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MediaTek Dimensity 9500 im Check – Alle Kerne auf Angriff

MediaTek kommt (wieder) Qualcomm zuvor und läutet eine neue Runde im Wettbewerb um die Krone der mobilen Prozessoren ein. Mit dem Dimensity 9500 stellt MediaTek den neuesten Flaggschiff-Prozessor vor. Der Chip ist dafür konzipiert, in den leistungsstärksten Android-Smartphones und -Tablets verbaut zu werden, und tritt in direkte Konkurrenz zu Qualcomms Snapdragon-8-Elite-Serie.

MediaTek Dimensity 9500 vorgestellt 1

Der Konkurrent des Dimensity 9500, der Snapdragon 8 Elite Gen 5, wird auf dem Qualcomm Summit vom 23. bis 25. September vorgestellt. Als erster Prozessor seiner Art setzt der Dimensity 9500 auf die brandneuen Lumex-Kerne von ARM und verspricht signifikante Sprünge in Leistung und Effizienz.

Übersicht der Flagships mit Dimensity 9400 bei uns

Prozessor-Architektur und Fertigung

Das Herzstück des Dimensity 9500 bildet eine neue CPU-Architektur, die sich bewusst von traditionellen Konfigurationen abhebt. MediaTek setzt erneut auf ein „All-Performance-Core“-Design und verzichtet vollständig auf die klassischen Effizienzkerne (C1-Nano, ehemals Cortex-A520). Stattdessen kommt eine Tri-Cluster-Anordnung zum Einsatz, die auf ARMs neuer Lumex-Serie basiert:

  • 1x C1-Ultra-Kern @ 4,21 GHz (Nachfolger des Cortex-X925) als Hochleistungskern
  • 3x C1-Premium-Kerne @ 3,5 GHz für anspruchsvolle Aufgaben.
  • 4x C1-Pro-Kerne @ 2,7 GHz (Nachfolger des Cortex-A725) für alltägliche Lasten.

Die Logik hinter diesem Ansatz: Niedrig getaktete Performance-Kerne können dank ihrer fortschrittlichen Out-of-Order-Ausführung Aufgaben schneller abarbeiten und in einen Ruhezustand wechseln. In der Praxis kann das zu einer höheren Energieeffizienz führen als bei Kernen, die primär auf eine minimale Chipfläche optimiert sind.

Zur Unterstützung der CPU-Kerne hat MediaTek die Cache-Architektur verbessert. Der Level-3-Cache wächst von 12 auf 16 MB an, während der System-Level-Cache (SLC) bei 10 MB verbleibt. Gefertigt wird der gesamte Chip bei TSMC in einem optimierten 3 Nanometer-Prozess (N3P). Dieser verspricht im Vergleich zum Vorgänger (N3E) eine um 5% höhere Performance bei gleicher Leistungsaufnahme.

CPU-Leistung und Effizienz

Die Leistungssteigerung des Dimensity 9500 soll beachtlich sein. MediaTek verspricht eine um bis zu 32% höhere Single-Threading-Leistung im Vergleich zum Vorgängermodell Dimensity 9400. Ein wesentlicher Treiber hierfür ist die deutlich angehobene Taktfrequenz: Der C1-Ultra-Kern durchbricht mit 4,21 GHz erstmals bei MediaTek die 4-GHz-Marke. Auch die weiteren Kerne takten höher. Dies sorgt nicht nur bei Einzelkern-Anwendungen, sondern auch bei Multi-Core-Szenarien für einen spürbaren Leistungsschub, solange die Kühlung des Smartphones dies zulässt.

Trotz der enormen Leistung stellt MediaTek eine um 37% verbesserte CPU-Energieeffizienz bei alltäglichen Aufgaben in Aussicht. Erreicht wird dies nicht allein durch den Fertigungsprozess, sondern maßgeblich durch ein optimiertes Chipdesign, die vergrößerten Caches und einen neuen, intelligenten Scheduler, der die Aufgaben effizienter auf die Kerne verteilt.

Grafik und KI-Beschleunigung

Für die grafische Darstellung ist ARMs neue Mali G1-Ultra Grafikeinheit mit 12 Shader-Clustern zuständig. Hier verspricht MediaTek eine um 33% höhere Spitzenleistung bei einer gleichzeitig um 42% gesteigerten Energieeffizienz. Besonders hervorzuheben ist die verdoppelte Leistung der Raytracing-Einheiten. Auch wenn Raytracing-Effekte in mobilen Spielen aufgrund ihres hohen Ressourcenbedarfs noch eine Nische sind, zeigt dies das Zukunftspotenzial der Grafikeinheit.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beschleunigung von KI-Algorithmen. Die neue Neural Processing Unit (NPU) 990 soll Berechnungen von Ganz- und Gleitkommazahlen bis zu doppelt so schnell durchführen wie ihr Vorgänger.

Weitere Optimierungen und Ausblick

Wie bei jeder neuen Prozessorgeneration gibt es auch beim Dimensity 9500 zahlreiche Verbesserungen in den Subsystemen. Der Bildprozessor (IPU) wurde weiter optimiert, um eine noch bessere Foto- und Videoqualität zu ermöglichen. Der Display-Controller erhält ebenfalls ein nützliches Upgrade: Er kann die Helligkeit von Bildschirmen auf extrem niedrige 1 Lux herunterregeln.

Die ersten Smartphones, die mit dem MediaTek Dimensity 9500 ausgestattet sind, werden bereits für Oktober 2025 erwartet. Zu den ersten und wichtigsten Abnehmern der High-End-Chips von MediaTek zählen traditionell Hersteller wie Oppo und Vivo, aber auch Xiaomi setzt die Prozessoren vereinzelt in seiner Redmi-Marke ein.

Erfahrungsgemäß schaffen es nur wenige Flagships mit MediaTeks Top-Prozessor nach Deutschland. War das Oppo Find X8 Pro (zum Test) tatsächlich das Einzige mit dem Vorgänger, dem MediaTek Dimensity 9400? Dabei war es doch nicht mal leistungsschwächer als das Oppo Find X8 Ultra (zum Test) mit Snapdragon 8 Elite:

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Martin
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Martin (@guest_122721)
2 Stunden her

Die MediaTek Prozessoren mögen viel Power haben, aber leider kommen sie mit Mali GPUs und für die gibt es keine custom Treiber. Wer also auf dem Smartphone emulieren will, der wird mit diesen Prozessoren in die Röhre schauen. Ein alter Snapdragon 8 Gen 2 emuliert ohne Mühe Nintendo Switch Spiele. Das bekommt selbst der aktuellste MediaTek Prozessor nicht hin. Für viele wahrscheinlich nicht relevant. Aber dennoch für manche ein wichtiger Punkt

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