CPU | Snapdragon 778G - 4 x 2,4 GHz + 4 x 1,8 GHz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM, 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB |
GPU | Adreno 642L |
Display | 2340 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Magic UI - Android 11 |
Akkukapazität | 4300 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 108 MP + 8MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 7, 8, 20, 28, 34, 38, 40 |
5G | 1, 3, 7, 8, 28, 38, 41, 77 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 175 g |
Maße | 160 x 73,8 x 8 mm |
Antutu | 507900 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Honor |
Getestet am | 07.12.2021 |
Inhaltsverzeichnis
Honor ist zurück. Nach der Abkoppelung von Huawei hat der Hersteller wieder vollen Zugriff auf internationale Hard- und Software. Diesen Neustart markiert das Honor 50 in Europa. Das Smartphone bringt einen Snapdragon 778 mit 5G-Unterstützung mit und hat ein MagicUI System mit Google installiert. Mit 5G und Playstore hat das Honor 50 also die Features, welche die westlichen Kunden so sehr bei Huawei vermisst haben. Dazu packt der Hersteller eine 108 Megapixel Kamera, ein 120Hz Full-HD AMOLED Display und eine 66 Watt Schnellladefunktion. Ob Honor mit diesem Gesamtpaket das Comeback gelingt, oder ob die Konkurrenz mittlerweile davongezogen ist, erfahrt Ihr in diesem Test.
Die Honor 50 Reihe und Huawei
Honor 50 Lite vorgestellt |
Honor 50 |
|
Größe | 161,8 x 74,7 x 8,5mm | 160 x 73,8 x 8mm |
Gewicht | 192g | 175g |
CPU | Snapdragon 662 - 4 x 2 GHz + 4 x 1,8GHz | Snapdragon 778G - 4 x 2,4 GHz + 4 x 1,8 GHz |
RAM | 6 GB RAM | 6 GB RAM, 8 GB RAM |
Speicher erweiterbar | - | Nein |
Display | 2340 x 1080, 6,7 Zoll 60Hz (IPS) | 2340 x 1080, 6,6 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android 11, Magic UI | Android 11, Magic UI |
Akku | 4300 mAh (66 Watt) | 4300 mAh (66 Watt) |
Kameras | 64 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple) | 108 MP + 8MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP | 32 MP |
Anschlüsse | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID |
Empfang | 4G: 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n7, n8, n28, n38, n41, n77 4G: 1, 3, 7, 8, 20, 28, 34, 38, 40 |
Eine kurze Anmerkung vor dem Test zu den verschiedenen Versionen und heimlichen Schwestermodellen der Honor 50 Reihe. Neben dem Honor 50 gibt es das Honor 50 Lite mit einem wesentlich langsameren Snapdragon 662 und einem IPS-Display, das sich ebenfalls aktuell bei uns im Test befindet. Ansonsten sei noch angemerkt, dass das Honor 50 als ein Clone des Huawei Nova 9 bezeichnet werden kann. Gleiches gilt für das Honor 50 Lite und das Huawei Nova 8i. Die jeweiligen Smartphones teilen sich zu 100% das gleiche Design und haben auch eine fast identische Ausstattung, wobei nur Honor die Smartphones mit Google-Unterstützung auf den Markt bringt. Angesichts der eklatanten Ähnlichkeit der Modelle fragen wir uns, ob die Trennung von Huawei und Honor wirklich so stringent durchgeführt wurde, wie behauptet.
Design und Verarbeitung
Mit einem Gewicht von 175 Gramm gehört das Honor 50 zu den leichteren Smartphones auf dem Markt. Zwar ist das Smartphone nicht ganz so leicht wie das Xiaomi 11 Lite 5G NE, aber es liegt mit seinen Maßen von 160 x 73,8 x 8 Millimeter ausgezeichnet in der Hand. Das Display mit 6,57 Zoll ist seitlich abgerundet (curved) und geht fließend in den Rahmen über. Gleiches gilt auch für die Glasrückseite, die je nach Version schwarz, grün oder in silber mit Glitzer gefärbt ist. Zudem gibt es die “Honor Choice” Version mit einem Buchstabensalat. Außer der schwarzen Version sind die Farbvarianten nur mit einer bestimmten Speicherausstattung wählbar:
Die Rückseite unseres Honor 50 in Emerald Green ist gegen Fingerabdrücke und Fettschlieren gut geschützt. Ob der Hersteller Gorilla-Glas oder Ähnliches auf der Rück- und Vorderseite verbaut hat, wird nicht explizit erwähnt. Einen Kratztest überstehen aber beide Seiten ohne Spuren.
Das Kamera-Modul ist wahrscheinlich der auffälligste Design-Akzent des Honor 50. Die beiden kreisrunden Module stehen etwa zwei Millimeter aus dem Gehäuse heraus und sorgen dafür, dass das Smartphone auf flachen Unterlagen leicht kippelt. Ansonsten möchten wir an dieser Stelle anmerken, dass es etwas peinlich ist, ein dermaßen opulentes Kamera-Modul mit zwei mickrigen 2 Megapixel Knipsen und einer 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera zu bestücken. Aber vor diesem Laster ist wohl kein chinesischer Hersteller gefeit.
Der Rahmen des Smartphones besteht aus Kunststoff. Auf der rechten Seite befinden sich die Lautstärke-Buttons und der Powerbutton. Zur Entsperrung kann ein Fingerabdruck-Sensor unter dem Display genutzt werden. Der Sensor entsperrt das Smartphone zuverlässig in 9/10 Versuchen aus dem Standby, ist dabei aber nicht der schnellste seiner Art. Alternativ steht noch Face-Unlock über die Frontkamera zur Verfügung. Apropos Frontkamera: Diese befindet sich einer mittigen Punch-Hole Notch. Die Aussparung ist allerdings etwas größer als bei den meisten Konkurrenten.
Auf der Unterseite des Smartphones liegt der USB-C-Anschluss (2.0) und der SIM-Slot. In den Slot können zwei Nano-SIM Karten eingesetzt werden, aber keine MicroSD zur Speichererweiterung. Zudem gibt es noch einen Lautsprecher rechts neben dem USB-Anschluss. Leider bietet das Honor 50 nur einen Speaker. Die meisten Konkurrenten in diesem Preisbereich bieten zumindest ein Stereo-Setup aus Lautsprecher und Ohrmuschel. Eine Benachrichtigungs-LED gibt es ebenso wenig wie eine IP-Zertifizierung oder einen Kopfhörer-Anschluss. Zur Anzeige von Nachrichten kann man allerdings auf eine Always-On Funktion zurückgreifen und eine IP-Zertifizierung ist in diesem Preisbereich ohnehin außergewöhnlich.
Im Lieferumfang des Honor 50 befindet sich eine Silikon-Schutzhülle, ein 66 Watt Netzteil, ein USB-A auf USB-C Kabel und ein paar USB-C Kopfhörer. Zudem ist eine Displayschutzfolie ab Werk vorinstalliert. Hier vermissen wir nichts!
Display des Honor 50
Das Honor 50 verfügt über ein 6,57 Zoll großes AMOLED-Display mit 120Hz Bildwiederholungsfrequenz. Es handelt sich wie bereits erwähnt um ein Curved-Display, das ohne nennenswerten Rand seitlich in den Rahmen übergeht. Eine Premium-Optik kann man der Anzeige des Honor 50 definitiv zuschreiben. Das Display unterstützt neben den 120Hz auch HDR10 Inhalte und 10 Bit Farbdarstellung. Die Anzeige ist im Standard-Modus “Lebhaft” eher kühl eingestellt. Mit der Einstellung “Normal” lässt sich eine akkuratere Anzeige mit wärmeren Farben erzielen. Zudem kann die Farbdarstellung natürlich auch stufenlos angepasst werden.
Das Display hat eine 120Hz Bildwiederholungsrate und aktualisiert Inhalte doppelt so oft wie herkömmliche 60Hz Displays. Auch wenn 120Hz in diesem Preisbereich mittlerweile zum Standard gehören, kann man nur betonen, wie sehr das Nutzungserlebnis durch die flüssige Anzeige verbessert wird. In Kombination mit den kräftigen Farben und dem Kontrast des OLED-Displays hat man hier wirklich seinen Spaß.
Die Helligkeit des Panels erreicht bis zu 1350 Lux und erzielt damit einen hervorragenden Wert. Auch bei Sonnenlicht lässt sich die Anzeige noch problemlos ablesen. HDR-Content auf YouTube wird ebenfalls ansprechend wiedergegeben. Im Gegensatz zu Huawei-Smartphones unterstützt das Honor 50 fürs Streaming auch den DRM Schutz Widevine L1. Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ können also in voller Auflösung genutzt werden.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxVonseiten der Software gibt es neben einem Lesemodus mit verminderter Blaustrahlung natürlich noch einen Dark-Mode und eine Always-On Funktion. Für das Always-On Display stehen mehrere Styles und eine ganztägige und zeitlich begrenzte Anzeige und eine Anzeige bei Berührung zur Verfügung. Die Anzeige kann zwischen 120Hz, 60Hz und dynamischer Anpassung nach Inhalt gewechselt werden. Die automatische Anpassung funktioniert in unserem Test zufriedenstellend. Lediglich Google Chrome wird leider bei Dynamisch nur mit 60Hz angezeigt.
Leistung
Zum Einsatz kommt in Honor 50 ein Snapdragon 778G wahlweise in Kombination mit 6GB RAM oder 8GB RAM. Bei dem Octa-Core SoC handelt es sich um einen aktuellen Chip hergestellt im 6 Nanometer-Verfahren, der über acht Kerne in folgenden Clustern verfügt:
- 1x ARM Cortex-A78 @ 2,4 GHz Prime-Core
- 3x ARM Cortex-A78 @ 2,2 GHz Leistungscluster
- 4x ARM Cortex-A55 @ 1,9 GHz Energiesparcluster
Dazu gibt es einen Adreno 642L Grafikprozessor und natürlich ein 5G Modem. Wir kennen den Prozessor mittlerweile schon aus einigen Smartphones der letzten Monate, wie etwa dem Xiaomi 11 Lite 5G NE und dem Realme GT Master. Beide Smartphones ordnen sich im Preisbereich unter 300€ ein und sind somit deutlich günstiger als das Honor 50. Im Benchmark-Vergleich zieht das Honor daher den kürzeren, wenn man es mit vergleichbar teuren Geräten wie dem OnePlus Nord 2, dem Realme GT 5G und dem Xiaomi 11T vergleicht.
Antutu (v9)Eine astreine Systemperformance bekommt man beim Honor 50 dennoch geboten. Apps öffnen sich schnell und es gibt kaum Wartezeiten. Einen spürbaren Nachteil zu schnelleren Smartphones merkt man allenfalls in sehr anspruchsvollen Anwendungen und insbesondere bei Games. Thermal Throtteling oder eine Reduzierung der Leistung unter Last tritt beim Honor 50 nicht auf.
Beim internen Speicher handelt es sich um UFS-Chips unbekannter Versionsnummer. Die Geschwindigkeit ist mit 970MB/s im Lesen und 450MB/s im Schreiben sehr gut. Auch der RAM erreicht eine gute Geschwindigkeit von 28GB/s.
System
Während Huawei zunehmend sein neues HarmonyOS System verwendet, greift Honor wie eh und je auf Magic UI zurück und hat natürlich auch den Google Playstore vorinstalliert. Auf dem Honor 50 ist die Oberfläche in Version 4.2 mit Android 11 Basis installiert. Ein Android 12 Update sollte hoffentlich irgendwann für das Gerät bereitstehen – zumindest hat Honor wieder die Befugnis, Android Basis-Updates zu verteilen. Wie gut die Update-Politik von Honor unter der neuen Führung sein wird, kann aber aktuell noch niemand beurteilen.
Das Honor MagicUI System ist seit jeher mehr oder weniger identisch zu Huaweis EMUI Oberfläche gewesen. Und auch beim Honor 50 fühlt man sich als Huawei-Nutzer gleich zu Hause und hat das mehr oder weniger gleiche Nutzungserlebnis wie in EMUI 12. “Mehr oder weniger” ist an dieser Steller aber leider häufiger ein “weniger”. Seltsamerweise ist das MagicUI System auf dem Honor 50 nämlich nicht so umfangreich wie von früheren Geräten gewohnt. Teilweise fehlen ein paar Features: Beim Gedrückt-Halten auf einem App-Symbol auf dem Homescreen wird einem beispielsweise nur Option zum Deinstallieren angezeigt, nicht aber ein Zugriff zu dem App-Cache und den Energieoptionen der App. Ebenfalls gibt es kein Quick-Toggle für die automatische Helligkeitsregulierung – wohin auch immer das verschwunden ist. So muss man ungünstigerweise immer in die Systemeinstellung gehen, während in älteren Versionen ein einfacher Klick genügt hat. Ebenfalls wurde die Funktion gestrichen, die Benachrichtigungs- und Schnellstartleiste durch ein Nach-unten-Wischen im unteren Teil des Bildschirms auszuklappen. Auf dem Honor 50 muss man hierzu immer ganz von oben nach unten streichen. Auch die Floating-Windows der neueren Huawei Software sind auf dem Honor 50 nicht verfügbar.
Ansonsten gibt es aber die gewohnten Features von Android 11. Ein Rechte- und Benachrichtigungsverwaltung ist natürlich vorhanden. Der Homescreen kann mit oder ohne App-Drawer organisiert werden. Es gibt es Multi-User Feature und auch die Navigation erfolgt mit Wischgesten oder wahlweise per On-Screen-Buttons. Das Standard-Repertoire ist auf dem Honor 50 also gegeben und funktioniert im Test auch problemlos. Die teilweise eingesparten Features lassen uns trotzdem mit einem Fragezeichen zurück.
Kamera des Honor 50
Das Honor 50 integriert vier Kameras auf der Rückseite. Die Hauptkamera mit 108 Megapixel sitzt in dem oberen Modul der Rückseite. Die anderen drei Kameras sind neben einem LED-Blitz in dem zweiten Modul untergebracht:
- Hauptkamera: 108 MP, f/1.9, (wide), 1/1.52″, 0.7µm, PDAF
- Ultraweitwinkel: 8 MP, f/2.2, 120˚, 17mm
- Makro: 2 MP, f/2.4
- Tiefensensor: 2 MP, f/2.4
- Selfie: 32 MP, f/2.2, 22mm, 1/3.14″
Wie immer gibt es von Honor keine Aussagen bezüglich der verbauten Sensoren. Die Hauptkamera wird letztendlich ein Samsung HM1 oder HM2 Sensor sein. Bei den restlichen Kameras können wir hier aber nicht mal eine Vermutung abgeben. Auffällig ist, dass das Kamera-Setup gleich durch zwei Sensoren mit mickrigen 2 Megapixel aufgefüttert wird. Der Tiefensensor dient dabei zum Unterstützen bei Portraits und der Makro-Sensor für Nahaufnahmen. Dazu kommt eine Ultraweitwinkel-Kamera, die mit einer ebenfalls recht niedrigen Auflösung von 8 Megapixel auch keine Vorfreude auslöst.
Hauptkamera Tageslicht
Die Aufnahmen bei Tageslicht überzeugen mit kräftigen Farben und einem natürlichen Weißabgleich. Besonders realitätsnah ist die Darstellung des Honor 50 allerdings nicht: Auch mit deaktiviertem AI-Modus werden Farben über die Software teilweise sichtbar “aufgepeppt” und wirken etwas übersättigt. Pflanzen sind oftmals etwas zu grün und der Himmel etwas zu blau. Dieser Look kann natürlich auch gefallen. Wir schätzen es aber, wenn die starke Nachbearbeitung auf den AI-Modus beschränkt ist. Hinsichtlich der Dynamik platziert sich das Honor 50 im Mittelfeld. Ein Ausbrennen des Hintergrundes kommt auch bei schwierigen Lichtverhältnissen nicht vor. Allerdings wirken die Bilder bei starken Kontrasten teilweise etwas zu trüb. Die Menge an Details in den Aufnahmen ist optimal und die Bildschärfe ist bis zum Rand der Aufnahmen ausreichend.
Bildfehler bei HDR-Aufnahmen
Honor und Huawei sind zwei Hersteller, die in schwierigen Lichtverhältnissen häufig auf HDR zurückgreifen, um für eine gute Dynamik in der Aufnahmen zu sorgen. Dieser Effekt lässt sich in den Einstellungen nicht abschalten. Immer dann, wenn der Nutzer den Hinweis “halten Sie ihr Gerät ruhig” angezeigt bekommt, nimmt das Smartphone mehrere Aufnahmen auf und fügt diese zu einem Bild zusammen. Beim Honor 50 treten hier leider häufig Bildfehler auf (ca. jedes dritte oder vierte Mal). Die Bilder werden unsauber übereinander gelegt, was die Aufnahmen verwackelt wirken lässt. Da man den HDR-Effekt nicht in den Einstellungen deaktivieren kann, darf man hier von einem kritischen Bug sprechen, den Honor so schnell wie möglich beheben sollte.
Hauptkamera Nacht
Solange noch eine ausreichende Menge an Licht vorhanden ist, nimmt das Honor 50 ansehnliche Aufnahmen auf. In der Dämmerung lassen sich also schöne Shots produzieren. Sobald das Licht aber stark abnimmt, wird auch die Qualität zunehmend schlechter. Die Bilder zeigen dabei ein sichtbares Bildrauschen. Die Farbdarstellung wird zwar nicht blass, allerdings wirken die Farben unnatürlich und insbesondere der Himmel im Hintergrund wird oftmals zu unrealistisch blau eingefärbt. Der Nachtmodus sorgt bei schlechten Lichtbedingungen auch nur selten für eine Verbesserung der Aufnahmen und häufig kommt es zu verwackelten Bildern. Die Menge an Details, die über den 108 Megapixel Sensor eingefangen wird, ist allerdings auch bei Nacht sehr gut.
Ultraweitwinkel
Die Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 Megapixel hätte so auch in einem Smartphone für 200 Euro verbaut sein können. Die Aufnahmen wirken blass und verwaschen – selbst in guten Lichtverhältnissen. Der trübe Look der Aufnahmen verhindert meistens eine ästhetische Optik und zum Anschauen auf einem großen Bildschirm ist die Detaildichte zu gering. Letztendlich enttäuscht die UWW Kamera in unserem Test.
Portrait
Die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund bei Portrait-Aufnahmen gelingt dem Honor 50 gut. Da das Smartphone nicht keinen Top-Prozessor verbaut hat, muss man allerdings beim Betätigen der Auslöse-Taste immer 1-2 Sekunden warten. Dafür gibt es nur selten Fehler im Software-erzeugten, unscharfen Hintergrund. Die Farbdarstellung ist ähnlich wie bei der Hauptkamera sehr kräftig. Zudem wird die Haut von der Software auch bei abgestelltem Beauty-Modus etwas geglättet. Die Bilder machen daher einen recht künstlichen Eindruck.
Makro
Die Makro-Kamera mit zwei Megapixel ist schlichtweg ein Witz. Da die Kamera keinen Autofokus hat, muss man immer 3-5 Aufnahmen machen, von denen dann eine scharf ist. Die Farbdarstellung ist in Ordnung, wenngleich die Aufnahmen etwas blass sind. Grundsätzlich mangelt es den Aufnahmen aber an Details, sodass ästhetische Makros eigentlich unmöglich sind.
Selfie
Das Honor 50 hat eine hochauflösende 32 Megapixel Selfie-Kamera. Die Aufnahmen haben kräftige, warme Farben und eine hohe Menge an Details. Teilweise werden feine Strukturen durch ein Nachschräfen der Software etwas verschluckt, der Effekt ist allerdings nicht wirklich störend. Vonseiten der Dynamik können die Aufnahmen ebenfalls überzeugen. Für Selfies ist das Honor 50 gut geeignet.
Video
Videos können mit der Hauptkamera mit bis zu 4K und 30FPS stabilisiert aufgezeichnet werden. 4K 60FPS Aufnahmen gehören im Preisbereich um 500€ langsam aber sicher auch zum Standard. Eine solche Möglichkeit bietet das Honor 50 aber nicht. Zudem ist die Ultraweitwinkel- und Selfie-Kamera auf Full-HD-Auflösung begrenzt. Ein fließender Wechsel zwischen den Linsen während der Aufnahme ist leider nicht möglich. Die Videos über die Hauptkamera und Selfie-Kamera haben ansonsten eine gute Qualität mit starken Farben. Lediglich bei der Dynamik tut sich die Kamera teilweise etwas schwer und bei starkem Kontrast sind dunkle Stellen etwas unterbelichtet.
Zwischenfazit Kamera
Das Honor 50 hat zweifelsfrei eine gute Hauptkamera. Allerdings enttäuschen uns im Test die sekundären Sensoren. Bei einem Preis von über 400€ hätte der Hersteller wenigstens eine brauchbare Ultraweitwinkel-Kamera verbauen können.
Konnektivität
Im Gegensatz zu Huawei kann Honor in seinen neuen Smartphones nun wieder den 5G Standard einsetzen. Folgende Netzfrequenzen werden unterstützt:
- LTE Bänder: 1, 3, 7, 8, 20, 28, 34, 38, 40
- 5G Bänder: n1, n3, n7, n28, n38,n40, n41, n77
In den SIM-Slot können zwei SIM-Karten gleichzeitig eingesetzt werden. Zur Steigerung der Gesprächsqualität wird auch VoLTE und VoWiFi unterstützt. Die Stimmübertragung bei Telefonaten ist gut und auch über den Lautsprecher lässt sich angenehm telefonieren.
An drahtlosen Verbindungsstandards unterstützt das Honor 50 den neuen WiFi 6 Standard und Bluetooth 5.2. Die Empfangsstärke war im Test durchschnittlich. Bei der Bluetooth Übertragung von Audio wird dabei neben den Standards SBC und AAC auch LDAC, aptX und aptX HD unterstützt. Im Gegensatz zu Huawei lassen sich bei Honor also wieder eine breite Anzahl an kabellosen Kopfhörern mit guter Qualität nutzen.
Zur Standortbestimmung greift das Honor 50 auf GPS, GLONASS, GALILEO, BDS und QZSS zurück. Die Standortbestimmung erfolgt im Test auf wenige Meter genau. Dual-GPS wird vom Honor 50 allerdings nicht unterstützt, was manche Smartphones in diesem Preisbereich schon bieten. An Sensoren gibt es neben den Standards für Näherung, Beschleunigung und Helligkeit noch ein Gyroskop, einen E-Kompass und NFC zum kontaktlosen Bezahlen. Auch hier gibt keine Einschränkungen und Google Pay kann problemlos genutzt werden.
Zur Wiedergabe von Sounds gibt es einen Monolautsprecher auf der Unterseite. Der Klang ist relativ leise, verzerrt aber wenigstens auch auf höchster Stufe kaum. Zudem fehlt es dem Honor 50 hörbar an Tiefen, sodass Musik ziemlich flach wirkt. Es handelt sich hier um keinen besonders guten Speaker angesichts des Preises.
Akkulaufzeit
Das Honor 50 verfügt über einen 4300mAh Akku. Dies ist keine besonders hohe Kapazität. In der Praxis genügt die Laufzeit gerade so für zwei Tage, wenn man das Smartphone selten zur Hand nimmt. Als Normal-Nutzer mit einer Display-On Time von rund 2 Stunden am Tag mit aktiviertem Always-On Display muss das Honor 50 spätestens nach eineinhalb Tagen wieder an den Akku. Beim Abspielen von YouTube Videos verbraucht das Smartphone 9 Prozent pro Stunde und beim Gaming werden 17 Prozent pro Stunde mit halber Helligkeit verbraucht. Das sind allesamt brauchbare Werte, wenngleich das Honor 50 definitiv nicht zu den Langläufern gehört.
Akkulaufzeit Einheit: Std66 Watt Schnellladen sind ein guter Wert für ein Smartphone dieser Preisklasse. Der Akku ist mit dem mitgelieferten Netzteil bereits nach 17 Minuten zu 50% aufgeladen. Für einen vollständigen Ladevorgang braucht das Honor 50 passenderweise 50 Minuten.
Testergebnis
Das Honor 50 ist ein leichtes und gut verarbeitetes Smartphone. Auch das OLED-Display mit 120Hz kann in unserem Test einen guten Eindruck hinterlassen und die Geschwindigkeit genügt für eine flüssige Nutzung des Systems. Der Akku erreicht zwar keine Bestwerte, ist aber dank der 66 Watt Schnellladefunktion flott wieder aufgeladen. Bei der Kamera bekommt man gute Fotos von der Selfie- und Hauptkamera. Videos mit 4K 60FPS oder brauchbare Fotos über die sekundären Sensoren sollten aber nicht auf der Wunschliste stehen. Das System des Smartphones ist gut optimiert, allerdings mangelt es an einigen Features, die wir von alten Huawei und Honor Smartphones gewohnt sind.
Zusammenfassen hinterlässt das Honor 50 zwar in keiner Kategorie einen schlechten Eindruck – es fehlt aber trotzdem an Argumenten für eine Kaufempfehlung. Smartphones wie das Xiaomi 11T sind deutlich schneller und günstiger. Das OnePlus Nord 2 bietet eine bessere Kamera für weniger Geld. Zudem bietet das günstige Xiaomi 11T Lite 5G NE mit ein paar Abstrichen (90Hz Display & 33 Watt Laden) ein vergleichbares Gesamtpaket für weniger als 300€.
Nach all dem Zittern um Huawei und Honor hätten wir uns das große Comeback ein besonders Smartphone gewünscht, das wenigstens in einem Bereich versucht, die Messlatte ein Stück höher zu setzen. Sei es ein optischer Bildstabilisator, eine Tele-Kamera, ein richtig schneller Prozessor, eine IP-Zertifizierung oder einfach irgendetwas Cooles. Dies wäre der Hersteller den Fans der Marke unserer Meinung nach schuldig gewesen.
De facto ist das Honor 50 aber einfach nur ein durchschnittliches Smartphone, das im Gegensatz zu den älteren Modellen des Herstellers keine besonders gute Preis-/Leistung mehr hat. Eine Kaufempfehlung können wir daher nur aussprechen, wenn das Honor 50 auf einen Preis von etwa 350€ fällt. Bis dahin ist man mit der Konkurrenz besser beraten.
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Ich habe das Honor 50 5G zu Weihnachten gekauft und es kam gut an bzw. gefiel mir. Der Bildschirm ist klasse, die Bedienung auf der Huawei Oberfläche ebenso. Nach den freien Tagen jedoch hatte ich beim Fotografieren auch echte Misserfolge. Ich fotografiere oft beruflich techn. Details. Es ging dann wieder zurück deshalb und ich wählte das Honor 70 5G. Das war preislich schon deutlich gefallen und leistet gute Arbeit in allen Bereichen. – Weis jmd. zu welchem Konzern der Telefonieanbieter ZTE gehört ?
Vergessen: ich hvermisse eine stärkere CPU nicht, Stereo war damals bei allen Anbietern noch recht teuer. Und: “ich stehe unbedingt auf diese vcurved Displays”. Begonnen mit den SumSum S und vor allem dem Oppo 4 Pro 5G 256GB, das mir leider geklaut wurde.
Das HDR Problem scheint wohl gelöst. Mittlerweile kann man in der Kamera App den HDR Modus auswählen.
Der wahrscheinlich beste Test, den ich bis jetzt gelesen habe. Sehr detailliert und aufschlussreich, vielen Dank für diesen guten Überblick vom Honor 50. Werde es mir trotz starker Konkurrenz holen, ist aber eher der Tatsache geschuldet, dass ich ein kleiner Honor Fanboy bin und im Puncto Langebigkeit mehr als zufrieden mit meinen bisherigen Honor Produkten war.
Hab das 50 seit Weihnachten und bin begeistert!
Handlich,top Display,ordentliche Cam,fingerprint im display,schnelles laden … was willste mehr
Zwar ein bisschen teurer als der poco/redmi schrott aber lohnt sich
Es fehlen einige Funktionen Multi Window, Musik Player, Video Player, Splitt Screen, Design Shop. Aber es wird gerade an Apps gearbeitet laut Honor Deutschland. Ich denke mal, das einige Funktionen wegen der Huawei (noch ) nicht verfügbar sind, da das chinesisches Honor 50 die Splittscreen und Design Shop hat .