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Mit dem Nexode 65W X605 bringt Ugreen seine Version eines 65W-Ladegeräts mit einziehbarem Kabel auf den Markt. Mit einer Gesamtleistung von 65W und zwei zusätzlichen Ports (USB-C + USB-A) möchte es vor allem aufgrund seiner Leistung und hoher Flexibilität überzeugen. Ob dies auch in der Praxis der Fall ist, zeigt der ausführliche Test.
Lieferumfang des Ugreen Nexode 65W Ladegeräts
Der Lieferumfang des Ladegeräts ist auf das Nötigste beschränkt: Neben einer herkömmlichen Anleitung befindet sich lediglich das Ladegerät selbst in der Verpackung. Auf ein externes USB-C-Kabel muss verzichtet werden.
Design und Verarbeitung
Ugreen setzt bei seinem Ladegerät auf matten Kunststoff, der überwiegend einen einwandfrei verarbeiteten Eindruck hinterlässt. Die Ecken und Kanten des Plastikgehäuses sind alle sauber abgerundet. Das Ladegerät wirkt massiv und ohne Hohlkörper. Der Aufrollmechanismus des 70cm langen Kabels funktionierte in unserem Test reibungslos und hinterließ einen guten Eindruck. Zu keiner Zeit hakte es und das Kabel ließ sich immer anstandslos einziehen. Das Aufrollen beim ähnlichen Baseus EnerCore CR11 (zum Test) gefiel uns aber noch einen Tick besser, weil es geschmeidiger war. Insgesamt gibt es 5 Stufen, in denen das Kabel einrastet.
Die Abmessungen von 9,68 x 5,3 x 5,0 Zentimeter sowie das Gewicht von 201g sind schon merklich ausgeprägter als bei anderen Ladegeräten der 65W-Klasse, selbst mit integriertem Kabel.
Zum Vergleich:
- Novoo 67W ohne Kabel (zum Test): 9,38 x 3,14 x 3,78 Zentimeter, 105g
- Baseus 67W mit Kabel (zum Test): 10,59 x 3,67 x 5,84 Zentimeter, 182g
Leistungswerte des Ugreen Nexode 65W Ladegeräts
Die Gesamtleistung des Ladegeräts beläuft sich auf 65W nach Power Delivery. Im Gegensatz zum Modell von Baseus unterscheiden sich die Leistungswerte des einziehbaren Kabels vom USB-C-Port. Das Kabel des Ladegeräts ist auf 3 Ampere beschränkt!
- integriertes USB-C-Kabel: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3A
- USB-C1: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3,25A
- USB-A1: 5V/3A / 9V/2A / 10V/2,25A / 12V/1,67A
- integrierte C-Kabel Ladeprotokolle
- integrierte C-Kabel PPS-Range
- C1 Ladeprotokolle
- C1 PPS-Range
- A1 Ladeprotokolle
Die PPS-Range der Ports beläuft sich auf diese Werte:
- integriertes USB-C-Kabel: 5V–21V bei 3A
- USB-C1: 5V–11V bei 4,5A
- Werden zwei Ports parallel benutzt, erhält das Kabel noch bis zu 16V und 3A, der Port hingegen muss dann auf PPS verzichten.
Durch die Beschränkung des Kabels auf 3 Ampere wird auch die PPS-Range angepasst. Dadurch verfolgen das integrierte USB-C-Kabel und die beiden USB-Ports unterschiedliche Ansätze. Hier kommt es dann sehr darauf an, welches Smartphone geladen wird, denn je nach Smartphone wird eine andere PPS-Range benötigt. Dazu später mehr.
Unterstützt werden die folgenden Ladeprotokolle:
- integriertes USB-C-Kabel: PD3.0, QC3.0, SCP, FCP, AFC, SFCP, Apple 2,4A, DCP
- C1: PD3.0, QC3.0, SCP, FCP, AFC, Apple 2,4A, DCP
- A1: QC3.0, SCP, FCP, AFC, Apple 2,4A, DCP
Es sind die üblichen Standard-Protokolle enthalten. Es fehlen jedoch erwartbarerweise die Protokolle der Hersteller OnePlus, Realme und Oppo (SuperVOOC) oder HyperCharge für Xiaomi. Auch das bei Import-Smartphones relevantere UFCS ist nicht vorhanden.
Möchtet ihr nun mehrere Geräte parallel an das Ladegerät anschließen, verteilt sich die Leistung nach folgendem Schema:
Im Gegensatz zum Baseus EnerCore ist die Leistungsverteilung statisch und nicht dynamisch. Bei zwei belegten Ports sind maximal 45W + 20W drin. Auch muss darauf geachtet werden, welche Kombination der Ports verwendet wird. USB-C1 + USB-A1 zum Beispiel werden immer mit 7,5W + 7,5W gedrosselt.
Ladekompatibilität des Ugreen Nexode 65W Ladegeräts
Die maximale Leistung pro Port (C-Kabel/C1) wird mit 65W Power Delivery angegeben. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass jedes angeschlossene Gerät diese Ladung auch erhalten kann. Hier kommen die Ladestandards ins Spiel, die die Leistung definieren.
- Dank der 65W nach dem Power-Delivery-Standard können kompatible Notebooks wie zum Beispiel das MacBook Air oder Pro mit hoher oder gar voller Leistung geladen werden. Dies gilt ebenso für iPhones und iPads, die ihre volle Leistung bekommen können.
- Mit einer PPS-Range von bis zu 21V und 3A auf dem integrierten Kabel lädt es folgende Smartphones mit bis zu 60W bzw. ihrer jeweiligen maximalen Leistung: Xiaomi 14T Pro, Xiaomi 15, Xiaomi 15 Ultra sowie Redmi- oder Poco-Modelle aus dem Jahr 2025, Motorola Edge 50/60 Pro bzw. Ultra, Nothing Phone 2 und 3 und das Google Pixel 9 Pro XL. Auch die Samsung-Galaxy-S25-Modelle können mit dieser Range ihre 45W erreichen.
- Mit einer PPS-Range von bis zu 11V und 4,5A auf dem USB-C-Port werden vor allem die Samsung-Smartphones vor dem S25 bedient, die damit 45W erreichen. Ebenfalls setzen die Smartphones von Oppo, OnePlus, Realme und Vivo auf die PPS-Range mit mehr Ampere und erzielen ebenfalls 45W dadurch.
Leistungsfähigkeit und Temperaturverhalten
Um festzustellen, ob und wie lange das Ugreen Nexode 65W Ladegerät seine maximale Leistung von 65W gemäß dem Power-Delivery-Standard abgeben kann, wurde dieses an eine elektronische Last angeschlossen, um eine voreingestellte konstante Last aus dem Ladegerät zu ziehen.
Erfreulicherweise können 65W konstant ausgegeben werden! Auch nach drei Stunden Dauerlast konnte keine Drosselung ausgemacht werden, im Gegensatz zum Baseus-Modell, wo dies bereits nach durchschnittlichen 45 Minuten auf 55W der Fall war. Dafür wird das Ugreen jedoch deutlich heißer: Es erreicht Temperaturen von 67°C am Außengehäuse und bis zu 81°C an den offenen Ports – 15°C mehr als beim Baseus EnerCore!
Der gemessene Wirkungsgrad liegt mit durchschnittlichen 87% im soliden Bereich. Das geht in Ordnung, könnte aber besser sein. Während bei geringer Last der Wirkungsgrad bei 10W (83%) etwas nachlässt, arbeitet das Ladegerät bei höherer Last effizienter: 18W (86%), 27W (87%), 36W (87%), 45W (88%) und 65W (89%).
Testergebnis
Das Ugreen Nexode 65W X605 ist ein sehr gutes 65W-Ladegerät mit konstanter Leistung und hoher Flexibilität dank des integrierten und einziehbaren Kabels. Durch die Einschränkung des Kabels auf 3 Ampere sowie der statischen Leistungsverteilung muss jedoch darauf geachtet werden, an welchem Port die Hardware angeschlossen wird. Je nachdem wird die volle Leistung erreicht oder nicht. Das ist eine ungünstige und unnötige Einschränkung im Vergleich zur Konkurrenz, dem Baseus EnerCore CJ11 (zum Test). Die konstante Last wird zudem mit sehr hohen Temperaturen erkauft, die einen kritischen Punkt jedoch nicht überschreiten. Mit einem Straßenpreis von 30€ liegt das Ladegerät auf dem gleichen Preisniveau des Baseus-Modells. Hier muss jeder für sich abwägen, was wichtiger ist: konstante Leistung (Ugreen) oder mehr Flexibilität, bessere PPS-Range und dynamische Leistungsverteilung (Baseus).
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