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Die letzten drei Wochen habe ich die Mibro GS Explorer S getestet. Wir hatten schon zwei Kopfhörer von diesem Hersteller im Test, aber dies ist unsere erste Smartwatch von Mibro. Dabei möchte die Mibro GS Explorer S eine preiswerte und gleichzeitig hochwertige Alternative zu den bekannten Produkten von Amazfit, Huawei oder auch Garmin sein.
Mit rund 150€ ist die Smartwatch eher günstig und will mit einer langen Laufzeit, robuster Verarbeitung und guter Aktivitätserfassung glänzen. Ebenso erhält der Käufer ein helles AMOLED-Display und sogar die Freigabe zur Nutzung der Uhr beim Tauchen. Im vergangenen Jahr gab es bereits eine Mibro GS Explorer, das S-Modell bringt minimale Verbesserungen mit sich. Ob die Uhr die vollmundigen Versprechen halten kann, klären wir in unserem praxisnahen Test.
Lieferumfang
Der Lieferumfang der Mibro GS Explorer S ist überdurchschnittlich. Der Hersteller legt neben dem orangen Armband auch eine schwarze Ausführung bei, sodass Ihr die Wahl zwischen auffällig und dezent habt. Dazu erhaltet Ihr einen Ladeanschluss mit einem rund 50 cm langen Kabel und eine Kurzanleitung.
Design und Verarbeitung der Mibro GS Explorer S
Die Mibro GS Explorer S ist keine kleine Smartwatch und der Durchmesser von rund 47 mm passt nicht an jedes Handgelenk. Dabei stehen die Bedientasten noch 4 mm hervor. Die Dicke ist mit 14,7 mm nicht unerheblich und das Gesamtgewicht von 73 Gramm am Handgelenk gut zu spüren. Im Gegenzug entschädigt die Smartwatch aber auch mit einer tollen Verarbeitung. Der Uhrenkörper ist im oberen Bereich aus Edelstahl gefertigt, und die Symbole sowie Zahlen sind auf der Lünette sorgsam eingefräst. Darunter nutzt Mibro verstärkten Kunststoff für den Korpus, in den am Boden eine Edelstahlplatte mit den Ladepins und dem Sensor für die Gesundheitsüberwachung eingelassen ist.
Die Spaltmaße der Mibro GS Explorer S sind wunderbar klein und auch das Armband schmiegt sich eng an den Korpus. Glücklicherweise lässt sich dieses tauschen und Ihr könnt jedes beliebige Armband mit 22 mm Breite verwenden. Aber auch die beiden mitgelieferten Armbänder sind weich und angenehm auf der Haut. Dank der großzügigen Lochung sollten sie an die meisten Handgelenke passen. Die Dornschließe ist aus Metall gefertigt, genauso wie die Krone und die Bedientasten.
Die Anzeige liegt 1 mm vertieft unterhalb der Lünette und ist deshalb gut geschützt. Die Lünette selbst ist nicht drehbar und erinnert an einen Chronographen. Besonders geschickt umgeht der Hersteller die Bildschirmränder. Auf dem Glas befindet sich eine Skala, welche den Bildschirmrand optisch wunderbar kaschiert. So fallen die eigentlich breiten Ränder überhaupt nicht auf, sondern es wirkt wie aus einem Guss, weil einige Uhrendesigns die Skala wieder aufgreifen. Hier dürfen sich andere Hersteller gerne ein Vorbild nehmen.
Insgesamt ist die Uhr astrein verarbeitet und hat auch diverse Tests absolviert, die beweisen, dass extreme Bedingungen der Mibro GS Explorer S wenig anhaben können, ebenso wenig wie Wasser. Mibro hat es geschafft, trotz einer Wasserdichtigkeit von 10 ATM, einen Lautsprecher und ein Mikrofon wasserdicht zu verbauen. Das konnte der Vorgänger in dieser Form nicht bieten.
Anzeige der Mibro GS Explorer S
Die Mibro GS Explorer S nutzt ein rundes, 1,32 Zoll großes AMOLED-Display. Die Auflösung beträgt gute 466 x 466 Pixel. Einzelne Pixel sind bei einer Pixeldichte von 499 ppi nicht auszumachen. Mir gefallen die guten Farben und der starke Kontrast der Smartwatch, auch die seitliche Ablesbarkeit ist astrein. Selbst im Sonnenschein lässt sich der Inhalt problemlos ablesen, dank einer maximalen Helligkeit von 1478 Lux. Der verbaute Helligkeitssensor sorgt für eine passende Anpassung an die Umgebung und reagiert flott. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei üblichen 60 Hertz.
Die Uhroberfläche lässt sich mit verschiedenen Watch-Faces individualisieren, von klassisch bis modern. Aber auch eigene Kreationen lassen sich in der App verwirklichen. Sämtliche Watch-Faces sind kostenfrei. Auf ein Always-On-Display muss nicht verzichtet werden, genauso wenig wie auf eine gute Trageerkennung. Sobald Ihr die Hand dreht, leuchtet die Anzeige auf. Das Gorilla Glass 3 schützt den Bildschirm und im Test sind keine Kratzer entstanden.
System und Software
Die Mibro GS Explorer S nutzt einen nicht näher spezifizierten Dualcore mit 16 MB RAM und 128 MB Festspeicher. Im Chipsatz ist Bluetooth 5.3 verbaut, welches die Verbindung zum Smartphone herstellt. Die Reichweite im Test war ausgezeichnet, und auch wenn das Smartphone einen Raum weiter lag, kamen Benachrichtigungen sicher an. Das System ist auf Deutsch verfügbar, wobei das Mibro Galaxy OS 2.0 getaufte System noch 36 weitere Sprachen unterstützt.
- Mibro
- Amazfit
Zur Positionsbestimmung ist ein Dual-Band-GPS verbaut, welches leider nicht so leistungsstark ist wie erhofft. Im Simultantest mit der Amazfit Active 2 (zum Test) war die Active 2 nahezu doppelt so schnell in der Positionierung. Rund 20 Sekunden vergingen, bis die Mibro GS Explorer S ihre Position bestimmt hatte. Im Gegenzug war die Verbindung während des Trainings stabil und es gab keine Abbrüche. Die Smartwatch nutzt GPS, Galileo, Beidou, GLONASS und QZSS. Der biometrische Sensor ist gut in das System eingebunden. Auch wenn das System keine Erweiterungen erlaubt, fühlt sich die Bedienung rund an. Die verwendete Software ist wunderbar auf die verbaute Hardware abgestimmt, denn Ruckler oder Abstürze konnte ich während des Tests nicht beobachten. Nur kleine Übersetzungsfehler waren im System zu finden. Bedauerlicherweise ist das NFC zum mobilen Bezahlen nutzlos und kann nur für andere Zwecke, zum Beispiel als digitaler Türöffner dienen.
- NFC
- Tragseite wählbar
Das System stellt die grundlegenden Dinge wie einen Kalender ohne Smartphone-Bezug, Musiksteuerung, Wecker oder Wetter bereit. Auch das beliebte „Finde mein Smartphone“ darf nicht fehlen. Mit der S-Version sind selbst kurze Telefonate möglich, was der Vorgänger nicht beherrschte. Die Verständlichkeit war erstaunlich gut und mit der Krone konnte die Lautstärke reguliert werden. Dieser Lautsprecher kann auch zur Musikwiedergabe genutzt werden, sobald die Musik vom Smartphone gestreamt wird. Während des Tests hat Mibro zwei Updates für die GS Explorer S bereitgestellt.
Bedienung der Mibro GS Explorer S
Die Bedienung der Mibro GS Explorer S ist relativ einleuchtend. Die Krone ist dreh- und drückbar und kann zur Navigation genutzt werden. Wird die Krone gedrückt, wird die Aktion bestätigt. Eine Ebene höher gelangt Ihr durch Betätigen des oberen Tasters. Nutzt Ihr dagegen die untere Taste, gelangt Ihr in das Menü mit den Sportaktivitäten. Alternativ könnt Ihr einfach den Touchscreen zur Bedienung nutzen. Rechts und links vom Startbildschirm befindet sich der Schnellzugriff zu diversen Punkten. Wischt Ihr nach unten, erhaltet Ihr Zugriff auf die Nachrichten.
Das Antworten auf Nachrichten mit gängigen Apps wie WhatsApp oder Telegram funktioniert jedoch nicht, obwohl die App entsprechende Kurzantworten bereitstellt. Im Menü wird eine Vielzahl von Unterpunkten angeboten. Für Spracheingaben wird der Google Assistant auf dem Smartphone genutzt. Zur Kopplung der Uhr mit der App wird einfach der QR-Code gescannt, welcher im Display angezeigt wird.
App
Für die Verbindung zur Mibro GS Explorer S nutzt der Hersteller die MibroFit App, welche unter Android getestet wurde. Die App ist auch für iOS verfügbar und gliedert sich in drei grundlegende Bereiche. Dabei setzt der Hersteller sehr auf Symbole, die auf den ersten Blick nicht immer einleuchtend sind. Die erste Kategorie dreht sich komplett um die körperlichen Aktivitäten, inklusive Schlaf. Die einzelnen Kacheln können nach eigenen Wünschen angeordnet oder auch ausgeblendet werden.
Im zweiten Bereich steht die Uhr mit ihren diversen Einstellungen im Vordergrund. Überall schleichen sich kleine Übersetzungsfehler ein, hier werden etwa die Watch-Faces als „Massenwähler“ bezeichnet. Dafür sind die Einstellungen übersichtlich, denn ein Unterpunkt hat normalerweise keine weiteren Unterpunkte. Wichtig ist hier der Bereich für die allgemeinen Sporteinstellungen. Dort sind alle unterstützten Sportarten aufgeführt und mittels Auswahl könnt Ihr bestimmen, welche auf der Mibro GS Explorer S angezeigt werden sollen.
Im dritten Bereich dreht sich alles um Euch, aber auch der Routenimport ist hier integriert. Lokale Routendateien für das Wandern oder Laufen können hier importiert werden. Leider ist dies nicht so komfortabel wie bei Zepp gelöst. Wie üblich benötigt die App tiefgreifende Rechte, damit alle Benachrichtigungen oder Verbindungen gehalten werden können, aber Mibro verzichtet auf eine Registrierung für die Nutzung der App. Dieses ist nur optional.
Fitness & Gesundheitsfunktionen
Über 150 verschiedene Sportarten soll die Mibro GS Explorer S unterstützen. Wie bereits im Punkt App beschrieben, müsst Ihr die für Euch relevanten Sportarten auf die Smartwatch verschieben. Anscheinend ist der Platz auf der Uhr auf 20 Sportarten begrenzt. Für den Test habe ich mich auf die gängigsten wie Schwimmen, Gehen, Radfahren und Laufen beschränkt. Die Aktivitäten wurden zuverlässig und die Routen korrekt aufgezeichnet. Allerdings nur manuell, denn die automatische Aktivitätserkennung war sehr träge. Für Wanderungen ist ein E-Kompass verbaut. In der Smartwatch können für die einzelnen Aktivitäten Ziele wie Zeit, Entfernung oder Kalorien vorgegeben werden. Das Besondere an der Mibro GS Explorer S ist die Wasserdichtigkeit. Laut Hersteller kann die Uhr bis zu 30 m Wassertiefe ohne Probleme überstehen. Das örtliche Schwimmbad hat die Smartwatch ohne Probleme überstanden.
Die Werte werden in der App ausgewertet und stellen alle notwendigen Daten bereit. Nur die Höhenangabe stimmt leider nicht, da das Barometer der Mibro GS Explorer S falsche Werte ausgab. Möglicherweise sieht es im Gebirge oder in hügligem Gelände anders aus. Eine so feine Laufauswertung, wie man es von Huawei oder Samsung gewohnt ist, kann die GS Explorer S nicht bieten. Externe Tools wie Brustgurte oder Schrittzähler können nicht angebunden werden. Dafür funktioniert die Weitergabe der Daten an Google Health oder Strava ohne Probleme. Die Gesundheitsüberwachung funktionierte während des Tests problemlos. Im Testzeitraum wurden Puls, Schlaf und Stresslevel zuverlässig überwacht. Dabei ist die Pulsmessung recht genau, als Referenz wurde ein Pulsoximeter von Beurer verwendet. Die Darstellung in der App ist nicht optimal. Insgesamt erfüllt die Mibro GS Explorer S die grundlegenden Funktionen, allerdings bieten andere Anbieter mehr.
Akkulaufzeit
Die genaue Akkukapazität der Mibro GS Explorer S verschweigt der Hersteller, dennoch verspricht Mibro eine durchschnittliche Laufzeit von 20 Tagen. Diese konnte ich in den drei Wochen auch erreichen, denn erst zum Ende des Tests musste ich die Smartwatch mit 2 % Restkapazität nachladen. Wird das GPS häufiger genutzt, sinkt die Laufzeit entsprechend. Mit AOD verliert die GS Explorer S rund 10 % Akku am Tag, so ist von einer Laufzeit von rund 10 Tagen mit aktiviertem AOD auszugehen. Zusätzlich hat der Hersteller einen Basismodus integriert, bei dem nur die Uhrzeit und die Schritte angezeigt werden. Dieser beraubt die Uhr ihrer smarten Fähigkeiten, dafür verspricht der Hersteller eine Laufzeit von 50 Tagen. Zum Aufladen wird das beigelegte Ladepad benötigt, welches dank starker Magnete relativ sicher an der Rückseite der Uhr hält und die Mibro GS Explorer S in rund 90 Minuten wieder vollständig auflädt.
Testergebnis
Der Test der Mibro GS Explorer S verlief die letzten drei Wochen sehr rund, allerdings habe ich auch einige Dinge vermisst. Die Verarbeitung und auch die Anzeige der Smartwatch sind ohne Fehl und Tadel, ebenso wie die Akkulaufzeit. Hier kann die GS Explorer S voll überzeugen. Allerdings gibt es im Funktionsumfang und in der App Verbesserungspotenzial. So ist die Anzeige der Benachrichtigungen unkomfortabel gelöst. Die App ist leider bislang nicht ganz ausgereift und steht beispielsweise im Schatten von Zepp oder Huawei Health. Eine Amazfit Active 2 bietet zwar einen größeren Funktionsumfang, verzichtet aber auf die rustikale Optik und ist für Wasseraktivitäten nur eingeschränkt nutzbar. Deshalb ist die Mibro GS Explorer S für alle eine Empfehlung, die eine preiswerte, ausdauernde Smartwatch mit einem robusten Gehäuse suchen. Alternativen wie eine Amazfit T-Rex 3 (zum Test) sind zwar doppelt so teuer, bieten dafür aber einen größeren Funktionsumfang. Eine Kospet Tank S2 (zum Test) erreicht nicht das Niveau der GS Explorer S.
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Zum “Tauschen” geeignet . Das ist echt ein Vorteil 🤣😉.
Servus, geil, das sind die Vorteile, die man heutzutage brauch. Danke dir und best Grüße
Jonas