Den Hersteller Ugreen kennen wir nicht nur von Netzteilen und anderem Zubehör, sondern auch von Netzwerkspeichern. Vor einigen Wochen wurde mit dem NASync DH2300 ein neues Einstiegsmodell mit zwei Einschüben und ARM-Chip für unter 200€ auf den Markt gebracht. Ich habe den NAS seit einigen Wochen im Einsatz und teile meine Erfahrungen in den folgenden Absätzen mit euch!
Aktuell ist der Ugreen NASync DH2300 nur direkt beim Hersteller für 188,99€ erhältlich. Mit Einführungsrabatt waren 167,99€ möglich. Festplatten werden natürlich nicht mitgeliefert.
Anschlüsse, Aufbau & Design des Ugreen NASync DH2300
Die Abmessungen des Ugreen NASync DH2300 liegen bei 151 x 98 x 213 Millimeter. Mit dem Terra-Master F2-221 (zum Test) verglichen, den ich ebenfalls im Einsatz habe, fällt das niedrigere Gewicht sofort auf. Das liegt an den zweckmäßigen Materialien beim NAS von Ugreen. Unter dem Deckel auf der Oberseite, der magnetisch festgehalten wird und aus Plastik besteht, befinden sich die beiden Einschübe. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr gut und der Ein-/Ausschalter hat einen guten Druckpunkt.
Auf der Vorderseite befindet sich je eine Status-LED pro Einschub. Außerdem ist dort ein USB-C-Anschluss verbaut. Zweimal USB-A (USB 3.2 Gen 1, 5 Gbit/s), einmal HDMI mit Support für 4K/60, ein Gigabit LAN-Anschluss und der Stromanschluss befinden sich auf der Rückseite. Vorne am NAS ist zudem eine NFC-Kontaktfläche für die Ersteinrichtung verbaut.
Bei der Konkurrenz von Terra-Master gibt es zwar kein modernes Design wie bei Ugreen, aber dafür ein Gehäuse aus Metall. Ich nehme meine Netzwerkspeicher einmalig in Betrieb und fasse sie ab dann nicht mehr regelmäßig an, weswegen mich das Kunststoffgehäuse nicht weiter gestört hat. Dass es nur einen LAN-Anschluss mit 1Gbit/s gibt, ist aber schon schade.
Der Lieferumfang ist mit dem Strom- und LAN-Kabel, der Bedienungsanleitung, einem Schraubendreher und ausreichend Schrauben sowohl für Festplatten mit 2,5 Zoll, als auch für Festplatten mit 3,5 Zoll komplett. Die beiden 3,5 Zoll-Festplatten habe ich innerhalb von rund fünf Minuten in die Einschübe schrauben und in den NAS stecken können. Danach kann es mit der Installation des Betriebssystems losgehen.
Einrichtung und Benutzung von UGOS Pro
Ugreen setzt auf das proprietäre Betriebssystem UGOS Pro, das nach dem ersten Einschalten erst einmal auf dem internen Speicher des Ugreen NASync DH2300 installiert werden muss. Der Speicher ist übrigens für das Betriebssystem reserviert. Es handelt sich um ein eMMC-Modul mit 32GB.
Jetzt müsst ihr eine Adresse im Web-Browser aufrufen, die euch auf die IP-Adresse eures NAS weiterleitet, wo die Konfiguration in wenigen Schritten und innerhalb von rund fünf Minuten abgeschlossen ist. Der Download und die Installation des Systems haben insgesamt fast 2,5 Stunden gedauert, was im Vergleich mit den Mitbewerbern dann doch ziemlich langsam ist.
Die Bedienlogik unterscheidet sich nicht wirklich von anderen NAS-Betriebssystemen, doch die moderne und schicke Optik sowie die intuitive Menüführung sind mir positiv aufgefallen. Das Aktivieren von Ugreen Link für den Fernzugriff hat tadellos funktioniert und die Übertragungsraten außerhalb des eigenen Netzwerks sind im Vergleich mit meinem NAS von Terra-Master hervorragend.
Das Erstellen von RAID-Verbünden geht sehr einfach von der Hand. Ihr könnt einen Dienst wie SMB aktivieren und dann direkt über einen Dateimanager auf eure Daten zugreifen.
Im App Store von Ugreen werden mir derzeit nur 20 Anwendungen angezeigt, von denen eine Handvoll bereits vorinstalliert ist. Dazu gehören auch die Suche, der Task-Manager und die Systemsteuerung. Es gibt einen gut funktionierenden Medienplayer. Docker-Support ist aufgrund des Prozessors mit ARM-Architektur allerdings eingeschränkt.
Der Ugreen NASync DH2300 im Einsatz
Im Praxiseinsatz ist mir positiv aufgefallen, dass Zugriffe auf das Betriebssystem nicht zum Hochfahren der Festplatten führen, weil UGOS Pro auf dem internen Speicher installiert ist. Doch auch wenn die Festplatten hochfahren und der Lüfter nach einiger Zeit für Abkühlung sorgen muss, ist der NAS von Ugreen überraschend leise.
Der ARM-Prozessor, genauer der Rockchip RK3576, sorgt für einen vergleichsweise niedrigen Stromverbrauch von rund 11 Watt im Betrieb mit HDDs. Ich konnte bei der Performance keine Nachteile erkennen, aber für fortgeschrittene Nutzer ist die Architektur des Prozessors unter Umständen problematisch. Mehr Möglichkeiten hat man auf jeden Fall mit einem x86-NAS.
Bei der Datenrate steht der Ugreen NASync DH2300 meinem F2-221 von Terra-Master in nichts nach. Dateien können einfach für Bekannte verfügbar gemacht und weitere HDDs via USB angeschlossen werden. Es gibt eine umfangreiche Benutzerverwaltung und diverse Dateidienste, sodass ihr immer wie gewünscht auf eure Daten zugreifen könnt. Für private Nutzer ist eigentlich alles mit an Bord, um von einem Dienst wie Google Drive auf einen eigenen Server umzuziehen. Für fortgeschrittene Dinge wie komplexe Docker-Container, Webserver oder andere Anwendungen stehen die Werkzeuge aber nicht immer bereit.
Testergebnis
Der Ugreen NASync DH2300 ist ein guter Netzwerkspeicher zu einem sehr guten Preis. Das erst einmal ungewöhnlich anmutende Design hat mir in der Praxis wirklich gut gefallen und das proprietäre Betriebssystem ist vor allem für Einsteiger schnell zu verstehen. Im Vergleich mit den Mitbewerbern fallen vor allem der einzelne LAN-Anschluss mit 1Gbit/s und der fest verbaute Arbeitsspeicher (4GB) negativ auf. Viele Konkurrenzmodelle ermöglichen die Installation alternativer Betriebssysteme, was hier aufgrund der ARM-Architektur des Prozessors nicht ohne Weiteres möglich ist.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Ugreen an einigen Funktionen für fortgeschrittene Nutzer gespart hat, aber einen sehr guten und einfachen Einstieg in die NAS-Welt für Anfänger bietet. Und mit dem Preispunkt von unter 190€ und den zwei Einschüben richtet sich dieser Netzwerkspeicher wohl auch primär an Einsteiger. Ich kann diese NAS also allen Einsteigern uneingeschränkt empfehlen. Zur Sicherung der eigenen Daten sowie zur Nutzung unterwegs und im Heimnetzwerk ist diese NAS problemlos geeignet – und jeder kann sie entsprechend konfigurieren.
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