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Der Zubehörspezialist Anker dürfte einigen unserer Leser für seine soliden Produkte bekannt sein. Neben Powerbanks, Ladekabeln und Netzteilen produziert das Unternehmen unter anderem auch Bluetooth-Kopfhörer, die unter der Tochtermarke Soundcore geführt werden. Neuen Zuwachs gibt es jetzt in der Familie der Truewireless Kopfhörer in Form der Soundcore Spirit Dot 2. Der neue kabellose In-Ear kostet zur Markteinführung ca. 80€ und soll durch betonte Bass-Wiedergabe, Wasserdichtigkeit und angenehme Passform überzeugen. Wir haben in unserem Test herausgefunden, was an den Werbeversprechend dran ist.
Lieferumfang/Design/Verarbeitung

Um einen optimalen Halt zu garantieren legt Anker den Soundcore Spirit Dot 2 nicht nur vier verschiedene In-Ear Aufsätze aus Silikon bei, sondern spendiert den Kopfhörern auch sogenannte AirWings in drei verschiedenen Größen. Diese dienen dazu, den Kopfhörer in der Ohrmuschel zu „verhaken“, sodass die Kopfhörer auch bei sportlichen Aktivitäten stets fest sitzen. Apropos Sport: Anker sieht die Spirit Dot 2 ganz klar als Sportkopfhörer und verpasst ihnen entsprechend auch ein Schutz gegen Schweiß und Wasser nach IPX7. Übersetzt heißt das, dass die Kopfhörer kurzzeitiges Untertauchen (max. 1m Wassertiefe, bis zu 30 Minuten) schadenfrei überstehen.


In Summe sind die Spirit Dot 2 solide verarbeitete True-Wireless In-Ears. Da das Case nicht außergewöhnlich groß ist, passen sie noch gut in die Hosentasche und die Materialauswahl der Ohrhörer entspricht der Preisklasse. Beim Case finde ich zwar die Schiebekonstruktion faszinierend, eine Softtouch-Oberfläche hätte aber sicherlich noch für etwas mehr Wertigkeit gesorgt.
Tragekomfort

In meinem Fall habe ich mich schlussendlich für die zweitkleinsten Aufsätzen und die AirWings in mittlerer Größe entscheiden. Damit sitzen die Kopfhörer dank der AirWings bombenfest in meinen Ohren, sodass sie selbst bei starkem Kopfschütteln nicht herausfallen und für mich beim Sport zu einem treuen Begleiter geworden sind. Von Modellen anderer Hersteller bin ich in dieser Hinsicht zum Teil anderes gewöhnt. Positiv ist mir zudem aufgefallen, dass die Kopfhörer auch nach längerer Tragedauer nicht stören. Schmerzen in der Ohrmuschel, die bei mir mit manch anderen In-Ears nach einer gewissen Zeit auftreten, konnte ich bei den Soundcore Spirit Dot 2 nicht feststellen. Auf der anderen Seite muss aber auch hervorgehoben werden, dass der „Kanal“, der ins Ohr hineinreicht, recht lang ist und ggf. für den einen oder anderen irritierend sein könnte. Mich persönlich hat es aber nicht gestört.
Bei der Suche nach dem geeigneten Truewireless In-Ear wird häufig auch darauf geachtet, ob der Kopfhörer beim Tragen sichtbar ist oder plan mit dem Ohr abschließt. In diesem Punkt „profitieren“ die Soundcore Spirit Dot 2 von ihrer Bauform, indem sie kaum auffällig fast vollständig in der Ohrmuschel verschwinden. Ganz im Gegenteil zu Konkurrenzmodellen wie den Xiaomi AirDots Pro. Einzig und allein die berührungsempfindliche Fläche schaut bei mir minimal aus dem Ohr heraus, so dass die Bedienung erleichtert wird.
Unterm Strich sind die Spirit Dot 2 sehr bequeme Kopfhörer, die ich auch gut und gerne mehrere Stunden am Stück nutzen kann. Das war ich von In-Ears bisher nicht gewohnt.
Sound der Soundcore Spirit Dot 2
Mit einem Preisschild von 80€ ordnen sich die Soundcore Spirit Dot 2 im Vergleich zu anderen von uns getesteten True-Wireless Kopfhörern im gehobenen Preissegment ein. Entsprechend müssen sich die Soundcore Spirit Dot 2 auch den Vergleich mit den hervorragenden Xiaomi AirDots Pro oder den 1More Stylish Wireless Headphones gefallen lassen. Doch fangen wir mit den Eckdaten an:
Frequenzbereich: 20 Hz – 20 kHz
Widerstand: 16 Ohm
Codecs: SBC und AAC
Treiberdurchmesser: 8mm
Treibertyp: Dynamisch (diamantbeschichtet)
Es fällt direkt auf, dass die Spirit Dot 2 leider nur über die Codecs SBC und AAC Musik empfangen können und nicht mit dem deutlich hochauflösenderen aptX-Codec ausgestattet sind. Diesen gibt es im Hause Soundcore erst bei den deutlich teureren Liberty Air 2 und Liberty 2 Pro. Ansonsten befinden sich in den Ohrhörern zwei dynamische 8mm-Treibern, die eine kleine Besonderheit aufweisen: die Bauteile sind nämlich laut Anker von einem elastischen Material umgeben, dass die Basswiedergabe merklich verstärken soll.
Anker gibt dem Ganzen den Titel BassUp und schon ab dem ersten Titel mit den Soundcore Spirit Dot 2 wurde mir durch die extrem präsente Basswiedergabe der Kopfhörer klar, warum der Hersteller für die Produktpräsentation Begriffe wie „Epic Bass“ verwendet. Erfreulich ist dabei, dass der ausgeprägte Bass nicht so schwammig daherkommt und somit gleichermaßen für breite Baselines als auch zügige Kickdrums geeignet ist. Gleichzeitig fordert der angehobene Bass im Bereich der Mitten aber auch seine Opfer. Für meinen Geschmack könnten diese insbesondere im unteren Bereich etwas präsenter sein um somit nicht so vom Bass verschluckt zu werden. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau und entspricht schlichtweg meinem persönlichen Empfinden. Die angehobenen Höhen verleihen dem Klang schlussendlich eine gewissen Brillanz, die sich gut in das Gesamtbild einfügt. Dank dieses Klangprofils sollten die Spirit Dot 2 meiner Meinung nach in der Lage sein, insbesondere unter Electro- oder Hip-Hop-Hörern einige Fans finden zu können. Bei diesen sollte auch die schlechtere Auflösung weniger störend sein, da diese sich meist eher bei akustischer Musik auszahlt. Ursache ist hierbei auch das Fehlen des aptX-Codecs, der bei der Konkurrenz wie den 1More Stylish Wireless für einen merkbar besseren Detailgrad sorgt. Alle, die ihrer Musik gerne etwas lauter hören, dürfte zudem der Fakt freuen, dass es auch bei höherem Lautstärkepegel nicht zur Übersteuerung oder Verzerrung kommt. Es leidet höchstens euer Gehör(!).
Isolation
Sobald man die für sich passenden Aufsätze gewählt hat, isolieren die Soundcore Spirit Dot 2 sehr gut vor Außengeräuschen. Selbstverständlich erreichen sie nicht ganz das Niveau von Kopfhörern mit aktivem Noise Cancelling wie den Xiaomi AirDots Pro, aber der Musikgenuss ist selbst in einem lauten Zug bei normalen Lautstärkelevel möglich. Wer zudem die Isolierung noch verbessern möchte, dem empfehle ich separat erhältliche Schaumstoffaufsätze, die recht kostengünstig erhältlich sind. Aufgrund der guten Isolation sind die Spirit Dot 2 aber gleichzeitig auch nur begrenzt fürs Joggen oder Radfahren geeignet. Die Gefahr ist nämlich aus meinen Augen zu hoch, dass man zum Beispiel ein vorbeifahrendes Auto überhört. Eine Hear-Through Funktion würde hier ggf. Abhilfe schaffen, diese bieten die Kopfhörer aber leider nicht.
Konnektivität und Bedienung
Die Soundcore Spirit Dot 2 verbinden sich via Bluetooth 5.0 mit der Musikquelle und konnten mit einer sehr stabilen und latenzfreien Verbindung überzeugen. Die maximale Reichweite lag in meinem Fall auf offenem Feld bei rund 10-15 Meter. In geschlossenen Räumen verringert sich diese abhängig von den Objekten die zwischen den Kopfhörer und der Musikquelle liegen, ich habe mich aber im Alltag nie durch den Radius eingeschränkt gefühlt.
Die Initiale Verbindung gestaltete sich im Test sehr leicht und funktionierte auf Anhieb sowohl mit einem Android-Smartphone als auch mit einem iPhone. Man nimmt dafür die Ohrhörer aus dem Ladecase und wählt die Soundcore Spirit Dot 2 in den Bluetooth-Einstellungen aus. Die pulsierenden LEDs an den Ohrstücken und ein entsprechender Ton weisen darauf hin, dass die Kopfhörer sich im Pairing-Modus befinden. Sind die Kopfhörer verbunden, ertönt ein kurzer Ton und die LEDs hören auf zu blinken. Die Verbindung wird automatisch unterbrochen, sobald man die Kopfhörer wieder ins Ladecase legt. Wie auch von anderen Truewireless-InEar gewohnt, verbinden sich die Spirit Dot 2 nach dem initialen Pairing automatisch mit dem zuletzt verbundenen Gerät, sobald sie aus dem Ladecase entnommen werden. Nur vereinzelt kam es dabei vor, dass einer der Kopfhörer sich nicht auf Anhieb verbunden hat, so dass man das „stumme“ Ohrstück kurz in das Ladecase legen und wieder herausnehmen muss. Dieses Phänomen konnte ich aber bei jedem meiner Truewireless-InEar bisher vereinzelt beobachten. Schade finde ich, dass die Spirit Dot 2 nicht in der Lage sind, sich mehrere Geräte gleichzeitig zu merken. In der Praxis bedeutet das, dass man zum Wechsel der Musikquelle jedesmal die Kopfhörer in den Pairing-Modus versetzen muss (Bedienflächen beider Ohrstücke für 5 Sekunden gedrückt halten).

In Summe stehen folgende Befehle zur Verfügung:
Die Musiklautstärke muss leider weiterhin über das Zuspielgerät gesteuert werden und die Befehle lassen sich auch nicht personalisieren bzw. ändern. Die Möglichkeit bietet Anker/Soundcore bei den Modelle Liberty Air und Liberty Pro 2 zwar über die Soundcore-App an, mit dieser sind die Spirit Dot 2 aber “noch” nicht kompatibel. Eine andere Besonderheit teilen sich die Kopfhörer aber mit ihren teureren Geschwistern und zwar die Möglichkeit, einzeln genutzt zu werden. Beim Großteil der Konkurrenz ist dies nicht möglich, da Truewireless-Kopfhörer meist nach dem Master-Slave Prinzip funktionieren. Das heißt, dass nur ein Kopfhörer die Verbindung zur Musikquelle herstellt und die Daten dann an den anderen Kopfhörer weitergibt. Bei den Spirit Dot 2 ist wiederum sowohl der linke als auch der rechte Kopfhörer in der Lage, eine Verbindung zu Smartphone und Co. aufzubauen. Nutzt man diese Möglichkeit, wird der Ton auf Mono umgestellt und die Steuerung der Musik ändert sich folgendermaßen:
Selbstverständlich besitzen die Spirit Dot 2 auch ein bzw. zwei Mikrofone an der Unterseite der Kopfhörer. Die Qualität lässt sich als durchschnittlich bezeichnen und reicht für Telefonate bzw. den Sprachassistenten soweit aus.
Akkulaufzeit

Über den aktuellen Ladestand der einzelnen Kopfhörer informiert beim Herausnehmen aus dem Ladecase eine Frauenstimme auf Englisch. Selbige Stimme meldet sich zudem bei niedrigem Akkustand zurück, um darauf hinzuweisen, dass die Kopfhörer bald wieder geladen werden müssen. Außerdem kann man auch in den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones den aktuellen Ladestand in 10%-Schritten einsehen. Unter Android ist dafür unter Umständen eine App wie BatON notwendig.
Testergebnis
Im Vergleich zur Konkurrenz wie den Xiaomi AirDots Pro oder den 1More Stylish Wireless können die Spirit Dot 2 dank ihrer extremen und guten Basswiedergabe punkten. Wer sich also selber als Bassliebhaber bezeichnen würde, der sollte die Spirit Dot 2 definitiv in die engere Auswahl mit einbeziehen. Den aktuellen Preis von 80€ sollte man relativ betrachten, da erfahrungsgemäß die Preise bei Anker recht schnell sinken und/oder häufig Rabattaktionen verfügbar sind (aktuell z.B. 20% Rabatt). Ein weiterer Punkt, der für die Spirit Dot 2 spricht, ist für mich zudem der extrem bequeme und feste Sitz der In-Ears. Gepaart mit der Wasserfestigkeit sind die Kopfhörer somit wie gemacht für sportliche Aktivitäten. Positiv hervorzuheben ist zusätzlich auch die gute Bedienung über die Touchoberflächen und die gute Akkulaufzeit. Wenn man hingegen mehr Wert auf eine detaillierte und ausgewogene Klangwiedergabe legt, dann sollte man sich eher Kopfhörern wie den 1More Stylish Wireless mit aptX-Codec widmen. Anker hat zum Beispiel mit den Liberty Pro 2 auch ein Modell mit aptX und größerer Funktionsvielfalt, diese kosten aber auch deutlich mehr als die Spirit Dot 2.
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