Inhaltsverzeichnis
Mit der Amazfit Bip 6 haben wir das günstige Einstiegsmodell von Amazfit im Test. 80 Euro ruft der Hersteller für die Bip 6 auf. Damit ist es preiswertes Modell. Doch wenn man das Datenblatt liest, fragt man sich, wo der Hersteller gespart hat. AMOLED-Display, Helligkeitssensor, GPS, Sprachsteuerung und dazu ein Rahmen aus Aluminium. Klingt alles viel zu gut, um wahr zu sein. Die letzten 4 Wochen hat mich die Amazfit Bip 6 im Alltag begleitet und meine übliche Samsung Galaxy Watch 5 Ultra blieb zu Hause.
Lieferumfang
Wir haben das schwarze Modell der Amazfit Bip 6 im Test, daneben hält der Hersteller noch die Farben Rot, Grau und Anthrazit bereit. Im kleinen Lieferkarton ist neben der Uhr eine Kurzanleitung und das Ladepad vorhanden. Vor der Uhr fiel mir das kleine Ladepad und die erste Verbesserung auf. Im Gegensatz zu vorherigen Uhren hat das Pad jetzt einen USB-C-Ladeanschluss, und das kurze Ladekabel ist verschwunden. Damit kann nun ein beliebig langes USB-C-Kabel zum Aufladen genutzt werden.
Design und Verarbeitung der Amazfit Bip 6
Bei der Bip 6 fiel mir die hervorragende Verarbeitung, aber auch die Größe auf. Mit 46,3 x 40,2 mm ist die Smartwatch relativ groß, dafür mit 11,9 mm angenehm dünn. Dazu kann das geringe Gewicht von 45 Gramm inklusive Armband überzeugen. Amazfit hat sich für eine smarte Materialkombination entschieden. Im fühlbaren Bereich kommt Aluminium und Glas zum Einsatz, während die Unterseite der Bip 6 aus Kunststoff gefertigt ist. Mittig eingebettet ist der Biotracker mit den beiden Ladepins darunter. Daneben sind noch der Lautsprecher und auf der gegenüberliegenden Seite das Mikrofon.
Das Displayglas ist nicht plan, sondern leicht gebogen und zu allen Rändern leicht abgerundet. Die Übergänge zum Aluminium sind astrein und die Verarbeitung verblüfft angesichts des Kaufpreises. Ebenfalls aus Aluminium sind die beiden Taster gefertigt, wobei der obere eine geriffelte Oberfläche hat. Damit lassen sich die Taster auch blind auseinanderhalten. Das Silikonarmband in 22 mm Breite lässt sich problemlos tauschen und ein Lederarmband gibt der Amazfit Bip 6 einen eleganten Touch. Das Armband selbst ist ebenfalls hochwertig verarbeitet und die Dornenschliesse aus Aluminium gefertigt.
Der Tragekomfort der Amazfit Bip 6 ist hoch, auch dank der geringen Dicke. Die Smartwatch liegt angenehm an der Haut und führt auch bei längerem Tragen zu keinen Hautirritationen. Generell muss man die Uhr wenig abnehmen, da die Bip 6 bis 5 m wasserdicht ist. So kann die Smartwatch auch zum Schwimmen genutzt werden. Einzig die Größe könnte für schmale Handgelenke zu groß sein, hier ist beispielsweise eine Huawei Watch Fit 3 (zum Test) angenehmer. Insgesamt kann die Amazfit Bip 6 in diesem Punkt voll überzeugen und ich kann außer eventuell der Größe keinen wirklichen Kritikpunkt finden. Der Hersteller hat sich augenscheinlich bei der Entwicklung der Smartwatch Gedanken gemacht und lässt auch seine Erfahrungen aus den vergangenen Modellen einfließen.
Display der Amazfit Bip 6
- im Sonnenlicht
Im eckigen Gehäuse verbirgt sich ein 1,97 Zoll großes AMOLED-Display mit einer guten Auflösung von 390 x 450 Pixeln. So ergibt sich eine Pixeldichte von 302 Pixel pro Zoll und einzelne Pixel sind auf der Anzeige nicht mehr auszumachen. AMOLED-typisch sind der starke Kontrast und auch die lebendigen Farben. Dazu passt die maximale Helligkeit von 1200 Lux. Auch unter Sonnenlicht können Inhalte von der Amazfit Bip 6 problemlos ablesbar. Ebenso zur guten Ablesbarkeit trägt die große Schriftgröße bei. So sind auch aus größeren Entfernung die Inhalte von der Uhr ablesbar. Die Schriftgröße ist nicht anpassbar.
- am schmalen Handgelenk
Selbst in der günstigen Amazfit Bip 6 ist eine automatische Helligkeitsregelung verbaut, die zuverlässig und schnell funktioniert. Genauso zuverlässig war die Trageerkennung. Einmal das Armgelenk gedreht, leuchtet der Bildschirm für die eingestellte Zeitdauer auf. Aber auch ein Always-On-Display hat der Hersteller verbaut, welches zulasten der Laufzeit geht. Nach 3 Wochen schleichen sich leichte Kratzer auf die Anzeige, wobei ich die Amazfit Bip 6 nicht geschont und auch beim Heimwerken oder Gartenarbeit getragen habe. Das Glas zum Schutz der Anzeige ist definitiv gehärtet.
System und Software
Zur verbauten Hardware in der Bip 6 schweigt der Hersteller, welches irrelevant ist, denn die Bedienung fühlte sich jederzeit flüssig. Die externen Sensoren wurden wunderbar in das verwendete Zepp OS 4.5 eingebunden. Neben dem biometrischen Sensor, hier Biotracker getauft, ist noch ein Beschleunigungssensor, Gyroskop, Kompass und der bereits erwähnte Helligkeitssensor verbaut. Für die Kommunikation zum Smartphone nutzt die Smartwatch Bluetooth 5.2 und zur Positionierung 5 verschiedene Satellitenortungssysteme. So ist das wichtige Quartett aus GPS, Galileo, Beidou und GLONASS auf jeden Fall vertreten.
Selten ist man als Tester verblüfft über verbaute Software, aber Zepp OS in der Variante 4.5 hat es tatsächlich geschafft und stellt aus meiner Sicht das zurzeit beste Paket für Smartwatches dar. Wear OS, HarmonyOS, HyperOS oder eigene Kreationen wie Kospet sie nutzt, haben hier das Nachsehen. Die Schritte, die ZeppOS seit den Anfängen gemacht hat, sind unübersehbar. Dem Nutzer wird eine Vielzahl Möglichkeiten gegeben, die Amazfit Bip 6 an seine Wünsche anzupassen. Das System lässt sich zwar nur rudimentär erweitern bei der Bip 6, aber es ist alles vorhanden, was von einer modernen Smartwatch erwartet wird. Benachrichtigungen kommen zuverlässig, mit der Smartwatch kann bei vorhandener Verbindung zum Smartphone telefoniert werden, Musiksteuerung, Aufzeichnen der Gesundheits- und Aktivitätsdaten und Unterstützung von Navigationskarten. Für kurze Telefonate ist der interne Lautsprecher ausreichend. Auf WhatsApp-Nachrichten kann geantwortet werden in der Bip 6, auch mit Unterstützung von Spracheingabe, sodass das Tippen entfällt. Dazu ist Zepp Flow in der Software verankert und vereinfacht die Bedienung, wie ich im nächsten Abschnitt erläutern werde. Als dieses bieten die anderen Softwarelösungen bisher nicht, und erst in der Bedienung fällt das runde Nutzungserlebnis auf. Nur auf NFC oder einen internen Speicher für Musik müsst ihr bei der Amazfit Bip 6 verzichten, dieses Feature ist hochwertigen Produkten wie der Amazfit Balance (zum Test) vorbehalten.
Bedienung der Amazfit Bip 6
Vor allem die logische Bedienung der Amazfit Bip 6 unterscheidet sie von der Konkurrenz. Dabei setzt der Hersteller auf eine sinnvolle Mischung aus Vierwege-Navigation per Wischen und Nutzung der beiden Tasten. Ein Druck auf die obere Taste führt ins Menü oder wieder zurück zum Startbildschirm, während die untere Taste egal wann immer in das Trainingsmenü führt. Die Belegung der Tasten kann in der App geändert werden, allerdings war ich mit der Standardbelegung zufrieden, denn nach kurzer Zeit geht die Bedienung in Fleisch und Blut über.
Im Startbildschirm lässt sich nach rechts oder links wischen und man erreicht die wichtigsten Punkte der Amazfit Bip 6. Den Bildschirm nach unten ziehen, führt zu den Schnelleinstellungen, während das Ziehen von unten nach oben die Benachrichtigungen öffnet. Simpel und einleuchtend. Zum Start am Morgen wird man mit einem Update über den Schlaf, das Wetter, den Bereitschaftsgrad und eventuelle Termine begrüßt. Dieses Feature habe ich während des Testens am meisten geschätzt. Daneben war Zepp Flow eine sinnvolle Ergänzung der Bip 6, denn mittels Spracheingabe wurden zuverlässig Befehle oder Wörter erkannt und umgesetzt. Wie schon bei der Amazfit Active 2 war es nicht schnell, aber zuverlässig.
App
Eine gute Smartwatch steht und fällt mit der App-Unterstützung. Und auch in diesem Punkt kann Amazfit punkten. Die Zepp-App ist der zentrale Anlaufpunkt für die Bip 6 und sowohl für Android als auch iOS erhältlich. Der Test wurde mit einem Honor Magic 6 Pro durchgeführt. Vor der Nutzung ist eine Registrierung Pflicht. Die App gliedert sich in 4 Punkte: Start, Training, Aura und Gerät, wobei Zepp Aura kostenpflichtig ist und als Abo dem Nutzer noch mehr Funktionen bietet, vorwiegend im Bereich Schlafqualität und Überwachung. Auch ohne wird dem Nutzer eine Vielzahl von Daten geliefert, die den meisten ausreichen dürften.
- Watch-Faces
- App Store
- Einstellungen
Der Bereich Training ist eigentlich selbsterklärend und gibt euch einen Eindruck über eure letzten Übungen. Ein wenig unscheinbar im unteren Bereich könnt ihr individuelle Pläne für euch erstellen. Der Unterpunkt Gerät verwaltet die Amazfit Bip 6. Hier findet ihr unzählige kostenlose Watch-Faces, Einstellungen zu Benachrichtigungen, die App-Liste angepasst werden und vieles mehr. Auch das Kartenmanagement wird in diesem Unterpunkt realisiert. Der Aufbau ist logisch und trotz der Vielzahl an Einstellmöglichkeiten findet man zielsicher das richtige Menü. Auch ein kleiner App-Store ist verbaut, um das Zepp OS in gewisser Hinsicht zu erweitern.
Fitness & Gesundheitsfunktionen
Mit über 140 verschiedenen unterstützten Sportarten sollten die meisten Nutzer glücklich sein. Vom einfachen Gehen über Schach bis zum Fallschirmsprung ist alles dabei. Die Outdooraktivitäten werden zumeist vom integrierten GPS unterstützt und zeichnen die Strecke auf. Im Außenbereich wurde das Signal recht zügig gefunden und die Strecke korrekt aufgezeichnet.
- Amazfit Bip 6
- Huawei Watch Fit 3
- Samsung Galaxy Watch 5 Ultra
Im Vergleich mit einer Huawei Watch Fit 3 und Samsung Galaxy Watch 5 Pro braucht sich die Smartwatch nicht zu verstecken. Die Aufzeichnung der Daten war gleich gut wie bei der Huawei Smartwatch und das GPS-Signal wurde schneller gefunden als bei der Samsung Smartwatch. Nach gewissen Abschnitten werden die aktuellen Trainingsdaten mit englischer Stimme ausgegeben. Hier war die Huawei Watch Fit 3 mit deutscher, gut verständlicher Sprachausgabe besser aufgestellt. Dafür können auf die Amazfit Bip 6 Kartendaten via App geladen werden und erlauben eine Orientierung ohne Smartphone. Die Ansicht ist eher einfach, aber ein Maßstab und der Nordpfeil helfen bei der Wegfindung. Routen zum Laufen können in der App erstellt werden. Insbesondere Jogger oder Personen, welche gerne mit Joggen anfangen wollen, werden von Amazfit abgeholt, mit einem personalisierten Laufplan, welcher aufgrund der persönlichen Konstitution und Ziel erstellt wird. Selbst bei der günstigen Amazfit Bip 6 könnt ihr externe Geräte wie Pulsgurt, Schrittzähler anbinden, solange diese auf Bluetooth setzen. Und auch die Weitergabe der Daten an externe Apps wie Strava, Google Fit, Komoot und Apple Health ist gegeben. Eine automatische Trainingserkennung bietet die Smartwatch grundsätzlich an, allerdings musste ich mein Training manuell starten und beenden. Die Erkennung funktionierte in meinem Fall nicht. Nach einem erfolgreichen Training dürfen die Motivation Badges nicht fehlen.
Daneben werden je nach Bedarf Gesundheitsdaten erfasst wie Herzfrequenz, Blutsauerstoff und Stress. Alle Werte zusammen fließen in einen PAI-Wert ein, welcher vorrangig durch Aktivitäten gesteigert werden kann. Ein weiterer großer Punkt ist die Überwachung des Schlafes, welcher auch in den Bereitschaftswert einfließt. Als Nutzer werden neben der Schlafqualität auch die Länge und Schlafphasen aufgezeichnet.
Akkulaufzeit
Mit 340 mAh fällt der Akku der Amazfit Bip 6 eher klein aus, trotzdem gibt der Hersteller eine Laufzeit von 14 Tagen an. Diesen Wert konnte ich mit meinen Einstellungen sogar übertreffen und musste die Smartwatch erst nach 15 Tagen wieder laden. Dabei habe ich die Benachrichtigungen auf das notwendige reduziert, alle 5 Minuten meine Herzfrequenz gemessen, den Schlaf getrackt und auch der Stressmonitor war aktiv. Selbst mit aktivierten AOD habe ich Laufzeiten über 10 Tage erreicht. Bisweilen habe ich mein Training wie Fahrradfahren aufgezeichnet. Falls ihr die Laufzeit weiter verlängern wollt, zeigt euch die Amazfit Bip 6 Tipps, welche Optionen den Akku belasten und gegebenenfalls deaktiviert werden können. So muss die Smartwatch relativ wenig geladen werden und auch mit 10 % Restladung kommt man eigentlich sicher über den Tag. Für das Aufladen nimmt sich die Bip 6 1 Stunde und 42 Minuten Zeit, um von 0 % auf 99 % aufzuladen. Die Konkurrenz ist hier nicht schneller, allerdings wird immer das Ladepad mit seinen beiden Kontakten benötigt, denn kabelloses Laden unterstützt die Amazfit Bip 6 nicht.
Testergebnis
Für 80€ hat Amazfit mit der Bip 6 eine grandiose Smartwatch auf den Markt gebracht. In den vergangenen 4 Wochen konnte mich die Uhr vorwiegend durch die lange Laufzeit und das angenehme Tragegefühl überzeugen. Im Prinzip ist sie die eckige Alternative zu Amazfit Active 2 (zum Test), welche ebenfalls ein sehr positives Ergebnis erzielen konnte. Der Funktionsumfang ist nahezu derselbe, inklusive des guten Zepp OS mit der KI-Unterstützung. Angesichts dessen ist die Amazfit Bip 6 unsere Empfehlung, falls ihr eine eckige vollwertige Smartwatch unter 100€ sucht. Die Konkurrenz hat allesamt das Nachsehen oder ist mit denselben Funktionen wesentlich teurer. Nur auf NFC zum mobilen Bezahlen müsst ihr verzichten, genauso wie auf einen internen Speicher für Musik, welcher angesichts des Preises kein wirklicher Kritikpunkt ist. Als Alternative ist Huawei Watch Fit 3 zu nennen, welches zwar einen internen Speicher mitbringt, aber auf die gute Software verzichtet und zugleich mit rund 120€ 50 % teurer ist als die Amazfit Bip 6.
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Es gibt automatische Trainingserkennung, aber nicht für alles Sportarten
Hallo Anton, danke für deine Rückmeldung. Ich habe es mit Laufen, Gehen, Fahrrad fahren und Schwimmen probiert. Keines wurde automatisch erkannt. Gleichwohl soll die Bip6 diese Funktionalität bieten. Ich habe den Text klarer formuliert. Gruß Manuel