnehmbar. Die beiden Rear-Speaker von Ultimea sind nicht größer als manche Bluetooth-Speaker, erzeugen aber wenigstens Raumklang mit deutlich hörbaren Geräuschen von hinten.
Mehr gibt es zu ihnen auch nicht zu sagen: Sie geben Stimmen und Geräusche „von hinten“ wieder. Ihr könnt auch ruhig das „Surround Level“ auf Maximum stellen, um die Immersion zu verstärken. Aufgrund ihrer Gehäusegröße und Ausgabeleistung tragen sie jedoch nicht weiter zum Klangbild bei.
Testergebnis
Für 300€ bekommt ihr ein komplettes Soundsystem mit 3D-Raumklang. Das ist zwar beeindruckend, aber zwei vernünftige Stereo-Lautsprecher links und rechts wären vermutlich die bessere Wahl. Versprechungen wie Surround-Klang mit 7.1.4 Kanälen und wahnwitzige Wattangaben knapp unter 1.000 Watt solltet ihr ignorieren, denn der simulierte 3D-Klang kommt ohnehin nicht zur Geltung und zu Hause beschallt ihr keine Großraum-Disco. Dem eigentlichen Klang hilft das nicht. So beeindruckend die Ausstattung der Ultimea Skywave X40 auch ist, beim Klang kann sie nicht überzeugen.
Positiv hervorzuheben ist die einfache Einrichtung: Dank der kabellosen Verbindung und HDMI-eARC seid ihr direkt einsatzbereit. Ein kraftvoller Subwoofer macht schon etwas her und Soundeffekte von hinten sind nett. Eine Kaufempfehlung von mir verdient sich das Ultimea Skywave X40 Soundsystem aber nicht – und das hat nur einen Grund: Es hört sich nicht gut an. Die Stimmen klingen blechern wie beim integrierten TV-Lautsprecher, und der kraftvolle Bass und der Raumklang von hinten verbessern den Gesamteindruck nicht. Aber Klang ist Geschmackssache. Nur weil mir der Klang nicht zusagt, heißt das ja nicht, dass er euch nicht gefallen könnte. In einigen Szenarien kann das Soundsystem gut funktionieren, zum Beispiel wenn der Fokus auf Gaming und Filmen liegt.
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