Kameravergleich: Vivo X300 Pro vs. iQOO 15

Mit dem iQOO 15 und dem Vivo X300 Pro stehen sich zwei Oberklassesmartphones aus dem Vivo-Konzern gegenüber. Allerdings trennen die beiden Import-Smartphones rund 200€ voneinander. Das iQOO 15 ist ab 550€ bei den üblichen Import-Shops erhältlich, während für das Vivo X300 Pro rund 750€ zu veranschlagen sind. Damit ist das iQOO 15 mehr für den preisbewussten Nutzer gedacht, während das Vivo X300 Pro mit einer Zeiss-Kamera punktet. Ist also das iQOO 15 wesentlich schlechter?

Das lässt sich nur im direkten Vergleich klären. Die beiden Smartphones treten in unserem bewährten praxisnahen Kameravergleich an. Die Grundvoraussetzungen sind gleichwertig, mit drei rückwärtigen Kameras, bestehend aus Haupt-, Ultraweitwinkel- und Zoomkamera.

Kamerasetup des Vivo X300 Pro und iQOO 15

Vivo X300 Pro (zum Test)

• Hauptkamera: 50MP (Sony LYT-828), f/1.57, 1/1.28 Zoll, 24mm, OIS, Autofokus
• Ultraweitwinkel-Kamera: 50MP (S5KJN1), f/2.0, 1/2.76 Zoll, 15mm, Autofokus
• Zoomkamera: 200MP (S5KHP9), f/2.67, 1/1.4 Zoll, 85mm, 3,5-fach Zoom, OIS, Autofokus
• Frontkamera: 50MP (Samsung JN1), f/2.76, Autofokus

iQOO 15 (zum Test)

• Hauptkamera: 50MP (Sony IMX921), f/1.9, 1/1.56 Zoll, 24mm, Autofokus, OIS
• Ultraweitwinkel-Kamera: 50MP (Samsung JN1), f/1.95, 1/2.76 Zoll, 15mm, Autofokus
• Zoomkamera: 50MP (Sony IMX882), f/2.56, 1/1.95 Zoll, 73mm, Autofokus, OIS, 3-fach Zoom
• Frontkamera: 32MP (Galaxycore GC32E1 / Hynix hi3231q), f/2.2

Auch wenn es sich nicht um die absolute Oberklasse handelt, ist in beide Smartphones viel Innovationsgeist geflossen. Die rückwärtigen Sensoren vertrauen fast durchgängig auf moderne 50-Megapixel-Sensoren. Diese werden teilweise garniert von einer optischen Stabilisierung. Vor allem die starke Zoomkamera des Vivo X300 Pro fällt ins Auge, aber zumindest bietet das iQOO 15 Autofokus auf allen Sensoren. Auch auf das prominente Zeiss-Logo muss das günstigere iQOO 15 verzichten. Somit sind alle Zutaten für einen spannenden Vergleich vorhanden und am Ende wird die Frage beantwortet: Vivo oder iQOO?

Die Bilder vom Vivo X300 Pro findet ihr links, während sich rechts die Aufnahmen vom iQOO 15 befinden.

Tageslichtaufnahmen Hauptkamera

Bei den Tageslichtaufnahmen liegen die beiden Smartphones auf dem gleichen starken Level, unterscheiden sich aber klar im Farbprofil. Während das iQOO 15 kräftige Farben wählt, geht das Vivo X300 Pro dezenter vor. Die Gesamtkomposition wirkt harmonischer und näher an der Realität. Der ausgeprägte Kontrast des iQOO 15 mag noch Geschmackssache sein, die Verschlechterung der Bildqualität zum Bildrand allerdings nicht. Während in der Mitte des Bildes die Schärfe der Aufnahme in Ordnung ist, werden die Ränder leicht unscharf. Es sind nur Nuancen, aber der Konkurrent ist davon nicht betroffen. Aufgrund des hohen Niveaus der Aufnahmen entscheiden solche Kleinigkeiten über den Punktgewinn. Denn über Helligkeit, Fokus und Dynamikumfang brauchen wir nicht zu diskutieren, diese sind auf beiden Seiten astrein. So holt sich am Ende das Vivo X300 Pro den ersten Punkt im Kameravergleich.

• 1:0 für das Vivo X300 Pro am Tag

Nachtaufnahmen Hauptkamera

Die Aufnahmen des iQOO 15 in der Nacht sind sichtbar heller als die des Vivo X300 Pro. Eine hohe Helligkeit allein ist jedoch kein Maßstab für eine gute Nachtaufnahme. Wichtiger ist: Wie hoch ist der Dynamikumfang und schafft es der Sensor gemeinsam mit der Software, maximale Details einzufangen und gleichzeitig die Lichtquellen einzubinden? Betrachtet ihr die Bilder des Vivo X300 Pro unter diesem Aspekt, zeigt sich, dass Konturen und Details besser aufgenommen wurden. Dadurch bekommen die Bilder mehr Tiefe. Zudem fängt das Vivo Farben neutral ein, während das iQOO 15 mit einem Gelbstich in der ersten Aufnahme zu kämpfen hat. Beide Geräte bleiben von Bildrauschen verschont und auch der Fokus ist korrekt gesetzt. Insgesamt gelingen mit beiden Smartphones gute Nachtaufnahmen, und erst auf einem großen, kalibrierten Bildschirm fallen die Unterschiede ins Auge. So geht auch dieser Punkt an das Vivo X300 Pro.

• 2:0 für das Vivo X300 Pro, dank der starken Hauptkamera auch in der Nacht

Ultraweitwinkel-Kamera

Bei den Ultraweitwinkel-Kameras herrscht technischer Gleichstand, denn Vivo setzt auf meine „persönliche“ Wundertüte Samsung JN1. Von schrecklich bis astrein habe ich in diversen Tests mit diesem Sensor schon einiges gesehen. In diesem Vergleich präsentiert sich der Sensor von seiner besten Seite. Bei beiden Geräten glänzt die Kamera mit einem großen Aufnahmewinkel, ohne die Perspektive zu verlieren. Die Aufnahme des Vivo X300 Pro wirkt ein wenig blass im Vergleich zum iQOO 15. Das Smartphone von iQOO bringt starke Farben und einen guten Kontrast mit und lässt insbesondere das zweite Vergleichsbild lebendiger wirken. Dank des Autofokus sitzt bei beiden Geräten die Schärfe und auch die Details sind ähnlich gut. Das Vivo X300 Pro hat einen kleinen Schärfevorteil, der aber nicht den gravierenden Ausschlag gibt, betrachtet man die Bilder in der Nacht.

Hier ist das Urteil auf den ersten Blick schnell gefällt. Die Aufnahme des iQOO 15 ist zwar nur befriediegend, aber das Vivo X300 Pro liefert einen Komplettausfall. Hier stimmt die Belichtung einfach nicht und es entsteht ein unbrauchbares Bild. So gewinnt insgesamt das iQOO 15 diese Kategorie und holt sich seinen ersten Punkt im Kameravergleich.

• 2:1 für iQOO 15, dank einer adäquaten Leistung am Tag und in der Nacht

Zoomkamera

An die kräftigen Farben des iQOO 15 haben wir uns mittlerweile gewöhnt und wieder stellt das Vivo X300 Pro den entspannten und realistischen Gegenentwurf dar. Rein von der optischen Vergrößerung liegen das Vivo und iQOO nahezu gleichauf. Beide Geräte treffen Schärfe und Fokus gut, auch an der Belichtung gibt es nichts zu meckern. Zoomt ihr allerdings in die Aufnahme, ist wieder dieser kleine Schärfevorteil für das Vivo X300 Pro zu erkennen. Auf die Details wirkt sich das nicht aus, da beiden Smartphones plastische Aufnahmen gelingen und wir die Unterschiede eher in der Nacht suchen müssen.

Die Aufnahme des Vivo X300 Pro ist leicht dunkler, bietet aber einen besseren Dynamikumfang. Die Lichtquelle im Kirchenturm wird besser in das Bild eingebunden als beim iQOO 15. Dazu werden mehr Strukturen aufgenommen, was für den Sensor spricht. Aber die Unterschiede sind nicht gravierend, denn grundsätzlich ist auch das Bild vom iQOO 15 in Ordnung. Kein Bildrauschen, ein guter Fokus und eine gute optische Stabilisierung sprechen für beide Geräte. Am Ende verhelfen wieder Nuancen dem Vivo X300 Pro zum Punktgewinn.

• 3:1 ein knapper Punktgewinn für das Vivo X300 Pro, das die Führung weiter ausbaut

Selfies

Die Schärfe der Aufnahmen ist sowohl beim Vivo X300 Pro als auch beim iQOO 15 wunderbar. Hier zeigt der verbaute Autofokus seine Stärke. Das Gesicht wird punktgenau getroffen und die Schärfe und Details sind ohne Fehl und Tadel. Hier zahlen sich die 50MP des Vivo X300 Pro nicht aus, im Gegenteil, das iQOO 15 hat den größeren Erfassungsbereich. Der Übergang zur Umgebung ist fließend und angenehm. Punkten kann das iQOO 15 mit der besseren Hautfarbe und Ausleuchtung des Gesichts. Auch in den Schwarz-Weiß-Aufnahmen liegt das iQOO 15 vorn mit einem besseren Kontrast. Der Rotanteil des Vivo X300 Pro in der ersten Vergleichsaufnahme ist zu hoch. So geht der Punkt an das iQOO 15 im Bereich der Frontkamera.

• 3:2 im Kameravergleich und das iQOO 15 holt auf

Videos

Rein von den technischen Daten liegen das Vivo X300 Pro und iQOO 15 gleichauf. Über alle Linsen hinweg werden 4K und 60fps unterstützt. Auch ein Linsenwechsel ist möglich, genauso wie eine elektronische Stabilisierung in beiden Geräten verbaut ist. Allerdings hat sich im Test gezeigt, dass der Fokus beim iQOO 15 etwas unruhig ist. Von dieser Problematik ist das Vivo X300 Pro nicht betroffen und kann sich deshalb den Punkt sichern.

• 4:2 für das Vivo X300 Pro im Duell mit seinem Konzernbruder

Fazit zum Duell: Vivo X300 Pro vs. iQOO 15

Klar mit 4:2 gewinnt das Vivo X300 Pro den Vergleich und kann sich auf seine starke Hauptkamera und Zoomkamera verlassen. Ob das allerdings den Preisunterschied von 200€ als Importgeräte ausgleicht, wage ich zu bezweifeln. Zu eng war das iQOO 15 seinem Konzernbruder auf den Fersen. Dieses Smartphone leistet sich in keinem Teilbereich einen wirklichen Fehler, sondern liefert über alle Kameras hinweg ab. Nur mit den kräftigen Farben müsst ihr euch als Nutzer arrangieren. Für derzeit 550€ als Import ist das Smartphone eine Empfehlung gegenüber unter anderem dem Xiaomi 15T Pro, ohne dessen Kompromisse in den sekundären Kameras eingehen zu müssen. Das Vivo X300 Pro ist nach dem Vergleich nur eine Empfehlung wert, falls eine starke Hauptkamera und Zoomkamera mit natürlichen Farben im Fokus stehen. Die Ultraweitwinkel-Kamera ist eine kleine Enttäuschung und ihr solltet berücksichtigen, dass das eigentliche Kamera-Flaggschiff, das Vivo X300 Ultra, erst noch kommt.

Zum Testbericht

Getestet am: 08.12.2025

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iQOO 15

Vorteile / Nachteile

• hervorragende Verarbeitung und tolle Optik
• brachiale Leistung
• helles LTPO AMOLED-Display
• gut optimiertes und schnelles System
• starkes Updateversprechen
• vielseitig nutzbares Kamera-Setup
• extrem gute Empfangseigenschaften
• IP68/69 Zertifizierung
• exzellenter Vibrationsmotor
• umfangreicher Lieferumfang
• 100 Watt schnelles Aufladen, 40 Watt Kabellos
• Preis/Leistung, echter Flaggschiffkiller

• Thermal-Throtteling (wird heiß unter Last)
• keine eSIM
• teilweise Chinesisch im System
• unruhiger Fokus bei Videos
• Kamera nicht High-End Level

Zusammenfassung Zeige Fazit

Neben dem aktuellen Snapdragon 8 Elite Gen 5, dem derzeit schnellsten Android-Prozessor, erhaltet ihr viele Features, die sonst nur Flaggschiffen vorbehalten sind. Dazu gehören USB 3, eine IP68/69-Zertifizierung sowie der schnelle UFS-4.1-Standard. Außerdem gibt es bis zu 1TB Speicher und 16GB RAM. Ein extrem helles 144Hz-LTPO-Display. 5 Jahre Android- und 7 Jahre Sicherheitsupdates. Hinzu kommen Widevine L1, ein hervorragender...

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Getestet am: 08.12.2025

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