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Mit der Amazfit Active 2 präsentiert der Hersteller eine kompakte, runde Smartwatch, die sowohl an zierlichen Handgelenken als auch bei Sportlern eine gute Figur macht. Dabei liefert die für unter 100€ erhältliche Smartwatch Funktionen, die bei den meisten Konkurrenten in diesem Preisbereich vergeblich gesucht werden. Denn viele verkaufen in diesem Preisbereich gerade mal ihre Fitnessarmbänder und keine ausgewachsene Smartwatch, wie es die Active 2 definitiv ist. Die Uhr war die letzten vier Wochen an meinem Handgelenk und musste dabei nur dreimal aufgeladen werden. Zusätzlich habe ich die Uhr in dieser Zeit direkt mit der Huawei Watch 5 (zum Test) verglichen. Die Genauigkeit des GPS und auch der Gesundheitswerte wie Puls etc. konnte mich bei diesem günstigen Modell begeistern.
Eigentlich bin ich Xiaomi-Smartband-Nutzer, da es extrem leicht und kompakt ist. Da ich allerdings vor ein paar Wochen das Radfahren für mich entdeckt habe und nun auch Spaß daran habe, Strecken aufzuzeichnen, kam die Amazfit Active 2 wie gerufen. Die Uhr samt Armband ist super leicht und nach wenigen Tagen am Handgelenk kaum noch wahrnehmbar. Ein klares Highlight im Test. Beim Kauf ist etwas Vorsicht geboten, denn es gibt eine Premiumversion für wenige Euro mehr, die kratzresistentes Saphirglas und eine Bezahlfunktion bietet. Dazu würde ich in jedem Fall raten!
Design und Verarbeitung
Die Amazfit Active 2 ist eine gelungene Mischung aus Eleganz und Sportlichkeit. Während das Armband eindeutig nach Fitness schreit, wirkt das Uhrengehäuse aus poliertem Edelstahl sehr hochwertig. Die runde Uhr hat einen Durchmesser von 44 mm und ist mit 10 mm auch vergleichsweise dünn. Das Highlight ist das kaum wahrnehmbare Gewicht von 44 Gramm, das für einen exzellenten Tragekomfort sorgt. Im Alltag habe ich teilweise vergessen, dass ich die Uhr überhaupt trage. Selbst beim Schlafen stört die Uhr kaum.
Amazfit verzichtet zwar auf eine IP-Zertifizierung, doch die Uhr ist bis 5 ATM wasserdicht und somit zum Duschen und Schwimmen geeignet. Beim Saunabesuch sollte man die Uhr hingegen ablegen, da dies auf lange Sicht zu Schäden führen kann. Die Armbänder können selbstverständlich nach Belieben gewechselt werden, auf der eigenen Seite bietet Amazfit auch unterschiedliche Optionen an.
Neben dem Touchscreen erfolgt die Steuerung der Uhr über zwei herkömmliche Buttons an der Seite. Eine Krone hat die Active 2 hingegen nicht. Dafür gibt es ein Mikrofon und einen Lautsprecher am Uhrenkörper selbst. Unten sitzt der BioTracker, der im Verlauf des Tests für sämtliche gemessenen Werte sorgt. Die Amazfit Active 2 überzeugt in der ersten Kategorie mit astreiner Verarbeitung, hochwertigen Materialien, einem leichten und kompakten Design und einem super bequemen Silikon-Sport-Armband. Wer seine Smartwatch einfach anlegen und dann nie mehr (außer vielleicht zum Laden) ablegen möchte, ist hier genau richtig.
Display der Amazfit Active 2
Die Amazfit Active 2 verfügt über ein rundes 1,3 Zoll großes OLED-Display, über das sich die meisten Funktionen der Uhr steuern lassen. Mit 466 x 466 Pixeln erreicht die Uhr eine Pixeldichte von 353 Pixeln pro Zoll. Im manuellen Modus liegt die Helligkeit bei guten 800 Lux. Im Automatikmodus gibt es einen zusätzlichen Boost, der eine gute Ablesbarkeit auch im direkten Sonnenlicht ermöglicht. Die automatische Helligkeitsregulierung funktionierte gut und ich habe im Dunkeln keine versehentlichen Aktionen ausgeführt. Der dafür notwendige Lichtsensor war ein Kritikpunkt beim Vorgängermodell, hier wurde endlich nachgebessert. Die Standardversion der Amazfit Active verfügt nur über speziell gehärtetes Glas mit einer Anti-Fingerabdruck-Beschichtung, wohingegen die Premium-Version mit extrem kratzresistentem Saphirglas ausgestattet ist.
Die Uhr leuchtet bei Drehung des Handgelenks zuverlässig auf, weshalb das Always-On-Display eher eine Spielerei ist. Neben der Steuerung über die beiden Buttons und den Touchscreen ist auch ein deutscher Sprachassistent an Bord, der überraschend gut funktioniert und sogar auf Deutsch verfügbar ist. Die Uhr kann selbstverständlich umfangreich personalisiert werden, die Bedienung war stets flüssig und ohne große Verzögerungen.
Die Amazfit Active 2 hat definitiv nicht das hellste und größte Display, das muss sie zu dem Preis aber auch nicht haben. Alle wichtigen Punkte sind abgehakt: Die Lesbarkeit im Freien ist gut und auch die Steuerung klappt schnell und präzise. Wer nicht sorgsam mit seiner Uhr umgeht, sollte zur Premiumversion greifen.
App und Betriebssystem
Die Amazfit Active 2 läuft mit der Zepp-App, die ganz normal und ohne Umwege über den Play Store bezogen werden kann. Die bekannte Zepp-Life-App ist hingegen für Xiaomis Wearables vorgesehen. Also nicht verwechseln! Amazfit hat sich in den letzten Jahren zumindest optisch deutlich von den Xiaomi-Apps abgegrenzt. Die App weist euch beim Start zunächst darauf hin, welche Berechtigungen ihr für welche Funktionen erteilen solltet. Über die Funktionscheckliste werden der App und der Uhr über das Android-System die entsprechenden Rechte für Funktionen wie Benachrichtigungen und Antworten darauf über die Uhr erteilt. Die Uhr läuft mit dem aktuellen Zepp OS 4, in dem auch Zepp Flow auf Basis von ChatGPT integriert ist. Zepp Flow versteht ziemlich viel, kann beispielsweise auch die Helligkeit der Uhr steuern und zudem per Sprachdiktion auf WhatsApp-Nachrichten antworten. Die Spracherkennung ist hier um Welten besser als bei Google, also bietet Zepp Flow als KI-Unterstützung einen beachtlichen Mehrwert. Die Navigation durchs System ist einfach und schnell, Zepp Flow ist nicht unbedingt blitzschnell, dafür aber wirklich gut.
Die App liefert übersichtliche und gut strukturierte Analysen zu allen erfassten Werten. Man kann sogar seine Mahlzeiten erfassen und erhält mit PAI einen nachvollziehbaren Wert für den aktuellen Fitnesszustand und das eigene Wohlbefinden. Wer noch mehr Funktionen und „Coaching” möchte, kann natürlich auch für Zepp Aura bezahlen. Dann gibt es Premium-Features wie eine spezielle Schlafanalyse anhand der gesammelten Daten. Doch auch die kostenlose Version bietet bereits eine umfangreiche und detaillierte Schlafanalyse. Zusätzlich kann man sein Essen tracken oder weitere Geräte wie Waagen von Xiaomi in die App integrieren. Wenn man sich auf die App und den Hersteller einlässt, gibt es absolut nichts, was man vermissen würde.
Wenn man wirklich davon überzeugt ist, dass man bei jeder Nachricht eine Vibration am Handgelenk benötigt, funktioniert die Amazfit Active 2 auch so. Ich habe diese Funktion für Testzwecke aktiviert, danach habe ich jedoch nur noch die Telefonbenachrichtigung aktiviert gelassen, da mich das sonst vollkommen in den Wahnsinn treibt. Ein großer Vorteil der Amazfit-Smartwatch sind die vielen Antwortmöglichkeiten wie Smileys, Schnellantworten, Sprachdiktat oder sogar Zepp Flow auf ChatGPT-Basis. Letzteres führt zu astreinen Antworten, die jeder problemlos versteht. Dank des integrierten Mikrofons und Lautsprechers lässt sich mit der Uhr auch telefonieren. Kommen wir nun noch zur Konnektivität und zu den Sensoren, die alle weiteren Fitness- und Sport-Tracking-Funktionen erst ermöglichen.
Neben dem BioTracker 6.0 PPG Sensor sind folgende Sensoren verbaut:
- Beschleunigungssensor
- Gyrokop
- Temperatursensor
- Lichtsensor
- Kompass
- Barometer (Höhenmessung)
- 5 verschiedene Satellitenortungssysteme
Die Kommunikation mit der Uhr erfolgt stets über Bluetooth 5.2, was mit dem Smartphone stabil und zuverlässig klappt. Musik kann man in Verbindung mit dem Smartphone steuern, allerdings nicht ohne Smartphone aus dem Haus, obwohl das Koppeln von Kopfhörern möglich ist. Eigentlich sollte der Menüpunkt „Musik” seit einem Update wieder verfügbar sein. Zumindest kann man begrenzt Songs und Musik direkt auf die Uhr übertragen. Falls das bei jemandem klappt, bitte in die Kommentare damit.
Ansonsten gibt es bei der „Premium Version” zumindest noch die Verbindungsmöglichkeit NFC. Wie das Einrichten und Bezahlen funktioniert, könnt ihr im Test der Amazfit Balance nachlesen. Nach wie vor ist das eine meiner absoluten Lieblings-Smartwatches auf dem Markt. Mit der Amazfit Active 2 ist außerdem zuverlässiges und ausreichend schnelles GPS-Tracking bei sämtlichen Sportarten möglich. Das gilt sogar für die direkte Navigation auf der Uhr. Die Navigationsdaten können entweder über eine unterstützte App wie Komoot oder als GPX-Datei auf die Uhr geladen werden. Anschließend lässt sich mit der Uhr problemlos navigieren.
Sport & Gesundheitstracking
Mit 164 Sportarten und Trackingmöglichkeiten ist man hier natürlich hervorragend aufgestellt. Eine automatische Erkennung gibt es jedoch nicht, sodass das Workout nicht automatisch gestoppt wird. Durch die zahlreichen Sensoren und den BioTracker werden neben der Strecke auch Puls, Blutsauerstoff und einige weitere Werte erfasst und nach dem Training übersichtlich dargestellt. Eine Synchronisation mit Drittanbieter-Apps ist mit Strava, Adidas Running, TrainingPeaks (über Terra), Komoot, Relive, Google Fit und Apple Health möglich. Zudem hat Amazfit einige besondere Funktionen für Läufer zu bieten.
Was die Genauigkeit der Werte angeht, so habe ich das Ganze mit der Huawei Watch 5 verglichen, die für ihre genauen Werte bekannt ist. Im Vergleich zum Brustgurt gibt es gerade bei hohen Pulsbereichen nennenswerte Abweichungen mit der Amazfit Active 2, aber das ist bei jeder Uhr, die am Handgelenk misst, der Fall. Mit der Amazfit-Uhr lassen sich problemlos Brustgurte von bekannten Marken wie Polar koppeln. Auch die Genauigkeit der zurückgelegten Strecke war im Vergleich hervorragend und stimmte nahezu exakt mit den Werten der Watch 5 und meines Xiaomi 15 überein.
Neben dem Tracking von Sportarten sind auch einige Gesundheitsfunktionen vorhanden, und das Schlaftracking klappte im Test ebenfalls sehr gut. Neben den Standards wie Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Stresslevel und Hauttemperatur (Thermometer) wurden auch Nickerchen und die Schlafphasen zuverlässig und nachvollziehbar erkannt. Das bekannte PAI-Gesundheitsbewertungssystem von Amazfit und das Menstruationszyklus-Tracking sind ebenfalls willkommene und unterstützende Gesundheits-Features.
Akkulaufzeit & Laden der Amazfit Active 2
Die Active 2 verfügt über einen 270-mAh-Akku, für den der Hersteller eine Laufzeit von fünf Tagen bei intensiver Nutzung angibt. Für die normale Nutzung gibt er bis zu 14 Tage an. Ich würde darunter verstehen, dass man alle zwei Tage eine Stunde Sporttracking mit GPS und komplette Gesundheitsüberwachung mit dauerhafter Pulsmessung und Schlafüberwachung nutzt und einige Benachrichtigungen erhält. Damit kam ich in der Praxis ohne Probleme auf acht bis zehn Tage Laufzeit. Die Akkulaufzeit der Active 2 ist exzellent. Das gilt selbst im Vergleich mit anderen Smartwatches mit proprietärem System, nicht nur im Vergleich zu WearOS-Uhren.
In nur 30 Minuten auf dem proprietären Ladepad erreicht man 50%, nach einer Stunde sind es bereits 90%. Das sind ebenfalls gute Werte für die kleine Ladeschale aus dem Lieferumfang. Auf diese sollte man gut aufpassen, denn einfaches kabelloses Laden mit dem Qi-Standard unterstützt die Uhr leider nicht.
Testergebnis
Die Amazfit Active 2 hat mich im Test als preiswerte, aber vollwertige Smartwatch mit einem bemerkenswerten Funktionsumfang überzeugt. Für unter 100 Euro erhält man hier keine abgespeckte Fitnessuhr, sondern ein rundum durchdachtes Modell. In meinem Alltag hat sich die Uhr besonders durch den hohen Tragekomfort und die starke Akkulaufzeit von acht bis zehn Tagen bewährt. Das hochwertige Design mit Edelstahlgehäuse, das gute OLED-Display und die präzise Sensorik inklusive GPS und Gesundheitsfunktionen machen die Uhr zu einem echten Geheimtipp für preisbewusste Käufer.
Besonders positiv fällt die Integration von Zepp OS 4 mit dem KI-Sprachassistenten Zepp Flow auf, der in der Praxis besser funktioniert als viele Alternativen. Auch sportlich ist die Active 2 gut aufgestellt: Sie bietet vielfältige Trackingoptionen und lässt sich mit Plattformen wie Strava, Komoot oder Google Fit synchronisieren. Während die Amazfit Active 1 in vielen Punkten noch undurchdacht und verbesserungswürdig wirkte, macht der Hersteller beim Nachfolger alles richtig.
Einziger Wermutstropfen: Die Musikfunktion ist nur eingeschränkt nutzbar. Wer Features wie Saphirglas und NFC-Bezahlung möchte, sollte am besten gleich zur nur etwas teureren Premiumversion greifen, die absolut empfehlenswert ist.
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