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Mit dem EnerCore CJ11 bringt Baseus das erste Ladegerät des Herstellers mit einziehbarem Kabel auf den Markt. Mit einer Gesamtleistung von 67W und zwei zusätzlichen USB-C-Ports möchte es vor allem aufgrund seiner Leistung und hoher Flexibilität überzeugen. Ob dies auch in der Praxis der Fall ist, zeigt der ausführliche Test.
Lieferumfang des Baseus EnerCore 67W Ladegeräts
Der Lieferumfang des Ladegeräts ist einfach gehalten. Neben den üblichen Anleitungen und Hinweisen befindet sich lediglich das Ladegerät selbst in der Verpackung. Auf ein externes USB-C-Kabel muss verzichtet werden.
Design und Verarbeitung
Baseus setzt bei seinem Ladegerät auf bekannten matten Kunststoff, der überwiegend einen soliden, verarbeiteten Eindruck hinterlässt. Die Ecken und Kanten des Plastikgehäuses sind alle sauber abgerundet. Lediglich an Ober- und Unterseite gibt es in der Mitte ein kleines, aber nicht störendes Spaltmaß. Der Aufrollmechanismus des 70cm langen Kabels funktionierte in unserem Test reibungslos und hinterließ einen guten und stabilen Eindruck. Zu keiner Zeit hakte es und das Kabel ließ sich immer anstandslos einziehen. Insgesamt gibt es 5 Stufen, in denen das Kabel einrastet.
Die Abmessungen von 10,59 x 3,67 x 5,84 Zentimeter sowie das Gewicht von 182g sind schon merklich ausgeprägter als bei Ladegeräten der 65W-Klasse ohne integriertes Kabel.
Zum Vergleich:
- Novoo 67W (zum Test): 9,38 x 3,14 x 3,78 Zentimeter, 105g
- Cuktech 65W (zum Test): 9,11 x 2,80 x 5,30 Zentimeter, 119g
Leistungswerte des Baseus EnerCore 67W Ladegeräts
Die Gesamtleistung des Ladegeräts beläuft sich auf 67W nach Power Delivery. Erfreulicherweise liefern sowohl das C-Kabel als auch die beiden C-Ports die gleiche Leistung mit den gleichen Leistungsstufen. Auf einen USB-A-Port muss hingegen verzichtet werden.
- integrierte USB-C-Kabel: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3,35A
- USB-C1: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3,35A
- USB-C2: 5V/3A / 9V/3A / 12V/3A / 15V/3A / 20V/3,35A
- C1 / C2 / C3 Ladeprotokolle
- C1 / C2 / C3 PPS-Range
Die PPS-Range der Ports beläuft sich auf diese Werte:
- integrierte USB-C-Kabel / C1 / C2: 5V–11V bei 5A sowie 5V–21V bei 3,2A
- Werden zwei Ports parallel benutzt: 5V–11V bei 3A jeweils
Die PPS-Range ist für 67W perfekt umgesetzt. Erfreulich ist auch die sehr gute dynamische Aufteilung der Range bei Nutzung von zwei Ports.
Unterstützt werden die folgenden Ladeprotokolle:
- integrierte USB-C-Kabel / C1 / C2: PD3.0, QC3.0, SFCP, SCP, FCP, AFC, DCP, Apple 2,4A
Es sind die üblichen Standard-Protokolle enthalten. Es fehlen jedoch erwartungsgemäß die Protokolle der Hersteller wie SuperVOOC oder HyperCharge. Auch das bei Import-Smartphones relevante UFCS ist nicht vorhanden.
Möchtet ihr nun mehrere Geräte parallel an das Ladegerät anschließen, verteilt sich die Leistung nach folgendem Schema:
- integriertes C-Kabel + C1 / C2 = 35W + 30W (wenn keines der beiden Geräte eine Spannung von 20V hat)
- C1 + C2 = 35W + 30W (wenn unter 20V)
- C-Kabel + C1 / C2 = 45W + 20W (wenn das erste Gerät eine Spannung von 20V hat)
- C-Kabel + C1 + C2 = 45W + 10W + 10W
Das Baseus EnerCore CJ11 besitzt eine dynamische Leistungsverteilung! Während Laptop + Smartphone/Tablet mit 45W + 20W geladen werden, da das Ladegerät erkennt, dass der Laptop 20V anfordert, können Smartphone + Tablet mit 35W + 30W geladen werden. Hier erkennt das Ladegerät, dass beide mit um die 9V Spannung laden wollen und passt die Leistung entsprechend an. Sehr vorbildlich! Dabei spielt es auch keine Rolle, welche Port-Kombination ihr nutzt. Lediglich wenn alle drei Ports gleichzeitig genutzt werden, drosseln sich C1 und C2 beide auf 10W ab, während das C-Kabel noch 45W erhält.
Ladekompatibilität des Baseus EnerCore 67W Ladegeräts
Die maximale Leistung pro Port (C-Kabel/C1/C2) wird mit 67W Power Delivery angegeben. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass jedes angeschlossene Gerät diese Ladung auch erhalten kann. Hier kommen die Ladestandards ins Spiel, die die Leistung definieren.
- Dank der 67W nach dem Power-Delivery-Standard können kompatible Notebooks wie zum Beispiel das MacBook Air oder Pro mit hoher oder gar voller Leistung geladen werden. Dies gilt ebenso für iPhones und iPads, die ihre volle Leistung bekommen können.
- Mit einer PPS-Range von bis zu 11V und 5A ist das Ladegerät zudem in der Lage, die meisten PPS-kompatiblen Smartphones ausreichend flott mit bis zu 45W zu laden. Das wären u.a. die Smartphones von Oppo, OnePlus, Realme oder Vivo.
- Samsung-Geräte laden ebenfalls innerhalb der bis 11V- und 5A-PPS-Range, weshalb Super Fast Charging 2.0 mit 45W vorliegt.
- Dank der zusätzlichen 21V- und 3,2A-PPS-Range können ausgewählte Modelle von Xiaomi, Motorola oder Nothing sogar bis zu 60W erzielen. 21V sind zudem wichtig, um das Google Pixel 9 Pro XL mit seiner vollen Leistung von 34W laden zu können.
Leistungsfähigkeit und Temperaturverhalten
Um festzustellen, ob und wie lange das Baseus EnerCore 67W Ladegerät seine maximale Leistung von 67W gemäß dem Power-Delivery-Standard abgeben kann, wurde dieses an eine elektronische Last angeschlossen, um eine voreingestellte konstante Last aus dem Ladegerät zu ziehen.
Leider können 67W nicht konstant ausgegeben werden! Nach durchschnittlichen 45 Minuten hat sich das Ladegerät von 67W auf 55W gedrosselt. Das ist zwar nicht optimal, aber 55W sind kein Weltuntergang und in der Praxis dürfte sich das in den wenigsten Fällen wirklich bemerkbar machen. Hier greift der Temperaturschutz bereits sehr früh ein, denn zum Zeitpunkt der Drosselung sind die Temperaturen mit 59°C am Außengehäuse und bis zu 66°C an den offenen Ports vergleichsweise moderat. 70–80°C sind bei anderen 65W-Ladegeräten keine Seltenheit. Dies ließe sich dem Ladegerät auch als Pluspunkt auslegen, dass solch hohe Temperaturen hier vermieden werden zulasten einer kleineren Drosselung.
Testergebnis
Das Baseus EnerCore CJ11 ist ein solides 67W Ladegerät mit hoher Flexibilität dank des integrierten und einziehbaren Kabels, der starken PPS-Range und der dynamischen Leistungsverteilung. Insbesondere für die schnelle Ladung von verschiedensten Smartphones mit PPS-Support ist es einwandfrei geeignet. Das einziehbare Kabel ist zudem ein echter Komfortzugewinn, der den Charger jedoch etwas größer und schwerer werden lässt. Einziger Wermutstropfen ist die nicht ganz konstante dauerhafte Last von 67W. Die Drosselung ist jedoch vergleichsweise milde und dadurch erreicht das Ladegerät auch weniger hohe Temperaturen unter Volllast. Der Straßenpreis von 30€ ist für das Gebotene durchaus angemessen. Für einen Aufpreis von 10€ gibt es zudem ein Modell mit gleich zwei einziehbaren Kabeln und dafür einen Port weniger (hier bei Amazon). Wer jedoch auf das integrierte Kabel komplett verzichten kann und es lieber kompakter möchte, kann z.B. beim Novoo 67W (zum Test) sogar 10€ sparen.
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