CPU | Mediatek MT6739 - 4 x 1,5GHz |
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RAM | 2 GB RAM |
Speicher | 16 GB |
GPU | PowerVR GE8100 - 570MHz |
Display | 5 Zoll, 960 x 540 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | - 8.1 Oreo |
Akkukapazität | 3800 mAh |
Speicher erweiterbar |
Hybrid
Hybrid |
Hauptkamera | 8 MP |
Frontkamera | 5 MP |
USB-Anschluss | Micro-USB |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 7, 20 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano, Dual - micro |
Gewicht | 231 g |
Maße | 152,5x16,2x75 mm |
Antutu | 45920 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Poptel |
Getestet am | 17.12.2018 |
Outdoor-Smartphones genießen schon seit längerem die Gunst vieler Käufer und insbesondere die kleineren Chinahandy-Hersteller bedienen den Markt schon längerer Zeit mit einer Unmenge an Geräten. Die wesentlichen Kernelemente, die sich die Geräte aus dieser Kategorie nahezu alle teilen, sind dabei ein robustes Äußeres, das nach IP68 Standard gegen Eindringen von Wasser und Staub geschützt ist, sowie meist ein großer Akku, der dafür sorgen soll, dass auch ohne Zugang zu einer Steckdose der mehrtägige Outdoor-Trip möglich wird. Doch wenn auch die Smartphones dementsprechend in diesen Disziplinen meist glänzen, so versagen sie häufig in anderen wie der Kameraqualität. Insbesondere im Low-Budget Bereich unter 100€ ist uns dies schon häufig negativ aufgefallen.
Poptel, Spezialist für Outdoor-Smartphones, möchte dies nun mit seinem neuen P8 ändern und schickt ein Smartphone in den Ring, das Outdoor-Eigenschaften mit guter Alltagstauglichkeit vereinen soll. Der Hersteller verlangt dafür knapp unter 100€ und bietet ein handliches 5 Zoll Display, einen 3.750 mAh Akku sowie Dual-SIM Funktionalität gepaart mit einer großen Palette an Sensoren. Wir haben das Gerät unter die Lupe genommen und verraten euch hier, ob sich ein Kauf lohnt.
Lieferumfang des Poptel P8
Das Poptel P8 kommt verpackt in einer simplen Pappschachtel, die neben dem Smartphone noch ein Micro-USB Ladekabel, einen 5W Ladeadapter und eine Glasschutzfolie enthält. Dem Kaufpreis entsprechend ist der Lieferumfang akzeptabel und die Schutzfolie eine nette Dreingabe.
Design
Vom ersten in die Hand nehmen an versprüht das P8 pures Outdoor-Feeling. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Smartphone satte 231g wiegt und mit den Maßen von 152,5 x 16,2 x 75mm, die eigene Hand gut ausfüllt. Die ausgedehnten Maße lassen sich darauf zurückführen, dass das Smartphone rundum von Gummi und Plastik in kantiger Batman-Optik umgeben ist. An den Seiten sitzen zwei Kunststoffschienen in Metalloptik, die auf der rechten Seite sämtliche Tasten beherbergen. Konkret sind diese die Lautstärke-Wippe, der Standy-Schalter und eine Kamerataste. Links am Gerät sitzt nur der Hybrid-SIM-Slot, der entweder eine Nano-SIM und eine Micro-SIM oder eine Micro-SIM und eine Micro-SD Karte fasst.
Auf der Rückseite des Geräts sitzt mittig der etwas langsam reagierende Fingerabdrucksensor, der oberhalb von der Kamera und einem LED-Blitz flankiert wird. Auffällig ist auch, dass hier hinter einem riesigen Gitter ein überdimensionaler Lautsprecher durchschimmert. Dazu später aber mehr. An der Unterseite sitzen unter einer Klappe noch Micro-USB Ladeanschluss und 3,5mm Kopfhörerbuchse. Leider trifft beim P8 auch der Fall zu, dass zum Laden das beigelegte Kabel zwingend notwendig ist. Gewöhnliche Micro-USB Kabel sind nämlich an ihrem Anschluss zu kurz, um richtig im Port zu sitzen.
Auf der Vorderseite prangt das 5 Zoll Display, das oben und unten von dicken Rändern umgeben wird. Oben sitzt in diesen die Frontkamera und abermals ein LED-Blitz. Unten wird der Platz leider nicht durch dedizierte Tasten ausgenutzt, da das P8 auf On-Screen Tasten setzt. Die Anzeige wird von nicht näher spezifizierten Glas geschützt, bewies sich im Test aber als kratzfest.
Insgesamt hinterlässt das Poptel P8 bei mir verarbeitungstechnisch einen durchwachsenen Eindruck. Grundsätzlich ist gegen die großzügige Verwendung von Kunststoff nichts einzuwenden, die Qualität ist aber leider grenzwertig. Zudem sitzen die Tasten nur sehr ungenau im Gehäuse und das Smartphone hinterlässt so mehr den Eindruck eines Spielzeugs, als den eines ausgereiften Smartphones. Dass man in dieser Preisklasse auch anderes erwarten darf, beweisen Hersteller wie Cubot mit dem King Kong 3.
Display
Mit dem Poptel P8 bin ich seit langem wieder mit einem Display in Kontakt getreten, das mit einer mageren Auflösung von 480×960 Pixeln aufwartet. Umgerechnet erreicht das P8 damit, bei 5 Zoll Display-Diagonale, eine Pixeldichte von 214ppi. Diese grobe Auflösung spürt man im Alltag deutlich und ist auch für den aufgerufenen Preis nicht mehr standesgemäß. Konkurrenten wie das Cubot King Kong besitzen schlichtweg mehr Pixel.
Die restlichen Aspekte des Displays können leider auch nicht überzeugen. So fällt die Blickwinkelstabilität sehr schlecht aus und auch die Helligkeit des IPS-Panel reicht für die Nutzung bei direkter Soneneinstrahlung kaum aus. Auch die Farben sind zwar realistisch aber nicht sonderlich farbstark und Schwarz gleicht eher dunklem Grau.
Der Digitizer des P8 erkennt nur bis zu 2 Finger gleichzeitig. Das ist selbst in dieser Preisklasse im unteren Bereich nicht mehr zeitgemäß und führte während meiner Testphase häufiger zu Einschränkungen. Finger gleiten grundsätzlich nicht sehr angenehm über die Oberfläche und das Display erkennt Berührungen häufig nicht zuverlässig oder falsch. Schnelltipper sollten sich unbedingt woanders umschauen.
Leistung
Im Postel P8 verbaut der chinesische Hersteller einen Einsteigerprozessor des taiwanesischen Herstellers Mediatek, der auf das Kürzel MT6739 hört. Dieser beherbergt vier Cortex-A53 Kerne, die jeweils mit bis zu 1,3 GHz takten. Unterstützt werden sie von 2GB RAM und einer PowerVR GE8100 GPU.
Antutu (v9)Damit erreicht das P8 41.000 Punkte im Antutu-Benchmark und 1.600 Punkte bei Geekbench. In der Praxis merkt man entsprechend häufig, dass das Poptel P8 an seine Grenzen gerät. Apps laden gerne mal die eine oder andere Sekunde länger und nur einfache Spiele ohne besondere 3D-Effekte laufen auf dem Gerät zuverlässig. Grundsätzlich aber lassen sich alltägliche Aufgaben wie WhatsApp oder YouTube mit dem Smartphone meistern. In den meisten Fällen dürfte der Outdoor-Begleiter sowieso nicht zum Zocken herhalten. Mich persönlich haben die vielen Ruckler auf Dauer aber schon genervt. Für einen vergleichbaren Preis erhält man häufig deutlich besseres.
Der Speicher besitzt eine Größe von 16GB und erreicht eine Lesegeschwindigkeit von 141MB/s. Beim Testen der Schreibgeschwindigkeit meldete das P8 leider wiederholt eine Fehlermeldung. Der RAM kommt auf eine Geschwindigkeit von 3GB/s. Allesamt sind die Testergebnisse nicht sonderlich berauschend. Immerhin lässt sich der Massenspeicher mit einer Micro-SD Karte um bis zu 128GB erweitern. Dabei verzichtet man aber auf die Nutzung einer zweiten SIM-Karte.
System
Auf dem Poptel P8 läuft Android 8.1 (Oreo) mit angestaubten Sicherheit-Patches vom 05.06.2018. Das System ist nahezu unberührt und wurde nur mit wenigen proprietären Icons abgeändert. Entsprechend wird der gewohnte Umfang von Android geboten, der auch den Play Store und deutsche Sprache enthält.
Wie schon im Reiter Leistung angesprochen, stellt das Poptel P8 in Sachen Geschwindigkeit keine Rekorde auf. Das System genehmigt sich gerne eine längere Gedenkzeit und trübt damit den Eindruck etwas. Lobenswert ist, dass von Hause aus keine Bloat- oder Malware vorinstalliert ist und das System im Test keine Abstürze oder ähnliches zu beklagen hatte.
Wie schon erwähnt besitzt das P8 an seiner Außenseite eine Kamerataste, die ein nettes Extra ist. Bei längerem Druck kann damit aus jedem Punkt des Systems die Kameraanwendung gestartet und anschließend ausgelöst werden. Besonders hilfreich ist dieses Feature, wenn man gerade Handschuhe trägt und das Display auf Eingaben entsprechend nicht reagiert. Berechtigterweise fragt ihr euch an dieser Stelle, wie das Gerät davor aber überhaupt entsperrt werden soll. Nun, im P8 hat Poptel zum einen einen Fingerabdrucksensor auf der Rückseite verbaut, bietet aber auch die Möglichkeit der Gesichtsentsperrung. Diese lässt sich in den Einstellungen unter dem Menüpunkt Face ID einrichten und verrichtet seine Arbeit akzeptabel. Das Gesicht wird verblüffend häufig erkannt und selbst mit einem Foto ließ sich die Sperre nicht austricksen. Trotzdem muss betont werden, dass die Funktion rein über die Frontkamera ermöglicht wird und daher das Sicherheitsniveau eines Fingerabdrucksensor nicht erreicht. Der Fingerabdrucksensor erkannte im Test mit einer Wahrscheinlichkeit von 6/10 meinen Finger. Nervig ist zudem, dass der Sensor eine Vibration des Gerät auslöst, obwohl dieses bereits entsperrt wurde.
Updates erhält das P8 vom Hersteller via OTA, ein Update auf Android 9 (Pie) halte ich aber für sehr unwahrscheinlich.
Kamera
Um dies schonmal vorwegzunehmen: Die Kamera des Poptel P8 ist eine große Baustelle des Smartphones. Doch fangen wir von vorne an. Auf der Rückseite befindet sich eine Linse mit einer Auflösung von 8 Megapixeln und auf der Vorderseite eine mit 5 Megapixel. Erfreulich ist immerhin das Poptel an dieser Stelle auf unnötige Fakelinsen verzichtet. Besonders nervig ist aber, dass bei der Nutzung der Kamera App die Bildübertragung immer sehr stark verzögert ist. Somit ist man gezwungen, meist 2 oder auch 3 Sekunden still zu halten, damit die Kamera vernünftig fokussieren kann. Bewegte Motive kann man so nicht einfangen.
Sobald einem dann doch ein Bild gelingt, ist man wiederum von der immensen Unschärfe der Aufnahmen enttäuscht. Auch die Dynamik und Farbdarstellung der Bilder lässt sehr zu wünschen übrig. Das gilt dabei sowohl für die Rück- als auch Frontkamera. Bei schlechten Lichtbedingungen verschlechtern sich die Aufnahmen noch weiter. Das Ganze wird dadurch gesteigert, dass sowohl Front- als auch Rückblitz keine Funktion besitzen. Dabei könnte es sich aber gut auch um einen softwareseitigen Fehler handeln, der per Update behoben werden könnte. Damit ist die Kamera des P8 geradeso als Notfallkamera geeignet. Um auf seinen Abenteuern ansehnliche Fotos zu schießen, sollte man ein zusätzliches Gerät mit sich führen. Auch bei Videos bleibt die Situation enttäuschend. Auch hier mangelt es an Schärfe sowie Dynamik und der Ton ist eher schlecht als recht.
Konnektivität
Wie es bei Outdoor-Smartphones zum guten Ton gehört, besitzt auch das Poptel P8 im Vergleich zu seinen „normalen“ Artgenossen eine große Auswahl an Sensoren. Neben der üblichen Sensorik für Beschleunigung, Licht und Annäherung findet sich auch ein digitaler Kompass und ein Gyroskop wieder. Mithilfe des Kompass ist auch die Nutzung von Fußgängernavigation zuverlässig, die sich bei einem Outdoor-Gerät besonders anbietet. Dabei verrichtet aber natürlich das GPS die zentrale Aufgabe und ist mit 2m Genauigkeit präzise. Eine Besonderheit ist, dass das P8 auch einen NFC Chip mit an Bord hat. Damit steht der Nutzung von Google Pay nichts im Wege.
Um sich in das mobile Netz einzubuchen, unterstützt das Smartphone mehrere Frequenzen unter denen sich auch das für Deutschland sehr relevante LTE Band 20 befindet. Konkret umfasst die Liste:
- GSM: 850/900/1800/1900
- WCDMA: 900/2100
- FDD-LTE: B1/3/7/20
Lokal bucht sich das P8 mit seinem 802.11 a/b/g/n Wlan-Chip ein. Dieser kann sowohl das 2.4Ghz als auch das 5Ghz Band nutzen und hat im Test keinen Anlass zur Kritik bereitet. Bluetooth in Version 4.0 ist auch am Start und war ebenso zuverlässig nutzbar.
Wie bereits erwähnt kann man auf der Rückseite des P8 einen sehr großen Lautsprecher erkennen, der grundsätzlich Gutes erahnen lässt. Leider jedoch, ist die Qualität nicht sonderlich berauschend. Zwar kann die Wiedergabe sehr laut werden, Bässe sind aber nicht vorhanden. Damit ist der Genuss von Musik auf Dauer auch eher nervig.
Akku
Im Poptel P8 spendet ein recht großer 3.750 mAh Akku Energie für einen oder auch gut zwei Tage. Im PCMark erreicht das Smartphone damit 9 Stunden Laufzeit. Prinzipiell ist das kein schlechter Wert mit dem womöglich einige Nutzer auch auf 3 Tage Nutzung kommen, so lange das Gerät nicht ständig aktiv genutzt wird. Jedoch ist die Optimierung für die Größe der Zelle nicht sonderlich gut gelungen. Immerhin schafft das Cubot King Kong 3 ganze 21 Stunden mit 6.000 mAh. Hier stellt dem P8 sicherlich auch der nicht sehr stromsparende Prozessor ein Bein.
Akkulaufzeit Einheit: StdZum Aufladen des Akkus benötigt das beigelegte 5W Ladegerät gute 3 Stunden. Das ist kein besonders guter Wert und leider unterstützt das P8 kein Fast Charge.
Testergebnis
Beim P8 versucht sich das noch junge Unternehmen Poptel erstmals im Low-Budget Bereich unter 100€. Dabei kann der Hersteller aber leider nicht an seine bisherige Erfolge anknüpfen. Der Versuch an vielen Stellen zu sparen endet nämlich in einem Smartphone, das an vielen Ecken große Mängel aufweist. Einzig und allein die Menge der verbauten Sensoren und die Robustheit des Smartphones konnten mich im Test überzeugen. Vielleicht hätte der Hersteller lieber auf Android GO setzen sollen, um der schwachen Hardware etwas mehr Leben einzuhauchen. Zudem ist das Display sowohl in seiner Auflösung als auch in seiner Darstellung nicht mehr zeitgemäß. Da sich kürzlich noch das Cubot King Kong 3 bei mir im Test befand, möchte ich dieses an dieser Stelle zum Vergleich heranziehen. Klar, zwischen den Geräten liegen zwar auf der einen Seite fast 50% Preisunterschied doch das King Kong 3 ist in allen Disziplinen dermaßen besser aufgestellt, dass die 50€ Aufpreis jeden einzelnen Cent wert sind. Wem dies trotzdem zu viel Geld ist, der findet in dessen Vorgänger, dem Cubot King Kong, oder dem Ulefone Armor X eine gute Alternative.
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