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Jolla C2 – das europäische Smartphone mit Sailfish OS

Das Jolla C2 wurde im Frühjahr 2024 angekündigt und ist seit dem Spätsommer des Jahres erhältlich. Im Kern handelt es sich um ein Budget-Smartphone, das mit seinen 299€ deutlich über seine Preisklasse hinausschießt.

Das finnische Technologienunternehmen Jolla wurde 2011 gegründet und hat zwei Jahre später das Jolla Phone auf den Markt gebracht. Seitdem ist viel Zeit vergangen, doch die Nachfrage nach einem europäischen Smartphone hat nicht abgeebbt.

Jolla C2 Banner I

Der Grund dafür ist wohl primär das von Jolla entwickelte und von GNU/Linux abstammende Betriebssystem Sailfish OS. Normalerweise ist die vollständige Nutzung gebührenpflichtig, doch beim Jolla C2 ist das nicht der Fall. Ihr erhaltet kostenlose Updates für mindestens fünf Jahre. Dazu kommt, dass das Telefon in der Türkei hergestellt wird.

Das Jolla C2 ist die neue Referenzhardware für Sailfish OS

Sailfish OS ist ein mobiles Betriebssystem, das ausnahmsweise mal nicht von Android beziehungsweise AOSP abstammt. Genauer handelt es sich um die Reste des Systems MeeGo OS von Nokia und Intel, welche in das Projekt „Mer“ überführt wurden. Auf diesem Projekt baut Sailfish OS auf und erweitert es um ein eigenes Interface und eigene Standard-Apps.Logo Sailfish OS

Sailfish OS wird also von Jolla entwickelt, allerdings hat die Community das Betriebssystem auf viele Smartphones beliebiger Hersteller portiert, während es keine Referenzhardware von Jolla gegeben hat. Dazu gehören vor allem OnePlus-, Motorola- und Xiaomi-Smartphones.

Eine weitere Möglichkeit war der Kauf einer Lizenz für ein Sony-Smartphone. Der japanische Hersteller hat ein sogenanntes „Open Device Program“, das Entwicklern die nötigen Treiber und Werkzeuge zur Portierung eines anderen Betriebssystems auf die Sony-Hardware zur Verfügung stellt. Das aktuellste Sony-Smartphone mit Sailfish-Support ist das Xperia 10 V.

Jetzt gibt es also endlich ein neues Smartphone von Jolla, auf dem Sailfish OS bereits vorinstalliert ist. Auch das ist nämlich ein wichtiger Punkt: Viele Nutzer möchten das Betriebssystems ihres Smartphones nicht selber ersetzen müssen.

Spezifikationen des Jolla C2 im Überblick

Das Jolla C2 misst 179 x 78 x 8,5 Millimeter und das Gewicht gibt der Hersteller nicht an. Die Finnen integrieren USB-C, einen Kopfhöreranschluss und einen Dual SIM-Slot für zwei Nano SIM-Karten, sowie einen zusätzlichen microSD-Slot. Das ist zwar vorbildlich, in der Budget-Preisklasse aber wahrlich keine große Ausnahme.

Leistung & Speicher

Im Innern arbeitet der Unisoc T7200. Der Achtkernprozessor ist seit sechs Jahren auf dem Markt und wird im 12 Nanometer-Verfahren bei TSMC hergestellt. Mit dazu gibt es 8GB RAM und 128GB Speicher. Unserer Erfahrung nach ist die Performance bei dermaßen alter Hardware vor allem davon abhängig, wie viel Mühe sich bei der Optimierung der Software gegeben wurde. Mit dem Unisoc T7200 könnt ihr irgendwo zwischen „gemütlich“ und „für alltägliche Aufgaben echt brauchbar“ landen. Aufgrund der 8GB Arbeitsspeicher tendieren wir beim Jolla C2 vorsichtig zu letzterem.

Display & Kameras

Jolla C2 Titelbild IDer Bildschirm misst 6,5 Zoll in der Diagonale und löst mit 1600 x 720 Pixel auf. Der Akku ist fest verbaut und hat eine Kapazität von 4.000mAh. Die Ladeleistung ist nicht vermerkt. Von den Kameras kennen wir aus dem Datenblatt eigentlich nur die Auflösung, doch ein Beitrag im Forum von Sailfish OS gibt weitere Auskunft:

  • Hauptkamera mit 64MP
  • Ultraweitwinkelkamera mit 16MP
  • Makrokamera mit 8MP

Im eben bereits erwähnten Forum wird von einer Frontkamera mit 8MP ausgegangen.

Konnektivität

Die Konnektivität erinnert einmal mehr an Budget-Smartphones. Mit an Bord sind WiFi 5, LTE auf uns nicht bekannten Frequenzen und Bluetooth 5.0. NFC und GPS fehlen im Datenblatt, sind laut Medienberichten aber beide mit an Bord. Biometrische Entsperrmethoden gibt es hingegen definitiv nicht.

Preis, Verfügbarkeit & unsere Einschätzung

Das Jolla C2 ist das aktuell einzige Smartphone, das mit dem Betriebssystem Sailfish OS ausgeliefert wird. Ein Vergleich mit anderen Smartphones ergibt daher nur bedingt Sinn, vor allem, wenn ihr ein auf Privatsphäre fokussiertes Smartphone haben möchtet, das in Europa produziert wird. Eine sonderlich große Zielgruppe ist das sicherlich nicht. Eine Alternative wäre GrapheneOS.

Von den 299€ für das Jolla C2 zahlt ihr 199€ für das Betriebssystem und das Zusammenbauen in Europa. Die restlichen 100€ sind das Smartphone. Zum Vergleich: Das Poco M6 4G (zum Test) verzichtet zwar ebenfalls auf den 5G-Standard, bietet dafür aber ein Full-HD-Display mit 90Hz und einen 5.000mAh Akku zum Preis von rund 100€.

Ich finde das Jolla C2 trotzdem spannend, allein schon, weil es sich um ein Smartphone handelt, das nicht mit Android oder einer Android-Distribution wie HyperOS von Xiaomi ausgestattet ist. Mindestens genauso spannend ist, dass auf dem Jolla C2 trotzdem Android-Apps ausgeführt werden können.

Quellen

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Rolfi
Mitglied
Mitglied
Rolfi(@rolfi)
1 Stunde her

A propos Europa. Was ist eigentlich aus Gigaset geworden?

Joe-M
Gast
Joe-M (@guest_122089)
6 Stunden her

Es gibt keinen Grund, sich für den Preis so eine Gurke zuzulegen.

Sunny
Gast
Sunny (@guest_122088)
7 Stunden her

Na klar, ich kauf mir ein türkisches Smartphone was auch noch teurer ist als ein China-Teil. Nur weil der Firmensitz auf der europäischen Seite der Türkei ist, ist das noch lange nicht in Europa gebaut. Die Türkei ist nicht in der EU und schon gar nicht im EWR, also da kann ich auch zum chinesischen Smartphone greifen. Der einzige gute Gedanke an diesen Smartphone ist die linux-Basis.

Andree
Gast
Andree (@guest_122093)
1 Stunde her
Antwort an  Sunny

Der bessere Deal wäre hier definitiv das Xperia 10 V und dann die Software installieren 🙂

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