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Dreame AirPursue PM10: 800€-Luftreiniger mit Anwesenheitserkennung im Test

Getestet von Benjamin Kalt am
Vorteile
  • sehr gute Reinigungswirkung
  • gezielter Luftstrom als Ersatz für Ventilator
  • solide Anwesenheitserkennung mit Millimeterwellen
  • geringe Lautstärke in den niedrigen Modi
  • umfassende Ausstattung mit Sensoren
  • hervorragende Umsetzung der App
Nachteile
  • unfassbar hoher Preis
  • proprietäre und sehr teure Filter
  • Anwesenheitserkennung manchmal mit Aussetzern
  • kein Google Home, Alexa, Matter, Thread etc.
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Wir haben den Dreame AirPursue PM10 als Testgerät erhalten. Ich habe die letzten Wochen mit dem Luftreiniger verbracht und habe zwar wenig Kritik anzumelden, sehe aber auch keine Rechtfertigung für den unfassbaren Preis von 800€.

Dreame ist bisher vor allem für seine Saugroboter und Staubsauger bekannt, doch der Hersteller ist auch in vielen anderen Bereichen aktiv. Es gibt Mähroboter, Poolroboter, Haartrockner und Wasserspender von dem Hersteller aus China. Dieses Jahr ist eine weitere Produktkategorie dazugekommen: Luftreiniger.

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Damit ist der PM10 übrigens das günstige Modell im Portfolio von Dreame. Der Luftreiniger deckt Räume bis 36m² ab und bietet eine Clean Air Delivery Rate (CADR) von 300m³/h.

Der Dreame AirPursue PM20 kostet 100€ Aufpreis, ist für größere Räume bis 48m² konzipiert, bietet eine CADR von 400m³/h und kommt mit einer Heizfunktion. Beide Modelle nutzen Millimeterwellen zur Anwesenheitserkennung und passen den Luftstrom anhand der Personen im Zimmer automatisch an.

Abmessungen, Design & Lieferumfang

Der schieren Größe des Dreame AirPursue PM10 werden die Produktbilder des Herstellers nicht gerecht. Der Luftreiniger misst 850 x 380 x 380 Millimeter und wiegt 12kg. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Luftreiniger eine schicke Fernbedienung, die Bedienungsanleitung und ein Mikrofasertuch mit Dreame-Logo.

Auf der Unterseite des Luftreinigers befinden sich versteckte Rollen, sodass ihr den schweren Luftreiniger problemlos umherbewegen könnt. Die Filter sind bereits eingebaut – ich muss also nur das Stromkabel einstecken und kann sofort starten.

Die Optik des Dreame AirPursue PM10 hat in meinem Bekanntenkreis unterschiedliche Reaktionen hervorgebracht. Einige Gäste haben den Luftreiniger als süß empfunden, während ich von einem anderen Gast den Kommentar „Mülltonne mit Gesicht“ erhalten habe.

Mir gefällt das Design insgesamt ziemlich gut und es ist praktisch. Der obere Teil des Luftreinigers kann sich nämlich um bis zu 180° um die eigene Achse drehen. Außerdem ist dort ein kleiner Bildschirm integriert, der wichtige Infos auf einen Blick anzeigt. Leider handelt es sich aber nicht um ein OLED-Panel – die Hintergrundbeleuchtung der LCD-Anzeige habe ich bei Dunkelheit als störend empfunden.

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Direkt am Luftreiniger befinden sich zwei Tasten, die ich nach rund einem Monat noch nicht benutzt habe. Die Anwesenheitserkennung und die App-Steuerung machen die Knöpfe beinahe überflüssig. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und auch ansonsten kann die Verarbeitungsqualität des Luftreinigers überzeugen.

Ebenfalls an Bord ist ein Millimeterwellen-Radar zur Personenerkennung. Auch bei den für die Bestimmung der Luftqualität relevanten Sensoren kann Dreame überzeugen.

Ersteinrichtung des Dreame AirPursue PM10

Für die Ersteinrichtung des AirPursue PM10 benötigt ihr die Smart-Home-App von Dreame, die ihr kostenlos im Google Play Store und Apple App Store herunterladen könnt. Dort könnt ihr den Luftreiniger hinzufügen, was innerhalb weniger Minuten erledigt ist. Ihr benötigt einen Account bei Dreame und ein WLAN-Netzwerk in Reichweite des Luftreinigers.

Direkt nach der erstmaligen Einrichtung hat es zwei Updates für den Luftreiniger gegeben, die direkt nacheinander installiert wurden. Seitdem hat es zwei weitere Updates gegeben. Auch wenn ihr eine neue Aktualisierung nicht sofort installiert, bleibt der AirPursue PM10 vollständig nutzbar.

Bedienung und Integrationen

Für die Bedienung habe ich fast ausschließlich die App von Dreame verwendet, die mich insgesamt sehr positiv überrascht hat.

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In der Anwendung könnt ihr die Lüftergeschwindigkeit manuell steuern, die Oszillation aktivieren und deaktivieren, eine Ausschaltverzögerung einrichten und zwischen den Modi wechseln. Die intelligente Reinigung passt die Lüftergeschwindigkeit automatisch an die aktuellen Gegebenheiten an. Der Komfortmodus beschränkt die Geräuschemission auf ein Minimum, und der Haustiermodus ist speziell für Haustiere.

Die Schadstoffe werden mithilfe eines Diagramms übersichtlich dargestellt. Die App bietet mir folgende Filtermöglichkeiten an:

  • PM 1 (<1µm = <0,001mm: ultrafeine Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 1 Mikrometer)
  • PM 2.5
  • PM 10
  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • AQ (Durchflussmenge)
  • HCHO (Formaldehyd Gas)
  • TVOC (Total Volatile Organic Compounds – Gesamtheit aller flüchtigen organischen Verbindungen)

Das ist eine ganze Reihe an Werten, die mithilfe der integrierten Sensoren ermittelt werden. Die Temperatur habe ich im Vergleich mit dem relativ genauen Thermostat von Tado (zum Test) überprüft und die Angabe bei Dreame ist im Durchschnitt 2°C zu hoch. Außerdem könnt ihr euch natürlich die Daten zur Außenluft anzeigen lassen.

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Die Anwendung reagiert zügig, bietet alle wichtigen Funktionen und ist halbwegs übersichtlich aufgebaut. Im Vergleich mit der trägen Xiaomi Home-App ist die Anwendung von Dreame weitaus besser. Vor allem deswegen habe ich die Fernbedienung und die Knöpfe am Luftreiniger überhaupt nicht benutzt.

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Dreame bietet für den AirPursue PM10 aktuell überhaupt keine Integrationen – kein Alexa, HomeKit, Google Home oder Home Assistant. Matter ist ebenfalls nicht im Datenblatt vermerkt. Vor allem in Anbetracht des Preises – und weil quasi die gesamte Konkurrenz diese Features bietet – finde ich das ein bisschen frech.

Wirkung des Dreame AirPursue PM10

Jetzt haben wir den Luftreiniger aufgestellt, eingerichtet und uns mit der Bedienung befasst. Ich habe den AirPursue PM10 zumeist im Automatikmodus belassen. Im Stand-by zeichnet der PM10 leider keine Daten zur Luftqualität auf.

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Der Automatikmodus zeichnet alle Daten konstant auf, doch wenn die Luft sauber ist, wird das Reinigen automatisch eingestellt. Dreame wirbt mit einem gezielten, kühlend wirkenden Luftstrom, der an einen Ventilator erinnern soll. Als Bewohner einer Dachgeschosswohnung mit Innentemperaturen von bis zu 35°C kann ich das bestätigen. Die kühlende Wirkung durch den gezielten Luftstrom ist tatsächlich mit einem Ventilator vergleichbar.

Die Anwesenheitserkennung sorgt dafür, dass dieser gezielte Luftstrom auch wirklich immer gezielt ist und der Luftreiniger automatisch eingeschaltet wird, wenn jemand das Zimmer betritt. Das System erkennt bis zu zwei Personen und wechselt zwischen ihnen. Ist nur eine Person anwesend, ist der Luftstrom auf sie fixiert. Innerhalb der letzten Wochen habe ich gelegentlich beobachten können, dass der Luftreiniger den Fernseher mit einem gezielten Luftstrom abkühlt, weil die dort sprechenden Personen als anwesender Mensch erkannt werden.

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Wie gut der Dreame AirPursue PM10 die Luft reinigt, kann ich in Ermangelung des nötigen Equipments leider nicht testen. Gerüche, Rauch und Staub werden allerdings beinahe sofort von den Sensoren erkannt, der Luftstrom wird verstärkt und nach einigen Minuten ist die Luftqualität laut der App von Dreame wieder gut. Das deckt sich mit meinem Gefühl.

Dreame scheint sein Ziel erreicht zu haben. Der AirPursue PM10 ist ein ganz normaler Luftreiniger mit besonders vielen Sensoren und einem proprietären Filter. Gleichzeitig kann er als Kühl- und Umluftventilator verwendet werden. In einer Dachgeschosswohnung wie meiner ist das im Sommer wirklich überaus komfortabel, kann aber natürlich kein Klimagerät ersetzen. Die Lautstärke gibt der Hersteller mit mindestens 32dB(A) und höchstens 60dB(A) an. Damit liegt der PM10 auf einem Level mit der deutlich günstigeren Konkurrenz.

Wartung und Ersatzteile

Dreame hat sich für einen proprietären Ansatz entschieden, sodass ihr neue Filter direkt beim Hersteller kaufen müsst. Das macht sich im Geldbeutel bemerkbar. Der Kompositfilter von Dreame kostet 120€ und soll alle 16 bis 24 Monate gewechselt werden. Ebenfalls verbaut ist ein Aktivkohlefilter, welcher alle sechs bis zwölf Monate gewechselt werden soll und 100€ kostet. Die verbleibende Zeit bis zum empfohlenen Wechselzeitpunkt wird in der App natürlich angezeigt.

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Im Vergleich mit anderen Luftreinigern ist der Betrieb des Dreame AirPursue PM10 wegen des Zwangs zu den herstellereigenen Filtern sehr teuer. Aus unserer Sicht wird es daher entscheidend sein, ob es günstige Ersatzfilter von Drittanbietern auf AliExpress und Co. geben wird. Ohne Drittanbieter-Filter sind die laufenden Kosten jedenfalls immens. 

Dazu kommt dann noch der sehr hohe Anschaffungspreis, der die Zielgruppe für dieses Modell zusätzlich dezimiert. Ferner besteht natürlich die Gefahr, dass Dreame den Verkauf seiner eigenen Filter in der Zukunft einstellt und ihr auf einem unbrauchbaren 800€-Luftreiniger sitzen bleibt.

Testergebnis

Getestet von
Benjamin Kalt

Dreame hat mit dem AirPursue PM10 einen tollen Luftreiniger auf den Markt gebracht, den ich euch gerne empfehlen würde. Vor allem die tolle App-Umsetzung, die sehr angenehme Wirkung des Luftstroms und die schicke Optik haben mich überzeugt. Besonders toll finde ich außerdem die umfassende Ausstattung mit Sensoren, die günstige Konkurrenzmodelle alt aussehen lässt. Die Anwesenheitserkennung macht grundsätzlich was sie soll, hat aber immer wieder kurze Aussetzer.

Der einzige große Nachteil ist wohl die fehlende Anbindung an Google Home, Amazon Alexa und andere Systeme. Der Standard Matter wird ebenfalls nicht unterstützt.

Das Filtersystem umfasst einen dedizierten Formaldehyd-Katalysatorfilter, sowie Plasma- und UVC-Sterilisation. Das bedeutet leider auch, dass ihr nicht einfach auf günstige Filter von Drittanbietern wechseln könnt, sondern das proprietäre All-In-One-System direkt bei Dreame kaufen müsst. Der Hersteller verlangt happige 120€ für den Kompositfilter, der alle 16 bis 24 Monate gewechselt werden soll. Der Aktivkohlefilter soll alle sechs bis zwölf Monate gewechselt werden und kostet 100€.

Und damit sind wir auch schon beim springenden Punkt. Der Dreame AirPursue PM10 ist viel zu teuer, vor allem mit den originalen Ersatzfiltern. Hier ist es sehr zu hoffen, dass es Ersatzfilter von Drittanbietern geben wird. Allein die Anwesenheitserkennung, bessere Sensoren, die bessere Reinigung von gasförmigen Schadstoffen und die Doppelfunktion als Ventilator sind für mich keinen Aufpreis in Höhe von 600€ gegenüber einem ansonsten technisch vergleichbaren Xiaomi Air Purifier 4 (zum Test) wert.

Für mich ist keine dieser Funktionen ein Must-have und ich würde eher zu einem weitaus günstigeren Konkurrenzmodell von Xiaomi oder einem anderen Hersteller greifen. Da zahlt ihr dann auch nicht im schlimmsten Fall über 200€ im Jahr für neue Filter. Dreame möchte mit dem hohen Preis die Konkurrenz zu den verdächtig ähnlich aussehenden Luftreinigern von Dyson verdeutlichen. Ob diese Taktik aufgeht, bleibt abzuwarten.

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Linx
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Linx(@linx)
1 Tag her

Das mit den proprietären Filtern ist tatsächlich ein Nachteil, den ich bei Xiaomi leidvoll erfahren habe. Xiaomi hat bereits ca. 1-2 Jahre nach Kauf meines Mi Air Purifier Pro H keine original Filter (M7R-FLH, D 249 mm x H 384 mm) mehr vertrieben. Es gibt nur noch billige Nachbauten, die mit der Qualität der originalen Filter nicht mithalten können, und viel leichter sind. Mein nächster Luftfilter kommt nicht aus China.

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