CPU | Snapdragon 720G - 2 x 2,2GHz + 6 x 1,8Ghz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM |
Speicher | 128 GB |
GPU | Adreno 618 - 500MHz |
Display | 2400 x 1080, 6,7 Zoll 90Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | One UI - Android 11 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar |
Hybrid
Hybrid |
Hauptkamera | 64 MP + 12MP (dual) + 8MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 20, 26, 28, 32, 38, 40, 41 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 202 g |
Maße | 165 x 77,4 x 8,4 mm |
Antutu | 332475 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Samsung |
Getestet am | 24.05.2021 |
Inhaltsverzeichnis
Nachdem das Samsung Galaxy A52 in unserem Test fast auf ganzer Linie überzeugen konnte, gibt es nun einen Test des Schwestermodells Samsung Galaxy A72. Im Vergleich zum A52 bekommt man beim A72 ein größeres Display und eine Telekamera mit optischem Zoom. Ansonsten bleibt es bei den gleichen Eckdaten: 90Hz AMOLED Display, IP-Zertifizierung, 64 Megapixel Hauptkamera und Snapdragon 720G Prozessor. Im folgenden Testbericht findet Ihr heraus, ob das Samsung Galaxy A72 ein empfehlenswertes Smartphone ist.
Im Gegensatz zum A52 gibt es übrigens keine 5G Version für das A72. Käufer sind stattdessen auf die Nutzung des LTE-Netzes beschränkt, was in Deutschland aber kaum von Nachteil ist. Sollte irgendwann ein Samsung Galaxy A72 5G erscheinen, so wird dieses wahrscheinlich auf den Snapdragon 750G zurückgreifen und eventuell ein 120Hz Display bieten.
Design und Verarbeitung
Mit Abmessungen von 165 x 77,4 x 8,4 mm ist das Galaxy A72 ein deutliches Stück größer als das A52 und kann nur eingeschränkt mit einer Hand bedient werden. Das Gewicht von 202 Gramm liegt im Durchschnitt. Auf hochwertige Materialien wie Glas oder Metall verzichtet Samsung bei dem A72 komplett. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Die Rückseite fühlt sich zudem etwas hohl an, was leider einen billigen Eindruck hinterlässt. Immerhin nutzt Samsung bei der Rückseite einen matten Kunststoff. Das Samsung Galaxy A72 ist daher gut geschützt gegen Kratzer.
An Farben stehen Weiß, Schwarz, Blau und Violett zur Auswahl. Die Rückseite ist geprägt von dem auffälligen Kamera-Modul rechts. Das Modul umfasst vier Kameras und einen LED-Blitz. Es steht fast 2 Millimeter aus der Rückseite heraus und sorgt dafür, dass das Smartphone nicht flach auf Unterlagen aufliegt. Eine Hülle könnte hier Abhilfe schaffen, leider ist eine solche aber nicht im Lieferumfang enthalten.
Die Lautstärke-Regler und der Powerbutton sind rechts angebracht und haben einen guten Druckpunkt. Wie auch der Rahmen bestehen sie allerdings aus Kunststoff. Auf der Oberseite ist der SIM-Slot zu finden. Es handelt sich um einen Hybrid-Slot mit Steckplätzen für zwei SIM-Karten oder eine SIM + Micro-SD.
Der Lautsprecher befindet sich auf der Unterseite neben dem USB-C Anschluss. Der USB-C ist über USB 2.0 angebunden, sodass der Desktop-Modus DeX nicht genutzt werden kann. Allerdings gibt es noch einen Kopfhörer-Anschluss. Zudem ist das Samsung Galaxy A72 nach IP67 Standard gegen Untertauchen in Wasser geschützt und staubdicht. Dieses Feature bringen auch in der oberen Mittelklasse nur wenige Smartphones mit.
Die Displayränder sind ziemlich breit. Das Kinn nimmt ganze 5 Millimeter in Anspruch. Oben misst der Rand 4 Millimeter und seitlich 3 Millimeter. Ein Fingerabdruck-Sensor ist ebenfalls vorhanden und befindet sich unter dem Display. Er arbeitet ausreichend genau, ist allerdings extrem langsam. Die Entsperrung nimmt ganze zwei Sekunden in Anspruch, was mich während der Testphase teilweise sehr gestört hat. Alternativ lässt sich Face-Unlock einrichten. Auch diese Funktion ist deutlich langsamer als bei vergleichbar teuren Modellen. Während der Testphase störten mich die trägen Entsperrmöglichkeiten sehr.
Das Samsung Galaxy A72 hat ein Design von der Stange, wie man es von einem Smartphone für rund 150€ erwarten würde. Das größte Alleinstellungsmerkmal ist die IP-Zertifizierung, die einige Nutzer sicher sehr freuen wird. Der langsame Fingerabdruck-Sensor und das billige Gefühl bei der Nutzung haben mich andererseits ziemlich enttäuscht.
Display des Samsung Galaxy A72
Das Display des Samsung Galaxy A72 misst 6,7 Zoll. Es handelt sich also um ein verhältnismäßig großes Panel, auf dem das Anschauen von YouTube Videos oder Games einfach Spaß macht. Die Full-HD+ Auflösung liegt bei 2400 x 1080 Pixel, was für eine ausreichend hohe Bildpunktdichte von 394 Pixel pro Zoll genügt. Das Panel ist also vollkommen scharf und bietet dank der AMOLED-Technik auch einen hervorragenden Kontrast. Erfreulich ist zudem, dass es sich um ein flaches Display handelt.
Wie es sich für ein Smartphone oberhalb der 300€ gehört, kommt im Galaxy A72 eine erhöhte Bildwiederholungsfrequenz von 90Hz zum Einsatz. Der Bildschirm aktualisiert Inhalte also 1,5 Mal so oft wie bei einem klassischen 60Hz Panel. Dies lässt Bewegungen auf dem Display besonders flüssig erscheinen. Allerdings gibt es mittlerweile auch günstigere Smartphones wie das Poco F3 oder das Redmi Note 10 Pro, die ein AMOLED-Display mit 120Hz bieten.
Die Bildwiederholung lässt sich zum Einsparen von Akku-Kapazität natürlich auf 60Hz reduzieren. Die Anzeige ist allerdings nicht adaptiv und passt die Hertz-Frequenz somit nicht an die Inhalte an.
Die Bildschirmhelligkeit des Samsung Galaxy A72 entspricht mit 1275 Lux exakt der des A52. Die beiden Panels kommen wahrscheinlich aus einer Produktionsreihe. Bei einer so starken Helligkeit wundert es natürlich nicht, dass das Display HDR10 unterstützt. Ebenfalls ist eine Widevine L1 Zertifizierung für das Anschauen von Pay-to-watch Anbietern wie Netflix vorhanden. Die Farbdarstellung kann zwischen “Lebendig” und “Natürlich” gewechselt werden. “Natürlich” bringt Euch eine akkurate Darstellung anhand des sRGB Farbraumes. Der Modus “Lebendig” liefert die von AMOLED bekannten, knackigen Farben. Zudem ist auch eine Einstellungsmöglichkeit für den Weißabgleich und die RGB-Gewichtung vorhanden. Ansonsten gibt es noch einen Dark-Mode und einen Lesemodus mit reduzierter Blaustrahlung. Zur Bedienung kann man auf klassische On-Screen-Buttons oder Wischgesten zurückgreifen. Weiterhin integriert Samsung eine ausgeklügelte Always-On Anzeige, die dem Nutzer verschiedene Layouts und Konfigurationsmöglichkeiten zur Hand gibt.
Das Display des Samsung Galaxy A72 kann überzeugen. Es ist groß, leuchtstark und bietet knackige Farben und starke Kontraste. Zudem wirken Inhalte durch die 90Hz besonders flüssig. Es muss allerdings angemerkt werden, dass es in diesem Preisbereich schon einige Konkurrenten mit 120Hz AMOLED Displays gibt.
Leistung
Das Samsung Galaxy A72 arbeitet mit einem Snapdragon 720G Prozessor. Eine schnellere 5G Version wie beim A52 gibt es nicht. Der Prozessor ist im recht aktuellen 8 Nanometer-Verfahren gefertigt und arbeitet ausreichend energiesparend. Für Rechenleistung kommt ein Octa-Core CPU zum Einsatz, der sich aus zwei ARM Cortex-A76 Kerne mit 2,3 GHz und sechs ARM Cortex-A55 mit 1,8 GHz zusammensetzt. Für die Grafik ist eine Adreno 618 GPU zuständig.
Der Snapdragon 720G ist kein unbekannter Prozessor. Im letzten Jahr wurden die meisten Smartphones der Redmi Note 9 Reihe mit diesem Chip ausgestattet. Wer sich etwas auskennt, dürfte jetzt schon gemerkt haben, dass die Smartphones im Preisbereich unter 200€ angesiedelt waren. Insofern muss man Samsung einfach rügen, einen Chip zu verwenden, der aktuell in weniger als halb so teuren Smartphones zu finden ist. Dies zeigt sich auch an den Benchmark-Ergebnissen.
Antutu (v9)In der Praxis ist die Performance gerade so gut genug, um für eine flüssige Nutzung des Systems und der Apps auszureichen. Eine kleine Ladesekunde hier und da oder ein paar Framedrops bei aufwendigeren Games lassen sich aber nicht vermeiden. Bei einem Smartphone über 300€ dürfte das nicht mehr der Fall sein. Das Poco F3 bietet zum günstigeren Preis etwa die doppelte Leistung. Zudem gibt es für einen vertretbaren Aufpreis das Samsung Galaxy S20 FE mit wesentlichen besserer Performance.
An Speicher gibt es nur eine Version mit 6/128GB. Der RAM erreicht eine Geschwindigkeit von 20GB/s. Der UFS-Speicher schafft es auf 505 MB/s im Lesen und 268 MB/s im Schreiben.
Das Samsung Galaxy A52 hatte bereits eine mittelmäßige Leistung. Aufgrund des niedrigeren Preises konnte man es dem kleinen Bruder aber noch verzeihen. Der Snapdragon 720G im Samsung Galaxy A72 ist eindeutig zu langsam und sollte in dieser Preisklasse nicht mehr vorkommen.
System des Galaxy A72
Das Samsung Galaxy A72 arbeitet mit der One UI 3.1 Benutzeroberfläche auf Android 11 Basis. Das Smartphone soll laut Hersteller mit drei Basisupdates versorgt werden und vier Jahre Sicherheitsupdates erhalten. Theoretisch sollte es das Galaxy A72 also bis zu Android 14 schaffen. Diese Update-Garantie von Samsung ist auf jeden Fall eine Ansage an die Konkurrenz.
Das System macht im Test ansonsten einen guten Eindruck und tut sein Bestes, mit dem schwachen Prozessor eine gute Performance auf die Beine zu stellen. Wie man es von One UI kennt, gibt es zahlreiche Einstellungen und Designs für alle Elemente des Systems. Der Home-Screen, die App-Icons und der Lock-Screen können individuell angepasst werden. Natürlich gibt es auch ein ausgeklügeltes Management von App Zugriffsrechten und Benachrichtigungen. Ebenfalls hat es ein Gaming-Center auf das Smartphone geschafft, obwohl Zocken offensichtlich nicht der prädestinierte Einsatzzweck des A72 ist.
Vonseiten der Software lässt das Samsung Galaxy A72 jedenfalls nichts vermissen. Das Design ist individualisierbar und das System bietet viele Einstellungen. Zudem garantiert Samsung einen langen Update-Support.
Kamera
Das Samsung Galaxy A72 verfügt über folgende Sensoren:
- Hauptkamera: 64 MP, f/1.8, 26mm, 1/1.7X”, 0.8µm, PDAF, OIS
- Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.2, 123˚, 1.12µm
- Telephoto: 8 MP, f/2.4, 1.0µm, PDAF, OIS, 3x optischer Zoom
- Makro: 5 MP, f/2.4
- Selfie: 32 MP, f/2.2, 26mm, 1/2.8″, 0.8µm
Im Vergleich zum Samsung Galaxy A52 bekommt man das gleiche Kamera-Setup mit einer zusätzlichen Telefoto-Kamera mit dreifachem Zoom. Über die verbauten Sensoren gibt Samsung leider keine Auskunft. Wir vermuten, dass es sich bei der Hauptkamera um einen Sony IMX 682 Sensor handelt, wie er auch im Galaxy M51 von Samsung verwendet wurde. Das ist allerdings Spekulation.
Tageslicht Hauptkamera
Die Tageslichtaufnahmen des Samsung Galaxy A72 sind sehr farbstark und überzeugen mit vielen Details. Auch bei der Dynamik macht das Samsung A72 einen guten Job. Bei schwierigen Lichtbedingungen kommt treffsicher der HDR-Modus zum Einsatz und sorgt für brauchbare Aufnahmen. Was die Farbdarstellung angeht, so zeigt sich das gleiche Bild wie bei allen aktuellen Samsung Smartphones: Die Bilder sind eine sehr freie Interpretation der Realität. Alles wirkt deutlich kräftiger als in echt und ein blau-grauer Himmel wird gerne mal in kräftigem Tiefblau wiedergegeben. Ein leichtes Bildrauschen ist ebenfalls vorhanden, allerdings nicht in störendem Maß.
Bei Tageslicht produziert das Samsung Galaxy A72 gute Aufnahmen mit sehr starken Farben. Aufgrund der etwas übertriebenen Darstellung sind die Fotos aber recht weit von der Realität entfernt.
Ultraweitwinkel
Die Ultraweitwinkel-Kamera produziert natürlich deutlich weniger Details als die Hauptkamera. Eine leichte Verzerrung am Rand ist ebenfalls vorhanden. Allerdings wirkt die Verzerrungskorrektur durch die Software gut dagegen. Die Farbdarstellung ist ähnlich zu derjenigen der Hauptkamera. Teilweise sind die Bilder allerdings etwas zu übersättigt, wenngleich wir hier schon wesentlich schlimmere UWW-Kameras gesehen haben. Zudem haben die Bilder eine gute Dynamik. Insgesamt handelt es sich um brauchbare Aufnahmen mit durchschnittlicher Qualität. Wirklich ästhetische Fotos bekommt man von der UWW-Kamera aber nur im Glücksfall.
Zoom
Das Samsung Galaxy A72 kann Zoom-Aufnahmen mit 3-facher Vergrößerung über die Telephoto-Kamera mit 8 Megapixel aufnehmen. Die Aufnahmen haben eine brauchbare Dynamik und eine gute Farbdarstellung. Im Vergleich zur Hauptkamera wirken die Aufnahmen teilweise etwas blass. Die Menge an Details genügt bei 3-facher Vergrößerung für eine ausreichende Bildqualität. Zoomt man weiter als 3-fach, wird das Bild aber stark grobkörnig. Insgesamt handelt es sich um eine gute Zoom-Kamera mit ein paar kleinen Schwächen.
Nachtaufnahmen
Wie auch das A52 kann der große Bruder bei Nachtaufnahmen den Vorteil seines optischen Bildstabilisators ausspielen. Die Aufnahmen haben eine angemessene Qualität und überzeugen mit vielen Details. Auch Aufnahmen in tiefer Dunkelheit gelingen dem Smartphone recht gut. Ein sichtbares Bildrauschen ist zwar vorhanden, allerdings ist das in der oberen Mittelklasse verzeihbar. Wenn sehr wenig Licht zur Verfügung steht, sollte man zum Aufnehmen von Fotos bei Nacht auf den Night-Mode mit Langzeitbelichtung zurückgreifen. Die Aufnahmen gewinnen so noch einmal an Dynamik und bekommen kräftigere Farben. Insgesamt schlägt sich das A72 bei Nachtaufnahmen gut.
Porträt-Aufnahmen
Die Portrait-Shots des Galaxy A72 überzeugen insbesondere durch ihre natürliche Darstellung von Personen. Die Randerkennung macht ebenfalls einen guten Job, auch wenn kein dezidierter Tiefensensor verbaut wurde. Ein paar kleine Fehler an den Übergängen von Vorder- zu Hintergrund sind aber vorhanden. Zudem gibt es sehr viel Ausschuss unter den Fotos, da der Fokus ziemlich träge und teilweise auch ungenau arbeitet.
Makro-Aufnahmen
Dass viele Nutzer die Makro-Kamera des Galaxy A72 tatsächlich verwenden werden, wage ich zu bezweifeln. Mit einem Abstand von etwa drei Zentimetern lassen sich dennoch interessante Fotos aufnehmen. Da die Aufnahmen schnell verwackeln, bedarf es meistens mehreren Versuchen, bis ein gutes Foto dabei rauskommt.
Selfies
Bei der Selfie-Kamera handelt es sich um einen 32 Megapixel Quad-Bayer Sensor. Typisch für Samsung ist der Bildausschnitt in der Kamera-App immer verkleinert und muss zunächst manuell vergrößert werden, wenn man die ganze Bildfläche ausnutzen möchte. Die Aufnahmen haben daher entweder 8 oder 12 Megapixel.
Die Qualität der Selfies ist durchschnittlich für ein Smartphone dieses Preisbereiches. Details sind in ausreichender Menge vorhanden, allerdings gibt es Smartphones mit detaillierterer Darstellung und mehr Schärfe. Ein leichtes Bildrauschen ist zudem in den meisten Aufnahmen sichtbar.
Videos
Das Samsung Galaxy A72 kann Aufnahmen mit bis zu 4K und 30FPS produzieren. Eine Bildstabilisierung durch EIS gibt es aber nur bis zu Full-HD Auflösung mit 30 FPS, was in diesem Preisbereich wirklich eine Schande ist. 4K Aufnahmen oder Full-HD 60FPS Aufnahmen kann man daher nur im Stehen aufnehmen. Erfreulicherweise erlaubt Samsung aber einen Wechsel zwischen den Kamera-Linsen während der Aufnahme. Man kann also fließend zwischen der Haupt-, Zoom- und Ultraweitwinkel-Kamera umschalten, was die Flexibilität in der Praxis deutlich erhöht. Videos über die Selfie-Kamera sind ebenfalls mit 4K-Auflösung möglich, wobei es auch hier nur eine Stabilisierung bei Full-HD Auflösung mit 30FPS gibt.
Die Videos über die Hauptkamera haben ansonsten eine kräftige Farbdarstellung und eine starke Dynamik. Die Ultraweitwinkel-Kamera und die Zoom-Kamera können diese beide Eigenschaften ebenfalls für sich verbuchen, auch wenn deutlich weniger Details vorhanden sind.
Konnektivität
Das Samsung Galaxy A72 verfügt über einen Hybrid SIM-Slot. In dem Smartphone können also zwei Nano-SIMs oder eine SIM und eine MicroSD betrieben werden. Der neue 5G Netzstandard wird nicht unterstützt, dafür gibt es aber volle Netzunterstützung im LTE Netz für Europa.
- 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 20, 26, 28, 32, 38, 40, 41, 66
Zum Telefonieren kann man auf VoWifi und VoLTE zurückgreifen. Die Empfangsstärke war im Test durchschnittlich. Zur drahtlosen Verbindung stehen Wifi 5 und Bluetooth 5.0 bereit. Beides sind nicht gerade die neusten Standards, wobei in der Praxis dadurch keine Nachteile entstehen. Was die Sensoren angeht, so gibt neben den Standards für Helligkeit, Beschleunigung und Näherung noch ein Gyroskop und einen E-Kompass. Zudem gibt es NFC zum kontaktlosen Bezahlen und ein UKW-Radio, das mit eingesteckten Kopfhörern verwendet werden kann. Der Klang über den Kopfhörer-Anschluss ist klar und laut. Gleiches kann über die Hybrid Stereo Speaker (Ohrmuschel und Lautsprecher auf der Unterseite) gesagt werden. Verzerrungen sind auch auf höchster Lautstärke kaum vorhanden. Allerdings ist der Sound ziemlich höhenlastig und es mangelt an Tiefen.
Die Standortbestimmung erfolgt über GPS, Glonass, Beidou und Galileo, in der Regel auf etwa 3 Meter genau. Die Navigation klappt hervorragend und der Standort wird jederzeit präzise bestimmt. Dual-GPS gibt es allerdings nicht.
Akkulaufzeit des Samsung Galaxy A72
Das Samsung Galaxy A72 hat einen 5000mAh Akku. Damit ist die Kapazität etwas höher als beim A52, allerdings muss das Smartphone auch ein größeres Display mit Energie versorgen. Die Akkulaufzeit pendelte sich auf einem Niveau mit dem A52 ein, wobei das A72 im Test oft noch etwas länger durchhielt. In der Praxis kann man das Smartphone etwa zwei Tage mit einer Display-on-Time von rund 7 Stunden verwenden. Der Verbrauch beim Abspielen eines einstündigen YouTube Videos liegt bei 7 Prozent und beim Gaming (Test mit Asphalt 8) gehen 12% pro Stunde verloren. Insgesamt ist dies ein durchschnittlich gutes Ergebnis, was sich so auch im PC-Mark Akkutest widerspiegelt.
Akkulaufzeit Einheit: StdWer auf die 90Hz verzichtet, bekommt natürlich etwas mehr Akkulaufzeit. Der geringere Verbrauch (ca. 20% weniger) ist es unserer Einschätzung nach aber nicht wert, auf die Option zu verzichten. Einen Tag Laufzeit bekommt man auch bei starker Beanspruchung immer.
Das Galaxy A72 kann mit 25 Watt geladen werden. Im Gegensatz zum A52 liegt beim A72 auch ein entsprechend starker Netzstecker im Lieferumfang bei. Die Ladezeit beträgt in unserem Test eine Stunde und 21 Minuten von 0% auf 100%. Die Hälfte des Akkus ist nach knapp einer halben Stunde wieder aufgeladen.
Testergebnis
Das Samsung Galaxy A72 ist ein gelungenes Mittelklasse-Smartphone. Der mit Abstand größte Kritikpunkt an dem Gerät ist der vergleichsweise langsame Prozessor. In einem Preisbereich, in dem Smartphones einige Konkurrenten schon Flagship-Prozessoren bieten, ist der Snapdragon 720G einfach viel zu langsam. Zudem kann das Smartphone keine stabilisierten 4K-Videos aufzeichnen und wirkt aufgrund des Kunststoff-Gehäuses ziemlich billig. Auch der Fingerabdruckscanner unter dem Display ist sehr träge.
Davon abgesehen hat das Samsung Galaxy A72 aber einige Stärken. Das große 6,7 Zoll AMOLED Display mit 90Hz macht bei der Nutzung viel Freude. Zudem verfügt das Smartphone über gute Kameras mit optischer Bildstabilisierung. Für einige Nutzer könnten zudem die IP-Zertifizierung sowie NFC, Speichererweiterung und der Kopfhörer-Anschluss wichtige Pluspunkte darstellen.
Wir können dem Samsung Galaxy A72 insgesamt eine Kaufempfehlung aussprechen. Mehr als 350 Euro sollte man für das Smartphone aber nicht ausgeben. Wer auf der Suche nach einer Alternativ ist, sollte sich das Galaxy A52, das Poco F3 und das Redmi Note 10 Pro anschauen.
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Was mich ein wenig stört ist, dass kein deutscher Testbericht weit und breit über den unfassbar trägen Fotoauslöser spricht (Shutter Lag). Fotos werden stark verzögert gemacht, also wer schnelle Schnappschüsse will ist hier definitiv fehl am Platz.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht immer eine Fan Eures Bewertungsschemas bin. Insbesondere die aus meiner Sicht ob willkürliche Auf- oder Abwertung von Geräten aufgrund eines nicht transparenten Preisschemas im Hintergrund finde ich nicht gut. Hier könnte man einfach mit dem Bewertungspunkt “Preis / Leistung” Abhilfe schaffen und hätte eine bessere Vergleichbarkeit der puren Leistung und kann dann am Ende selbst entscheiden, ob es einem das Wert ist. Ich habe das A72 als Zweithandy wegen der langen Laufzeit und der vorbildlichen Updatepolitik von Samsung gekauft und ärgere mich nun immer mal wieder über das, was Ihr als Einzige klar… Weiterlesen »
Servus Leute, überall lese ich, dass das a72 stereo speaker haben soll… wieso wird das nicht im review erwähnt??
Hier wird sehr wenig bis gar nicht über den Sound gesprochen. Was ich Persönlich auch immer sehr vermisse. Es sollte eine eigene Rubrik bekommen und nicht wenn irgendwo zwischen den Zeilen stehen.
Es handelt sich um einen Hybrid Stereo Speaker, also Ohrmuschel und ein Lautsprecher auf der Unterseite! Das war im Text etwas vage formuliert. Danke für den Hinweis.
@MildWild: Wir können verstehen, dass Du generell gerne mehr zu den Lautsprechern wissen möchtest. Allerdings zählen unsere Testberichte schon jetzt zu den längsten im deutschsprachigen Raum, sodass wir diesen Punkt relativ knapp behandeln, um den Text nicht noch länger zu machen.
“Stereo” ist das nicht. Der untere Lautsprecher ist “okay”. Er dröhnt auch vollaufgedreht nicht, bietet aber weder besondere Höhen noch den entferntesten Anflug von Bass. Der Sound ist generell sehr leise und wenn man dann zum Ausgleich lauter dreht, hört man nur den Unteren, da der obere einfach zu leise ist.
Kein Vergleich zu Mi10 z.B. Wenn Du ein Handy suchst, mit dem Du ohne Headset guten Sound hast, ist das hier definitiv nicht Deins. Dafür kannst Du alle denkbaren Kabelgebundenen Lösungen anschliessen
Vielen Dank für dein Erfahrungsbericht. Das hat mir gepfählt und meine Entscheidung über kauf oder nicht untermauert