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KTC bleibt seiner Linie treu und bietet mit dem H32S25E abermals einen Monitor, der auf dem Papier viel verspricht: eine hohe Bildwiederholrate, eine schnelle Reaktionszeit und ein Curved-Panel – und das zu einem attraktiven Preis von um die 200€. Doch wie schlägt sich das 32-Zoll-Modell im Alltag?
Design, Verarbeitung & Lieferumfang des KTC H32S25E
Wie von KTC gewohnt, ist der Monitor sicher in Styropor-Schalen verpackt und wird inklusive Netzteil (extern), Netzkabel, DisplayPort-Kabel und einem Standfuß aus Metall geliefert. Der Aufbau ist einfach, und der benötigte Schraubendreher ist sogar in der Verpackung enthalten.
Der KTC H32S25E setzt auf ein komplett schwarzes Design ohne auffällige Akzente oder RGB-Spielereien. Lediglich zwei glänzende Partien auf der Rückseite heben sich etwas vom mattschwarzen Kunststoff ab. Sie haben rote Einlässe, die jedoch kaum sichtbar sind.
Der Standfuß hingegen fällt direkt ins Auge: Er ist komplett aus Metall gefertigt und hat spitz zulaufende Füße. Hier muss man wirklich aufpassen, dass der Schreibtisch keine Kratzer oder Dellen bekommt. Höhenverstellung, Drehmechanismus oder Pivot? Fehlanzeige. Lediglich die Neigung kann angepasst werden. Für Nutzer, die ihren Arbeitsplatz ergonomisch abstimmen wollen, ist das ein klarer Nachteil. Der matte Bildschirm reduziert Spiegelungen hingegen gut.
- max. nach oben geneigt
- max. nach unten geneigt
Anschlüsse und Features
Auf der Rückseite des KTC H32S25E befinden sich zwei HDMI-Anschlüsse, zwei DisplayPort-Eingänge sowie ein 3,5-mm-Klinkenstecker für Kopfhörer. Ein USB-2.0-Port ist ebenfalls vorhanden, dieser dient jedoch ausschließlich zu Servicezwecken. Ein eingebauter Lautsprecher fehlt, aber in dieser Preisklasse gibt es ohnehin nur extrem billig klingende Speaker, die keinen Mehrwert darstellen. Der Ton muss daher über externe Lautsprecher oder Kopfhörer ausgegeben werden.
Wichtig zu wissen: Laut Datenblatt sind über HDMI maximal 144 Hz möglich. Um das volle Potenzial mit 240 Hz auszuschöpfen, muss zwingend der DisplayPort verwendet werden. Mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln (WQHD) und einer Reaktionszeit von nur 1 ms bringt der Monitor überzeugende technische Daten mit. Der DP hält, was er verspricht: Die 240 Hz werden unterstützt!
Bildqualität & Nutzungserlebnis
Kommen wir nun zu einem der wichtigsten Punkte: der Bildqualität. Hier liefert der Monitor ein ordentliches, aber nicht überragendes Ergebnis. Natürlich muss man immer die Preisklasse im Hinterkopf behalten. Insbesondere die Farben sind blasser als bei Top-Modellen. Wer satte Farben gewohnt ist, sei es durch OLEDs oder höherpreisige IPS-Displays, wird von diesem Bild enttäuscht sein. Aber dafür muss man auch viel mehr Geld auf den Tisch legen. Ist das für den Preis in Ordnung? Durchaus. Aber es bleibt ein klarer Kritikpunkt. Hier der Vergleich zu meinem wesentlich teureren IPS-Bildschirm von Asus (XG32UQ) mit 4K-Auflösung:
(Links ist unser Testgerät von KTC und rechts der Asus zum Vergleich)
Die Anzeige überzeugt also nicht unbedingt mit brillanten Farben, sondern ist eher zweckmäßig. Die maßgeblichen Pluspunkte sind eben die hohe Hertz-Zahl, die Krümmung und die recht hohe WQHD Auflösung.
Zudem gibt es Einschränkungen bei der Adaptive-Sync-Unterstützung. Zwar werden FreeSync und G-Sync beworben, doch in der Praxis funktionierte G-Sync über HDMI bei mir gar nicht. Über DisplayPort ließ sich G-Sync jedoch problemlos verwenden und auch FreeSync lässt sich aktivieren, allerdings nur als „Adaptive Sync Compatible“. Auch das ist für diese Preisklasse in Ordnung.
- FreeSync
- G-Sync
Dafür überzeugt die Krümmung des Displays. Mit einem Radius von 1000R entspricht sie der Krümmung des menschlichen Auges. Ein Wert, den auch Samsung bei seinen Topmodellen aktiv vermarktet. Im Alltag sorgt dies für ein angenehmes Seherlebnis beim Gaming, bei der Videowiedergabe und bei der Arbeit.
Der Hersteller gibt einen Kontrastwert von 4.000:1 an. Das wäre beachtlich, allerdings konnte ich diesen subjektiv nicht nachvollziehen. Das Bild wirkt zwar kontrastreich, aber nicht spektakulär. Die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung, entspricht aber dem typischen IPS-Standard und ist nicht mit VA-Panel vergleichbar. Wir messen einen Kontast von 2000:1 bei maximaler Helligkeit, was dennoch ein solider Wert ist.
Farbraumabdeckung
Über die Nvidia-Systemsteuerung konnte der Kontrast massiv verbessert werden, wodurch die Farben etwas knackiger wirken. Ein leichter Grauschleier blieb jedoch bestehen.
Sicheres Arbeiten mit dem KTC H32S25E im sRGB Farbraum ist problemlos möglich, wie unsere Messung mit dem ColorSpider bestätigen.
Im Test zeigten die Werkseinstellungen ein etwas zu warmes Bild. Der Weißpunkt liegt subjektiv deutlich unter 6500 K, was sich als leichter Rotstich bemerkbar macht. Auch hier kann durch Anpassung (z. B. Blaukanal senken) eine Verbesserung erreicht werden. Perfekt kalibriert ist das Panel allerdings ab Werk nicht.
- 100% von sRGB, 80% von NTSC, 84% von AdobeRGB und 90% von P3
Im Standardprofil wirkte das Gamma etwas zu flach. Dadurch hatten Inhalte etwas weniger Tiefe, was vor allem bei dunklen Szenen auffällt. Leider fehlen im OSD genaue Optionen zur Feineinstellung der Gammakurve.
Helligkeit und HDR
Zwar wirbt der Hersteller nicht explizit mit HDR-Funktionalität. Dennoch ließ sich HDR in Windows aktivieren. Das Ergebnis war jedoch wenig überzeugend: Die Farben wirkten flach, Spitzlichter gingen unter und Schwarz wurde gräulich dargestellt. Entsprechend sollte man diese Option eher meiden. Das verwundert angesichts des Preises ebenfalls nicht, denn wirklich gutes HDR bekommt man nur bei wesentlich teureren Geräten. Die maximale Helligkeit reicht für normale Innenräume problemlos aus.
Bildqualität des KTC H32S25E im Alltag
Der KTC H32S25E zeigt im Alltagseinsatz seine Stärken. Die hohe Bildwiederholrate von 240 Hz sorgt für eine exzellente Bewegungsdarstellung. Insbesondere bei schnellen Shootern wirkt das Bild dadurch äußerst flüssig. In Verbindung mit Adaptive Sync (FreeSync/G-Sync) bleibt das Bild zudem frei von Tearing oder Rucklern. Auch zum Arbeiten ist der Bildschirm überzeugend. Wer sich an Curved noch nicht gewöhnt hat, braucht am Anfang sicher ein paar Tage, um damit warm zu werden. Danach macht der KTC Screen richtig Spaß.
Das On-Screen-Display wird über einen kleinen Joystick auf der Rückseite des Monitors bedient. Die Menüstruktur ist übersichtlich, aber nicht besonders innovativ. Die wichtigsten Funktionen, wie Bildmodi, Farbtemperatur oder Overdrive, sind schnell erreichbar.
Etwas störend ist, dass bei jeder Änderung (z. B. der Helligkeit) ein Warnhinweis bezüglich des Stromverbrauchs erscheint. Dieser lässt sich nicht deaktivieren und ist bereits nach dem zweiten Mal sehr nervig.
Es sind Gaming-Extras wie ein FPS-Counter oder ein Fadenkreuz vorhanden, die allerdings nicht besonders flexibel sind. So lässt sich der FPS-Zähler beispielsweise nicht frei positionieren und nimmt relativ viel Platz in der oberen rechten Ecke ein. Außerdem lassen sich das Fadenkreuz und der FPS-Counter nicht gleichzeitig aktivieren, man muss sich also entscheiden.
Ich habe den KTC H32S25E etwas mehr als eine Woche lang als Hauptmonitor genutzt. Im Fokus standen dabei Gaming (Paragon [MOBA]), Office- und CAD-Arbeiten. Beim Gaming konnte der Monitor mit der hohen Bildwiederholrate und dem immersiven Curved-Panel punkten. Auch die Reaktionszeiten und die Bewegungsdarstellung waren sehr gut.
Auch bei den Office-Arbeiten war ich eigentlich ziemlich zufrieden, bis auf das Curved im CAD-Bereich, da einem zu Beginn die Linien etwas rund erscheinen. Daran gewöhnt man sich aber nach zwei bis drei Tagen gut. Das externe Netzteil arbeitet mit maximal 65 Watt und ist im normalen Betrieb bei 60% Helligkeit nie über 30W Verbrauch angestiegen.
Die fehlende Höhenverstellung ist bei längerem Gaming am Schreibtisch allerdings ein echtes Manko. Wer viel am Bildschirm sitzt, sollte sich gegebenenfalls eine VESA-Halterung dazukaufen (Standard vorhanden), dann ist auch das kein großes Thema mehr.
Testergebnis
Der KTC H32S25E ist ein preiswerter Curved-Gaming-Monitor, dessen herausragendes Merkmal die Bildwiederholrate von 240 Hz ist, ergänzt durch eine flotte Reaktionszeit. Schwächen zeigt er bei der Farbgenauigkeit. Die Ergonomie ist, wie für Gaming-Displays dieser Preisklasse nicht unüblich, eher als sekundäres Merkmal zu betrachten und für die Zielgruppe der preisbewussten Gamer oft weniger ausschlaggebend. Für Spieler mit begrenztem Budget, die eine hohe Bildwiederholrate schätzen, bietet der Monitor viel fürs Geld. Wer jedoch großen Wert auf Farbdarstellung oder professionelle Medienbearbeitung legt, sollte sich in höheren Preisregionen umsehen.
Alternativen gibt es auch von KTC zur Genüge, so etwa den 4K 160Hz 27 Zoll Gaming Monitor von KTC. Verzichten muss man dann allerdings auf Curved.
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