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Xiaomi Mix Flip Test

Getestet von Jonas Andre am
Updatezeitraum: 4+5
Bewertung: 88%
Vorteile
  • hochwertige Materialien
  • edles und modernes Design
  • starke Akkulaufzeit + schnelles Laden (für Flips)
  • gute Stereo Lautsprecher
  • herausragende Performance (UFS 4, SD 8 Gen 3)
  • starke Foto und Videoqualität mit allen Kameras!
  • super Display
Nachteile
  • keine Ultraweitwinkelkamera
  • Klapptgelenk etwas schwammig
  • keine IP Zertifizierung
  • starkes Thermal Throtteling
  • teuer (schon die China Version!)
  • nur USB-C 2
Springe zu:
CPUSnapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz
RAM12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher1 TB, 256 GB, 512 GB
GPUAdreno 750
Display 2912 x 1224, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemHyperOS - Android 14
Akkukapazität4780 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 50MP (dual)
Frontkamera32 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78
NFCNein
SIMDual - nano
Gewicht192 g
Maße167,5 x 74 x 7,7 mm
Antutu (v10)1857857
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am22.09.2024

Xiaomi hat sich auf dem Markt der kompakten Foldables erstaunlich lange zurückgehalten. Das ändert sich nun mit dem Xiaomi Mix Flip. Doch kann das Gerät dem Platzhirsch Samsung Z Flip 6 wirklich etwas entgegensetzen? Auf dem Datenblatt trumpft Xiaomi jedenfalls mit zwei hellen AMOLED-Displays, einem pfeilschnellen Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor und einem großen 4780 mAh Akku mit 67W Ladegeschwindigkeit auf. Auch die Leica Dual Kamera macht Eindruck, selbst wenn mich die Entscheidung für eine Zoomkamera statt der üblichen Ultraweitwinkelkamera überrascht hat. Alle Infos zum ersten Xiaomi Mix Flip Foldable gibt es in diesem ausführlichen Testbericht.

Design und Verarbeitung

Das Xiaomi Mix Flip wiegt 192 Gramm und misst aufgeklappt 167,5 x 74 x 7,7 Millimeter. Zusammengeklappt ist es mit 86 x 74 x 16 Millimetern äußerst kompakt. Die beiden relativ großen Kameralinsen ragen nur 2 mm aus dem Cover-Display heraus. Xiaomi führt das AMOLED-Display hier geschickt um die Kameras herum, was im Vergleich zum Samsung Galaxy Z Flip 6 deutlich eindrucksvoller aussieht.

Xiaomi Mix Flip Rueckseite Kameras 4

Im Hinblick auf Usability haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile, doch darauf gehe ich später beim Vergleich der Displays noch genauer ein. Bei den Materialien setzt Xiaomi auf einen geschickten Mix aus Metall und Glas, der für eine gewisse Stabilität sorgt. Das Klappgelenk an sich wirkt beim Xiaomi Mix Flip allerdings etwas schwammig und wackelt leicht hin und her. Das hat mir beim Samsung im Test deutlich besser gefallen. Was das Hauptdisplay betrifft, so ist die weiche Oberfläche des Klappdisplays nur durch eine Displayschutzfolie geschützt, die sich beim Biegen in absehbarer Zeit ablösen wird. Dieses Problem haben alle Foldables auf dem Markt. Der Knick an sich ist beim Xiaomi Mix Flip, wie auch bei der Konkurrenz von Samsung, eigentlich kaum spürbar und in der Praxis nur selten sichtbar. Neben den Farben Lila, Weiß und Schwarz bietet Xiaomi das Flip-Smartphone auch in einer Version mit Kunstfaser-Rückseite an. Wir haben die Version mit der mattschwarzen Rückseite getestet.

Die Rückseite ist mit Xiaomis eigenem Longjing-Glas geschützt und steht damit dem Victus 2 Pedant von Samsung in nichts nach. Allerdings gibt es bei Xiaomi keine offizielle IP-Zertifizierung und das Gerät ist somit nicht wasserdicht. Mit einem Seitenverhältnis von 21,4:9 liegt das Mix Flip auch ungewohnt in der Hand. Ungewöhnlich hoch rechts außen befinden sich auch der Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor und die Lautstärkewippe. Der Sensor gehört nicht zu den besten auf dem Markt und bereitete mir in der Praxis recht häufig Probleme. Nur 7-10 Versuche waren auf Anhieb erfolgreich. Auch ein erneutes und mehrmaliges Scannen brachte leider keine Besserung. Die 3mm breiten und symmetrischen Displayränder geben dem Klappdisplay ein modernes Aussehen. Die Punch-Hole Notch mit Selfie-Kamera hätte man vielleicht nicht gebraucht, aber dazu fehlt allen Herstellern irgendwie der Mut.

Auf der Unterseite des Smartphones befindet sich leider nur ein USB-C 2.0 Anschluss, sowie ein Lautsprecher, ein Mikrofon und der SIM-Karteneinschub (Dual-SIM – 2 x Nano). Oben am Rahmen ist noch ein zweites Mikrofon und der beliebte Infrarotsender untergebracht. Zusammen mit der Ohrmuschel erzeugt das Mix Flip Stereo-Sound. Der gesamte Rahmen ist mit Antennenstreifen für besseren Empfang ausgestattet. Die Always-On-Funktion (AOD) ist voll nutzbar und gerade mit dem Cover-Display natürlich ein Highlight. Das Xiaomi Mix Flip ist grundsätzlich sehr gut verarbeitet und macht auch einen stabilen Eindruck. Allerdings muss ich das schwammige Gelenk ansprechen und auch die nicht vorhandene IP-Zertifizierung ist im Vergleich zu Samsung deutlich zu erwähnen. Letztendlich hat Xiaomi hier keinen Preisvorteil und nur das optisch deutlich ansprechendere Cover-Display ist ein Pluspunkt für den chinesischen Technikriesen.

Lieferumfang des Xiaomi Mix Flip

Xiaomi Mix Flip Lieferumfang

Vollumfänglicher Lieferumfang, wie man das bei Xiaomi gewohnt ist. Wie lange das noch so bleibt, wird sich zeigen.

Display des Xiaomi Mix Flip

Xiaomi Mix Flip Display Test

Das Hauptdisplay des Xiaomi Mix Flip erreicht mit einer Auflösung von 2912 x 1224 Pixel eine gestochen scharfe Auflösung von 471 Pixel pro Zoll. Das 6,7 Zoll große Display ist im 21,4:9 Format ungewöhnlich lang und gewöhnungsbedürftig. Bis auf die LTPO-Technologie bietet das AMOLED-Display alles, was das Herz begehrt. Widevine L1 sorgt für HD-Streaming bei kostenpflichtigen Anbietern und auch HDR10+ und Dolby Vision Inhalte sind für das Hauptdisplay des Mix Flip kein Problem. Xiaomi protzt sogar mit einem 12Bit Farbraum und die Helligkeit boostet im Automatikmodus auf bis zu 1600 Lux. Damit ist die Ablesbarkeit im Freien kein Problem, aber es gibt Smartphones, die noch heller sind. Das Hauptdisplay kann manuell zwischen 1 und 840 Lux eingestellt werden. Für das 4,01 Zoll große Cover-Display gibt Xiaomi eine Auflösung von 1392 x 1208 Pixel an. Ansonsten ist das Display aber völlig identisch. So sorgt auch hier die Bildwiederholrate von 120 Hz für ein absolut flüssiges Bild.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Bis auf den manchmal deutlich sichtbaren Knick in der Mitte gibt es am Xiaomi Mix Flip Klappdisplay im Vergleich zu normalen Displays nichts auszusetzen. Zu bedenken ist, dass die Oberfläche empfindlich ist und die Schutzfolie irgendwann ausgetauscht werden muss, was definitiv nicht so einfach ist wie bei einem normalen Smartphone mit Flachbildschirm.

Cover Display des Xiaomi Mix Flip

Im Gegensatz zu Samsung wählt Xiaomi nicht den Ansatz mit Widgets auf dem zweiten Display, sondern man hat einfach ein zweites Smartphone mit kleinem Display. Dort kann man wie gewohnt seine Apps öffnen und auch Nachrichten in allen möglichen Apps beantworten (Achtung China-Version: Gboard ist auf dem Cover-Display nicht aktiviert). Auch Google Maps startet hier als normale App und ist durchaus nutzbar, wenn auch durch die Größe etwas eingeschränkt. Die Tastatur befindet sich im Vergleich zum Z Flip 6 immer noch in einem relativ kleinen Bereich links neben den Kameras. Samsung hat hier die Möglichkeit, die Tastatur aufgrund der kleineren Kameras über die gesamte Breite auszulegen. Das Frontdisplay von Samsung ist aber grundsätzlich nicht für eine normale Smartphone-Nutzung mit Apps ausgelegt. Beim Xiaomi Mix Flip beispielsweise öffnet sich bei entsprechender Einstellung beim Aufklappen direkt die gerade genutzte App auf dem Frontdisplay. Der gesamte Ansatz von Xiaomi, das Cover-Display einfach in ein kleines Smartphone zu verwandeln und alle Apps darauf bestmöglich anzupassen, gefällt mir deutlich besser als der Smartwatch-Ansatz von Samsung. Auch optisch gewinnt in meinen Augen ganz klar das Smartphone von Xiaomi, da das quadratische Display perfekt um die Kameras herumgeführt ist. Das sieht einfach gekonnt aus und macht mehr her.

Leistung

Die Foldables müssen zwangsläufig die neuesten und schnellsten Prozessoren verwenden, sonst haben die Hersteller echte Probleme, die Preise zu rechtfertigen. Leider führt das bei Foldables zu erheblichen Problemen mit der Kühlleistung. So musste ich dem Galaxy Z Flip 6 bereits ein extremes Thermal Throtteling attestieren und auch das Xiaomi Mix Flip leidet deutlich unter dieser Problematik. Doch zunächst zur Praxis und auch in den Benchmarks hält Xiaomi die starke Performance sichtlich länger durch als Samsung. HyperOS läuft gewohnt flüssig und es kommt zu keiner Zeit zu Rucklern oder Verzögerungen. Im direkten Vergleich mit dem Z Flip 6 fühlt sich das Mix Flip flotter an und öffnet auch Apps schneller. Der moderne UFS 4 Speicher liefert pfeilschnelle Lese- und Schreibraten von 4003/3374 MByte/s. Als Speichervarianten bietet Xiaomi in China 12 + 256GB, 16 + 512GB und 16GB + 1TB an.

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
Akkulaufzeit Einheit: Std
Akkulaufzeit (60Hz) Einheit: Std
3D Mark (Wildlife Extreme)
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Im CPU-Stresstest sinkt die Leistung nach 30 Minuten auf 66% und im GPU-Stresstest auf 70%. Dabei erwärmt sich das Gerät auch merklich auf 44°C an der heißesten Stelle. Im Vergleich zum Samsung-Pendant fällt der Leistungsverlust jedoch geringer aus und lässt auch länger auf sich warten. Unabhängig davon ist das Xiaomi Mix Flip ein sehr schnelles Android-Smartphone mit genügend Power für die Zukunft. Aktuell gibt es keine Aufgaben, die dem Gerät größere Probleme bereiten würden.

System

Das Xiaomi Mix Flip ist natürlich mit Xiaomis HyperOS ausgestattet, welches aktuell auf Basis von Android 14 läuft. Um langfristige Updates muss man sich bei Xiaomi keine Sorgen machen und sollte das Gerät hierzulande erscheinen, wird das Updateversprechen auch klar kommuniziert. Wer über einen Import nachdenkt, sollte sich definitiv über die Nachteile im Klaren sein. Alle Infos zur Einrichtung findet man in dieser Anleitung. Danach sollten alle Apps auf Deutsch sein und das Smartphone ist fast vollständig nutzbar. Ich konnte auch mit Google Wallet bezahlen und meine Banking-App hat auch funktioniert. Das habe ich nur getestet, da der SafetyNet-Test leider nicht bestanden wurde. Aber der Playstore ist offiziell zertifiziert und Widevine L1 ist auch verfügbar. Was allerdings nie funktioniert, sind Dinge wie der Google Maps Standortverlauf und Android Auto.

HyperOS ist mittlerweile hinlänglich bekannt und die Unterschiede im Funktionsumfang liegen eher zwischen Flagship und Mittelklasse-Smartphones. Hier beim Mix Flip sind alle HyperOS-Funktionen uneingeschränkt vorhanden und das Cover Display bietet die perfekte Kombination aus kleinem Smartphone und Widget-Darstellung. Das lässt sich wirklich gut individualisieren und in der Praxis auch gut nutzen. Kleine Ungereimtheiten bei der China Version sind zum Beispiel, dass ich es nicht geschafft habe, die GBoard Tastatur auf das Frontdisplay zu bekommen. Spätestens mit der Global Version werden solche Probleme aber behoben sein. Auch die Kamerafunktion ist super umgesetzt und es gibt kaum etwas zu kritisieren. Ich hoffe, dass Samsung das auch so sieht und dann mit einem Update beim Z Flip 6 umsetzt.

Kamera des Xiaomi Mix Flip

Xiaomi hat sich für eine spezielle Kamera-Konfiguration beim Mix Flip entschieden. Wir kommen in den Genuss einer 32MP OmniVision OV32B für Selfies und können natürlich auch die Hauptkamera für solche Aufnahmen nutzen. Doch statt einer Ultra-Weitwinkel-Kamera (UWW) setzt das Mix Flip auf eine 2X OmniVision OV60A 50MP Zoom-Kamera. Damit legt Xiaomi den Fokus klar auf Porträts und weniger auf Landschaftsaufnahmen. Wobei ich die UWW-Kamera in der Praxis nicht wirklich vermisst habe. Beim direkten Konkurrenten Samsung bekommt man jedenfalls die UWW-Kamera und nicht die Zoom-Kamera. Noch einmal die Kameras im Detail:

Xiaomi Mix Flip Rueckseite Kameras 5

  • Hauptkamera: 50 Megapixel (Light Hunter 800), f/1.7, 1/1.55 Zoll, 23mm, Autofokus, OIS
  • Zoom-Kamera: 50 Megapixel (OmnivisionOV60A), f/2.0, 47mm, 2x Zoom, Autofokus, OIS
  • Selfie-Kamera: 32 Megapixel (OmniVision OV32B), f/2.0

Die Hauptkamera kennen wir bereits vom Poco F6 Pro (zum Test) und entsprechend dürfen wir hier auch nicht viel mehr als gehobene Mittelklasse-Niveau erwarten. Aber schauen wir uns die Aufnahmen mal im Detail an.

Tageslichtaufnahmen

Wie gehabt hat man beim ersten Start der Kameraapp die Wahl zwischen Leica Authentic und Leica Vibrant, wobei letzteres zu Recht vorausgewählt ist. Zumindest für mich kommen die blasseren, authentischen Farben nicht infrage. Mit dem gewählten Modus lieferte das Mix Flip hervorragende Aufnahmen bei Tageslicht im Freien und auch in Innenräumen. Alle Aufnahmen gelangen mit vielen Details, einem starken Kontrast und kräftigen (nicht übertriebenen) Farben.

Auch die 2 X Zoom-Kamera liefert bis 4X Zoom bei Tag grundsolide Aufnahmen mit mehr Details, als es die Hauptkamera mit identischem Zoom-Level macht. Die Zoom-Kamera ist natürlich auch für Portraitaufnahmen zuständig, die in der Praxis wirklich gut gelingen.

Nachtaufnahmen

Der Nachtmodus des Xiaomi Mix Flip ist nicht sonderlich sensibel und nur selten wird mal eine oder zwei Sekunden belichtet. Die meisten Shots gehen direkt durch und sind auch astrein belichtet. Kaum Rauschen, guter Dynamikumfang und solide Farben sprechen für die Nightshots des Xiaomi Mix Flip. Die Ergebnisse bei Zoom können hingegen nicht überzeugen.

Auffällig ist bei Nacht, dass meistens der Digital-Zoom der Hauptkamera zum Einsatz kommt beim Zoomen und die App gar nicht auf die dedizierte Zoom-Kamera wechselt. Das hat auch sichtbar seine Gründe, denn die Zoom-Aufnahmen sind einfach nicht gut. Bis zweifach sind sowohl die Bilder über die Hauptkamera (digital) als auch die Zoom-Kamera (optisch) noch völlig in Ordnung. Bei 4X sind die Aufnahmen dann aber unbrauchbar.

Selfies

Selfie mit der Frontkamera

Überrascht hat mich in der Praxis die Frontkamera, nicht nur im Folgenden bei den Videoaufnahmen, sondern auch die Selfies können hier überzeugen. Dennoch werden sie durch die Aufnahmen mit der Hauptkamera problemlos in den Schatten gestellt. Wer auf Selfie steht, wird mit dem Xiaomi Mix Flip seine Freude haben. Das Fehlen der UWW kann man auch hier verkraften, wenngleich man durch die Zoom-Kamera keine großen Vorteile hat.

Videoaufnahmen mit dem Xiaomi Mix Flip

Alle drei Kameras des Xiaomi Mix Flip können 4K-Videos mit 60 FPS aufnehmen und sind recht gut stabilisiert. Wenn Xiaomi etwas anfängt, dann zieht der Hersteller es auch durch und die Frontkamera im großen Klappdisplay ist auch für Videos wirklich gut geeignet. Als ernsthafter Vlogger kann man aber auch die Hauptkamera verwenden und bekommt ebenfalls gute Aufnahmen. Hier vermisse ich am meisten die Optik eines UWW-Objektivs. Ein Wechsel zwischen Zoom- und Hauptkamera während der Aufnahme ist allerdings nur mit 30FPS möglich, dennoch kann die Qualität aller Kameras wirklich überzeugen und auch die Tonqualität ist top. Die Stabilisierung der Zoom- und Hauptkamera ist leider nicht ganz perfekt, hier schneidet Samsung im direkten Vergleich besser ab.

Zusammenfassung der Kamera des Xiaomi Mix Flip

Xiaomi hat hier ein grundsolides Kamerasetup ohne Ultraweitwinkelkamera auf die Beine gestellt, das bei Tag, Nacht und auch bei Videos einfach liefert. Klare Kritikpunkte und Problemfelder sind die nicht perfekte Stabilisierung bei Videos und die Nachtaufnahmen der Zoomkamera. Ansonsten bekommt man hier ein Selfie-Wunder mit wirklich starker Software.

Konnektivität und Kommunikation

Das Xiaomi Mix Flip funkt auf allen für Deutschland und Europa wichtigen LTE (4G) und 5G Frequenzen und das klappt in der Praxis ohne irgendwelche Einschränkungen.

Xiaomi Mix Flip SIM Netz Empfang

  • 4G(LTE): B1 / B2 / B3 / B4 / B5 / B7 / B8 / B12 / B17 / B18 / B19 / B20 / B26 / B28 / B66/ B34 / B38 / B39 / B40 / B41 / B42 / B48
  • 5G: n1 / n2 / n3 / n5 / n7 / n8 / n12 / n20 / n26 / n28 / n38 / n40 / n41 / n48 / n66 / n77 / n78 / n79

VoLTE und VoWiFi wurden unterstützt und die Gesprächsqualität war durchgehend in Ordnung.

Das Xiaomi Mix Flip unterstützt sogar schon moderne WiFi 7 Netze und lieferte in meinem WiFi 6 mit 480/50 MBit/s über 10m und 2 Wände hinweg hervorragende Werte für meine Gigabitleitung. Die Reichweite und der Datendurchsatz waren einfach hervorragend. Das Bluetooth 5.4 Modul kann sich mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln (Dual-Bluetooth), funktionierte in der Praxis ohne Einschränkungen und unterstützt laut Xiaomi folgende Codecs: aptX, aptX HD, aptX Adaptive, LDAC, LHDC5.0 und LC3. Bei der Standortbestimmung greift Xiaomi auf die übliche Dual-Satelliten-Navigation (Galileo, GPS, Glonass, Beidou) zurück und die Standortbestimmung funktionierte in der Praxis einwandfrei. An Sensoren stehen neben Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeitssensor auch ein Gyroskop, ein Kompass und ein Barometer zur Verfügung. NFC und ein Infrarotsender sind natürlich auch eingebaut.

Überraschend gut fand ich die Stereo-Lautsprecher, auch im Vergleich zu echten Flaggschiffen. Die Lautstärke war ausreichend und die Ohrmuschel zwar hörbar leiser, aber die Qualität insgesamt sehr gut, mit etwas Tiefe und ausgezeichneter Differenzierung.

Akkulaufzeit des Xiaomi Mix Flip

Eine hohe Energiedichte der Akkus und eine entsprechend gute Akkulaufzeit gehören bei Xiaomi Smartphones seit Jahren einfach dazu. Dementsprechend ist der Akku des Xiaomi Mix Flip mit 4780 mAh auch deutlich größer als der des Samsung Galaxy Z Flip 6. Das macht sich schließlich auch in der Praxis bemerkbar. Im PCMark Akkutest liefert das Xiaomi-Smartphone mit Auto/120Hz eine gute Laufzeit von 14,3 Stunden. Mit 60Hz werden daraus knapp 17 Stunden Laufzeit. In der Praxis kamen wir an 2 Tagen auf 5-6 Stunden DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) und das Gerät musste auch schon vor dem zweiten Abend an die Steckdose. Eine Stunde YouTube bei 200 Lux verbrauchte 5% des Akkus.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Der Ladevorgang ist zwar nicht extrem schnell, aber deutlich schneller als bei Samsung. In 54 Minuten ist das Xiaomi Mix Flip wieder voll einsatzbereit und der Sprung auf 50 Prozent ist mit dem mitgelieferten Ladeadapter in 20 Minuten geschafft. Das sind ordentliche, wenn auch für Xiaomi-Verhältnisse eher langsame Werte. Leider verzichtet Xiaomi auf ein kabelloses Laden, was angesichts des Preises hier aber auch dazugehört.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Ob und wann das Xiaomi Mix Flip offiziell nach Europa kommt, ist zum Zeitpunkt des Tests noch unklar. Wenn es kommt, wird Xiaomi es aber für über 1000 Euro auf den Markt bringen und damit ist es letztlich keine ernsthafte Konkurrenz für den Platzhirsch Samsung, dessen Z Flip 6 mittlerweile für wenig mehr als 600 Euro über die Ladentheke geht. Im direkten Vergleich hat das Xiaomi die bessere Kamera, auch wenn auf eine Ultraweitwinkelkamera komplett verzichtet wurde. Den Ansatz des Cover-Displays schiebe ich ebenfalls in Richtung Xiaomi, ebenso wie die Akkulaufzeit (und Ladegeschwindigkeit). Auch bei der Performance und Kühlung hat Xiaomi klar die Nase vorn. Was bei Samsung bleibt, ist überraschenderweise die Verarbeitung, denn das Gelenk des Xiaomi Mix Flip wirkt einfach etwas locker und eine IP-Zertifizierung fehlt komplett. Das Hauptdisplay hat bei Samsung eine höhere Helligkeit und ansonsten sind sie kaum zu unterscheiden. Nichts davon wird aber letztendlich den Preis des Mix Flip rechtfertigen, denn wenn wir jetzt schon die mindestens ca. 759€ (5999RMB) in China sehen, werden wir hierzulande nie in den Preisbereich eines Z Flip Gerätes kommen. Da die Software bei Foldables noch wichtiger ist und auch die Anpassung von westlichen Apps betrifft, kann ich den Import der chinesischen Version auch niemandem empfehlen.

Wer sich aktuell ernsthaft für ein Flip-Smartphone interessiert, sollte sich den Samsung Z Flip 6 Test etwas genauer anschauen. Dort gibt es mittlerweile auch Möglichkeiten, über Apps von Drittanbietern das Cover Display umfangreicher zu nutzen. Aber meine Meinung zum Thema “kleine Flip-Smartphones” kennt ihr ohnehin. Kauft euch einfach ein Pixel 8/9, Samsung Galaxy S24/25 oder Xiaomi 13/14. Als Smartphone an sich sind die oben genannten Geräte diesem Flip-Wahnsinn in allen Belangen deutlich überlegen.


Gesamtwertung
88%
Design und Verarbeitung
85 %
Display
90 %
Leistung und System
90 %
Kamera
80 %
Konnektivität
90 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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Huaweifan1970
Gast
Huaweifan1970 (@guest_111438)
13 Tage her

Leider kommt das Flip zu einem Mondpreis von 1299€ und in der EU ohne Ladegerät, für eine Firma die sich immer damit gerüstet hat wegen dem kompletten Lieferumfang. Die Modis hier sind wahrscheinlich wie immer anderer Meinung für mich ist pure Abzocke! Wie lange gilt das Angebot für 0.99€ ein Ladegerät dazu zu bestellen? Was ist mit den Leuten die es gewöhnt sind einen kompletten Lieferumfang von Xiaomi zu bekommen und bestellen es deshalb nicht? Müssen die dann 70 € zahlen wie bei Oppo? Wie auch bei Apple, Samsung oder den anderen Herstellern. Der Umwelt Gedanke ist nur vorgeschoben!

Multifluid
Gast
Uwe (@guest_111223)
17 Tage her

Ich würde dem Fazit zustimmen. Ich wollte unbedingt ein Flip Phone ausprobieren, hab jetzt das Samsung. Das ist ganz okay, am meisten stört mich tatsächlich die niedrige Ladeleistung (sowohl mit Kabel als auch wireless). Da der Preis aber gut war, 699 Euro für die 512 GB Variante, ist es ein guter Weg, das Flip Phone zu testen. Mir geht es nicht um ein kleine Telefon sondern dass es durch das Klappen groß bleibt. Die Klappkante in der Mitte ist für mich eigentlich immer wahrnehmbar und da weiß ich noch nicht, ob das auf Dauer okay ist. Wieviel ich das Coverdisplay… Weiterlesen »

Karl May
Mitglied
Mitglied
Karl May(@karl-may)
17 Tage her

Das mit dem “vollen Zugriff” auf dem kleinen Bildschirm ist für mich ein Muß. Schön, das Xiaomi das so umgesetzt hat. Ob Samsung das beim zukünftigem Flip7 auch hinbekommt?

Sonic
Gast
Sonic (@guest_111215)
17 Tage her

Die Kamera ist vom Samsung Flip 6 (Überschrift)… Gute Zusammenarbeit

Tony99
Mitglied
Mitglied
Tony99(@tony99)
17 Tage her

Ich weiß durchaus , dass es nicht für jeden und jede machbar ist, aber es besteht die Möglichkeit , die CN ROM des Mix Flip durch ncunlock.com für lächerliche 25 USD durch die Global ersetzen zu lassen. Habe ich bei meinem Gerät auch machen lassen . Wallet und OTA Updates funktionieren , Bloatware wurde entfernt und auch sonst ist alles wie in der bald erscheinenden Global Version . Man braucht auch gar nicht so viele technische Vorkenntnisse , das meiste wird sowieso per Teamviewer von nc übernommen . Und @Jonas , wenn du meinst , das Gelenk des Mix Flip… Weiterlesen »

Tony99
Mitglied
Mitglied
Tony99(@tony99)
17 Tage her
Antwort an  Tony99

Ach so , der Bootloader wird bei dieser Konvertierung NICHT geöffnet und bleibt auch nach Beendigung geschlossen .

Tony99
Mitglied
Mitglied
Tony99(@tony99)
16 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Moin Jonas ,

gekauft Mitte April von giztop.com .

Dort war es als Testgerät im Einsatz .

Die Konvertierung auf die Global geschah ohne größere Schwierigkeiten .

Ob es bei giztop.com im WLAN war 🤷‍♂️ ?

Anzunehmen , da ja Testgerät , aber erfahren wird man es nie .

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