CPU | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | Adreno 740 |
Display | 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | MyOS - Android 13 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 64 MP + 64MP (dual) + 50MP (triple) |
Frontkamera | 16 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 4, 5, 7, 8, 20, 34, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 8, 28, 41, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 228 g |
Maße | 163,9 x 76,3 x 8,9 mm |
Antutu | 1271135 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Nubia |
Getestet am | 21.05.2023 |
Inhaltsverzeichnis
ZTE richtet in diesem Jahr seine Axon Ultra Serie neu aus und schneidert das Gerät auf die Ansprüche von Business-Kunden zurecht. Dieser Entscheidung fiel unter anderem das altbekannte Markenzeichen der Ultra-Serie zum Opfer: die Kamera unter dem Display! Dieser Schritt ist ein weiterer Nagel im Sarg der Vollbild-Smartphones. ZTE reiht sich damit in die Riege der Hersteller ein, deren Innovationsgeist in diesem Bereich versiegt ist. Nach aufschiebbaren Smartphones und ausfahrbaren Frontkameras gibt man sich nun wieder mit der Notch oder dem Punch-Hole zufrieden. Das erwartet man ebenfalls von den Konsumenten. Wer sich jedoch an ein ununterbrochenes Display gewöhnt hat und den Import aus China nicht scheut, hat nun eine Alternative. Das Z50 Ultra von ZTE’s Tochterunternehmen Nubia hat die Kamera unter dem Display in der nunmehr vierten Generation verbaut und positioniert sich somit als geistiger Nachfolger des ZTE Axon 40 Ultra auf dem Markt. Ob das Nubia Z50 Ultra seinen Erwartungen gerecht wird, erfahrt ihr im Test.
Lieferumfang des Nubia Z50 Ultra
Neben dem Smartphone und den üblichen Papieren legt Nubia eine durchsichtige Smartphone-Hülle mit in die Packung. Diese bedeckt die Rückseite und die Ecken. An diesen ragt das Hartplastik gut einen Millimeter über das Display hinaus. So wird trotz des minimalistischen Designs jederzeit ein direkter Kontakt des Geräts mit ebenen Oberflächen verhindert. Zudem sind eine SIM-Nadel, ein (chinesisches) 80 Watt Netzteil und ein 100 Zentimeter langes Ladekabel (USB-C auf USB-C) im Lieferumfang enthalten. Im Gegensatz zu anderen großen Herstellern geizt Nubia beim Z50 Ultra also nicht mit Zubehör. Lediglich eine ab Werk angebrachte Displayschutzfolie fehlt.
Design und Verarbeitung
Das Nubia Z50 Ultra ist in drei Farbtönen erhältlich. Wer zur Extravaganz neigt, ist mit der Sonderedition “Starry Night” gut beraten. Deren Rückseite ist Van Goghs berühmtem Gemälde “Sternennacht” nachempfunden und ein wahrer Blickfang. Zudem stehen auf dieser Variante des Geräts exklusive Wallpaper zur Auswahl, die dem Zeichenstil des Künstlers nachempfunden sind. Als dezente Alternativen sind außerdem die Farben Schwarz und Grau wählbar. Für unseren Test steht uns die graue Version des Z50 Ultra zur Verfügung. Mit Abmessungen von 163,9 x 76,3 x 8,9 Millimeter ist das Gerät alles andere als zierlich und macht damit einem Samsung Galaxy S23 Ultra (163,4 x 78,1 x 8,9 Millimeter) Konkurrenz. Im Gegensatz zum Galaxy zeigt das Nubia allerdings Kante. Ästhetische Abrundungen gehören nicht zum Design des Nubia Z50 Ultra. Hält man dieses in Händen, spürt man den Übergang vom Rahmen zur Rückseite deutlich. Mit seinem Gewicht von 228 Gramm liegt das Gerät zudem angenehm schwer in der Hand. Das liegt nicht zuletzt am massiv wirkenden Aluminiumrahmen des Smartphones.
Dieser wird an jeder Seite von zwei Antennenstreifen unterbrochen. Rechts befinden sich zudem der Powerbutton in klassischem Nubia-Rot, die Lautstärkewippe und ein Slider, dem eine spezifische Funktion zugeordnet werden kann. Am oberen Rand sind ein Infrarotsender, einer der Stereo-Lautsprecher und ein Mikrofon verbaut. Unten am Smartphone befinden sich der USB-C 3.0 Anschluss, der zweite Lautsprecher im Bunde sowie ein weiteres Mikrofon. Außerdem findet sich dort der SIM-Schacht, der Platz für zwei SIM-Karten bietet. Die Rückseite des Nubia Z50 Ultra besteht aus matt glänzendem Glas, welches optisch an Metall erinnert. Lediglich der obere Teil dieser wurde spiegelnd gehalten. Der Bereich zieht sich über die gesamte Breite und teilt das große Kameramodul vertikal in der Mitte.
Dieses hebt sich um 3 Millimeter vom Gehäuse ab und zwei der Kameralinsen sind ebenfalls rot akzentuiert. Die Verarbeitung des Nubia Z50 Ultra ist über jeden Zweifel erhaben. Das Display und die Rückseite sind sauber in den Rahmen gefasst. An den Kanten sind die Übergänge zwischen den Materialien derart fließend, dass der Begriff “Spaltmaße” völlig fehl am Platz wäre. Nubia hat mit seinen Entscheidungen für das Design des Z50 Ultra einen sprichwörtlichen Spagat geschafft. Einerseits wirkt das Smartphone durch seine Front, die quasi nur aus Display besteht, elegant genug für jedes Business Meeting. Andererseits erweckt das Smartphone den Eindruck eines Werkzeugs, das robust gebaut wurde, um im Alltag verwendet zu werden.
Insgesamt sind Design und Verarbeitung zweifellos auf Flaggschiff-Niveau. Das Nubia Z50 Ultra wirkt einfach nur edel! Durch seine schiere Größe und das kantige Design ist das Smartphone allerdings kein Handschmeichler. Mit kleineren Händen (und Hosentaschen!) dürfte sich der Alltag mit dem Gerät herausfordernd gestalten.
Display des Nubia Z50 Ultra
Bevor ich genauer auf die Spezifikationen des Displays eingehe, muss ich Nubias Design angemessen würdigen. In der vierten Generation liegt die Kamera erstaunlich gut unter dem Bildschirm versteckt und ist im Alltag quasi unsichtbar. Lediglich auf den unteren Helligkeitsstufen fällt eine bleiche Stelle auf dem Bildschirm auf. Und selbst diese ist um ein Vielfaches dezenter als eine Notch oder eine Punch-Hole-Notch. Vor allem beim Medienkonsum wirken Bildinhalte auf dem Nubia Z50 Ultra einfach makellos. Zudem gilt das Gerät mit diesem Feature hier in Deutschland als absoluter Exot. Während des Testzeitraums wurde ich des Öfteren auf das “Fehlen” meiner Frontkamera hingewiesen und habe mit der Antwort, dass diese sich unter dem Display befände, stets ein überraschtes Staunen geerntet. Zwar gewöhnt man sich abseits des Z50 Ultra sehr schnell wieder an die gute alte Punch-Hole-Notch, jedoch bleibt die Frage, warum sich hier der Mensch an die Technik anpassen muss und nicht umgekehrt.
Abseits dieser Besonderheit kann sich der Bildschirm des Nubia Z50 Ultra im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Mit einer Diagonale von 6,8 Zoll und einer Auflösung von 2480 x 1116 (FHD+) kommt das Display mit seinem Format von 20:9 auf solide 480 Pixel pro Zoll. Geräte mit WQHD-Auflösung bieten hier theoretisch ein noch schärferes Bild. Sofern man jedoch nicht beabsichtigt, das Smartphone als VR-Bildschirm zu verwenden, dürfte dieser Unterschied in der Praxis nicht auffallen. Die fehlende LTPO-Technik sollte sich jedoch zumindest leicht auf den Energiehunger des Smartphones auswirken. Das Nubia wechselt die Bildwiederholrate lediglich auf 60 oder 120 Hertz. Aktuelle Displays takten die Bildfrequenz auch gerne mal auf 10 Hertz herunter. Die Helligkeit lässt sich manuell oder automatisch vom Smartphone regulieren. Der maximale Wert soll dabei 1500 Lux betragen. Diese können wir mit unseren Messungen von 1300 Lux mit eingestellter Autohelligkeit nicht ganz bestätigen. Manuell lässt sich die Helligkeit auf maximal 1000 Lux festlegen.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxFilme und Serien diverser Streaming-Anbieter werden dank Widevine L1 Zertifikat in bester Auflösung wiedergegeben. Systemseitig lassen sich die Farbintensität des Bildes in drei Modi (Colorful, Standard, Soft) und die Farbtemperatur variabel anpassen. Zur Anzeige von Benachrichtigungen und der Uhrzeit dient ein Always-On-Display (AOD). Die Ränder um das Display gibt Nubia mit 1,48 mm an, rechnet dabei aber nur den schwarzen Rahmen um das Display mit ein und nicht den Aluminiumrahmen. Real messen die Ränder oben und an den Seiten 2,5 und der untere Rand 3,5 Millimeter. Gleichwohl sind die Abmessungen beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es sich um kein Curved-Display handelt. Der Fingerabdruckleser unter dem Bildschirm ist mit einer Entsperrzeit von einer Sekunde ausreichend schnell und dermaßen akkurat, dass fast nie mehr als ein Versuch benötigt wird, um das Smartphone zu entsperren.
Leistung
Ganz im Sinne des Begriffs “Ultra” hat Nubia das Gerät mit dem aktuellsten Prozessor von Qualcomm bestückt. Der Snapdragon 8 Gen 2 wird im 4-Nanometer-Prozess gefertigt und besteht aus vier Clustern:
- ein Cortex-X3 Prime-Core, max. 3,2 GHz
- zwei Cortex-A715 Cores, max. 2,8 GHz
- zwei Cortex-A710 Cores, max. 2,8 GHz und
- drei Cortex-A510 Cores, max. 2 GHz.
Zudem ist Qualcomms neue Adreno 740 GPU auf dem Chip verbaut. Eigenen Angaben zufolge hat Nubia außerdem das Kühlsystem optimiert. Dieses Setup qualifiziert das Nubia Z50 Ultra trotz seines relativ günstigen Preises für die Riege der derzeit leistungsfähigsten Smartphones auf dem Markt.
Antutu (v9)Und tatsächlich “fliegt” das Z50 Ultra regelrecht durch die Tests und kann sich gegen die Konkurrenz von Vivo, Samsung und Xiaomi behaupten. Lediglich der derzeitige Spitzenreiter, das Asus ROG Phone 7 Ultimate, liegt im Antutu Benchmark mit merklichem Abstand vor dem Gerät. Nichtsdestotrotz können sich die Ergebnisse der Benchmarks sehen lassen.
Hinsichtlich des verbauten Speichers stehen 8/256 GB, 12/256 GB, 12/512 GB und 16 GB/ 1 TB zur Auswahl. Hierbei setzt Nubia mit LPDDR5x-RAM und UFS 4.0 Speicher auf die aktuellsten Standards. Der Arbeitsspeicher kann um bis zu 12 GB des Festspeichers erweitert werden, wovon wir aber abraten (Mehr erfahrt ihr in diesem Artikel). Im Speichertest von AndroBench fährt der UFS-Speicher des Nubia Z50 Ultra ein ordentliches Ergebnis von 3578 MB/s in der Lese- und 2743 MB/s in der Schreibrate ein. In der Praxis machen sich die aktuellen Speicher-Standards bemerkbar. Apps installieren quasi sofort und werden auch nach längerer Inaktivität blitzschnell wieder aus dem Arbeitsspeicher geladen.
System des Nubia Z50 Ultra
„Blitzschnell“ ist allgemein ein passender Begriff für die Bedienung des Nubia Z50 Ultra. Auf dem Gerät arbeitet MyOS 13 auf Basis von Android 13. Nubia hat das System um einige nützliche Features ergänzt. Mit “Z-Assistant” stellt man ein Tool zur Verfügung, in dem fast alle Möglichkeiten zur Verwaltung und Optimierung des Smartphones übersichtlich zusammengefasst werden. Dem bereits genannten “Smart Switch” kann über die Einstellungen eine Auswahl an Funktionen zugeordnet werden. So lässt sich über diesen die Kamera starten, das Soundprofil auf Stumm oder Vibration wechseln oder Nubias “Gamespace” starten. Nützlich ist außerdem die Möglichkeit, in den Display-Einstellungen die Pixel über der Frontkamera direkt anzusteuern und deren Helligkeit und Farbton zu verändern. Je nach Gusto kann der Sensor dadurch angezeigt oder noch besser kaschiert werden. Das System zeigt sich flüssig in seiner Bedienung und Eingaben und Gesten werden praktisch sofort umgesetzt. Während des Testzeitraums wurde ein Update zum Beheben kleinerer Bugs im System bereitgestellt. Das Sicherheitsupdate ist vom Januar 2023. Während des Testens traten weder Abstürze von Apps noch anderweitig unerwünschtes Verhalten der Software auf. Nubia ist darüber hinaus überaus kulant mit vorinstallierten Apps. Sogar viele Systemapps lassen sich löschen und mit der restlichen Bloatware lassen sich insgesamt 2 GB Speicher gewinnen.
Zu bedenken gilt, dass es sich beim Z50 Ultra um ein Importgerät handelt, was in Deutschland mit den typischen Einschränkungen einhergeht. Das Google Services Framework ist bereits vorinstalliert, muss in den Einstellungen unter “Apps” aber erst aktiviert werden. Der Playstore und Google’s GBoard (oder eine vergleichbare Tastatur) müssen im APK-Format heruntergeladen und installiert werden. Bei der Systemsprache hat man die Wahl zwischen Chinesisch und Englisch. Die meisten Apps unterstützen allerdings die deutsche Sprache problemlos. Benachrichtigungen auf dem Always-On-Display sind eingeschränkt und werden lediglich von Systemapps angezeigt. Erwähnenswert ist außerdem, dass sich kein alternativer Systemlauncher verwenden lässt. Android Auto und Wear OS sind ebenfalls nicht funktional. Während des Testzeitraums kam es des Öfteren vor, dass Apps erst nach einer De- und Reaktivierung des Google Service wieder nutzbar waren. Weder eine Anpassung der Berechtigungs- und Energieeinstellungen noch ein Update auf die aktuelle Version brachte Besserung.
Kamera des Nubia Z50 Ultra
Bei der Hauptkamera beerbt das Gerät das ZTE Axon 40. Die Brennweite des Sony IMX787 wurde auf 35 Millimeter angepasst. Hierdurch verringert sich die digitale Entfernung vom Objekt zur Kamera. In der Praxis zeigt sich das an einem kleineren Bildausschnitt im Vergleich zu anderen Smartphonekameras (der Standard liegt bei 26 Millimetern) bei gleicher Entfernung. So kann es vorkommen, dass in so mancher Situation zwei bis drei Schritte mehr Abstand zwischen Hauptkamera und Objekt benötigt werden, um dieses vollständig ins Bild zu bekommen. Auf der Habenseite glänzt der Hauptsensor durch eine viel natürlichere Tiefenschärfe, die Fotos ein phänomenales Bokeh verleiht. Insgesamt setzt sich das Setup aus den folgenden Sensoren zusammen:
- Hauptkamera: Sony IMX787, 64 MP, f/1.6, 35 mm, 1/1,73″, PDAF, OIS
- Zoom: Omnivision 64B, 64 MP, f/3.3, 85 mm, 1/2″, PDAF, OIS, 2,4x Zoom
- Ultraweitwinkel: Samsung ISOCELL JN1, 50 MP, 14 mm, 1/2,7″, PDAF, 116°
- Front: Omnivision OV16E10, 16 MP, f/2.0, 27 mm, 1/2,7″
Erwähnenswert ist zudem der Mehrkanal-Spektralsensor, der vom Ringblitz des Nubia Z50 Ultra umgeben wird. Dieser analysiert Lichtwellen und leitet anhand derer Informationen ab (Physiker sind herzlich eingeladen, mich in den Kommentaren zu korrigieren). Diese Informationen werden bei der Bildverarbeitung des Geräts verwendet, um für eine realistischere Farbwiedergabe und reduziertes Bildflackern zu sorgen.
Brennweite des Z50 Ultra in der Praxis
Vorweg ziehen wir einen Vergleich zwischen der Hauptkamera des Z50 Ultra und einem anderen Smartphone, um die Unterschiede der Brennweiten zu verdeutlichen. Für die Vergleichsbilder wurde das Oppo Reno 10X Zoom (25,7 mm Brennweite) herangezogen.
An den Rändern der Bilder tritt der Unterschied deutlich zutage. Das Oppo Reno 10X Zoom fängt nach allen Seiten hin deutlich mehr von der Szene ein. Das soll hier keinesfalls negativ ins Gewicht fallen, je nach Szenario können beide Kameras ihre Stärken ausspielen. Zudem lässt sich der Bildausschnitt schnell nachjustieren, indem der Abstand zwischen Kamera und Objekt manuell angepasst wird oder man wechselt auf den Ultraweitwinkel-Sensor. Dieser bietet mit 116 Grad Winkel mehr als genug Spielraum für weitläufige Bildinhalte. Falls im Gegensatz dazu die Hauptkamera einmal nicht nah genug am Geschehen sein sollte, lässt sich per Fingertipp auf die Telekamera wechseln. Per Shortcut lässt sich bequem auf 2,4- und 5-fache Vergrößerung umschalten. Per Pinch-To-Zoom ist außerdem fließend eine bis auf 30-fache Vergrößerung möglich. Im Folgenden sind die unterschiedlichen Zoomstufen des Nubia Z50 Ultra gegenübergestellt:
Nubia hat mit der farblichen Abstimmung der Sensoren gute Arbeit geleistet. Nur auf den zweiten Blick fallen kleine Unterschiede auf. Die Bilder der Telekamera wirken im Vergleich etwas kälter. Zudem hat die Ultraweitwinkelkamera zuweilen mit dem Kontrast zu kämpfen.
Tageslicht
Abseits seiner Besonderheit leistet der IMX787 ordentliche Arbeit. Die Fotos legen einen hohen Detailreichtum an den Tag. Sowohl im Zentrum als auch an den Rändern ist die Schärfe der Bilder exzellent und auch in schwierigen Lichtsituationen fängt die Kamera viele Details in den dunkleren Bereichen ein. Dabei übertreibt das Z50 Ultra weder im manuellen Modus noch mit KI-Unterstützung in der Sättigung der Bilder. Farben wirken realistisch und die Bilder decken sich mit der Wahrnehmung bloßen Auges.
Ultraweitwinkel
Der Samsung ISOCELL JN1 ist uns eigentlich aus Smartphones günstigerer Preisklassen wie dem Redmi 12C bekannt. Allerdings leistet bei der Fotografie mit dem Smartphone die Bildverarbeitung den entscheidenden Beitrag zur Qualität der Fotos. Das Nubia Z50 Ultra liefert hier ab und erzielt mit dem 50-Megapixel-Sensor beeindruckende Ergebnisse. Mit 116° ist der Winkel nicht der weiteste in der High-End-Riege, aber durchaus zu gebrauchen. Dafür wird die für Ultraweitwinkelsensoren typische Bildkrümmung hervorragend ausgeglichen. Nubia hat außerdem die Tendenz zur Unschärfe an den Bildrändern gut im Griff, lediglich der äußerste Bereich des Fotos wirkt etwas verwaschen. Im Vergleich zur Hauptkamera muss man kleine Abstriche in den Details und beim Kontrast hinnehmen. Abgesehen davon kann der ISOCELL JN1 erstaunlich gut mit dem IMX787 mithalten. Per Makrofunktion liefert der Sensor außerdem aus wenigen Zentimetern Entfernung gestochen scharfe Detailaufnahmen aus nächster Nähe. Als einzigen konkreten Kritikpunkt lässt sich anführen, dass gelegentlich Reflexionen von Lichtquellen auf den Fotos zu sehen sind. Allerdings ist die Kritik auf einem sehr hohen Niveau und letztlich stellt die Ultraweitwinkelkamera des Nubia Z50 Ultra eine gelungene Ergänzung zur Hauptkamera dar.
Telekamera
Die oben gezeigten Bilder wurden alle mit dem 5-fachen Zoom aufgenommen. Die Telekamera des Geräts besticht mit einem guten Kontrast und die Farbdarstellung passt zu den anderen Sensoren. Die Bilder sind detailreich und besitzen eine angemessene Schärfe. Dabei sind Aufnahmen bis zu einer 10-fachen Vergrößerung brauchbar. Trotz Stabilisierung ist es bei einer derartigen Vergrößerung schwierig, das Bild ruhig zu halten. Durch die kurze Auslösezeit des Nubia Z50 Ultra kam es trotzdem kaum zu verwackelten oder unscharfen Bildern.
Nachtaufnahmen
Nachts sind die Bilder grundsätzlich auf einem hohen Niveau. Der Gelbstich, der Joscha bereits beim ZTE Axon 40 Ultra aufgefallen ist, findet sich bei Kunstlicht auch in den Bildern des Nubia Z50 Ultra wieder. Haupt- und Telekamera lassen warmes Licht noch wärmer erscheinen. Die Ultraweitwinkelkamera ist davon ausgenommen und produziert farblich akkurate Aufnahmen. Ohne Nachtmodus hat die Kamera sichtlich Mühe, das Bildrauschen zu unterdrücken und es legt sich eine gewisse Unschärfe über das Bild. Bei aktiviertem Nachtmodus werden viele Details aus der Dunkelheit geholt und die Bilder gewinnen an Schärfe. Allerdings wird das Bild auch merkbar aufgehellt. Je nach Belichtung und Szene lohnt sich deswegen ein Abwägen, ob der Nachtmodus nötig ist, da Bilder ohne diesen oft stimmiger wirken.
Porträts
Bei Porträts aller Art kann die Kamera ihre Stärken voll ausspielen. Der Bokeh-Effekt wirkt mit der gewählten Brennweite von 35 Millimetern einfach natürlicher als die künstliche Unschärfe anderer Smartphones. Dabei wird die Aufmerksamkeit des Betrachters subtil auf das Objekt im Fokus gelenkt. Die Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund funktioniert dabei präzise, lediglich filigrane Details wie Fäden oder Haare werden oft nicht erkannt. In der Regel gilt das aber für Porträtaufnahmen anderer Smartphones ebenso. Im Test erwies sich das Nubia Z50 Ultra in dieser Rubrik als bestes Smartphone, das ich jemals in der Hand halten durfte! Zu einem ähnlichen Ergebnis kam bereits Joscha in seinem Test zum ZTE Axon 40 Ultra. Dort sind unter der Rubrik “Portraits” weitere Ergebnisse des Sensors zu finden.
Frontkamera
Im Gegensatz dazu lässt die Bildqualität der Kamera auf der gegenüberliegenden Seite des Geräts zu wünschen übrig. Auch in der vierten Generation liefert die Kamera unter dem Display wieder durchwachsene Ergebnisse. Allerdings muss man Nubia zugutehalten, dass sich die Bildqualität im Vergleich zum ZTE Axon 40 Ultra erneut leicht verbessert. In den richtigen Lichtverhältnissen geraten Fotos farblich akkurater und detailreicher als beim Vorgänger. Von der Qualität üblicher Frontkameras, auch im Budget-Bereich, ist man allerdings noch weit entfernt. Ansonsten dauert es eine gute Sekunde vom Drücken des Auslöseknopfs bis zur Aufnahme des Fotos. Wer die Angewohnheit hat, nach dem vermeintlichen Foto zu blinzeln, dürfte viele Bilder mit geschlossenen Augen in der Galerie vorfinden.
Videos
Videos lassen sich bis zu einer Auflösung von 8K /30 FPS aufnehmen. Bei 4K und 1080P sind es 60 FPS. Auch in diesem Bereich macht die Kamera ordentliche Aufnahmen. Die Bildstabilisierung funktioniert tadellos und gleicht Bewegungen zuverlässig aus. Bei Nacht tritt allerdings wieder der bereits erwähnte Gelbstich zutage. Außerdem ist ein Wechsel der Sensoren während des Videos nicht mehr möglich. Die Wahltasten für die unterschiedlichen Brennweiten wurden durch einen Schieber ersetzt, der lediglich den Zoom über den Sensor zulässt, mit welchem das Video gestartet wurde. Das macht es zum einen schwer, eine bestimmte Zoomstufe einzustellen. Zum anderen hätten wir uns einen Wechsel zwischen den Sensoren ebenfalls gewünscht.
Bereits das ZTE Axon 40 Ultra wurde als das Smartphone mit den drei Hauptkameras beworben. Diese Mentalität setzt sich beim Nubia Z50 Ultra fort. Jeder der Sensoren produziert selbst unter widrigen Umständen anständige Fotos. Ferner hat Nubia die Brennweiten vortrefflich gewählt. Die drei Kameras harmonieren miteinander! Im Gegensatz dazu bleibt die Bildqualität der Frontkamera weiterhin ausbaufähig.
Konnektivität und Kommunikation
Bei Importgeräten aus China steht und fällt eine Empfehlung unsererseits mit den unterstützten Frequenzbändern. Glücklicherweise können wir beim Nubia Z50 Ultra Entwarnung geben. Das Smartphone unterstützt das hierzulande essenzielle LTE Band 20! Folgende Frequenzen kann das Gerät nutzen:
- 2G: 850/900/1800/1900MHz
- 3G: 850/1900/2100MHz
- 4G: B1/B3/B7/B5 B4/B8/B20/B38/B39/B40/B41/B34
- 5G: N1, N3, N5, N8, N28b, N28a, N41, N78
Dabei bietet der SIM-Schacht Platz für zwei Nano-SIM-Karten, welche über die Dual-SIM Funktion simultan verwendet werden können. An drahtlosen Funkstandards hat das Nubia außerdem WiFi 7 (aktuell nur WiFi 6 nutzbar) und NFC an Bord und VoWIFI, VoLTE sowie OTG unterstützt das Gerät ebenfalls. Telefongespräche waren auf beiden Seiten verständlich und klar. Die integrierten Stereolautsprecher sind laut und eignen sich grundsätzlich für Video-Calls und die Nutzung der Freisprechfunktion bei Telefonaten. Für die Wiedergabe von Medien ist die Abstimmung allerdings in der Standardeinstellung kaum zu gebrauchen. Es fehlt vor allem an Höhen, aber auch an Tiefen. Glücklicherweise lässt sich dieses Manko mit dem DTS:X Equalizer des Systems teilweise beheben. Von der bombastischen Soundkulisse anderer High-End Smartphones ist Nubia jedoch weit entfernt. Per Bluetooth verbundene Audiogeräte profitieren von LDAC und Snapdragon Sound, sofern kompatibel.
Die Standortbestimmung nutzt die Satelliten von GPS, A-GPS, Glonass, Galileo und Beidou und ist im Freien mit der für Qualcomm maximalen Toleranz von 3 Metern recht genau. Eine Teststrecke wurde auch mit inaktivem Display lückenlos und akkurat aufgezeichnet. Selbst in Wäldern und Gassen blieb die Genauigkeit auf hohem Niveau. Im Auto stellt sich das Nubia als ähnlich akkurat heraus. Selbst in Gebäuden kommt nach knappen 5 Sekunden ein GPS-Fix auf 7 Meter genau zustande. Der Kompass arbeitete zuverlässig und erkannte beim Navigieren durchgehend die Bewegungsrichtung. Neben diesem sind außerdem Sensoren für Beschleunigung, Helligkeit und Näherung sowie ein Gyroskop verbaut. Per Infrarotsender lässt sich mit dem Nubia außerdem eine Fernbedienung ersetzen.
Akkulaufzeit des Nubia Z50 Ultra
Mit immer leistungsfähigerer Hardware steigt ebenso der Energiehunger moderner Smartphones. Eine Akkukapazität von 5000 mAh gehört deshalb mittlerweile zum Standard. Das Z50 Ultra tanzt hier nicht aus der Reihe und hat eine Energiezelle mit dieser Leistung verbaut. Das beiliegende Netzteil liefert ganze 80 Watt und lädt das Gerät in 43 Minuten vollständig auf. Wie bereits beim ZTE Axon 40 Ultra setzt man mit dem Nubia Z50 Ultra zum Schnellladen auf USB Power Delivery mit PPS. Der Standard wird Herstellerübergreifend bei USB-C-Netzteilen und Dockingstations eingesetzt um beispielsweise Notebooks zu laden. Im Alltag bieten sich mit dem Gerät so mehr Möglichkeiten zum schnellen Aufladen, als bei vielen Konkurrenten aus Fernost. Darüber hinaus ist man beim Kauf eines neuen Netzteils nicht zwingend an ZTE gebunden.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenObwohl die Rückseite des Geräts aus Glas besteht, wird leider kein Wireless Charging unterstützt. Einmal aufgeladen, entpuppt sich die Akkulaufzeit als durchschnittlich. Zwei Tage moderater Nutzung mit 4 bis 5 Stunden Displaynutzung sind aber problemlos möglich.
Die Ergebnisse des PCMark Akkubenchmarks waren anfangs suspekt. Alle Tests wurden mit einer Bildschirmhelligkeit von 200 Lux durchgeführt. Die Ergebnisse bei 60 Hz Bildwiederholrate schwankten zwischen 10 und 16 Stunden. Im Automodus schnitt das Nubia Z50 Ultra schlechter ab als bei vollen 120 Hz. Auch hier waren die Ergebnisse inkonsistent und zeigten eine Toleranz von bis zu zwei Stunden. Erst nach Zurücksetzen des Smartphones normalisierten sich die Ergebnisse. Auch hier wurden die Benchmarks mehrmals wiederholt und pendelten sich am Ende auf zehn Stunden bei 120 Hz, zehn Stunden und 30 Minuten im Auto-Modus und rund elf Stunden bei 60 Hz ein. Das sind Zahlen, die sich mit der Nutzung im Alltag decken. Die Akkulaufzeit des Nubia Z50 Ultra bewegt sich damit im oberen Mittelfeld und selbst bei starker Beanspruchung sollte das Smartphone problemlos einen ganzen Tag durchhalten.
Akkulaufzeit Einheit: Std
Testergebnis
Mit dem Z50 Ultra weicht Nubia in so mancher Hinsicht vom Standard-Rezept eines High-End Smartphones ab. Im Ergebnis fühlt sich das Gerät erfrischend anders an. Das markante Design, die exklusive Brennweite der Hauptkamera, die quasi nur aus Display bestehende Front … zu keinem Zeitpunkt des Tests hatte ich das Gefühl, ein Smartphone wie alle anderen in Händen zu halten. Trotz dieses Eindrucks lässt sich das Z50 Ultra doch sehr gut mit der Konkurrenz von Oppo, Xiaomi, Vivo und Co. vergleichen und kann problemlos mithalten. Eine beachtliche Leistung, wenn man den günstigen Preis berücksichtigt.
Derzeit kommt man wohl kaum günstiger an ein Smartphone mit dem Snapdragon 8 Gen 2. Dieser Umstand in Verbindung mit der soliden Bildqualität der rückseitigen Kameras und das großartige Display machen das Nubia Z50 Ultra zum Geheimtipp in Sachen Preis-/Leistung. Natürlich unter der Bedingung, dass man mit den Schattenseiten des Geräts leben kann. Die schiere Größe und das kantige Design des Smartphones dürften wohl einige Käufer abschrecken. Der Gelbstich auf nächtlichen Aufnahmen und das fehlende Wireless Charging sollten ebenfalls erwähnt werden. Wer die Frontkamera für mehr als gelegentliche Videotelefonate verwendet, ist mit einem anderen Smartphone definitiv besser bedient. Hinzu kommt, dass zumindest unser Testgerät ab und an auf Kriegsfuß mit den Google Services ist. Kann man über diese Punkte hinwegsehen, hat man mit dem Nubia Z50 Ultra ein großartiges Smartphone zur Auswahl, für dessen Kauf wir definitiv unseren Segen geben können.
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Das flache Display ohne Kameraloch-, notch und das schöne, markante, eckige Design machen dieses Handy ein Unikat. Ich war kurz davor, das Handy zu kaufen. Aber das Kameraset ist leider eine Enttäuschung. Die UDC-Technologie scheint auf jeden Fall bei ZTE ihre Grenzen erreicht zu haben, die Frontkamera des Nubia Z50 Ultra ist nur noch Feintuning im Vergleich zu der von ZTE Axon 40 Ultra, aber damit habe ich kein Problem, für mich ist die Frontkamera unbedeutend, für Schnapschüsse reicht auch diese. Aber die Kameras auf der Rückseite… Als Hauptkamera habe ich IM 8xx erwartet, es blieb aber alles beim Alten,… Weiterlesen »
Sowas müsste nach Deutschland kommen und nicht immer so Marken wie Samsung oder Apple 😞
Na das hört sich doch gut an 👍. Das Design finde ich schon ziemlich genial, obwohl ich die Selfie Kamera unter dem Bildschirm wirklich nicht bräuchte.
Naja, besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben heißt es ja 😉
Das kann man natürlich auch so sehen 😉
Danke für den tollen Test, Korbinian! Habe das Z50 Ultra (Starry Night) mittlerweile seit fast 4 Wochen im Einsatz und kann dir in fast allen Punkten zustimmen. Das Gerät ist optisch sowie haptisch absolut fantastisch und eines der außergewöhnlichsten Designs, die es aktuell gibt. Dennoch ein paar Anmerkungen von mir: – Eine Sache, die mir selbst negativ aufgefallen ist, ist das übertrieben aggressive App-Management, das trotz aller korrekten Einstellungen sogar meinen Wecker über Nacht beendet… – Das Gerät soll VoWIFI unterstützen. Nutze das Gerät mit einer o2 Sim aber finde nirgendwo eine Einstellung zum aktivieren hierfür. – Die Akku-Laufzeit bei… Weiterlesen »
Hallo Felix,
danke auch für deinen ausführlichen Kommentar. Ich bin auch regelrecht begeistert vom Nubia Z50 Ultra aus meinem Testbericht herausgegangen.
Das Smartphone habe ich ein paar mal als Wecker verwendet, dieser hat mich aber immer zuverlässig aufgeweckt. Wo die Einstellung für VoWIFI versteckt war, kann ich leider nicht mehr rekapitulieren, das Smartphone befindet sich leider nicht mehr in meinem Besitz. Bei der Akkulaufzeit kann ich dir absolut zustimmen, auch wenn PCMark nur durchschnittliche Ergebnisse ausspuckt.
Boah, das Teil hätte ich wirklich gerne in einer Global Version in der Starry Night Special Edition und mit ner langjährigen Updateversorgung. *träum*