CPU | Snapdragon 675 - 2 x 2,0GHz + 6 x 1,6Ghz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM |
Speicher | 64 GB, 128 GB |
GPU | Adreno 612 |
Display | 2340 x 1080, 6,3 Zoll 60Hz (IPS) |
Betriebssystem | One UI - Android 9 |
Akkukapazität | 3500 mAh |
Speicher erweiterbar |
Hybrid
Hybrid |
Hauptkamera | 32 MP + 8MP (dual) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 5, 7, 8, 34, 38, 39, 40 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 168 g |
Maße | 155,3 x 73,9 x 7,9 mm mm |
Antutu | 189280 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Samsung |
Getestet am | 17.08.2019 |
Inhaltsverzeichnis
Das erste Infinity-O Display für die Mittelklasse: das Samsung Galaxy A60 wird das erste Mittelklasse-Smartphone von Samsung mit der Loch-Notch, die wir so nur von der Premium-Serie Samsung S10 kennen. Auch bekommt das Mittelklasse Smartphones zwei weitere Upgrades in Form des potenten Snapdragon 675 und die Triple-Cam mit 32MP Sensor – beides, wie wir es schon vom Samsung Galaxy A70 kennen.
Wir hatten das Samsung A60 ganze zwei Wochen im Praxistest: lohnt sich für Samsung-Jünger der Import des neuen Mittelklasse Handys und wie schlägt es sich im Vergleich zu anderen Smartphones der Preisklasse?
Verfügbarkeit des Samsung A60
Offiziell ist das Samsung Galaxy A60 noch nicht bei uns verfügbar. Vorgestellt wurde es bereits Mitte April. News zu einem Verkaufsstart in Deutschland finden sich bisher auch noch keine. Preislich würde es bei ungefähr 300€ liegen, genau zwischen dem A50 für 270€ und dem Galaxy A70 für 350€. Da man sich bei der Galaxy A-Serie gerade regelrecht im Entwicklungs- und „Innovations“-Wahn befindet, könnte das A60 an uns auch einfach vorüber gehen und nie offiziell erscheinen.
Unser Samsung Galaxy A60 kommt aus China, ist allerdings ganz normal mit deutscher Sprache und Google Play Services ausgestattet. In China kostet das Smartphone zwischen 220€ und 270€ je nach Speicherausführung und Farbe – ein Preis, den man hinsichtlich Preis-Leistungs-Monster, wie dem Redmi Note 7, Realme 3 Pro und Xiaomi Mi 9T, noch einigermaßen rechtfertigen kann.
Galaxy A70 (360€) | Galaxy A60 (ca. 300€, CN 250€) | Galaxy A50 (270€) | |
Display | 6,7 Zoll, AMOLED, Full HD+ 1080×2400 Pixel, 20:9, Waterdrop Notch | 6,3 Zoll LCD, Full HD+ 1080×2340 Pixel, 19,5:9, Loch Notch | 6,4 Zoll AMOLED, Full HD+ 1080×2340 Pixel, 19:9, Waterdrop Notch |
Prozessor | Snapdragon 675 Octa-core (4×2.0GHz, 4×1.7GHz), Adreno 612 GPU | Snapdragon 675 Octa-core (4×2.0GHz, 4×1.7GHz), Adreno 612 GPU | Exynos 9610, Octa-Core (4×2.3GHz Cortex-A73, 4×1.6GHz Cortex-A53), Mali-G72 MP3 GPU |
RAM | 6GB | 6GB | 4/6GB |
Rückkamera | Hauptkamera: 32MP, f/1.7Dual-Kamera 1: 8MP Ultraweitwinkel, f/2.2
Kamera 3: Tiefensensor, 5MP f/2.2 |
Hauptkamera: 32MP, f/1.7Dual-Kamera 1: 8MP Ultraweitwinkel, f/2.2
Kamera 3: Tiefensensor, 5MP f/2.2 |
Hauptkamera: 25MP, f/1.7 Dual-Kamera 1: 8MP Ultraweitwinkel, f/2.2
Kamera 3: Tiefensensor, 5MP f/2.2 |
Selfie-Kamera | 32MP, f/2.0 | 16MP, f/2.0 | 25MP, f/2.0 |
Speicher | 128GB, microSD slot (Speicher erweiterbar bis 512GB) | 64 / 128GB, microSD slot (Speicher erweiterbar bis 512GB) | 64GB, microSD slot (Speicher erweiterbar bis 512GB) |
Software | Android 9 Pie, Samsung One UI 1.1 | Android 9 Pie, Samsung One UI 1.1 | Android 9 Pie, Samsung One UI 1.1 |
Akku | 4,500 mAh, Schnelllade-Technik mit 25 Watt | 3,500 mAh, Schnelllade-Technik mit 15 Watt | 4,000 mAh, Schnelllade-Technik mit 15 Watt |
Konnektivität | 4G LTE, Bluetooth 5.0, Wi-Fi a/b/g/n/ac, USB Type-C, 3,5mm Kopfhörer, dual SIM | 4G LTE, Bluetooth 5.0, Wi-Fi a/b/g/n/ac, USB Type-C, NFC, dual SIM | 4G LTE, Bluetooth 5.0, Wi-Fi a/b/g/n/ac, USB Type-C, 3,5mm Kopfhörer, dual SIM |
Maße | 164.3 x 76.7 x 7.9 mm, 183g | 155.3 x 73.9 x 7.9 mm, 168g | 158,5×74,7×7,7 mm, 186g |
Biometrische Entsperrung | Face-Unlock, In-display fingerprint | Face-Unlock, Fingerabdrucksensor hinten | Face-Unlock, in-display fingerprint |
Design und Verarbeitung
Mit seinen 6,3 Zoll Bildschirmdiagonale ist das Samsung A60 so groß wie die meisten Smartphones derzeit. Die genauen Maße sind 155.3 x 73.9 x 7.9 mm bei angenehmen 168g auf der Waage. Das liegt zum einen an dem kleinen 3500mAh Akku und zum anderen am Material, denn auch beim diesem Mittelklasse Smartphone von Samsung kommt beim Rahmen und Rückseite lediglich Kunststoff zum Einsatz.
Bei den Farben hat man die Wahl zwischen Schwarz, Orange und Hellblau. Sie alle setzen auf eine leicht schillernde Rückseite, je nach Blickwinkel. Unsere schwarze Version ist eigentlich recht schick, nicht übertrieben und geht leicht ins Dunkelblaue.
Die Front wird zum größten Teil vom Display eingenommen und das Glas geht leicht gerundet in den Rahmen über. Bis auf das 5mm große Kinn unten hat Samsung die Ränder am A60 mit 2,5mm links und rechts sowie 3mm oben auch recht schmal gehalten. Die Loch Notch misst 4,3mm im Durchmesser und ist ca. 2mm vom Rand entfernt.
Am Rahmen findet sich oben ein einzelnes Mikrofon zur Geräuschunterdrückung, links liegt der SIM-Slot, in den sich entweder zwei Nano SIM Karten oder bei Bedarf statt der zweiten SIM eine MicroSD-Karte zur Speichererweiterung einsetzen lassen. Der Slot ist nicht ganz bündig mit dem Rahmen und eine Erhöhung ist sichtbar. Rechts liegen die drei Android Bedientasten, Powerbutton und eine Lautstärkewippe, die leider auch aus Kunststoff bestehen und dazu noch sehr laut klicken. Der Druckpunkt ist recht fest. Zum Glück verzichtet Samsung auf einen extra Bixby-Button.
An der Unterseite des Rahmens fällt natürlich erstmal auf, dass hier der 3,5mm Klinkenanschluss fehlt, an dem Samsung doch länger als andere Hersteller festgehalten hat. Stattdessen ist hier nur ein USB-C Anschluss, Mono-Lautsprecher und Mikrofon.
Und nun Achtung, zweite Besonderheit: das Samsung A60 ist das zweite Samsung Smartphone ohne Lautsprecher für das Ohr. Stattdessen kommt die Screen-Vibrations-Technologie zum Einsatz, wie wir sie z.B. auch schon von Oppo, Vivo und dem A80 kennen. Viel Unterschied macht es im Endeffekt nicht, denn es funktioniert so gut, dass es gar nicht auffällt.
Zwischenfazit: an der Verarbeitung und Handhabung gibt es für ein Mittelklasse Gerät es erstmal nicht viel zu Meckern. Das Samsung A60 liegt solide in der Hand und lässt sich zielsicher bedienen. An der Wahl der Materialien muss man aber doch den Finger erheben! Nur Kunststoff und die nervigen Buttons sorgen doch für einen schlechten Eindruck. Dazu kommt, dass die Rückseite sehr anfällig gegenüber Kratzern ist. Wenigsten sind der Look und das Full Screen Design sehr modern.
Display
Das Infinity-O Display zieht nun auch zum ersten Mal in die Mittelklasse ein, nur nicht mit dem bekannten AMOLED Panel: Das Samsung A60 kommt mit einem 6,3 Zoll großen IPS Display samt Loch Notch. AMOLED hätte es schon sein dürfen, denn sogar das deutlich schwächere Galaxy A40 darf sich damit schmücken. Nichtsdestotrotz ist die Auflösung mit Full HD+ bei 2340 x 1080 Pixel anständig hoch und die Bildpunktdichte von 409 PPI völlig ausreichend. Dank des 19.5:9 Formates ist für mich das Display noch schmal genug, aber es steht auch ein Einhandmodus zur Verfügung. Der Touchscreen registriert bis zu 10 Punkte gleichzeitig und Eingaben werden auch gewohnt schnell umgesetzt. Die maximale Helligkeit liegt bei 590 cd/m², wobei man sich bei voller Sonneneinstrahlung schon ein etwas helleres Display wünscht, aber alles noch im Rahmen. Durch was das Display geschützt wird, findet sich namentlich nicht, aber der Behandlung mit einem Schlüsselbund übersteht das Glas ohne Schäden. Außerdem hat auch unsere China Version schon Widevine L1 an Bord.
Persönlich finde ich die Loch Notch ja nicht schlecht – hat mir auch damals schon beim Honor View 20 gefallen, da der rausgeschnittene Platz einfach durch den Rand drumherum überspielt wird. Ein paar Probleme gehen allerdings schon mit einher. Zum einen leidet das IPS Display an dunklen Stellen / schlechter Ausleuchtung am Rand und nun eben auch rund um die Notch. Zum anderen vergrößert man bei der Oberfläche die Benachrichtigungsleiste oben unnatürlich fett. Das fällt zwar erst in Apps deutlich auf, passt aber nicht zum Full Screen Ideal.
Bedient wird das A60 entweder über die klassischen On-Screen-Tasten, wobei sich Zurück und Letzte Apps zum Glück auch vertauschen lassen, und alternativ ist auch Samsungs Gestensteuerung an Bord. Ich komme damit zwar nicht so zurecht, aber die Bedienungshilfen lassen sich auch komplett ausblenden, sodass man den Inhalt bis zum unteren Rand genießen kann.
Bei den Einstellungsmöglichkeiten bekommt man recht viel, wenn auch nicht alles, geboten. So ist natürlich ein terminierbarer Blaulichtfilter an Bord und sogar ein dunkles Theme lässt sich zeitgesteuert einschalten – das macht bei einem IPS Panel natürlich weniger Sinn als bei OLED. Dazu lässt sich festlegen, ob man alle Apps auf den Home Screens haben möchte oder einen App Drawer bevorzugt. Nicht einstellen lässt sich hingegen der Kontrast oder Farbgebung. Dieser ist zwar Samsung typisch hoch und wird auch durch das IPS Display gut rübergebracht, aber kommt nicht an ein A50 / A70 ran. Auch fehlt dem Samsung Galaxy A60 ein Always On-Display, ist ja auch ein LCD, und der Bildschirm leuchtet nur kurz auf, wenn eine Benachrichtigung eingeht. Da auch eine LED am Gerät fehlt, schauen Notification-Fanatiker in die Röhre – soll ja aber auch Nutzer geben, die sich nicht daran stören.
Zwischenfazit: Ein Downgrade ist das IPS Display auf jeden Fall und Samsung beraubt seine Mittelklasse damit seines besonderen Merkmales. Auch die schlechte Ausleuchtung steht negativ im Buche – da ist es mir dann egal, welche Form die Notch hat.
Leistung
Die meisten Samsung Smartphones hierzulande kommen mit dem hauseigenen Exynos Prozessor, während die gleichen Modelle außerhalb Europas stattdessen mit den besseren Qualcomm Snapdragon Chips ausgestattet sind. Aber das Samsung Galaxy A70 hat es bereits vorgemacht und kam auch in Deutschland mit dem Snapdragon 675, wie wir ihn aus dem Redmi Note 7 Pro oder Meizu Note 9 kennen. So auch das Samsung Galaxy A60, wobei dies in der Mittelklasse ja nicht so prägend ausfällt, wie bei den HighEnd Boliden.
Antutu (v9)Gefertigt ist der Snapdragon 675 im 14nm Verfahren, setzt sich aus vier Kyro 460 Gold und vier 460 Silver Kernen mit 4 x 2,0 GHz und 4 x 1,7 GHz zusammen. Und der Prozessor an sich performt sehr gut und sticht sogar den Snapdragon 710 in der Kategorie aus. Die Adreno 612 GPU mit 845 MHz ist hingegen etwas schlechter und hier eignet sich die Adreno 616 des SD710 etwas besser für Games.
Beim internen Speicher kommt lediglich eMMC 5.1 Speicher mit 6/64 oder 6/128GB zum Einsatz. Dieser erreicht 300 MB/s read und 209 MB/s write. Erweiterbar ist der interne Speicher via MicroSD um bis zu 512GB. Der Arbeitsspeicher scheffelt Daten mit 19 GB/s.
Die One UI von Samsung ist inzwischen deutlich schlanker geworden und in Kombination mit dem flottem Snapdragon 675 navigiert man auch flott durch das System und Apps. Hier und da merkt man zwar noch den Unterschied zwischen eMMC und UFS Speicher, aber für Mittelklasse Smartphone ist die Performance ziemlich gut. Aktuelle Spiele sind mit dem Samsung A60 ebenfalls kein Problem im Praxistest. Bei grafisch anspruchsvollen Spielen, wie PUPG und Asphalt, kann man ebenfalls noch mitmischen.
System – Samsung A60 mit One UI
Schon etwas her ist der Wechsel zu Samsungs neuer One UI: das neue System kommt schon deutlich moderner daher, dahinter steckt aber noch immer die typische Samsung Experience. Auf unserem Samsung Galaxy A60 ist im Grunde eine Global ROM installiert, denn wählt man einmal Deutsch als Sprache aus, fühlt es sich genau so an. Hierbei handelt es sich um die One UI Version 1.1 auf Android 9 mit dem Sicherheitspatch vom 1. Juni. Während des Testzeitraums kamen auch schon zwei Updates, sodass wir nun bei der Buildnummer PPR1.180610.011.A6060ZCU1ASG3 sind. Bis auf den Google Play Store sind auch bereits alle Google Dienste an Bord. So fügt man sich einfach ein Google Konto in den Einstellungen hinzu, lädt sich die aktuelle Google Play Store .apk herunter und nutzt das Samsung A60 wie jedes andere Android Smartphones. Google Play Protect ist dadurch auch schon aktiviert.
Vorinstalliert ist einiges an Bloatware, was sich aber rückstandslos deinstallieren und deaktivieren, im Falle der tollen Samsung Features, lässt. Am liebsten ist mir ja fast schon der Zwang zu Samsung Pay, das als Schaltfläche immer auf dem Homescreen angezeigt wird. Dies lässt sich unter den Einstellungen des Homescreen – Apps ausblenden zum Glück deaktivieren. Mit Bixby hat man zum Glück nicht ganz so viele Probleme: einfach abschalten, dass man ihn über doppeltes Drücken des Powerbuttons hervorholt, den Google Assistant festlegen und man ist Bixby erstmal los.
Kamera
Nicht nur beim Prozessor findet sich das Galaxy A70 wieder, auch die Kamera wird so im A60 übernommen. Den Vergleich mit dem Redmi Note 7 und Xiaomi Mi 9 findet ihr dort im Testbericht. Das Samsung A60 kommt mit einer Triple-Cam auf der Rückseite, aber einer schlechteren Selfiecam:
- Hauptsensor: 32MP, f/1.7
- Weitwinkelsensor: 8MP, f/2.2
- Tiefensensor: 5MP, f/2.2
- Selfiekamera: 16 MP, f/2.0
Nach dem Display ist die Kamera der schwerwiegende Schwachpunkt des Mittelklasse Smartphones. Zwar gelingt es Samsung spielerisch Tageslichtaufnahmen durch satte Farben und ausdrucksstarke Kontraste sowie viele Funktionen auf den ersten Blick sehr gut aussehen zu lassen, aber darunter knüpft die Triple Cam nicht an andere erfolgreiche Mittelklasse Smartphones an.
Standardaufnahmen bei Tageslicht: Hier kann das Samsung A60 definitiv seine Punkte sammeln, denn mit automatischem HDR und Szenenerkennung sind sie schön knallig. Aber nur auf den ersten Blick, denn die Aufnahmen leiden an Überbelichtung, sind etwas unscharf in den Ecken und die Details der Strukturen hinsichtlich des 32MP Sensor einfach zu gering. Bilder erhält man hier mit einer Auflösung von 4032 x 3024 Pixeln, was 12,2MP entspricht. Möglichkeit zur Umstellung findet sich keine.
Standardaufnahmen bei Nacht: in der Nacht darf man nur noch ganz wenig vom Samsung A60 erwarten. Hier rauschen die Bilder sehr stark, es wird wenig Licht eingefangen und ab und zu zeigt sich auch ein Fokusproblem. Leider wird es schon mit Einbruch der Dämmerung oder bei schlechtem Wetter immer schlimmer.
Weitwinkelsensor: Weitwinkelaufnahmen liegen im Trend und rechtfertigen die Triple Cam. Dabei ist der Sensor grundsätzlich immer etwas schlechter als der Hauptsensor, so auch beim Samsung Galaxy A60. Was hier aber entsteht, ist schon eine kleine Katastrophe! Die Ränder sind dermaßen unscharf, als hätte man hier den Fake Bokeh Effektring drübergelegt – und wir reden hier von keinem kleinen Teil des Bildes. Auch sind Aufnahmen mit wenig Licht auch hier kaum brauchbar.
Bokeh / Portraits: Bokeh-Aufnahmen gelingen gut mit dem A60: sowohl Personen als auch Objekte werden sicher erkannt, außer man ist zu nah am Objekt dran. Die Trennung geschieht noch etwas kantig, aber dafür lässt sich auch der Unschärfe-Grad wählen. Da wir uns hier lediglich auf das Motiv in der Mitte konzentrieren, ist auch die Detailzahl gut.
Selfiekamera: Bei der Frontkamera kommt ein anderer Sensor zum Einsatz als beim Galaxy A70 und A50. Dieser hat nur 16MP, was in erster Linie in weniger Details resultiert. Ansonsten sind die Selfies ganz brauchbar, man muss nur aufpassen, den Beauty Filter auszustellen. Die Frontkamera neigt übrigens zur Überbelichtung, sodass Selfies im Freien zu weiß werden. Wenigsten lässt uns die Selfiecam ein paar Details des Hintergrundes übrig. Auf Wunsch sind die auch weg, durch Selfie-Bokehs. Positiv ist der Weitwinkeleffekt der Frontkamera, mit dem man mehr der Szene einfangen kann.
Videos: Videos nimmt das Samsung A60 mit bis zu 4K / 30fps auf, alternativ sind auch 1080p / 60fps möglich, wenngleich erst bei 1080p / 30fps stabilisiert wird. Dies geschieht lediglich über den EIS der Software, was kaum funktioniert. Videos sind immer noch verwackelt. Lediglich der Weitwinkelsensor beherrscht die Stabilisierung, wobei hier die Probleme der normalen Weitwinkelaufnahmen vorhanden sind: unscharfe Ränder.
Schon besser als ein älteres Flagship?
Am Ende ein kurzer Vergleich zu einem zwei Jahre altem Flagship: auch wenn die Kamera des OnePlus 5 damals noch nicht auf höchstem Niveau war, gelangen trotzdem gute Aufnahmen. Ganz daran anknüpfen kann das Samsung A60 noch nicht: gerade Details und Strukturen sind beim reinzoomen noch ein Stück zerrupfter, dafür überspielt man das mit einem hohen Kontrast und knalligen Farben. Trotzdem auch hier ziemlich gut, wie die Mittelklasse aufgeholt hat!
Fazit zur Kamera: Befindet man sich auf bestem Terrain, also viel Licht und dankbare Motive mit vielen Farben, dann zaubert die Software von Samsung schon mehr aus dem 32MP Sensor, als dieser eigentlich kann. Schon in der Dämmerung wird deutlich, wie minderwertig der Sensor ist und von Nachtaufnahmen darf man gar nicht anfangen. Auch sind die anderen beiden Sensoren, bzw. Dual Cam ist ja eigentlich Standard, der Weitwinkelsensor zwar ganz nett, aber die Bildqualität ist noch schlechter. Auch bei anderen Disziplinen wie dem Auto-Fokus, Selfies oder Videos schneidet man einfach schlechter ab, als wir es aus der Mittelklasse gewohnt sind.
Schon das Galaxy A70 schnitt bei der Kamera schlecht ab, da das Samsung A60 etwas weniger kostet, kann man es ihm ein bisschen mehr verzeihen.
Konnektivität
In den SIM Slot des Samsung Galaxy A60 passen bei Bedarf zwei Nano SIM Karten (Hybrid Slot) und es lassen sich auch beide gleichzeitig für LTE nutzen. Während des Testzeitraums hatte ich persönlich keine Probleme mit dem Empfang, auch wenn dieser gut 10 bis 20% schlechter ist als gewohnt. Von der Kunststoffrückseite kann es gefühlt nicht wirklich profitieren. Da unser Samsung A60 aus China kommt, fehlt auch LTE Band 20 – in einer möglichen Global Version ist dieses dann natürlich an Bord:
- 3G WCDMA: B1 (2100), B2 (1900), B5 (850), B8 (900), BC0 (800)
- 4G FDD LTE: B1 (2100), B3 (1800), B5 (850), B7 (2600), B8 (900)
- 4G TDD LTE: B34 (2010), B38 (2600), B39 (1900), B40 (2300), B41 (2500)
Wie schon angesprochen, telefoniert es sich gut mit dem Samsung Galaxy A60: dass ein Ohrlautsprecher fehlt, merkt man gar nicht und Störgeräusche werden ebenfalls anständig herausgefiltert. Das Samsung A60 unterstützt außerdem schon von Haus aus VoLTE und VoWiFi.
An kabellosen Konnektivitätsstandards findet sich noch WiFi im ac Standard mit Dual Band (2.4 & 5 GHz), wobei der Empfang hier lediglich normal ist und nicht von der Kunststoffrückseite profitiert. Bluetooth 5.0 ist beim A60 ebenso an Bord wie NFC. Hierfür muss man zwar erstmal von Samsung Pay auf Google Pay umstellen, dann lässt es sich aber auch mit dem Smartphone zahlen.
Die Standortbestimmung klappt im A60 über GPS, AGPS, GLONASS, Galileo, BDS und wird durch einen elektronischen Kompass unterstützt. Die Navigation macht weder im Auto noch auf dem Rad Probleme und führte sicher ans Ziel. Die Genauigkeit liegt bei 4m und der vollständige Fix dauert ca. 30 Sekunden.
Zur biometrischen Entsperrung steht ein klassischer Fingerabdruck Sensor auf der Rückseite zur Verfügung sowie Face Unlock über die Frontkamera. Außer, dass der Fingerabdrucksensor sich nicht so leicht erfühlen lässt, gibt es an ihm nichts auszusetzen. Die Entsperrung klappt zielsicher und schnell – nicht auf Flagship Niveau, aber besser als bei den günstigen In-Display-Sensoren. In circa einer Sekunde landet man so auf dem Homescreen. Face Unlock wird über die Frontkamera realisiert und klappt bei genügend Licht ebenfalls zufriedenstellend und dauert nur einen Moment länger als mit dem Fingerprintreader.
An der Unterseite befindet sich ein einzelner Lautsprecher zur Medienwiedergabe. Dieser gehört zwar nicht zu den Besten, aber reicht für ein YouTube Video zwischendurch schon aus. Gut ist die Lautstärke, schon 50% reichen locker aus. Den 3,5mm Klinkenanschluss hat Samsung beim Galaxy A60 gestrichen, sodass Kopfhörer entweder kabellos über Bluetooth oder einen USB-C-Klinkenadapter angeschlossen werden. Statt einem Adapter legt man leider InEar-Kopfhörer bei, die nicht gerade gut klingen. Ansonsten hat man für den Sound Dolby Atmos, Equalizer und Soundbooster an Bord, die einen guten Klang erzeugen. Über Bluetooth wird auch apt-X unterstützt.
Akku
Das Samsung Galaxy A60 hat einen 3500mAh Akku an Bord und erreicht damit auch im Alltag gut nutzbare Werte. Das System verbraucht im Standby mit aktiviertem Flugzeug-Modus gerade mal 2% in 12 Stunden und unterm Tag erweist sich auch der Snapdragon 675 als genügsamer Kumpane. So kam ich während der Testzeit auf gute 5 Stunden Display On Time bis 20% Restakku, komplett leer gepresst sind es knapp 6 Stunden. Das passt zwar nicht ganz zu den 9:23 Stunden im PC Mark Akkubenchmark, sollte aber für die meisten Nutzer voll ausreichen. Vorsicht geboten ist unter Volllast: bei höherer Prozessorauslastung und voller Displayhelligkeit bekommt man das Galaxy A60 auch schon in gerade mal 3 Stunden komplett geleert.
Akkulaufzeit Einheit: StdGeladen wird ebenfalls relativ flott – nach Samsung Maßstäben zumindest ?: es liegt ein Netzteil mit maximal 9V / 1.67A bei. Mit den 15 Watt lädt man in 20 Minuten von 0 auf 30%, in 45 Minuten auf 60% und nach einer Stunde sind es 82%. Vollgeladen ist das A60 nach 1 Stunde und 40 Minuten. Dabei wird auch Power Delivery als Advanced Charging erkannt. Praktisch, wenn man unterwegs die entsprechende Powerbank nutzen möchte.
Testergebnis
An sich hat das Samsung Galaxy A60 mit dem Snapdragon 675, der umfangreichen One UI – wenn man es denn mag – und dem vollflächigen Display ja seine Vorteile. Dann fangen aber auch schon die Kompromisse an: zwar eine Triple Cam mit vielen Funktionen und passabler Bildqualität, die aber im Vergleich mit der Konkurrenz ihre Schwächen hat. Beim Display setzt man auf ein IPS Panel. Bei der Konnektivität hat man zwar das volle Programm, nur trotz der Samsung-Tradition nun ohne 3,5mm Klinke. Und das Gehäuse hätte ruhig etwas hochwertiger sein können! Ganz ehrlich, das Samsung Galaxy A50 ist einfach das bessere Samsung Mittelklasse-Smartphone.
Preislich finden wir uns halt auf dem gewohnten Samsung-Niveau wieder und man zahlt deutlich mehr, als bei den Herstellern aus China. Über 250€ lohnt sich das Gerät keinesfalls, denn hier bekommt man schon das deutlich bessere Xiaomi Mi 9T. Erwischt man es im Angebot für 210€, kriegt man die Samsung-Erfahrung samt einem flotten Prozessor – aber auch dann muss man auch wirklich auf Samsung abgesehen haben.
Im Test zeigt sich nun mal, dass es für den Preis bei der Konkurrenz mehr Leistung, schönere Displays, mehr Bildqualität und eine deutlich bessere Akkulaufzeit gibt. Hier kann man, wie schon so oft, das Redmi Note 7 nennen, das fast nur die Hälfte kostet. Auch das Realme 3 Pro oder Meizu Note 9 schlagen in die selbe Kerbe. Im selben Preisbereich ist hingegen das Xiaomi Mi 9T die Empfehlung in der Displaygröße – oder eben das schon etwas ältere Pocophone F1.
Preisvergleich
Newsletter bestellen
Hol Dir die neuesten Infos zu Chinahandys und Gadgets direkt ins Postfach!
Bei einem Gerät für 300€ ist der Snapdragon 675 also ein Pro Argument und bei einem 350€ Gerät (A70), das ein wesentlich größeres und besseres Display, eine Klinke und nen riesigen Akku zusätzlich bietet, ist er ein Contra Argument?
Das erschließt sich mir nicht so ganz.
Hi Philipp, die Pro und Contra Argumente sind unabhängig voneinander(?). Also auch wenn das Display gut ist, kann ja trotzdem der Prozessor nicht der Preisklasse entsprechen und als Contra aufgelistet werden.
Das A70 hatten wir im Test als es noch 400€ kostete – das steht direkt in der Einleitung und auch im Fazit ? Das A60 kostet gerade 210€, normal so 250€ – News zur Global Version finden sich leider immer noch nicht.
Beste Grüße
Deshalb kann ich Artikel ohne Datum nicht leiden! Sie stehen in keiner Verbindung zur Zeit und können nachträglich nicht mehr korrekt interpretiert werden.
Hallo, das Datum steht meist ganz oben – wie auch hier: “Getestet von Erik Zürrlein am 17. August 2019”. Beste Grüße
Sehr fragwürdiger Test. Warum bekommt das Redmi Note 7 bei Leistung und System 100% und das A60 nur 80 bei gleicher Leistung. Auch das Display ist 10% schlechter. Warum? Beide Display sind IPS und haben Schatten, Helligkeit ist auch gleich.
Für mich nicht nachvollziehbar, warum. Das klingt schon sehr Xiaomi gutmütig
Ganz einfach:
Die Prozentangaben sind nicht absolut (was ich eigentlich besser fände, da man so wirklich alle Handys einfach miteinander vergleichen könnte), sondern immer bezogen auf die Kategorie, in der sich die Modelle befinden.
Heißt in Bezug auf das Redmi Note 7, dass es preislich eine Kategorie tiefer liegt und für das Geld dann insofern deutlich mehr bietet als das von Samsung.
Es ist einfach nicht von der Hand zu weisen, dass hauptsächlich Apple und Samsung unverschämt teuer sind und bei Preis/Leistung gnadenlos abstinken (gerade bei den Flagships)!
Hallo acehunter, deine Frage ist berechtigt. Persönlich nehme ich die Tests auf Chinahandys nicht mehr ganz ernst. Der Fade Beigeschmack Xiaomi ist hier immer vorne dabei und wird bevorzugt, habe ich schon seit ner Weile. Nach 3 Xiaomi Handys, die ich nach dem Lesen von Testberichten hier gekauft habe, habe ich nun einen Versuch gestartet und mir ein Samsung (mein allererstes wohlgemerkt) gekauft. Und hier sogar das günstigste das es gibt. Ein Samsung Galaxy A20e. Und jetzt muss ich sagen das die Tests hier noch mehr durch den Raster fallen. Das Samsung funktioniert in vielen Belangen einfach besser wie die… Weiterlesen »
Das ist bei Xiaomi seit einigen Monat Standard. Man bringt gefühlt unfertige Beta Software als Stabile heraus, weil man ständig neue Geräte veröffentlicht. Es gibt immer wieder nervige Bugs, die wirklich monatelang einfach gar nicht beachtet werden.
Ich finde ja gut, dass hier bei CH.net die Geräte lange getestet werden und nicht nur gefühlt sofort wie bei Chip oder ähnlichem. Aber ich finde MIUI hat sich nicht gerade zum besseren entwickelt. Die ehemals grausame TouchWiz Oberfläche von Samsung ist durch OneUI mittlerweile deutlich besser.
Hallo! Das Problem der fehlenden Benachrichtigung(en) bei WA habe ich auch bei allen Xiaomis gelegentlich. Sehr störend, wenn es wirklich mal etwas wichtiger ist.
Hi, welche Fragen gibt es denn noch zum Test? Wie es schon geschrieben wurde: die Prozentangaben beziehen immer den Preis zum Testzeitpunkt mit ein. Absolute Zahlen wären leider recht kompliziert umzusetzen, aber wir haben schon eine Lösung um dem ein bisschen entgegen zusteuern. Das Samsung A60 kostet so zwischen 210 und 250€ in China, je nach Angebotslage. Die Global Version hab ich persönlich mal auf 300€ geschätzt, aber News finden sich leider keine. Das sind halt schon gut ein paar Prozent Unterschied was den Preis betrifft im Vergleich zum Redmi. Bei Leistung und System hat mich zum einen die Preis… Weiterlesen »
Was mir bei Samsung Modellen der unteren Preisregion schon mehrfach auffiel: Optisch machen sie etwas her. Die Oberfläche lässt sich mit bunten Themes aus dem Galaxy Store ordentlich aufhübschen, die Fotos bei Tag wirken frisch und scharf. Auch das Äußere des Smartphones wirkt modern und gut gestylt.
Mankos, die erst nach längerem Betrieb auffallen, sieht man auf den ersten Blick gerade NICHT: Schwacher Akku, kratzanfällige Materialien, zu wenig Helligkeitspotenzial für Outdoorbetrieb, fehlende Notification-LED (ja… ich bin der erwähnte Fanatiker^^).